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'Die Caravaggio-Verschwörung' - Seiten 415 - Ende
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„Leichenfledderer“ (Seite 421) – die Wut Constanzas ist gut zu verstehen. Und wenn der Orden alle Gemälde zusammengerafft hätte, wohin wären sie dann verschwunden? Auch wenn es fiktiv ist, aber ich würde um sie fürchten, wenn ein Fra Alvaro oder ein anderer seiner Färbung Großmeister geworden wäre. Es sind sowieso viel zu viele wahrscheinlich für immer verloren. Und auch wenn es später eine Art Schule im Caravaggio-“Stil“ gab, sie blieben doch letztlich Nachahmer. Vielleicht war es wirklich diese extreme Gier nach Leben, die seine Bilder so unverwechselbar machte. Sein Blick war scharf, vielleicht weil ihm nichts fremd war und er alles auskosten musste.
Die Zerrissenheit des Ordens finde ich in den beiden Protagonisten Wignacourt und Alvaro blendend dargestellt. Die Ehre über allem und auf der anderen Seite ein wenig Menschlichkeit im Angesicht unglaublicher Macht, nicht nur, weil der Großmeister Caravaggio helfen wollte, sondern auch, weil er sich um seinen Nachruhm sorgte. Gut, vordergründet hatte das eine auch mit dem anderen zu tun, aber – ich glaube – nur am Anfang ihres Kennenlernens.
Wignacourt ist mir sowieso sympathisch, auch und ganz besonders weil er ausspricht, was mir seit etlichen Seiten in den Sinn kam: „... würde ich glauben, du seist sein Sohn“ (Seite 453). Neben aller Nettigkeit (was für ein Wort im Zusammenhang mit dem jungen Mann!) schlummert etwas in Riccardo, was vielleicht nicht geweckt werden sollte. Und für meinen Geschmack geht das auch weit über das angeblich so typische italienische Temperament hinaus. Ja, ich glaube, wenn die beiden die fünf Jahre überleben (und daran zweifele ich eigentlich nicht), werden sie in Neapel (oder anderswo) eine Ehe führen, die eines mit Sicherheit nie sein wird, nämlich langweilig.
Und einen letzten Auftritt von Radolovich gibt es auch. Zu viel Ehre habe ich ihm wohl angetan, als ich ihn zu meinem zweiten Bösewicht ernennen wollte. Vermutlich bleibt er der kalte und geschäftstüchtige Mann, der dann auch seine dritte Frau überleben wird. (Auch von mir posthum ein Pardon an seine Adresse, aber er ist halt so herrlich negativ gezeichnet, dass ich den Faden gar zu gerne weiterspinne.)
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Zweimal habe ich das Buch nun gelesen, einmal ganz und gar, mit Haut und Haaren verschlungen sozusagen, das zweite Mal mit extremer Fokussierung auf Caravaggio, was man vermutlich meinen Posts anmerkt. Ich bin, wenn ich mir erlauben darf, das zu sagen, über die Caravaggio-Passagen und jene, die die Bilder betreffen, schlicht begeistert, die Geschichte „drumherum“, die zwar ohne ihn so nicht möglich gewesen wäre, hat mir zwar gefallen, war aber für meinen Geschmack ein klein wenig zu „actionlastig“. Das ist aber nun mein ganz persönliches Empfinden, wobei ich mir allerdings vorstellen könnte, dass – weil es ein Jugendbuch ist – es für die eigentliche Zielgruppe andersherum treffender ist: Die Geschichte Caterinas und Riccardos und dazu gehört eben der Maler.
Meinen Dank für diesen schönen Roman :anbet, für die Möglichkeit, jederzeit auf Deiner HP die Bilder wieder anschauen zu können und für Dein Eingehen auf all (nicht nur) mein Geschriebenes :anbet!
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Zitat
Original von Lipperin
Es sind sowieso viel zu viele wahrscheinlich für immer verloren.Auch so ein Gedanke, der mich beschäftigt: wo sind die alle abgeblieben? Wenn man mal vorsichtig hochrechnet, wie riesig allein sein gesamtes Lebenswerk gewesen sein muss... Ich geb die Hoffnung mal nicht auf, dass doch noch das eine oder andere auftaucht
ZitatOriginal von Lipperin
Und auch wenn es später eine Art Schule im Caravaggio-“Stil“ gab, sie blieben doch letztlich Nachahmer.In der Ausstellung im Frankfurter Städel fand ich es sehr eindrücklich zu sehen, wie sehr sich die Künstlergeneration nach ihm von Caravaggio inspirieren ließ - zum Beispiel:
Caravaggios "Dornenkrönung" (1607)
Dirck van Banburens "Dornenkrönung" (1623)
Ich weiß grad aus dem Stand nicht mehr, wer es gesagt hatte - aber ich hatte während der Recherche gelesen, dass es ohne Caravaggio keinen Rembrandt gegeben hätte.
ZitatOriginal von Lipperin
Vielleicht war es wirklich diese extreme Gier nach Leben, die seine Bilder so unverwechselbar machte. Sein Blick war scharf, vielleicht weil ihm nichts fremd war und er alles auskosten musste.Davon bin ich überzeugt.
ZitatOriginal von Lipperin
Die Zerrissenheit des Ordens finde ich in den beiden Protagonisten Wignacourt und Alvaro blendend dargestellt.Das freut mich, dass das rüberkam.
ZitatOriginal von Lipperin
Neben aller Nettigkeit (was für ein Wort im Zusammenhang mit dem jungen Mann!) schlummert etwas in Riccardo, was vielleicht nicht geweckt werden sollte. Und für meinen Geschmack geht das auch weit über das angeblich so typische italienische Temperament hinaus. Ja, ich glaube, wenn die beiden die fünf Jahre überleben (und daran zweifele ich eigentlich nicht), werden sie in Neapel (oder anderswo) eine Ehe führen, die eines mit Sicherheit nie sein wird, nämlich langweilig.So schön, diese Deine Gedanken über die beiden zu lesen. Danke.
ZitatOriginal von Lipperin
Vermutlich bleibt er der kalte und geschäftstüchtige Mann, der dann auch seine dritte Frau überleben wird. (Auch von mir posthum ein Pardon an seine Adresse, aber er ist halt so herrlich negativ gezeichnet, dass ich den Faden gar zu gerne weiterspinne.)Vielen, vielen Dank, Lipperin, für all Deine schönen Beiträge in dieser Leserunde, Deine Gedanken und Eindrücke zum Roman und zu Caravaggio und Dein Fazit!
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Zitat
Original von Nicole
Auch so ein Gedanke, der mich beschäftigt: wo sind die alle abgeblieben? Wenn man mal vorsichtig hochrechnet, wie riesig allein sein gesamtes Lebenswerk gewesen sein muss... Ich geb die Hoffnung mal nicht auf, dass doch noch das eine oder andere auftaucht
So oft ich auch auf dem Dachboden nachschaue, ich finde einfach keines (wie manchmal angeblich so etwas geschieht), nur alte Schulbücher und die Häuschen der Siebenschläfer.
Aber die Hoffnung gebe ich auch nicht auf.Was die „Schüler“ Caravaggios angeht, würde ich das ungern so negativ verstanden wissen, wie es vermutlich geklungen hat. Das geht wieder so sehr in die Nichtbenennenkönnen-Ecke, dass ich arg ringe, wie ich mich verständlich ausdrücken kann:
Placido Domingo hat einmal gesagt, es gebe viele Sänger (zu denen er sich sehr kokett selber zählte), es gebe einige gute und es gebe sehr wenige große. In der großen Welt der Maler und der Malerei gilt dieses Wort für mich ebenso. Sicherlich sind ein van Honthorst, ein Matthias Stomer oder der von Dir zitierte Banburen gut, wie gut, kann ich nicht beurteilen, da mir das tiefergehende Wissen um „das Setzen des Pinsels“ fehlt und ich nur mein Gefühl sprechen lasse; aber ihnen fehlte halt (für mich) dieser letzte kleine Touch. Dieses letzte kleine Stückchen, das Größe ausmacht. Und selbst wenn sie durch das gleiche irdische Höllenfeuer gegangen wären wie Caravaggio, wären sie dann wirklich auch das geworden, was er war?
Rembrandt, ja, neben dem Licht muss man auch den Schatten beherrschen können – er hatte einen sehr scharfen Blick, aber sein Blickwinkel war ein wenig anders, denke ich. Und ich denke, auch ein Rubens, ein Vermeer wären ohne Caravaggio ein wenig zu anderen Malern geworden. Letztlich würde ein riesiger Bereich ohne Caravaggio anders aussehen - bis es vielleicht einen anderen gegeben hätte, der zu denselben malerischen Schlüssen gelangt wäre.Wirre Gedanken einer, die neben Büchern auch gerne Gemälde anschaut, natürlich wieder völlig OT und deshalb eine Bitte um Pardon.
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@ Lipperin
gleich vorweg: ich finde eine Diskussion hier, in dieser LR, über Caravaggios Nachfolger und seine Wirkung auf spätere Künstler keineswegs off-topic.
(aber ich bin ja aufgrund meiner eigenen Faszination mit dem Thema voreingenommen )Im Frankfurter Städel ging es in dieser Sonderausstellung genau darum: welche Inspiration die Holländer aus Caravaggios Werken zogen. Ich muss zugeben, dass die Holländer mich nur am Rande interessiert haben - dennoch fand ich's spannend, vergleichen zu können.
(Der Vollständigkeit halber verlinke ich mal den entsprechenden Ausstellungskatalog)Was mir besonders bei den Genrebildern von Dirnen, Sängern und Musikanten auffiel: Caravaggios Bilder zeigen oft Menschen hart an der Grenze zur Karikatur portraitiert - aber er macht sie nie zur Karikatur, gibt sie nie der Vulgarität oder gar Lächerlichkeit preis. Und die Holländer überschritten zuweilen just diese Grenze.
Das war mir selbst eine sehr wichtige Erkenntnis über Caravaggio, die ich aus der Ausstellung mitgenommen habe.Ich seh's ganz ähnlich wie Du: sie konnten auch meisterlich malen, keine Frage. Aber es fehlte dieses eine Quentchen - und das verorte ich ebenfalls in Caravaggios Charakter und Leben und die Verschränkung mit der Kunst.
ZitatOriginal von Lipperin
Rembrandt, ja, neben dem Licht muss man auch den Schatten beherrschen können – er hatte einen sehr scharfen Blick, aber sein Blickwinkel war ein wenig anders, denke ich. Und ich denke, auch ein Rubens, ein Vermeer wären ohne Caravaggio ein wenig zu anderen Malern geworden. Letztlich würde ein riesiger Bereich ohne Caravaggio anders aussehen - bis es vielleicht einen anderen gegeben hätte, der zu denselben malerischen Schlüssen gelangt wäre.Ja, sein Einfluss auf die späteren Maler ist - selbst auch nur unterschwellig - enorm.
Eine Beobachtung, die so viele Kunsthistoriker gemacht haben, die ich selbst teile, dass ich sie unbedingt Radolovich in den Mund legen musste:Die Kunst ist seit Caravaggio eine andere. Sie wird nie wieder dieselbe sein wie zuvor. (S. 168)
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@ Nicole und Lipperin
Da haben sich ja zwei Kunst- bzw. Caravaggio-Liebhaber gesucht und gefunden :-). Ich kann mich da leider nicht einreihen, mein Kunstverständnis beschränkt sich auf "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht", ehrlich gestanden - mehr interessiert mich auch nicht :help.
Deshalb finde ich das Buch auch keineswegs actionlastig! Im Gegenteil, manche Schilderungen waren mir - obwohl objektiv gesehen brilliant - zu detailverliebt.
Ich habe es folgendermaßen empfunden: Nicole hat umfassend recherchiert, diese Fakten als "Skelett" in den Mittelpunkt gestellt und dann die Geschichte mit und um Caterina und Riccardo "drumherumgestaltet". Mir hätte es besser gefallen, wenn das "Fleisch auf den Rippen" etwas üppiger ausgefallen wäre ;-). Sowohl was das Leben von Riccardo und Caterina angeht, als auch Caravaggios Geschichte. Ich kann aber auch verstehen, dass Nicole jetzt nicht unbedingt einen spannenden Abenteuerroman schreiben wollte, sondern sich weitgehend an historisch belegte Fakten hält.
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@ Lumos
ZitatOriginal von Lumos
Ich kann mich da leider nicht einreihen, mein Kunstverständnis beschränkt sich auf "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht", ehrlich gestanden - mehr interessiert mich auch nichtIch finde auch, bei Kunst geht's letztlich auch im Prinzip nur darum: "find ich gut" - oder eben auch nicht.
(Ich weiß auch nicht, ob ich mich derart intensiv mit Caravaggio beschäftigt hätte, hätte ich nicht so lange Zeit mit ihm und seinen Bildern "gelebt", im Hinblick darauf, dass ich über ihn schreiben würde)ZitatOriginal von Lumos
Ich habe es folgendermaßen empfunden: Nicole hat umfassend recherchiert, diese Fakten als "Skelett" in den Mittelpunkt gestellt und dann die Geschichte mit und um Caterina und Riccardo "drumherumgestaltet".So war's auch.
Also, nicht dass ihr denkt, ich wollte mit dem Buch alle seine Leser zu Caravaggio-Fans bekehren - ich fand einfach die Fakten so spannend, dass ich dachte: darüber möchte ich unbedingt schreiben.
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Zitat
Original von Nicole
Also, nicht dass ihr denkt, ich wollte mit dem Buch alle seine Leser zu Caravaggio-Fans bekehrenDas ist auch bei mir nicht der Fall! Besonders sympathisch ist er mir im Laufe des Buches nicht geworden. Dadurch, dass sich Nicole relativ streng an die belegten Fakten gehalten hat, ist die Person Caravaggios für mich nicht so richtig griffig geworden. Etwas mehr Einsatz der "dichterischen Freiheit" hätte ihn mir vielleicht näher gebracht :gruebel?
Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen! Kein Happy-End a la Friede, Freude, Eierkuchen aber eine positive Grundstimmung, auch bei den Eltern in Neapel. Dem Leser bleibt es überlassen, die Geschichte weiterzuspinnen, oder soll es eine Fortsetzung geben?
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Zitat
Original von Lumos
Dem Leser bleibt es überlassen, die Geschichte weiterzuspinnen ...Für mich sind das immer die schönsten Geschichten, wenn die Figuren so lebendig geworden sind, dass ich sie nicht loslassen kann, wenn sie in meinem Kopf ihr eigenes Leben zu leben beginnen und sich die Geschichte fortsetzt.
Einen Traum habe ich aber auch noch:
Nicole schreibt einen Bericht - so ungefähr 300 Seiten oder gerne mehr - über ihren Besuch bei Caravaggio und die Holländer. -
@ Lipperin
Deinen Spoiler habe ich nicht verstanden :gruebel? Ist er an Nicole gerichtet? Oder habe ich was verpasst?
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Nicole war doch bei der Caravaggio-Sonderausstellung in Frankfurt und weil ich ihre Schreibe so sehr mag, hätte ich gar zu gerne einen umfassenden Bericht, zumal wir beide ihn sehr gerne anschauen, mögen, wie auch immer. Und weil meine Träume meistens eh Schäume bleiben, hab ich diesen Wunsch gespoilert.
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Danke für die Erläuterung :knuddel1, dann habe ich also nichts verpasst :-).
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@ Lumos
ZitatOriginal von Lumos
Besonders sympathisch ist er mir im Laufe des Buches nicht geworden. Dadurch, dass sich Nicole relativ streng an die belegten Fakten gehalten hat, ist die Person Caravaggios für mich nicht so richtig griffig geworden. Etwas mehr Einsatz der "dichterischen Freiheit" hätte ihn mir vielleicht näher gebracht ?Das wäre durchaus eine Möglichkeit gewesen, Lumos. Mir war's allerdings wichtig, Caravaggio so zu schildern, wie man ihn wohl erlebt hätte, wäre man Riccardo oder Caterina gewesen. Durchaus nicht sympathisch, durchaus nicht greifbar. Das kommt ihm - soweit historisch recherchierbar - am nächsten, aus meiner Sicht.
Tut mir natürlich leid, wenn Du das als unbefriedigend empfunden haben solltest!ZitatOriginal von Lumos
Das ist auch bei mir nicht der Fall! Kein Happy-End a la Friede, Freude, Eierkuchen aber eine positive Grundstimmung, auch bei den Eltern in Neapel.Schön, das freut mich sehr.
ZitatOriginal von Lumos
Dem Leser bleibt es überlassen, die Geschichte weiterzuspinnen, oder soll es eine Fortsetzung geben?Riccardo und Caterina in Konstantinopel, wie sie sich dort durchschlagen, mit dem bisschen an Geld und Schmuck, was sie durch ihre Abenteuer retten konnten, einen eigenen Handel aufziehen - jo, das wäre natürlich sehr reizvoll.
Aber eine Fortsetzung plane ich dennoch nicht, die Geschichte ist für mich zu Ende erzählt.
(und ich hoffe natürlich, dass der eine oder andere Leser den Faden aufgreift und weiterspinnt und dabei einige traumverlorene, schöne Momente hat )@ Lipperin
ZitatOriginal von Lipperin
Nicole schreibt einen Bericht - so ungefähr 300 Seiten oder gerne mehr - über ihren Besuch bei Caravaggio und die Holländer.300 Seiten??!
Ich glaub, meine beiden Besuche dort ergäben gar nicht so viele Seiten ... -
So, ich bin jetzt auch durch, hab's gestern Abend dann noch auf einen Schwupps gelesen.
Ich muss mich Lumos anschliessen, ich bin auch nicht kunsthistorisch genug bewandert um über Caravaggios Einfluss auf die Maler einschätzen zu können. Ich gehe ehrlich gesagt lieber in einer Bibliothek, als in ein Museum
Aber ich lese gerne über historische Persönlichkeien und dieses Buch hat mir zumindestens einen Einblick in das Leben Caravaggios gewährt, durch den ich auch Lust bekommen habe mich mehr mit ihm und seiner Biographie zu beschäftigen.Wignacourt war mir von Anfang an symphatisch, auch wenn er teilweise sein eigenes Wohl im Sinn hatte, als er Caravaggio in den Orden geholt hat. Aber irgendwie mochte er wohl auch den Menschen, sonst hätte er ihn ja wohl kaum von Malta weggeschafft.
Caterinas Papa tut mir wirklich leid, er hat ja jetzt wirklich niemanden mehr.
Ich hoffe er überlebt die 5 Jahre noch und erhält die Möglichkeit seine Tochter noch einmal wieder zu sehen. Auch Riccardos Mutter tut mir leid, jetzt hat sie auch noch den ältesten Sohn veroloren. Ob das das Geld des Ordens wirklich aufwiegen kann?Daß Caterina und Riccardo in Konstantinopel Erfolg haben werden, dessen bin ich mir sicher. Ich hätte sie dabei aber auch gerne noch ein Stück begleitet.
Ich habe das Buch sehr genossen, es war für mich aber mehr die Geschichte von Caterina und Riccardo, nicht die von Caravaggio. Ohne ihn wäre sie sicher anders verlaufen, aber letztendlich hat er eher unbewusst die Weichen im Leben der beiden gestellt.
ein Danke auf jeden Fal noch einmal an Nicole, für die vergnüglichen Lesestunden!
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Zitat
Original von Nicole
@ Lipperin
300 Seiten??!
Ich glaub, meine beiden Besuche dort ergäben gar nicht so viele Seiten ...Lipperins Träume sind eben die Schaumkronen auf den Wellen ihrer Wünsche, wenn der scharfe Wind der Wirklichkeit darüber weht, bleibt nicht viel davon übrig.
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@ streifi
ZitatOriginal von streifi
Aber ich lese gerne über historische Persönlichkeien und dieses Buch hat mir zumindestens einen Einblick in das Leben Caravaggios gewährt, durch den ich auch Lust bekommen habe mich mehr mit ihm und seiner Biographie zu beschäftigen.*freu*
ZitatOriginal von streifi
Wignacourt war mir von Anfang an symphatisch, auch wenn er teilweise sein eigenes Wohl im Sinn hatte, als er Caravaggio in den Orden geholt hat. Aber irgendwie mochte er wohl auch den Menschen, sonst hätte er ihn ja wohl kaum von Malta weggeschafft.Mir fiel's sehr schwer, während der Recherchen Wignacourt gegenüber neutral zu bleiben, weil er mir ganz inutitiv eben auch von Anfang an sympathisch war - es hätten ja durchaus beim Durchwühlen der Quellen Hinweise darauf auftauchen können, dass er sich irgendwann gegen Caravaggio wandte, eventuell sogar eine Rolle bei dessen Verhaftung, dessen Tod spielte.
Aber je mehr ich zusammentrug, desto mehr überzeugte mich auch, dass er damals in der Tat der Fluchthelfer gewesen sein muss.ZitatOriginal von streifi
ein Danke auf jeden Fal noch einmal an Nicole, für die vergnüglichen Lesestunden!Ich sag Dir danke, streifi - für's Lesen und für Deine Eindrücke hier in der Leserunde!
@ Lipperin
Ganz abgesehen davon, dass ich momentan mit meinem derzeitigen Roman-Manuskript ringe, würde ich auch wirklich keine 300 Seiten über die beiden Städel-Besuche zusammenkriegen...
Das Wichtigste, was ich mitgenommen habe, war eben der Vergleich zwischen Caravaggio und seinen holländischen Nachahmern - und wirklich zu spüren, welchen Weg Caravaggio in Leben und Kunst zurückgelegt hatte, von seinen Anfängen bis gegen Ende und wie sich Leben und Kunst bei ihm verschränkten - anstatt das nur als trockenen kunsthistorischen Fakt im Gedächtnis behalten zu haben.Und dass ich Gänsehaut hatte bei der Vorstellung, vor mir hängt die Leinwand, die Caravaggio berührt hat... (Wenn ich über reale historische Persönlichkeiten schreibe, bekomme ich immer so leichte Groupie-Anwandlungen ).
Achja: und mein starrer, verklärter Blick, während ich minutenlang vor der "Dornenkrönung" stand, machte einen der Museumsangestellten ziemlich nervös; er dachte wohl, ich plante das Bild zu klauen oder sonstwas damit anzustellen... -
Zitat
Original von Nicole
@ LipperinGanz abgesehen davon, dass ich momentan mit meinem derzeitigen Roman-Manuskript ringe, würde ich auch wirklich keine 300 Seiten über die beiden Städel-Besuche zusammenkriegen...
Oh, das war doch nur ein Scherz und außerdem bin ich es gewohnt, Träume zerplatzen und Wünsche verwehen zu sehen.
ZitatUnd dass ich Gänsehaut hatte bei der Vorstellung, vor mir hängt die Leinwand, die Caravaggio berührt hat... (Wenn ich über reale historische Persönlichkeiten schreibe, bekomme ich immer so leichte Groupie-Anwandlungen ).
Achja: und mein starrer, verklärter Blick, während ich minutenlang vor der "Dornenkrönung" stand, machte einen der Museumsangestellten ziemlich nervös; er dachte wohl, ich plante das Bild zu klauen oder sonstwas damit anzustellen...Das kann ich sehr gut verstehen. Ich hätte wahrscheinlich sowieso versucht, mich einschließen zu lassen.
Oder wäre - wie im Moment bei unserer Mythos-Ausstellung, ungefähr zehnmal hingegangen. -
@ Lipperin
ZitatOriginal von Lipperin
Das kann ich sehr gut verstehen. Ich hätte wahrscheinlich sowieso versucht, mich einschließen zu lassenIch musste sehr - SEHR!- an mich halten, die Bilder nicht anzugrabbeln!
(und war extrem beruhigt, dass es meiner besten Freundin beim gemeinsamen Besuch nicht anders erging)ZitatOriginal von Lipperin
Oder wäre - wie im Moment bei unserer Mythos-Ausstellung, ungefähr zehnmal hingegangen.Dem hatte der Herrgott leider meinen Zeitplan und die beachtliche Zugstrecke KN-FFM entgegengesetzt...
(im Winter fahren wir aber nochmal, zu Botticelli ) -
Zitat
Original von Nicole
(im Winter fahren wir aber nochmal, zu Botticelli )*etwas neidisch guck*: Grüß ihn bitte von mir!
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Zitat
Original von Lipperin
*etwas neidisch guck*: Grüß ihn bitte von mir!Versprochen!