'Die Caravaggio-Verschwörung' - Seiten 233 - 304

  • Vielleicht etwas Offtopich, aber hierher passend:


    Ich bin immer wieder erstaunt wie doch unterschiedlich Lesen aufgenommen wird- mich faszinieren die Schilderungen der Bilder und ich gehe nur im Nachhinein auf Nicoles HP um zu sehen, ob die "Kopfbilder" die beim Lesen entstehen dem Gemälde entsprechen.


    Frage: Kann daas was mit eurer Schulausbildung zu tun haben? Wir mußten im Deutschunterricht bis zum Erbrechen Bildbeschreibungen machen, lehrreich um Wiederholungen und Aufzählungen zu vermeiden, meinte die Deutschlehrerin, also nicht fünfunddrollzigmal im Hintergrund im Vordergrund oder rotes Tuch, gelbes Tuch und so... Im Zeichenunterricht bekamen wir vom Lehrer eine Bildbeschreibung und sollten danach etwas zu Papier bringen :schaem - nach Meisterwerk sah dass bei mir dann nie aus.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich bin immer wieder erstaunt wie doch unterschiedlich Lesen aufgenommen wird- mich faszinieren die Schilderungen der Bilder ...


    :write


    Zitat

    Frage: Kann daas was mit eurer Schulausbildung zu tun haben? Wir mußten im Deutschunterricht bis zum Erbrechen Bildbeschreibungen machen, lehrreich um Wiederholungen und Aufzählungen zu vermeiden, meinte die Deutschlehrerin, also nicht fünfunddrollzigmal im Hintergrund im Vordergrund oder rotes Tuch, gelbes Tuch und so... Im Zeichenunterricht bekamen wir vom Lehrer eine Bildbeschreibung und sollten danach etwas zu Papier bringen :schaem - nach Meisterwerk sah dass bei mir dann nie aus.


    Bei mir eindeutig nein. Im Deutschunterricht haben wir Büchner gelesen, den so lange, dass ich ihn heute nur noch schwer ertrage, dazu Brecht und Grass. Kunstunterricht hatten wir ein ganzes halbes Jahr, die Zeit haben wir damit zugebracht, uns ein Bild von Klee einprägen zu müssen und dann wahrlich stundenlang uns versucht zu erinnern, was wir da gesehen haben. Die große Welt der Kunst, egal, ob es sich um Gemälde, Skulpturen oder Musik handelt, hat mir unser ... Musiklehrer nähergebracht. Er hatte einen sehr schönen Tenor und ihn auch gerne eingesetzt. Unterricht hat er für die paar Schüler gemacht, die sich interessiert haben, die anderen haben sich anderweitig beschäftigt. Wirklich befasst habe ich mich allerdings erst in den letzten Schuljahren und danach. Und zu meinem Glück gibt es eine hervorragende Bibliothek und eine Musikhochschule, bei denen sich immer jemand fand, der mir Fragen beantwortet hat.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich bin immer wieder erstaunt wie doch unterschiedlich Lesen aufgenommen wird- mich faszinieren die Schilderungen der Bilder (...)


    Würde ich das Buch nicht vorlesen, wären das die Stellen, welche ich diagonal querlesen würde. :rolleyes


    Ich lese gerne Landschaftsbeschreibungen (nicht, daß ich mir das groß vorstellen könnte, aber ich mag solche Beschreibungen) oder „ewig langes“ inneres Sinnieren der Protagonisten. Doch mit Bild- oder Personenbeschreibungen habe ich es noch nie gehabt.




    Zitat

    Original von beowulf
    1) Kann daas was mit eurer Schulausbildung zu tun haben? 2) Wir mußten im Deutschunterricht bis zum Erbrechen Bildbeschreibungen machen, lehrreich um Wiederholungen und Aufzählungen zu vermeiden, meinte die Deutschlehrerin, also nicht fünfunddrollzigmal im Hintergrund im Vordergrund oder rotes Tuch, gelbes Tuch und so...


    Zu 1: Weiß ich nicht, s. u.
    Zu 2: Solche Erinnerungen an den Deutschunterricht habe ich auch. Ich weiß noch, daß ich schlechtestenfalls (bei einem „Blackout“) eine 3 geschrieben habe. Normalerweise hatte ich in Deutsch Einsen oder Zweien, bis hin zur eins im Zeugnis. Ich habe diese Aufsätze nicht unbedingt gemocht, aber eigentlich (wenn meine Erinnerung stimmt) immer gut hinbekommen. Wegen mancher Erinnerung an den Deutschunterricht achte ich eigentlich auch etwa in Rezis auf solche Dinge wie Wortwiederholungen; zugegebenermaßen in LR-Beiträgen nicht immer (wie dieser hier mehrfach zeigt). An denen feile ich aber auch nicht so lange.


    Ob wir aus einer Beschreibung ein Bild „herstellen“ sollten - keine Erinnerung mehr; vermutlich nein.


    Nochmals, auch wenn es manchem nicht gefällt: beim Lesen einer Bildbeschreibung entsteht bei mir im Kopf so gut wie gar nichts. Ich wundere mich immer, wie manche Leute gesuchte Personen, von denen eine Personenbeschreibung durchs Radio ging, auf der Straße erkennen. Würde ich mit Sicherheit nicht.


    Im Übrigen hat der Deutschunterricht eigentlich alles getan, um mir das Lesen möglichst auszutreiben. Weshalb das nicht gelungen ist? Vielleicht persönliche Veranlagung. Oder etwa mein Streik bei Alfred Döblin. Hätte ich den tatsächlich durchgelesen, würde ich heute vermutlich kein Buch mehr in die Hand nehmen. Den von Lipperin genannten Büchner habe ich verdrängt in die Schublade "in diesem Leben nicht mehr".


    Übrigens hat sich nicht viel geändert. Die Lektüreauswahl der Schule für meine Tochter ist auch hervorragend dazu geeignet, das Lesen zu vermiesen.


    Möglicherweise hat es etwas mir der persönlichen Veranlagung zu tun. In der Volksschule, wie das zu meinen Zeiten noch hieß, haben wir in der 4. oder 5. Klasse eine Geschichte gelesen, in der ein Junge in einem Bild regelrecht verschwand und Teil davon wurde. Er verschwand in der realen Welt und im Bild gab es eine Figur mehr. Ich habe mich damals schon gefragt, wie einen ein Bild so faszinieren kann, daß solches passiert. Es ist jetzt um die 40 Jahre her, daß ich diese Geschichte gelesen habe, doch verstanden (im Sinne von nachvollziehen) habe ich das immer noch nicht. Das sagt eigentlich alles, oder?


    Etwas ganz anderes wäre es im Bereich der Musik; doch das gehört nicht hierher.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von beowulf
    Vielleicht etwas Offtopich, aber hierher passend:


    Ich bin immer wieder erstaunt wie doch unterschiedlich Lesen aufgenommen wird- mich faszinieren die Schilderungen der Bilder und ich gehe nur im Nachhinein auf Nicoles HP um zu sehen, ob die "Kopfbilder" die beim Lesen entstehen dem Gemälde entsprechen.


    Frage: Kann daas was mit eurer Schulausbildung zu tun haben? Wir mußten im Deutschunterricht bis zum Erbrechen Bildbeschreibungen machen, lehrreich um Wiederholungen und Aufzählungen zu vermeiden, meinte die Deutschlehrerin, also nicht fünfunddrollzigmal im Hintergrund im Vordergrund oder rotes Tuch, gelbes Tuch und so... Im Zeichenunterricht bekamen wir vom Lehrer eine Bildbeschreibung und sollten danach etwas zu Papier bringen :schaem - nach Meisterwerk sah dass bei mir dann nie aus.


    Die Art und Weise, wie die Bildbeschreibungen in die Geschichte eingefügt wurden, finde ich wirklich außergewöhnlich und gut gemacht! Trotzdem muss ich gestehen, dass es mich eher langweilt, nicht alles, was ich objektiv gut finde und anerkenne muss mir subjektiv auch gefallen!


    Die Bildbeschreibungen sind mir aus dem Deutschunterricht noch in äußerst unangenehmer Erinnerung, wahrscheinlich gruselt es mich deshalb auch heute noch davor. Bildbeschreibungen fand ich noch ätzender als Gedichtinterpretationen. Um einem falschen Eindruck vorzubeugen, möchte ich sicherheitshalber hinzufügen, dass Deutsch eines meiner Lieblingsfächer gewesen ist und ich es als Leistungskurs gewählt hatte.


    edit: Tippfehler korrigiert :rolleyes

  • Ich finde eure Diskussion sehr spannend - wie ich überhaupt sehr spannend finde, dass das Buch so unterschiedlich gelesen und empfunden wird.


    Wie ich mal an anderer Stelle schrieb: sobald das Buch in den Händen des Leser ist, macht er - mit seinem ganz individuellen Hintergrund - es sich zu eigen.
    Finde ich gerade in Leserunden ganz faszinierend zu beobachten....


    Zitat

    Original von Lumos
    nicht alles, was ich objektiv gut finde und anerkenne muss mir subjektiv auch gefallen!


    Ich finde das einen ganz wichtigen und wahren Satz - mit Büchern, aber auch, wenn es um Kunst geht.

  • Ich konte mir anhand Nicoles Beschreibungen die Bilder recht gut vorstellen.
    An meinen Kunstunterricht erinnere ich mich nur insoweit, als daß ich da der totale Looser war. Ich konnte das was ich im Kopf hatte nicht zu Papier bringen. Das ist bis heute leider so geblieben. An Besprechungen von Bildern kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern, allerdings habe ich Kunst auch sofort abgewählt als es ging :schäm Wahrscheinlich hatte ich da einfach die falschen Lehrer.
    Und im Deutschunterricht hat man uns eher mit Textinterpretationen geqält als mit Bildinterpretationen. So nach dem Motto: Was wollte der Autor uns damit sagen.


    Ich muss sagen, mir macht das hier bei den Eulen bedeutend mehr Spaß in einer Leserunde zu spekulieren, als damals im Deutschunterricht :lache

  • @ streifi


    Zitat

    Original von streifi
    So nach dem Motto: Was wollte der Autor uns damit sagen.


    Witzig: exakt dieser Satz geht mir so oft durch den Kopf, wenn ich am Lese-Runden bin.
    Weil ich mich frage, ob ihr Leser euch das eurerseits fragt, wenn ihr über dem Buch sitzt und ich immer hoffe, dass meine posts eben nicht in die Kategorie fallen "Der Autor erklärt sein Werk". :grin


    In Schule und Studium war das mein Hass-Satz, der bei mir augenblicklich komplette Leere im Kopf nach sich zog. :lache


    Zitat

    Original von streifi
    Ich muss sagen, mir macht das hier bei den Eulen bedeutend mehr Spaß in einer Leserunde zu spekulieren, als damals im Deutschunterricht Lachen


    Ich hab ja nun mehr LR als Autor denn als Leser aufzuweisen - aber bei den LR, bei denen ich als Leser teilgenommen habe, habe ich ab und zu gedacht: "Warum hat's so nicht früher in der Schule oder an der Uni sein können? So hätt's mir viel mehr Spaß gemacht..."

  • Zitat

    Original von Nicole


    Ich hab ja nun mehr LR als Autor denn als Leser aufzuweisen - aber bei den LR, bei denen ich als Leser teilgenommen habe, habe ich ab und zu gedacht: "Warum hat's so nicht früher in der Schule oder an der Uni sein können? So hätt's mir viel mehr Spaß gemacht..."


    blöd nur daß Goethe, Schiller und Brecht nicht mehr an Leserunden teillnehmen können :lache grad da wäre esganz interessant mal zu erfahren, was sie sich denn wirklich dabei gedacht haben. un dnicht nur wa ssich die ganzen Lehrer und Literaturkritiker dabei denken....

  • Zitat

    Original von streifi
    Ich muss sagen, mir macht das hier bei den Eulen bedeutend mehr Spaß in einer Leserunde zu spekulieren, als damals im Deutschunterricht :lache


    :write An dieses auseinanderklabüstern und interpretieren im Deutsch-Unterricht denke ich auch noch mit Schrecken zurück. Und mich wundert bisweilen schon ein bißchen, daß - obwohl sich daran anscheinend nichts geändert hat - meine Tochter dennoch immer wieder Bücher liest. Zwar nicht solche, wie ich sie lesen würde, aber immerhin.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von streifi
    Ich muss sagen, mir macht das hier bei den Eulen bedeutend mehr Spaß in einer Leserunde zu spekulieren, als damals im Deutschunterricht :lache


    In unserem Deutschunterricht war spekulieren gar nicht erlaubt. Man hatte möglichst die Meinung des Lehrers zu treffen, wenn nicht, hatte man ein Problem (und eine schlechte Note).

  • Anna ist schwanger und kann nicht bleiben, Caterina muss Ricardo von Ihrer unfreiwilligen Verlobung erzählen und auch ihr Gespräch mit Radolovich bleibt erfolglos... Alle Weichen zum Weglaufen sind gestellt!


    Dass Caravaggio gefangen wird, dachte ich mir schon, als es hieß, er hätte das Wort des Kardinals auf freies Geleit, aber eben nur das Wort und nichts Schriftliches...


    Die Marchesa di Caravaggio ist total symphatisch!


    Und wieder endet das Kapitel so, dass man sofort weiterlesen muss :D


    Die Beschreibung der Bilder fand ich gut gelungen, auch wenn diese in meinem Kopf sehr anders aussehen als in der Realität :grin
    Auch die Beschreibungen über das Posieren war interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert und so detailgetreu schon ist. Ich dachte, er würde sie einmal kurz Modell stehen lassen und dann das Bild, dass er malen will, im Kopf haben. Anscheinend war alles weitaus schwieriger...

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • @ streifi


    Zitat

    Original von streifi
    blöd nur daß Goethe, Schiller und Brecht nicht mehr an Leserunden teillnehmen können :lache grad da wäre esganz interessant mal zu erfahren, was sie sich denn wirklich dabei gedacht haben. un dnicht nur wa ssich die ganzen Lehrer und Literaturkritiker dabei denken....


    Oh, da wäre ich auch sofort bei einer solchen Leserunde dabei! :lache


    @ kissy


    Zitat

    Original von kissy
    Die Marchesa di Caravaggio ist total symphatisch!


    Das freut mich sehr zu lesen - sie ist (nach allem, was uns von ihr überliefert ist) eine der historischen Persönlichkeiten, für die man als Autor eigentlich nur dankbar sein kann, selbst wenn sie nur eine kleinere Rolle spielt. Das Bild, das die erhaltenen Dokumente zeichnen, ist so "rund" und herrlich plastisch, dass man gar nicht mehr viel hinzudichten braucht.


    Zitat

    Original von kissy
    Ich dachte, er würde sie einmal kurz Modell stehen lassen und dann das Bild, dass er malen will, im Kopf haben. Anscheinend war alles weitaus schwieriger...


    Die meisten (wenn auch längst nicht alle) Maler jener Zeit beschränkten sich deshalb darauf, die Modelle erst für Skizzen posieren zu lassen, anhand derer die Bilder begonnen wurden und dann für längere, aber einzelne Sitzungen immer wieder herzubestellen, zwischen denen sie alleine vor sich hin pinselten - bis das Bild halt fertig war. Diese Sitzungen konnten Stunden dauern, und die Zeit für ein Gemälde betrug oft mehrere Monate.


    Von Caravaggio ist verbürgt, dass er nie Skizzen anfertigte, nicht einmal auf die Leinwand vorzeichnete - er hat wirklich immer direkt von der nachgestellten Szene auf die Leinwand gemalt. Und dabei war er immer noch sehr fix im Fertigstellen eines Gemäldes. Oftmals hat er in sehr kurzer Zeit ein eigenes Bild dutzendfach kopiert, weil sich die Leute darum rissen und er so gutes Geld machen konnte - ohne dass beim Dutzendfach-Malen noch so feinste Details untergingen.

  • Durch Annas Schwangerschaft traut sich Caterina endlich zu fliehen. Ich habe mich auch schon gefragt, warum sie den ganzen Hochzeitszirkus mitmacht, andererseits hat sie ja so sozusagen den "Überrschungseffekt auf ihrer Seite.


    Damit, dass Caravaggio dann am Hafen abgefangen wird, hatte ich irgendwie nicht gerechnet. In der Hinsicht war ich vielleicht etwas naiv. Dafür ist es umso spannender zu erfahren, wie es weitergeht.


    Die Bildbeschreibungen haben mir in diesem Teil gut gefallen. Das liegt vor allem daran, dass Riccardo und Caterina auf ihnen zu sehen sind. Ich werde direkt noch einmal in Nicoles Bildergalerie stöbern gehen :-)

  • Zitat

    Original von Mona87
    Die Bildbeschreibungen haben mir in diesem Teil gut gefallen. Das liegt vor allem daran, dass Riccardo und Caterina auf ihnen zu sehen sind.


    Schön, dass dir diese Idee, die beiden als Modelle für die Bilder zu nehmen, gefällt. :-]

  • Ach herrje. Caterina entscheidet sich mit Riccardo und Caravaggio wegzufahren. Rein gefühlsmäßig hätte ich das wohl auch gemacht. Aber sie denkt wenigstens dran, ihr Erbe in das Kleid zu nähen. So unbedarft ist sie dann doch nicht.


    Radolovich ist schon sehr gerissen. Neben der Mitgift bekommt er auch noch eine hübsche Frau, die ihm noch viele Kinder gebären kann. Er behandelt sie wie ein unreifes Kind. Der Versuch Caterinas mit ihrem Vater zu reden scheitert. Er bleibt stur, aber er denkt nur an sein Geschäft. Es war damals halt so, dass Mädchen mit jemandem verheiratet wurden, damit die Geschäfte weiterlaufen konnten. Aber er und Radolovich, der in seiner Ehre gekränkt sein wird, werden bestimmt alles unternehmen, um sie zu finden.


    Froh bin ich, dass Caravaggio es geschafft hat und auch wieder malt. Jetzt habe ich auch ein Bild von Caterina und Riccardo vor Augen. Er interpretiert viel in die Bilder hinein. Dinge, die man fühlt, aber nicht sehen kann. Obwohl er so entstellt ist, ist er froh noch malen zu können und geht richtig in der nächsten Zeit in seiner Malerei auf. Das sieht man an seinen Bildern.


    Frau Alvaro wird immer unsympathischer und hinterlistiger. Sogar den Papst täuscht er.


    Sympathisch hingegen ist mir die Marchesa die Caravaggio. Sie gibt Caterina ja indirekt den Tipp, dass sie mit Riccardo gehen soll.


    Und dann ist es soweit. Caravaggio soll begnadigt werden und macht sich auch sofort auf die Reise mit Caterina, obwohl er sie nicht dabei haben will, und Riccardo. Aber Riccardo geht nicht ohne sie und so muss er sich damit abfinden. Jetzt ist er nicht mehr versteckt und geschützt. Nun ist er auf sich gestellt und man weiß ja, dass er noch Feinde hat. Und dann so kurz vor dem Ziel wird er abgeführt. Wer steckt dahinter? Ich kann mir nur vorstellen, dass es Fra Alvaro ist.


    Was werden die beiden nun tun? Was können sie überhaupt ausrichten gegen die Festnahme. Also ich bin sehr gespannt und verschlinge dieses Buch regelrecht. Und weiter geht es :lesend

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von Schubi
    Ach herrje. Caterina entscheidet sich mit Riccardo und Caravaggio wegzufahren. Rein gefühlsmäßig hätte ich das wohl auch gemacht. Aber sie denkt wenigstens dran, ihr Erbe in das Kleid zu nähen. So unbedarft ist sie dann doch nicht.


    In mancher Hinsicht ist sie schon naiv, verglichen mit Riccardo (oder z.B. Anna), weil sie eben in einem ganz anderen umfeld aufgewachsen ist.
    Aber da kommt eben dann doch ganz die Händlerstochter durch ... :-)



    Zitat

    Original von Schubi
    Froh bin ich, dass Caravaggio es geschafft hat und auch wieder malt. Jetzt habe ich auch ein Bild von Caterina und Riccardo vor Augen. Er interpretiert viel in die Bilder hinein. Dinge, die man fühlt, aber nicht sehen kann. Obwohl er so entstellt ist, ist er froh noch malen zu können und geht richtig in der nächsten Zeit in seiner Malerei auf. Das sieht man an seinen Bildern.


    Ja, nicht wahr? :-)
    Was war ich froh, dass das mit den Gesichtern der Modelle für die Bilder und dem Zeitrahmen des Romans gepasst hat! :lache
    Ich finde, bei Caravaggio verschränken sich Leben und Werk auf extreme Weise; die Bilder reflektieren immer sehr deutlich, in welcher Lebensphase er sich gerade befindet, an welchem Ort, in welchen Umständen er lebt, und oft geben sie auch seinen Seelenzustand wieder.
    Und gerade bei den Bildern, die nach dem Mordanschlag in seinem Versteck entstanden, finde ich das auch sehr eindrücklich. :-)


    Zitat

    Original von Schubi
    Sympathisch hingegen ist mir die Marchesa die Caravaggio. Sie gibt Caterina ja indirekt den Tipp, dass sie mit Riccardo gehen soll.


    *freu*
    Die habe ich auch sehr gerne geschrieben!
    Mir gefiel es sehr, mit ihr eine historische Persönlichkeit im Roman zu haben, die mir aus den Quellen schon so "fertig" entgegenkam - und ich mochte sie auch deshalb, weil sie ihre Ecken und Kanten hatte und eine "Powerfrau" ihrer Zeit war. :anbet