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'Die Caravaggio-Verschwörung' - Seiten 305 - 414
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Beinahe habe ich das Gefühl, ab hier ändert sich der Ton ein wenig; um es mal so auszudrücken: Mir fehlt das Blau (es sei der Hinweis auf Seite 276 erlaubt).
„Stille und Schweigen“ (Seite 335): Ich gestehe, diese Seiten habe ich auch beim zweiten Mal mit leicht zittrigen Fingern und nicht ganz klarem Blick gelesen. Das hat weh getan, einen meiner geliebtesten Maler sterben zu sehen und dabei zu wissen, es könnte durchaus so gewesen sein. Hoffentlich gab es einen Frater Matteo wirklich; es war mir eine Genugtuung zu lesen, welches Mitgefühl sein Handeln adelte.
Wie passend aber auch die Hinwendung zum Leben (und zu ihrer – jetzt auch körperlichen - Liebe) von Caterina und Riccardo angesichts dieses Todes. Verständlich ihre Gedanken, ihr Tun und ihr Lassen. Wie schnell müssen sie jetzt erst recht erwachsen werden angesichts dessen, was sie alles zu verarbeiten haben.
Und der arme Federico: Ja, er hat seine Tochter wohl wirklich nicht gekannt. Sie ist sein Mädchen, gehorsam, an seine Frau erinnernd, hilfsbereit, aber dass sie auch einen eigenen Kopf hatte, hat er wahrlich nicht mitbekommen. Hoffentlich erlebt er noch, dass sein Wunsch Seite 385 in Erfüllung gehen wird. Immerhin wird er sie nicht ächten, verbannen oder sonstiges, was andere Väter hin und wieder taten angesichts des eigenmächtigen Handelns ihrer Töchter.
Gentileschis Beschreibung (Seite 410 f.): Eine meiner Lieblingsstellen des Buches. Drei Lesezeichen werden in ihm bleiben: einmal dort, einmal Seite 343 und einmal Seite 334.
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@ Lipperin
ZitatOriginal von Lipperin
Beinahe habe ich das Gefühl, ab hier ändert sich der Ton ein wenig; um es mal so auszudrücken: Mir fehlt das Blau (es sei der Hinweis auf Seite 276 erlaubt).Zumindest hatte ich auch beim Schreiben das Gefühl, dass da etwas "anders" ist - mir ging es so, dass da eine Lücke klaffte, um die ich herumschreiben, sie aber genau so auch stehen lassen musste.
Und Dein Hinweis mit dem Blau gefällt mir sehr...ZitatOriginal von Lipperin
Ich gestehe, diese Seiten habe ich auch beim zweiten Mal mit leicht zittrigen Fingern und nicht ganz klarem Blick gelesen. Das hat weh getan, einen meiner geliebtesten Maler sterben zu sehen und dabei zu wissen, es könnte durchaus so gewesen sein.Das war auch für mich sehr schwer zu schreiben - obwohl ich das ja von Anfang an wusste und das Buch eben auch u.a. um diese Stelle herum geplant war.
ZitatOriginal von Lipperin
Hoffentlich gab es einen Frater Matteo wirklich; es war mir eine Genugtuung zu lesen, welches Mitgefühl sein Handeln adelte.Ich wünsche mir auch, dass es einen solchen - oder ihm ähnlichen - tatsächlich gab
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Nun ist Caravaggio gestorben, er hat seine "sieben Leben" aufgebraucht! Sind ihm diese irgendwann mal prophezeit worden? Oder warum spricht er davon kurz vor seinem Tod? Ich hoffe, nichts überlesen zu haben! Woran er nun genau gestorben ist wird nicht deutlich. Erst rennt er in seiner undankbaren, sturköpfigen Manier los durch die Sümpfe, ist noch total pampig zu Caterina ...und bricht plötzlich zusammen um nie wieder aufzustehen :gruebel. Er selbst spricht auf dem Sterbebett von Vergiftung (S.333). Ich nehme an, sein Tod ist auch in Wirklichkeit mysteriös geblieben, deshalb kann Nicole es nun schlecht anders darstellen und alle Rätsel lösen ;-).
Ich frage mich, warum leiden Caterina und Riccardo so als Caravaggio stirbt? Mir scheint er ein absolutes künstlerisches Genie zu sein, aber als Mensch wenig einnehmend und liebenswert. Betrauern sie den Verlust des malerischen Genies oder des Menschen?
Die beiden jungen Leute erfüllen Caravaggios letzten Wunsch nach Aufklärung über das ihm angetane Unrecht und reisen nach Rom. Aus den Gesprächen, die sie dort führen erfährt man noch Einiges über sein Leben und Wirken.
Manche Formulierungen empfinde ich als wunderbares kleines Sprachjuwel, wie z.B. auf S. 411, als Gentileschi über Caravaggio sagt:"Mir fehlt diese Gier, das Mark des Lebens auszukratzen bis zur Neige und es mit Ölfarbe zu mischen."
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@ Lumos
ZitatOriginal von Lumos
Nun ist Caravaggio gestorben, er hat seine "sieben Leben" aufgebraucht! Sind ihm diese irgendwann mal prophezeit worden? Oder warum spricht er davon kurz vor seinem Tod?Das ist eine der Legenden, die über Caravaggio erzählt werden: dass er auf seinem Sterbebett genau diesen Satz gesagt haben soll. Es muss eine sehr alte Legende sein, denn bis vor wenigen Jahren wurde erzählt, er sei einsam und verlassen am Strand zwischen Palo und Porto Ercole gestorben - und nach dieser Erzählung konnte ja keiner wissen, was er im Sterben gesagt hatte...
Jedenfalls habe ich diese Legende der "aufgebrauchten sieben Leben" dankbar aufgegriffen - dieser Ausspruch passt wirklich sehr gut auf sein Leben, in dem er Tod mehrfach sehr nahe gewesen war.
ZitatOriginal von Lumos
Woran er nun genau gestorben ist wird nicht deutlich. Erst rennt er in seiner undankbaren, sturköpfigen Manier los durch die Sümpfe, ist noch total pampig zu Caterina ...und bricht plötzlich zusammen um nie wieder aufzustehen . Er selbst spricht auf dem Sterbebett von Vergiftung (S.333). Ich nehme an, sein Tod ist auch in Wirklichkeit mysteriös geblieben, deshalb kann Nicole es nun schlecht anders darstellen und alle Rätsel lösen .Genau so ist es.
Die genau Todesursache ist unbekannt. Auf der 2001 gefundenen Sterbenotiz (die mit der seltsamen "1609" drauf) steht nur lapidar "Krankheit", und in Frater Matteos Erinnerungen habe ich die verschiedenen Hypothesen, die von Historikern gehandelt werden, versammelt.
Dass Caravaggio (verständlicherweise) unter Verfolgungswahn litt, ist verbürgt, und für mich lag es daher nahe, dass er selbst glaubte, vergiftet worden zu sein (was auch eine Hypothese ist, die von einigen Historikern in Erwägung gezogen wird.)Für mich ist das auch ein Rätsel, das einfach ungelöst bleiben wird.
Bevor ich's vergesse: das italienische Fernsehen hat 2007 einen bildgewaltigen Zweiteiler über Caravaggio produziert, der auch 2008 im italienischen TV lief. Der Film ist detailverliebt und wunderschön inszeniert, historisch allerdings nicht ganz korrekt - zum Einen dichtet er Caravaggio eine lebenslange Liebe zur Marchesa di Caravaggio an, für die es keinerlei Belege gibt (aber angesichts der Beziehung der beiden vielleicht schon denkbar wäre und im Film auch plausibel daherkommt) und auch sein Tod wird der Legende entsprechend am Strand gezeigt.
Aber so wunderbar dramatisch dargestellt, dass ich euch unbedingt diesen Ausschnitt zeigen möchte, den's bei youtube gibt:Caravaggio (2007) - Sterbeszene
Der Hauptdarsteller Alessio Boni sieht in diesem Film Caravaggio auf schon unheimliche Weise zum Verwechseln ähnlich, dass es mir immer eine Gänsehaut macht.
Bislang ist der Film nur als italienischsprachige DVD mit englischen Untertiteln erschienen - aber da er eine internationale Koproduktion mit auch deutscher Beteiligung war (Benjamin Sadler spielt den Onorio Longhi), schätze ich die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ein, dass er im Jubiläumsjahr 2010 auch im deutschen TV läuft. -
Caravaggio stirbt, und ich muss gestehen, mich nimmt es nicht so mit, wie manchanderen hier. Als Mensch war er ja eher unausstehlich, daher berührt es mich nicht wirklich. Seine Kunst ist großartig, aber mir eght es ähnlich wie SiCollier, mich berühren seine Bilder nicht wirklich.
Bei Caterina und Riccardo habe ich das Gefühl, daß sie es eher bewundern, wie intensiv Caravaggio gelebt hat. Und daß sie es daher nicht wirklich glauben können, daß er jetzt stirbt.
Das Zitat auf Seite 411 passt da ganz gut dazu, ich glaube Caterina und Riccardi geht es da ähnlich wie Gentileschi. Dieser Hunger nach Leben ist ja schon sehr beeindruckend.
Schön fand ich auch, wie das Bild von Caravaggio sich durch die Erzählungen seiner ehemaligen Mitstreiter noch verändert. Man lernt dadurch die Person Caravaggio noch ein bisschen besser kennen.
Caterina hätte ich ja schütteln mögen, als sie das Angebot der Wirtin ablehnt bei ihr zu bleiben, währen Riccardo ins Hurenviertel geht. Es hätte ihr doch klar sein müssen, daß sie da Riccardo evtl. auch durch ihre Anwesenheit in Gefahr bringen konnte.
Nun ja es ist ja nochmal glimpflich ausgegangen.... -
@ streifi
ZitatOriginal von streifi
Bei Caterina und Riccardo habe ich das Gefühl, daß sie es eher bewundern, wie intensiv Caravaggio gelebt hat. Und daß sie es daher nicht wirklich glauben können, daß er jetzt stirbt.Das ist ein schöner Gedanke, gefällt mir sehr.
Dieser Aspekt war mir während des Schreibens so gar nicht bewusst...ZitatOriginal von streifi
Schön fand ich auch, wie das Bild von Caravaggio sich durch die Erzählungen seiner ehemaligen Mitstreiter noch verändert. Man lernt dadurch die Person Caravaggio noch ein bisschen besser kennen.Da freu ich mich sehr drüber, dass Du das mochtest; mir war das sehr wichtig, dass ich diese zusätzlichen Sichtweisen auf Caravaggio mit einbringe
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Zitat
Original von Nicole
Da freu ich mich sehr drüber, dass Du das mochtest; mir war das sehr wichtig, dass ich diese zusätzlichen Sichtweisen auf Caravaggio mit einbringe
Das ist Dir wirklich gut gelungen, das hat ihn dann doch ein wenig menschlicher wirken lassen. Man hat das Gefühl bekommen, daß ihm diese Menschen doch irgendwas bedeutet haben, auch wenn er es vielleicht nicht richtig ausdrücken konnte. Schön daß er auch Menschen gefunden hat, die ihn trotzdem gemocht haben.
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Zitat
Original von streifi
Man hat das Gefühl bekommen, daß ihm diese Menschen doch irgendwas bedeutet haben, auch wenn er es vielleicht nicht richtig ausdrücken konnte.Ich habe auch den Eindruck gewonnen, dass er das nicht konnte.
Vielleicht hat er deshalb die Menschen, die ein Stückweit sein Leben teilten - Annuccia, Fillide, Mario - so gemalt, wie er sie malte: weil er nur so seine Gefühle für sie ausdrücken konnte.ZitatOriginal von streifi
Schön daß er auch Menschen gefunden hat, die ihn trotzdem gemocht haben.Ja, das empfinde ich auch so.
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Durch diesen Abschnitt bin ich geradezu durchgeeilt, deshalb gleich weiter zum nächsten Abschnitt....
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Zitat
Original von streifi
Bei Caterina und Riccardo habe ich das Gefühl, daß sie es eher bewundern, wie intensiv Caravaggio gelebt hat. Und daß sie es daher nicht wirklich glauben können, daß er jetzt stirbt.Das Zitat auf Seite 411 passt da ganz gut dazu, ich glaube Caterina und Riccardi geht es da ähnlich wie Gentileschi. Dieser Hunger nach Leben ist ja schon sehr beeindruckend.
Schön fand ich auch, wie das Bild von Caravaggio sich durch die Erzählungen seiner ehemaligen Mitstreiter noch verändert. Man lernt dadurch die Person Caravaggio noch ein bisschen besser kennen.
Caterina hätte ich ja schütteln mögen, als sie das Angebot der Wirtin ablehnt bei ihr zu bleiben, währen Riccardo ins Hurenviertel geht. Es hätte ihr doch klar sein müssen, daß sie da Riccardo evtl. auch durch ihre Anwesenheit in Gefahr bringen konnte.
Nun ja es ist ja nochmal glimpflich ausgegangen....Ich bin durch diesen Abschnitt auch nur so durchgeeilt.
Aber mich hat Caravaggios Sterben doch betroffen zurück gelassen. Es ist ihm doch gar nichts zugestoßen, keine Schlägerei oder dergleichen, er fällt einfach so um, liegt im Fieber und stirbt. Da habe ich auch gleich den Verdacht gehabt, er könnte vergiftet worden sein.
Denn früher hat ihn doch auch so leicht nichts umgehauen, oder? Schon alles sehr mysteriösSchlimm zu lesen war für mich wie Caravaggios Bilder, Caterines Geld und der Wams von Riccardo im Fischerboot zurück bleiben.
Sie warten vergeblich auf ihn am vereinbarten Treffpunkt.
Ich konnte das nicht verstehen, auf mich wirkte der Fischer so zuverlässig und ehrlich (mir fällt gerade sein Name nicht ein, der die Sachen an sich genommen hat)Den letzten Abschnitt hebe ich mir für morgen auf ....
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Durchgelesen, und irgendwie weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll.
Das ist ja eine mords abenteuerliche Reise, die unsere beiden Helden da hinter sich bringen müssen.
Riccardo hat Mut, sich einfach so zu den Soldaten zu setzen. Zwischenzeitlich habe ich befürchtet, daß die beiden auch einfach so eingesperrt würden; das traf dann ja nicht zu. Desgleichen nicht, daß die Soldaten einfach Geld und Gold behielten - Caravaggio kam frei. Uneinsichtig wie immer. Andererseits war er ohne das Bild geliefert. Aber danke hätte er schon sagen können. Zumal Caterina ihr persönliches Eigentum für ihn eingesetzt hatte.
Apropos: im Verlaufe dieses Abschnittes geben die beiden eine Menge Geld aus, Caterina tauscht ihre restlichen Schmuckstücke um. Trotzdem - ich habe allerdings nicht mitgerechnet - scheinen ihre Mittel recht beträchtlich zu sein. Na ja, sonst würden sie ja wegen Geldmangels stranden.
Zwischendurch ein kurzer Blick nach Neapel. Woher Riccardos Mutter ihre Informationen hatte, wird leider nicht erwähnt. Immerhin teilt sie sie mit Federico. Der ist anscheinend etwas hin- und hergerissen zwischen „Anerkennung“ und „Verdammnis“ seiner Tochter. Es würde mich interessieren, ob er irgendwann noch einmal direkt eine Nachricht bekommt, und ob es noch irgendwanner (:grin) zu einer Versöhnung kommt.
Radolovich hingegen entspricht voll und ganz dem (Vor-)Urteil, das ich von ihm habe. Die Person Caterina hat ihn überhaupt nicht interessiert, lediglich daß er den Gewürzhandel durch sie in seine Hände bekommen würde. Schade, daß er seine „Kosten“ ersetzt bekommt. Einen
großenkleinen finanziellen Verlust hätte ich ihm schon gegönnt.In Rom begegnet Riccardo dann unvermutet seinem Vater. Das muß ein ziemlicher Schock für ihn gewesen sein. Überhaupt bekommen die beiden nicht viel von einer heiligen, eher von einer unheiligen Stadt mit. Zum Glück überstehen sie das relativ unbeschadet.
So langsam entsteht aus den Puzzleteilen auch für unsere beiden ein Bild, das sich zusammenfügt. Ich bin selbst gespannt, was mit den letzten fehlenden Teilen noch ans Tageslicht kommt und wer der „Große Unbekannte“ ist, der letztlich für Caravaggios Tod verantwortlich ist.
Interessant noch das Verhältnis von Artemisia zu ihrem Vater. Sie scheint ja auch eine recht eigenständige Person zu sein, was vom Vater nicht unbedingt unterdrückt wird.
@ Nicole
Danke für den Youtube-Link sowie für den DVD-Hinweis. Italienisch mit englischen Untertiteln würde mich nicht so schrecken, aber vielleicht kommt der Film nächstes Jahr doch in Synchronisation heraus, und der Preis ist derzeit auch recht ordentlich. Ich warte erst noch mal etwas ab.
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Zitat
Original von bonomania
Ich bin durch diesen Abschnitt auch nur so durchgeeilt.
Aber mich hat Caravaggios Sterben doch betroffen zurück gelassen. Es ist ihm doch gar nichts zugestoßen, keine Schlägerei oder dergleichen, er fällt einfach so um, liegt im Fieber und stirbt. Da habe ich auch gleich den Verdacht gehabt, er könnte vergiftet worden sein.
Denn früher hat ihn doch auch so leicht nichts umgehauen, oder? Schon alles sehr mysteriösSchlimm zu lesen war für mich wie Caravaggios Bilder, Caterines Geld und der Wams von Riccardo im Fischerboot zurück bleiben.
Sie warten vergeblich auf ihn am vereinbarten Treffpunkt.
Ich konnte das nicht verstehen, auf mich wirkte der Fischer so zuverlässig und ehrlich (mir fällt gerade sein Name nicht ein, der die Sachen an sich genommen hat)Den letzten Abschnitt hebe ich mir für morgen auf ....
Woran Carravaggio wohl gestorben ist - einfach am Fieber oder doch durch Fremdeinwirkung (Gift)? Dieses Rätsel wird wohl nie gelöst werden.
Caterina und Riccardo verlieren ihr Geld und die Bilder - das hätte ich dem Fischer gar nicht zugetraut...er wirkte so ehrlich!
Schön fand ich den Übergang zwischen dem Finden von Riccardo's Vater und dem Treffen zwischen Caterina's Vater und Riccardo's Mutter! So haben die Beiden immer noch die Möglichkeit wieder nach Hause zurückkehren zu können (falls sie das Rätsel lösen...).
Jetzt geht es erstmal weiter nach Sizilien... -
@ bonomania und bibliocat
ZitatOriginal von bonomania
Es ist ihm doch gar nichts zugestoßen, keine Schlägerei oder dergleichen, er fällt einfach so um, liegt im Fieber und stirbt. Da habe ich auch gleich den Verdacht gehabt, er könnte vergiftet worden sein. Denn früher hat ihn doch auch so leicht nichts umgehauen, oder? Schon alles sehr mysteriösZitatOriginal von bibliocat
Woran Carravaggio wohl gestorben ist - einfach am Fieber oder doch durch Fremdeinwirkung (Gift)? Dieses Rätsel wird wohl nie gelöst werden.Caravaggio war schon einmal schwer krank und im Hospital gewesen, kurz nachdem er frisch nach Rom gekommen war. Eine Erfahrung, die sich in seinem Gemälde "Der kranke Bacchus" niederschlug.
Die Art, wie er sich darauf portraitierte, lässt darauf schließen, dass er sich wohl die damals in ganz Europa verbreitete Malaria eingefangen hatte - was ich in Kapitel 20 in der Aussage des Wundarztes aufgegriffen habe:
... vermutete, es handele sich wohl um das erneute Aufflammen eines alten Wechselfiebers, und sagte, man könne nichts weiter tun. (S. 218)
Beim Aufbruch nach Rom war Caravaggio offenbar noch putzmunter - zumindest gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass er irgendwelche sichtbaren Krankheitssymptome zeigte, als die Filuga in Chiaia ablegte.
Es gibt Historiker, die glauben, dass er sich in Palo bzw. auf dem Weg von dort nach Porto Ercole in den Sümpfen ein Fieber geholt habe - aber sämtliche damals verbreiteten Fieber-Erkrankungen passen von ihrem in der Fachliteratur beschriebenen Verlauf her nicht so richtig zu dem Zeitrahmen, den uns die Fakten vorgeben.
Ebensowenig, dass - wie oft angenommen wird - Caravaggio den gesamten Weg von Palo nach Porto Ercole zu Fuß zurückgelegt hatte. Das passt auch nicht in das Zeitfenster, schon gar nicht mit einer Krankheit - auch wenn ich ihn durchaus so einschätze, dass er willensstark genug war, um die Zähne zusammenzubeißen. Aber gerade bei einer Krankheit, die schwer genug war, um ihn umzubringen, halte ich diese Legende für ziemlich unwahrscheinlich.Gift würde durchaus zu den Fakten passen, auch zu dem Hintergrund, dass er solche Feinde hatte, die auch einen solchen Anschlag wie vor der Locanda verübten. Konkrete Hinweise gibt allerdings darauf nicht - dennoch erscheint es mir angesichts seiner Vorgeschichte zumindest sehr naheliegend, dass Caravaggio selbst davon überzeugt gewesen war, vergiftet worden zu sein.
Genau werden wir's tatsächlich wohl nie wissen...
ZitatOriginal von bonomania
Schlimm zu lesen war für mich wie Caravaggios Bilder, Caterines Geld und der Wams von Riccardo im Fischerboot zurück bleiben. Sie warten vergeblich auf ihn am vereinbarten Treffpunkt. Ich konnte das nicht verstehen, auf mich wirkte der Fischer so zuverlässig und ehrlich (mir fällt gerade sein Name nicht ein, der die Sachen an sich genommen hat)Ursprünglich sollte der Fischer den gängigen italienischen Vornamen Paolo tragen. Im Text sah dann "Paolo" neben "Palo" sehr seltsam aus - und als ich weiter gängige italienische Namen jener Zeit durchwühlte, stieß ich auf "Orfeo" - Orpheus, der laut dem alten Mythos seine Geliebte Eurydike aus der Unterwelt zurückholen will, sie aber für immer verliert, als er sich auf dem Rückweg entgegen der Abmachung nach ihr umdreht - das fand ich eine so schöne Parallele zu diesen Stellen im Buch, dass ich ihn dementsprechend umtaufte.
ZitatOriginal von bibliocat
Caterina und Riccardo verlieren ihr Geld und die Bilder - das hätte ich dem Fischer gar nicht zugetraut...er wirkte so ehrlich!Das ist ein weiteres mysteriöses Detail an der ganzen Sache: zwar ist der Fischer mit seiner Filuga nach der Verhaftung Caravaggios tatsächlich nach Porto Ercole - dem nächstgelegenen Hafen, aber doch verdammt weit weg - gesegelt, muss aber dort umgedreht haben, kaum dass er angekommen war. Schnurstracks zurück nach Neapel, wo er die Bilder dem Principe und der Marchesa übergab.
@ SiCollier
ZitatOriginal von SiCollier
Uneinsichtig wie immer. Andererseits war er ohne das Bild geliefert. Aber danke hätte er schon sagen können.Jaaa, so war er halt
ZitatOriginal von SiCollier
Interessant noch das Verhältnis von Artemisia zu ihrem Vater. Sie scheint ja auch eine recht eigenständige Person zu sein, was vom Vater nicht unbedingt unterdrückt wird.Am Verhältnis zwischen Artemisia und ihrem Vater, das sehr gut dokumentiert ist, habe ich das Verhältnis zwischen Federico und Caterina noch einmal gut auf historische Glaubwürdigkeit abklopfen können. Orazio war durchaus hin- und hergerissen zwischen dem Anerkennen des Talents seiner Tochter, ihrer Förderung einerseits und dem "Frauen werden keine Berufsmalerinnen, höchstens von Stillleben und anderer harmloser Deko!" andererseits.
Was ich sehr spannend daran finde: Orazio selbst hat nur sehr wenig von Caravaggios Art zu malen in seine Arbeiten übernommen, aber was er davon wusste, hat er an seine Tochter weitergegeben, die quasi in indirekter Nachfolge Caravaggios malte (zumindest einige Jahre lang).
Sofern Du es noch nicht gelesen haben solltest: auf meiner Website befindet sich ein kurzer biografischer Abriß zu Artemisia:
Übrigens war ich relativ verblüfft, wie sich das Väter-Kinder-Motiv im Laufe der Arbeit am Roman zunehmend herausbildete - ursprünglich war das nicht in der Planung vorgesehen gewesen, entstand dann aber nach und nach im "Zusammenleben" mit den Romangestalten.
ZitatOriginal von SiCollier
Danke für den Youtube-Link sowie für den DVD-Hinweis. Italienisch mit englischen Untertiteln würde mich nicht so schrecken, aber vielleicht kommt der Film nächstes Jahr doch in Synchronisation heraus, und der Preis ist derzeit auch recht ordentlich. Ich warte erst noch mal etwas ab.Ich besitze leider nur eine rein italienische Fassung, ohne jegliche Untertitel.
Da laut imdb.com EOS Entertainment mit Sitz in Oberhaching Mit-Produzent war (u.a. verantwortlich für "John Rabe" und "Dresden"), denke ich mal schon, dass wir den mal noch in deutscher Fassung in unserem TV zu sehen bekommen - und da tippe ich eben auf das Jubiläum nächstes Jahr. -
Zitat
Original von Nicole
Die Art, wie er sich darauf portraitierte, lässt darauf schließen, dass er sich wohl die damals in ganz Europa verbreitete Malaria eingefangen hatte - was ich in Kapitel 20 in der Aussage des Wundarztes aufgegriffen habe:... vermutete, es handele sich wohl um das erneute Aufflammen eines alten Wechselfiebers, und sagte, man könne nichts weiter tun. (S. 218)
An Malaria habe ich bei dem Wort „Wechselfieber“ auch sofort gedacht. Als von den Sümpfen (und Mücken) die Rede war, war mein erster Gedanken, ob die drei sich dort nicht ebenfalls Malaria einfangen können. Zumindest für Riccardo und Caterina scheint es ja nochmal gut gegangen zu sein.Vielleicht hatte er ja eine Krankheit in sich, die durch was auch immer ausgelöst, plötzlich akut wurde. Gibts auch heute noch; ich denke nur an meinen Schwiegervater, der Anfang September plötzlich schwer krank wurde. Oder meine Schwiegermutter, die vor einigen Jahren relativ schnell starb.
Die Homepage mit den Zusatzinformationen kommt erst die nächsten Tage an die Reihe.
Mit der DVD kann ich noch warten. Es ist ja nicht so, daß ich ansonsten nichts zu tun hätte. *Sieht in sein ZuB und zum SuF (Stapel ungesehener Filme)*
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@ SiCollier
ZitatOriginal von SiCollier
Als von den Sümpfen (und Mücken) die Rede war, war mein erster Gedanken, ob die drei sich dort nicht ebenfalls Malaria einfangen können. Zumindest für Riccardo und Caterina scheint es ja nochmal gut gegangen zu sein.Ja, diesen Gedankengang wollte ich dem Leser mit diesen kleinen Nebensätzen, in denen Mücken umhersurren, auch nahelegen.
ZitatOriginal von SiCollier
Vielleicht hatte er ja eine Krankheit in sich, die durch was auch immer ausgelöst, plötzlich akut wurde. Gibts auch heute noch; ich denke nur an meinen Schwiegervater, der Anfang September plötzlich schwer krank wurde. Oder meine Schwiegermutter, die vor einigen Jahren relativ schnell starb.Auch das halte ich für denkbar - eben auch, weil ich Ähnliches ebenfalls in der Familie schon miterlebt habe.
...ich hoffe, Deinem Schwiegervater geht's inzwischen wieder besser.
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Ricardo ist cool, wie er sich in Palo einfach zu den Soldaten setzt
Um Caterina hatte ich dabei aber schon ein wenig Angst...Dass die beiden Caravaggio da rausgeholt haben, war ja nur ein kleiner Aufschub, kurz danach stirbt er ja schon, aber wenigstens nicht einsam und allein! Der Pater war auch nicht schlecht, wie er den Tod ihres "Bruders" aufgezeichnet hat
Was mir sehr gefallen hat, war, wie Ricardo hereinkam und Caterina heiraten wollte, jung und ungestüm, aber süß.Rom... Da muss ich mich erstmal Streifi anschließen: Warum kommt Caterina da mit in dieses Hurenviertel, wenn sie doch nett mit der Wirtin hätte plauschen können? Es ist ja zum Glück nichts passiert, aber möglich wär's gewesen!
Ansonsten ist für mich die Geschichte nach dem Tod Caravaggios irgendwie abgeschlossen. Sie reisen nach Rom und fragen Leute aus, die Caravaggio gekannt haben. Nur irgendwie kam dabei nichts Neues heraus... Stand das alles vorher schon im Buch oder habe ich es hier gelesen?Die Bilder von Artemisia gefallen mir gut, sie sind nicht so düster!
Mal schauen, was auf Sizilien geschieht
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Zitat
Original von Nicole
@ SiCollier
...ich hoffe, Deinem Schwiegervater geht's inzwischen wieder besser.
Ja, ich habe ihn heute aus der Reha nach Hause in seine Wohnung geholt. Nun müssen wir halb abwarten, sie es sich weiter entwickelt und sich alles wieder einpendelt - oder auch nicht.ZitatOriginal von kissy
Ansonsten ist für mich die Geschichte nach dem Tod Caravaggios irgendwie abgeschlossen.
Für mich nicht. Mir hat der Teil danach vielleicht sogar besser gefallen als der zuvor. -
@ kissy
ZitatOriginal von kissy
Was mir sehr gefallen hat, war, wie Ricardo hereinkam und Caterina heiraten wollte, jung und ungestüm, aber süß.Dieser Einfall Riccardos ist ein schönes Beispiel dafür, dass Romangestalten sehr eigenwillig sein können...
Folgende Szene spielte sich ungefähr an meinem Schreibtisch ab:Autorin tippselt nichtsahnend vor sich, als sie plötzlich über Riccardo einen Geistesblitz wahrnimmt.
Riccardo (denkend): Wenn's hier so viele Mönche und einen Pater gibt... dann kann doch sicher einer davon uns trauen, oder?
Autorin: Hö?
Riccardo: Ja klar, das ist eine großartige Idee! Dann sind wir verheiratet, dann kann uns kein Radolovich, kein Federico di Salerno. Dann können wir zusammenbleiben, offiziell und mit jedem Recht der Welt!
Autorin: Das geht nicht!
Riccardo: Warum nicht?
Autorin: Na, weil... weil... weil ich die Geschichte anders geplant habe und sie vielleicht anders und früher endet, wenn ihr verheiratet seid.
Riccardo (bockig): Mir doch egal!
Autorin: Das geht trotzdem nicht!
Riccardo: Warum nicht?
Autorin: Weil... weil.... (denkt:) Verdammt und zugenäht, da muss es doch irgendeinen Paragraphen im Kirchenrecht geben, der das verhindert!Autorin taucht in die Beschlüsse der beiden vorangegangenen Konzile ab, sucht und liest, und taucht Stunden später wieder auf, die entsprechenden Passagen triumphierend schwenkend
Autorin: Hier steht's: das ist laut Kirchenrecht nicht so einfach erlaubt, da müsstet ihr vorher einiges in die Wege leiten und das lasse ich Frater Matteo euch auch nachher erklären!
Abgang grummelnder Riccardo, einen Stein vor sich herkickend, und Autorin schreibt zufrieden die entsprechende Szene nieder
@ SiCollier
alles Gute für Dich und Deine Familie - und viel Kraft!
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Zitat
Original von SiCollier
Für mich nicht. Mir hat der Teil danach vielleicht sogar besser gefallen als der zuvor.Ja, denn dann kam die Geschichte der beiden nochmal in den Vordergrund, aber im Endeffekt wurde es danach zu einem Roadmovie, indem alle Fakten über Caravaggio in Gespräche verpackt wurden und nicht wirklich viel passiert ist...
Auf Malta war es nochmal spannend, aber ansonsten wurde sich ja nur noch unterhalten...
Sie hatten Caravaggio das Versprechen gegeben, rauszufinden, wer seinen Tod wollte, zurück konnten sie nicht mehr, also mussten Sie ja reisen... Aber ohne dieses Versprechen hätten sie sich vielleicht schon in Rom niederlassen können und dort ein glückliches Leben führen können (irgendwann hätten Sie auch von dort wieder zurück gekonnt und alles wär gut gewesen)Caravaggio war derjenige, der der Reise nach Rom einen Sinn gegeben hat, nach seinem Tod war die Weiterreise egal, sie hätten sogar (wie Ricardo vorgeschalgen hatte) in Porto Ercole bleiben können und sich dort trauen lassen und dann wär dort schon alles gut gewesen...
Ich denk mich da immer zuviel rein und versuche mich in die Positionen der Protagonisten hereinzuversetzen, aber ich bin nunmal auch keine 15 mehr und mache mir da viel zu viele Gedanken, die Jugendlichen vermutlich gar nicht in den Kopf kommen