'Die Caravaggio-Verschwörung' - Seiten 305 - 414

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    Original von streifi
    Caterina hätte ich ja schütteln mögen, als sie das Angebot der Wirtin ablehnt bei ihr zu bleiben, währen Riccardo ins Hurenviertel geht. Es hätte ihr doch klar sein müssen, daß sie da Riccardo evtl. auch durch ihre Anwesenheit in Gefahr bringen konnte.
    Nun ja es ist ja nochmal glimpflich ausgegangen....


    Aber wie wäre denn der arme Riccardo da rausgekommen, wenn er Caterina nicht an seiner Seite gehabt hätte? Darüber habe ich lange nachgedacht - wenn sie die Szene mit dem Vater nicht miterlebt hätte, was wäre wohl passiert? Zumindest denke ich mir, Riccardo wäre ziemlich durcheinander kreuz und quer rumgelaufen, aber nicht direkt zu Caterina zurück. Dann hätte diese sich Sorgen gemacht, und noch mehr Sorgen, ja, und dann?


    Nicole : Für die Szene :anbet :kiss :anbet


    SiCollier : Auch von mir dickes Daumendrücken.

  • Zitat

    Original von kissy
    (...) indem alle Fakten über Caravaggio in Gespräche verpackt wurden und nicht wirklich viel passiert ist...
    Auf Malta war es nochmal spannend, aber ansonsten wurde sich ja nur noch unterhalten...


    Schrieb ich schon mal, daß ich bisweilen Bücher, in denen "nicht wirklich viel passirt" sehr gerne lese? Auf jeden Fall um etliches lieber als zu "actionlastige"? Das ist wohl persönliche Vorliebe. (So wurde, etwas OT, etwa zu Iris Kammerers "Der Tribun" von manchen bemängelt, es passiere nicht viel. Salopp ausgedrückt ewig lange nix anderes als Gefangenschaft ohne große Handlung. Gerade das hat mir gefallen.)



    @ Nicole


    Danke für diese Szene. Ich habe mich köstlich amüsiert und mir das bildlich vorgestellt, wie Riccardo an Deinem Schreibtisch steht und mit Dir diskutiert. :chen :anbet

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Vielen Dank für diese Szene Nicole - einfach herrlich!!!! :anbet

  • ja, die szene hat mich auch sehr amüsiert!
    Diesmal bist du ja noch Herr (bzw. Frau) des Geschehens geblieben :D Was wäre wohl geschehen, hättest du nichts im Kirchenrecht gefunden, Nicole?


    @ SiCollier


    Die Geschmäcker sind halt verschieden :D

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher


  • :rofl :rofl :rofl Das konnt ich mir grad recht lebhaft vorstellen....

  • Zitat

    Original von Lipperin


    Aber wie wäre denn der arme Riccardo da rausgekommen, wenn er Caterina nicht an seiner Seite gehabt hätte? Darüber habe ich lange nachgedacht - wenn sie die Szene mit dem Vater nicht miterlebt hätte, was wäre wohl passiert? Zumindest denke ich mir, Riccardo wäre ziemlich durcheinander kreuz und quer rumgelaufen, aber nicht direkt zu Caterina zurück. Dann hätte diese sich Sorgen gemacht, und noch mehr Sorgen, ja, und dann?


    Im Nachhinein passt die Szene ja auch so, aber in dem Moment wo sie es ausschlägt hätte ich gerne schütteln mögen... Da zeigt sich, daß sie halt doch noch nicht erwachsen ist und teilweise wohl auch einfach nicht einschätzen kann, was da passieren kann. Aber das liegt wohl auch mit an ihrer behüteten Herkunft, sie kann es ja auch gar nicht wissen, ein Hurenviertel ist ja sowas von fern von ihrer Erziehung, ferner geht es ja schon gar nicht...

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    Original von streifi
    Aber das liegt wohl auch mit an ihrer behüteten Herkunft, sie kann es ja auch gar nicht wissen, ein Hurenviertel ist ja sowas von fern von ihrer Erziehung, ferner geht es ja schon gar nicht...


    Das war auch mein Hintergedanke, als ich diese Szene schrieb. In Neapel selbst lebten und arbeiteten die entsprechenden Damen im Kneipenviertel am Hafen (dort, wo ich auch Giuseppes Taverne eingerichtet habe) - aber die Prostitution war dort weitaus weniger augenfällig und vor allem nicht so geballt angesiedelt wie in diesem Viertel Roms.


  • :lache Die Szene ist echt super :lache
    Ich fand das auch total süß, als Riccardo Fra Matteo (?) gefragt hat, ob er ihn und Caterina trauen will. Ein kleines bisschen enttäuscht war ich schon, dass es nicht geklappt hat...


    Caravaggios Tod an einer Krankheit oder an Gift kam ja recht überraschend. Ich hatte damit irgendwie noch nicht gerechnet.


    Dass Caterina ins Hurenviertel mitkommen, dachte ich auch nur: "Mädchen, was machst du denn?!", aber es ist ja noch einmal gut gegangen.

  • Zitat

    Original von Mona87
    Ein kleines bisschen enttäuscht war ich schon, dass es nicht geklappt hat...


    Ja, ein bisschen fand ich's auch schade - ich hätt's den beiden schon gegönnt. Und ich hab mich auch gehörig dafür geschämt, dass ich so fieberhaft nach handfesten Fakten gesucht habe, um Riccardo von dieser Idee abzubringen - manchmal bin ich extrem gemein zu meinen Romangestalten... :schaem

  • Also diesen Abschnitt habe ich regelrecht verschlungen. Caravaggio ist nun doch gestorben und das kurz vor der Erfüllung seines größten Wunsches: Die Begnadigung. Woran er letztendlich gestorben ist … das weiß niemand und ich finde es gut, dass Nicole das hier auch offen gelassen hat und sich an die Tatsachen gehalten hat.


    Obwohl Caravaggio seinen Mitmenschen gegenüber so ein Ekelpaket war, geht sein Tod Caterina und Riccardo sehr nah. Und gerade zu Caterina war er ja nicht sehr nett in der letzten Zeit seines Lebens. Aber ich glaube, die beiden haben ja, trotz seines Verhaltens, eine sehr intensive Zeit mit ihm gehabt, und das prägt einen auch. Und sie wollen sogar seinen letzten Wunsch erfüllen und sein Unrecht aufklären. Riccardo muss doch sehr an ihm gehangen haben, denn er ist sehr erpicht darauf, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.


    Allerdings hätte ich Caterina so manches Mal schütteln können, wenn sie versucht hat ihren Kopf durchzusetzen und sie jedes Mal mit Riccardo mitwollte. Der wusste genau, in welche Gefahr er sich begibt und wollte sie nicht mir reinziehen, wie z. B. der Gang ins Hurenviertel . Ist ja Gott sei Dank nichts passiert, aber ich hätte gehofft, dass Riccardo sich da mal durchsetzt. Aber er ist halt viel zu weich und liebt sie zu sehr. Soifz … so sehr, dass er sie sogleich heiraten möchte … da fand ich übrigens, liebe Nicole, deine Entstehung dieser Szene einfach nur zu köstlich und habe echt geschmunzelt.


    Andererseits kann Riccardo so stark sein. Ich fand es schon sehr mutig, wie er sich einfach nach Caravaggios Verhaftung in die Wache gesetzt hat und auf seine Freigabe gepocht hat und einfach warten wollte.


    Caterinas Vater erfährt nun auch endlich etwas vom Verbleib seiner Tochter und obwohl er wütend ist, ist er doch sehr aufgewühlt. So wie es damals war, hat er sich nur in seinen Geschäften verkrochen und hat seine Tochter überhaupt nicht gekannt. Das scheint ihm im Nachhinein leid zu tun und sein einziger Wunsch ist, sie heil wiederzusehen. Er zahlt Radolovich aus und das Kapitel ist damit für ihn abgeschlossen. Ich hoffe sehr, dass Vater und Tochter sich wiedersehen werden.


    Übrigens fand auch ich die Formulierung Gentileschis total treffen. Sie hat mir doch tatsächlich Gänsehaut bereitet.


    So und jetzt bin ich mehr als gespannt auf den letzten Abschnitt.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von Schubi
    Also diesen Abschnitt habe ich regelrecht verschlungen. Caravaggio ist nun doch gestorben und das kurz vor der Erfüllung seines größten Wunsches: Die Begnadigung. Woran er letztendlich gestorben ist … das weiß niemand und ich finde es gut, dass Nicole das hier auch offen gelassen hat und sich an die Tatsachen gehalten hat.


    Das ist tragisch, nicht wahr?
    Nein, wir wissen es wirklich nicht, bis heute nicht, und genau dieses Rätsel wollte ich auch genau im Roman stehen lassen.
    (Genau wie die merkwürdigerweise falsche Jahreszahl auf dem Dokument seines Todes.)



    Zitat

    Original von Schubi
    Obwohl Caravaggio seinen Mitmenschen gegenüber so ein Ekelpaket war, geht sein Tod Caterina und Riccardo sehr nah. Und gerade zu Caterina war er ja nicht sehr nett in der letzten Zeit seines Lebens. Aber ich glaube, die beiden haben ja, trotz seines Verhaltens, eine sehr intensive Zeit mit ihm gehabt, und das prägt einen auch. Und sie wollen sogar seinen letzten Wunsch erfüllen und sein Unrecht aufklären. Riccardo muss doch sehr an ihm gehangen haben, denn er ist sehr erpicht darauf, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.


    Diese Zeit war auf jeden Fall sehr intensiv, und ich empfinde es auch so, dass diese die beiden geprägt hat.
    Und was das Verhältnis zwischen Riccardo und Caravaggio angeht - da gibt's im letzten Abschnitt, ziemlich am Ende der Geschichte, noch etwas ... :-)



    Zitat

    Original von Schubi
    Allerdings hätte ich Caterina so manches Mal schütteln können, wenn sie versucht hat ihren Kopf durchzusetzen und sie jedes Mal mit Riccardo mitwollte. Der wusste genau, in welche Gefahr er sich begibt und wollte sie nicht mir reinziehen, wie z. B. der Gang ins Hurenviertel . Ist ja Gott sei Dank nichts passiert, aber ich hätte gehofft, dass Riccardo sich da mal durchsetzt. Aber er ist halt viel zu weich und liebt sie zu sehr. Soifz … so sehr, dass er sie sogleich heiraten möchte …


    Ein Gedanke, den ich jetzt erst bewusst so dabei habe: dass Caterina auch immer mal doppelt mutig sein will, um Riccardo und vor allem sich selbst zu beweisen, dass sie kein verzärteltes Prinzesschen ist ...


    Zitat

    Original von Schubi
    da fand ich übrigens, liebe Nicole, deine Entstehung dieser Szene einfach nur zu köstlich und habe echt geschmunzelt.


    Ja, das war ... sternstündig. :lache


    Zitat

    Original von Schubi
    Andererseits kann Riccardo so stark sein. Ich fand es schon sehr mutig, wie er sich einfach nach Caravaggios Verhaftung in die Wache gesetzt hat und auf seine Freigabe gepocht hat und einfach warten wollte.


    Das war enorm mutig von ihm - das hätte ja auch wirklich ganz anders ausgehen können, puh!


    Zitat

    Original von Schubi
    Caterinas Vater erfährt nun auch endlich etwas vom Verbleib seiner Tochter und obwohl er wütend ist, ist er doch sehr aufgewühlt. So wie es damals war, hat er sich nur in seinen Geschäften verkrochen und hat seine Tochter überhaupt nicht gekannt. Das scheint ihm im Nachhinein leid zu tun und sein einziger Wunsch ist, sie heil wiederzusehen. Er zahlt Radolovich aus und das Kapitel ist damit für ihn abgeschlossen. Ich hoffe sehr, dass Vater und Tochter sich wiedersehen werden.


    Für mich brauchte es da das Eingreifen eines weiblich-mütterlichen Elements (das ja im Hause di Salerno leider fehlt), um Federicos Perspektive wieder gerade zu rücken und ihm auch wieder Zugang zu seinen Gefühlen zu verschaffen.



    Zitat

    Original von Schubi
    Übrigens fand auch ich die Formulierung Gentileschis total treffen. Sie hat mir doch tatsächlich Gänsehaut bereitet.


    Welche denn? Die mit der Gier und dem Mark des Lebens? :-)


    Zitat

    Original von Schubi
    So und jetzt bin ich mehr als gespannt auf den letzten Abschnitt.


    Ich wünsch Dir ein gutes Finale! :wave