Vorab:
Ich hab mich mit der Klassifizierung des Buches sehr schwer getan, aus meiner Sicht paßt es definitiv am Besten zu Sciencefiction, da es aber vom Verlag als Thriller publiziert wird, habe ich es in dieser Sparte einsortiert....
Bei Bedarf gerne ändern.
Kurzbeschreibung
»Er erkannte das Gesicht einer jungen Frau, die ihn anstarrte, wie Dornröschen, gefangen in einem eisigen Kerker.«
Nach einem schweren Schicksalsschlag übernimmt der Journalist Michael Wilde einen Auftrag, der ihn in die Antarktis führt. In der frostigen Einsamkeit hofft er Abstand zu finden, doch in die rationale Welt der Polarforscher bricht urplötzlich das Dunkle und Irrationale ein: Bei einem Tauchgang entdeckt Michael Wilde die beiden Körper eines Mannes und einer Frau aneinandergekettet und perfekt konserviert in hundertfünfzig Jahre altem Gletschereis. An ihrer Seite wird eine Truhe mit geheimnisvollem Inhalt gefunden. Der mysteriöse Fund bringt Wilde auf die Spur einer Geschichte, die Jahrhunderte und Kontinente überspannt. Und die sein Leben für immer verändern wird
Über den Autor:
Robert Masello, geboren in Evanston, Illinois, studierte Literatur in Princeton, und ist ein preisgekrönter Journalist und Drehbuchautor. Seine Beiträge erschienen in Zeitungen und Zeitschriften, u.a. Los Angeles Times, The Washington Post, New York Magazine und People. Er schrieb für erfolgreiche Fernsehserien, u.a. ›Charmed‹. In den USA erschienen mehrere Romane und Sachbücher von ihm, zuletzt die Bestseller ›Vigil‹ und ›Bestiary‹. Er lebt in Santa Monica, Kalifornien.
Meine Meinung:
Zunächst möchte auch ich sagen, daß der Verlag sich hier wohl keinen Gefallen getan hat, indem er dieses Buch als Thriller auf den Markt geschmissen hat. So lockt man zwar vermutlich ein größeres Käuferfeld an, hat dann aber auch den enttäuschten Leser, der nicht bekommt, was er erwartet hat.
Bei dem Buch handelt es sich zwar in weiten Teilen um einen spannenden und gut geschriebenen Bericht über das Leben auf einer Forschungsstation und der wissenschaftliche Rechercheanteil dürfte sehr hoch gewesen sein und ist auch durchaus gelungen, aber das macht das Buch noch nicht zu einem "packenden Wissenschaftsthriller".
Der Satz "...Stephenie Meyer und Michael Chrichton..." im Klappentext hatte mich ja bereits hellhörig werden lassen, auf so einen Vampirliebesbopckmist habe ich nämlich grundsätzlich keine Lust. Das interessiert mich einfach überhaupt nicht. Mein Mißtrauen war auch durchaus berechtigt, sehr ausschweifend wird hier von der Liebe zwischen Eleanor und Sinclair berichtet, einem Liebespaar am Ende des 19.Jahrhunderts, das an einer seltsamen Erkrankung leidet. doch obwohl das ja eigentlich wirklich nicht mein Genre ist, fand ich das Buch recht unterhaltsam und auch interessant geschrieben. Hier und da hätte das Lektorat etwas besser sein können. Zum Beispiel wird der Südpol an mindestens drei Stellen als Kühlschrank bezeichnet, was ich dann irgendwie doch recht einfalls los fand, auch so kamen ein paar "Metaphern" vor, die sich einfach zu oft wiederholten.
Grundsätzlich fand ich aber alle Charaktere gut herausgearbeitet, die Idee nicht schlecht und auch nicht zu "vampiristisch", allerdings fehlte mir bei der Umsetzung so einiges, da hätte man aus dieser Idee wesentlich mehr machen können und auch der Erzählstrang um die Freundin unseres Helden endete mir ein wenig zu sehr in der Luft.
Grundsätzlich aber angenehme und durchaus spannende Lektüre für einen kalten Winterabend. Nicht der Thriller, den man erwartet, aber eine gute Geschichte.