'Die Caravaggio-Verschwörung' - Seiten 415 - Ende

Eigentlich kann ich mich in allem Lumos´Meinung anschließen, insbesondere was das "Fleisch auf den Rippen" angeht, denn für mich war gefühlsmäßig der Handlungsstrang um Caterina und Riccardo auch der interessantere und nicht Caravaggio- und ich wage mal zu schätzen, daß es für die eigentliche Zielgruppe auch so ist.

Caravaggio- Fan bin ich übrigens immer noch nicht.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, die Geschichte war spannend erzählt, Epoche und Handlungsort eine willkommene Abwechslung. Wie immer hat Nicole wirklich genau recherchiert, man spürt die Sorgfalt und die Zuneigung zu den Figuren, die dahintersteckt.
ABER dieses Mal hatte ich das Gefühl, anders als im "Jüngsten Spion" daß die historische Gestalt Caravaggio und seine Bilder zu sehr im Mittelpunkt steht. Caterina und Riccardo als eigentliche Protagonisten haben fast schon eine Nebenrolle gespielt. Die Gewichtung liegt dieses Mal einfach anders. Außerdem ging mir insbesondere in Abschnitt 233-304 einiges zu schnell (siehe auch mein Post dort, Nicole , darauf bist du übrigens gar nicht eingegangen, wie mir grad auffällt)

Ein gutes Buch, allerdings nicht mein Favorit unter Nicoles Büchern.

Zitat

Original von grottenolm
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, die Geschichte war spannend erzählt, Epoche und Handlungsort eine willkommene Abwechslung. Wie immer hat Nicole wirklich genau recherchiert, man spürt die Sorgfalt und die Zuneigung zu den Figuren, die dahintersteckt.
ABER dieses Mal hatte ich das Gefühl, anders als im "Jüngsten Spion" daß die historische Gestalt Caravaggio und seine Bilder zu sehr im Mittelpunkt steht. Caterina und Riccardo als eigentliche Protagonisten haben fast schon eine Nebenrolle gespielt. Die Gewichtung liegt dieses Mal einfach anders.

Ich habs genau anders herum empfunden. Mir war es zu wenig Caravaggio. Zudem hatte ich kurz zuvor Röhrigs Buch gelesen und war entsprechend mit den historischen Hintergründen vertraut. Für mich fiel also das mitraten, was es mit den Maltesern auf sich hat, weg.
War mein erstes Jugendbuch von Nicole und rein vom Gefühl her hatte ich beim Lesen den Eindruck, nur mit halber Kraft zu fahren. Deine "Erwachsenenbücher" haben einen ganz anderen Ausdruck, sind für mich bunter, lebendiger. "Märchenhafter". Umso mehr freue ich mich auf Sansibar

Und wenn ich noch eine klitzekleine Anmerkung machen darf: Auf Seite 396 fällt der Begriff siamesische Zwillinge. Den Begriff gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert. Er geht auf die Zwillinge Chang und Eng Bunker zurück, die am Bauch zusammengewachsen waren. Die sind als "Zirkusattraktion" aufgetreten und daraus hat sich dann der Begriff geprägt.

mir hätte es auch noch ein bisschen mehr Caravaggio sein können, denn genau da lagen für mich die Stärken des Buches. Die Bildbeschreibungen waren einfach toll, und das Buch hat definitiv das Interesse geweckt, mich mehr mit Caravaggio zu beschäftigen.

Gut gefallen hat mir auch, das das Ende offen blieb. Dass Caterina und Riccardo einfach nach allem, was passiert war heimkehren könnten, hätte nicht gepasst. Interessant fand ich auch, dass wir am Ende doch noch erfahren haben, wie Riccardo zu Caravaggio stand: eine Vaterfigur war er für ihn geworden.

Danke für die schönen Lesestunden und die Begleitung der Leserunde, Nicole!

Über das Leben von Caravaggio hätte ich auch gerne mehr erfahren. Die Schlaglichter, die auf seine persönliche Geschichte geworfen wurden, hätte ich mir ausführlicher gewünscht.

Es wurde etwas über die Person Caravaggios und über seine Bilder berichtet, außerdem - es ist schließlich ein Jugendbuch - die Geschichte von Caterina und Riccardo erzählt. Von jedem ein wenig, und je nach Standpunkt und Vorlieben des Lesers hätte jeder von seinem Lieblingsschwerpunkt gerne mehr gelesen.

Aber wenn Nicole alle unsere Erwartungen bezüglich Caravaggio, seiner Bilder und der Geschichte um Caterina und Riccardo hätte erfüllen können, wäre das Buch mindestens doppelt so dick geworden.

Zitat

Original von Nicole
Ich bin schon etwas verblüfft, dass eure Meinungen hier in der Leserunde eigentlich recht durchgängig so in diese zwei Lager geteilt sind; damit hätte ich vorab gar nicht gerechnet. Ich find's aber sehr interessant, dass dem so ist...

Diese Diskussionen und verschiedenen Einschätzungen gefallen mir auch richtig gut. Deshalb nehme ich sehr gerne an Leserunden teil, auch wenn das Schreiben und Verfolgen der Postings einiges an Lesezeit kostet ;-).

Und besondere Freude macht es, dass die Leserunden von den Autoren so freundlich und aufmerksam betreut werden (jedenfalls sämtliche Leserunden, bei denen ich bisher teilgenommen habe).

Herzlichen Dank Nicole, es war auch dieses Mal ein besonderes Vergnügen :knuddel1!

Uff, gerde noch rechtzeitig vor dem nächsten Romanbiographieleserundenbeginnstress fertig geworden. Ich gehöre ja zu denen, die Caravaggios Bilder kennen und bewundern, also zu der Fraktion, denen die Entwicklung der Beziehung von Ricardo und Catharina nicht ganz so wichtig ist. Sehr schön fand ich aber auch das Ende des Buches- die Eltern erhalten Hoffnung und NAchricht und den Beiden ist es möglich in Konstantinopel etwas neues eigenes aufzubauen- wer zweifelt daran, dass sie nach so viel Gefahren und Mühen das schaffen?

Danke Nicole für die wie üblich tolle Leserundenbegleitung (von dir sind wir nicht anderes verwöhnt):wave

Schade finde ich, dass der Verlag nicht auf deine HP verweist. Das sollte auf dem Klappentext stehen, oder auf dem Rücken, da nicht jeder das Nachwort nach dem Prolog liest...

TOLL! Genau richtig für ein kaltes, vorwinterliches Wochenende, wo man Zeit zum lesen hat. Nicole C. Vosseler ist wieder da, so charmant, so intelligent, so ehrlich und unterhaltsam wie in ihren vorhergehenden Romanen, die ich von ihr gelesen habe. Und wie ´zuvor begegnen uns zahlreiche historische Persönlichkeiten, allen voran Alof de Wignacourt, dessen genaue Rolle in der Verschwörung ungeklärt bleibt, und natürlich vor allem Michelangelo "Michele" Merisi da Caravaggio, der es als Emporkömmling weit gebracht hat und nun im Visier der Verschwörer steht. Wieder versteht es Nicole C. Vosseler , durch liebevoll gezeichnete Figuren und eine spannende Handlung zu fesseln. Ein ausführliches Glossar auf ihrer Webseite erleichtert den Einstieg in die Welt von Caterina und Riccardo, die obwohl erfunden, eine nicht unwichtige Rolle in ihrem Roman übernehmen.

Herzlichen Dank an Nicole, dass sie uns bei dieser Leserunde begleitet hat und dafür, dass sie mich und uns zu den Schauplätzen von Carravaggios faszinierenden Leben entführt hat.

Ausgelesen, und zum Glück gut ausgegangen.

Das wenig schmeichelhafte Verhalten der Ordensritter zu Beginn dieses Abschnittes läßt schon mal vermuten, wo der oder die eigentlich Schuldigen zu suchen sind.

Riccardo und Caterina legen eine beachtliche Ausdauer an den Tag, der Sache auf den Grund zu gehen; zwischendurch auch mal ein Hinweis auf die abschmelzenden Geldvorräte.

Auf Sizilien dann die Fast-Begegnung mit Radolovich. Ich hatte zunächst darauf getippt, daß Caterina erkannt wird und es zu einem wie auch immer gearteten Handgemenge kommt, aber nochmal gutgegangen. Zur Belohnung erhalten sie die entscheiden Hinweise auf den/die Drahtzieher.

Auf nach Malta.

Der Trick mit dem Wäschewagen war so einfach wie wirkungsvoll. Das (geplante) Aufsehenerregen auch. Wie hätten sie auch sonst bis zum Großmeister vordringen sollen?

Während der Flucht dann offenbart sich der Übeltäter: Fra Alvaro. Und alles wegen der „Ehre“ und Standesdünkeln. Ich muß zugeben, daß ich ihm den entscheidenden Stoß Riccardos gegönnt habe. Möge er in der Hölle schmoren.

Riccardo und Caterina unterdessen machen sich letztlich auf den Weg nach Konstantinopel, wo sie vermutlich ein Handelshaus begründen werden.

Schön gelöst fand ich, daß der Großmeister Schreiben an die Eltern schickte und wir so wissen, daß selbige zumindest in Ansätzen vom Schicksal ihrer Kinder erfahren, und daß diese noch am Leben sind. Das ist damit zwar soweit klar, aber ich hätte auch nix gegen eine Epilog gehabt, etwa in einem (bzw. zwei) Schreiben der Eltern, in dem ein schon stattgefundener Briefwechsel sowie eine Versöhnung anklingt, etwa wenn die fünf Jahre vorbei sind. Riccardo ist ja eigentlich genau der Schwiegersohn, den Federico sich wünschen müsste. Geld braucht der keines mitzubringen, das ist ja mehr als genug vorhanden.

Alles in allem habe ich das Buch als eine Mischung zwischen Abenteuer- und historischem Roman empfunden, vermischt mit einer Prise Krimi. Richtig „hineingekommen“ in das Buch bin ich etwa ab dem dritten Abschnitt. Zu einem „Caravaggio-Fan“ hat mich das Buch jedoch nicht machen können. Was aber weniger an der Autorin denn am Sujet (Malerei) liegt. Ginge es um einen Musiker, sähe das Ganze möglicherweise/vermutlich ganz anders aus.

Erst mal vielen Dank an Nicole für die Leserundenbegleitung und die Zusatzinformationen.

Jetzt lese ich erst mal die anderen Posts in diesem Abschnitt.

Nicole so was nennt man einen Leserauftrag. Claudio Monteverdi ist Caravaggios Zeitgenosse als Musiker...

Also von Claudio Monteverdi weiß ich wenig und habe nur wenige CDs. Da wäre durchaus und gerne Nachholbedarf.

Edit bzw. Ergänzung:

Zitat

Original von Lipperin
(...) die Geschichte „drumherum“, die zwar ohne ihn so nicht möglich gewesen wäre, hat mir zwar gefallen, war aber für meinen Geschmack ein klein wenig zu „actionlastig“.

Ich bin zwar meistens nicht so für „Action“, aber hier hat mich das nicht gestört. Ich empfand das Buch nicht als „actionlastig“. Ich fürchte, bei diesem Buch sehe ich es, obwohl altersmäßig nicht zur Zielgruppe gehörig, eher wie dieselbe.

Zitat

Original von Lipperin
(...) es für die eigentliche Zielgruppe andersherum treffender ist: Die Geschichte Caterinas und Riccardos und dazu gehört eben der Maler.

Das kann ich so .

Nach dem Lesen der Posts noch die Anmerkung, daß ich das Buch vermutlich völlig entgegen den Intentionen der Autorin aufgefaßt habe. Es war ein Buch über Riccardo und Caterina, in dem eben auch der historische Maler Caravaggio vorgekommen ist. Aber als solches bleibt mir vielleicht mehr davon in Erinnerung, als wenn es anders gewesen wäre. Jedoch *sieht sich vorsichtig um* verspüre ich derzeit kein Bedürfnis, noch ein Buch über Caravaggio zu lesen. Nur das Nachwort, das lese ich heute Abend noch (habe ich bisher nämlich noch nicht). Eventuell kommen dann noch ein paar Fragen zu historischen Personen, soweit die dort nicht beantwortet werden.

Zitat

Original von SiCollier
Also von Claudio Monteverdi weiß ich wenig und habe nur wenige CDs. Da wäre durchaus und gerne Nachholbedarf.

Ich bin dafür!
Wir könnten ja mal eine Liste machen und Nicole zukommen lassen, dann hat sie noch mehr Auswahl. Ich könnte zur Not auch noch an einen gewissen Herrn D. aus Russland und Mathilde erinnern (aus dem Vermächtnis Shivas).

Zitat

Jedoch *sieht sich vorsichtig um* verspüre ich derzeit kein Bedürfnis, noch ein Buch über Caravaggio zu lesen.

Dafür schaue ich mir den Film nicht an, das würde zu sehr mit den Bildern in meinem Kopf kollidieren.

Zitat

Original von Bookworm
mir hätte es auch noch ein bisschen mehr Caravaggio sein können, denn genau da lagen für mich die Stärken des Buches. Die Bildbeschreibungen waren einfach toll, und das Buch hat definitiv das Interesse geweckt, mich mehr mit Caravaggio zu beschäftigen.

Gut gefallen hat mir auch, das das Ende offen blieb. Dass Caterina und Riccardo einfach nach allem, was passiert war heimkehren könnten, hätte nicht gepasst. Interessant fand ich auch, dass wir am Ende doch noch erfahren haben, wie Riccardo zu Caravaggio stand: eine Vaterfigur war er für ihn geworden.

Danke für die schönen Lesestunden und die Begleitung der Leserunde, Nicole!

diese Meinung schließe ich mich an. Ich habe das Buch bereits gestern fertig gelesen, bin aber nicht eher zum posten gekommen.

Ich bin die letzten 2 Kapitel nur so durch das Buch gehechelt, es blieb keine Zeit sich Notizen zu machen.
Ich muss zugeben, Caravaggios Tod hat einen kleinen Schock in mir ausgelöst und mich nicht weiter zum lesen animiert. Ich dachte: was kann jetzt noch kommen wo der Hauptdarsteller gestorben ist??
Nach "Das Haus der Spione" war dies mein 2. historischer Roman von Nicole und erweckt in mir den Wunsch, mal einen historischen Roman für Erwachsene von Ihr lesen zu wollen

Vielen lieben Dank für die nette Leserundenbegleitung die schönen Lesestunden und die Einführung in die Welt des Caravaggios

Leider habe ich das Buch gerade beendet - dabei hätte ich gerne noch mehr über Caterina und Riccardo (und ihre Eltern) erfahren!

Für mich hätte es auch etwas "mehr Caravaggio"sein können, aber ich fand dieses Buch auch so sehr gelungen. Die Beziehungen zwischen Caterina, Riccardo und Caravaggio wird sehr schön dargestellt. Auch die Szene in Malta hat mir gut gefallen (ich fühlte mich an unseren Urlaub dort erinnert), ebenso die schönen Bilder aus Neapel. Auch die Zerrissenheit des Ordens wird mit den beiden Kontrahenden gut dargestellt. (Schön auch die Szene mit dem Wäschewagen).

Vielen Dank Nicole für die Beantwortung der vielen Fragen und für die Bilder auf Deiner Homepage!!!!! Und natürlich für dieses wunderschöne Buch und die interessanten Lesestunden!

Zitat

Original von Nicole
@ Bouquineur

Danke für Dein Feedback zum Buch!

Das sind auch für mich zwei völlig unterschiedliche Arten des Schreibens - andere Themen und Hintergründe, andere Geschichten - und vor allem haben die Jugendbücher auch eine ganz eigene "Stimme".

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Über diesen Aspekt habe ich sehr lange nachgedacht und er hat sich dann schließlich auch in meiner Rezi niedergeschlagen. Ich habe einfach versucht, das Buch aus der sicht eines Lesers der Zielgruppe zu betrachten. Und ich glaube, für angedachte Zielgruppe ist es perfekt. Mich hätte mit 15 auch nicht wirklich der Maler als Haupt-Prota interessiert

Das würde ich so absolut :write.

Die Leseerwartung der erwachsenen Leser unterscheidet sich sicherlich von denen der eigentlichen Zielgruppe, das darf man nicht vergessen (wobei ich zwar eindeutig nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehöre, aber bezüglich des Buches ähnliche Leseerwartungen hatte...).

Letztendlich muß man sagen: allen kann man es einfach nie recht machen!