'Die Tochter des Salzsieders' - Kapitel 23 - Ende

  • @ Morgana: Stimmt, die Idee mit den Fußnoten ist gut, das Blättern hat mich auch gestört.


    Was ich gut fand, war das Personenregister. Ich habe mit Unterbrechungen lesen müssen und bei so mancher Person war mir nicht mehr ganz bewußt, wie sie dazu gehört.

  • Zitat

    Was mich gestört hat: Die vielen Fachbegriffe. Irgendwann habe ich das Blättern aufgegeben und mir meinen Teil dazu gedacht. Wie fandet Ihr das? Haben Euch die Fachbegriffe auch gestört oder fandet ihr das "historisch korrekt"?


    Hallo Ihr Lieben,


    also, es gibt Bezeichnungen, die nicht übersetzt werden können, ohne verfälscht zu werden - bsp die Berufe - Schultheiß, Büttel, Sudmeister....


    Dann gibt es altertümliche Materialien, Zutaten, Speisen, Kleidungsstücke oder so, die ich gern verwende, weil sie die Geschichte farbiger gestalten und ein Stück der Historie ausmachen. - Da darf man dann gern noch ein wenig nebenher lernen. :-]


    Manche Sachen könnte man natürlich modern ausdrücken - Schwiegertochter statt Söhnerin z.B. - aber ich finde, dass diese alten Begriffe Atmosphäre machen.


    Viele Wörter kann man aus dem Zusammenhang erschließen, so dass man auch weiterlesen kann, ohne richtig was zu verpassen - und wenn man die Definition genau haben will oder einen Satz doch mal nicht versteht, dann kann man blättern.


    Fußnoten zusätzlich wären sicher eine gut Idee, aber ich glaube, das ist dem Verlag zu viel Aufwand. :-( Sorry, ich glaube, Ihr müsst in Zukunft auch blättern. - Allerdings - je mehr historische Romane man liest, desto vertrauter werden einem viele Begriffe.


    Also, nicht verzagen - und wenn's gerade spannend ist - einfach drüberweg lesen.


    Herzlichst


    Ulrike Schweikert

  • Hallo Rike,


    Zitat

    Original von Rike
    also, es gibt Bezeichnungen, die nicht übersetzt werden können, ohne verfälscht zu werden - bsp die Berufe - Schultheiß, Büttel, Sudmeister....


    Dann gibt es altertümliche Materialien, Zutaten, Speisen, Kleidungsstücke oder so, die ich gern verwende, weil sie die Geschichte farbiger gestalten und ein Stück der Historie ausmachen. - Da darf man dann gern noch ein wenig nebenher lernen. :-]


    Manche Sachen könnte man natürlich modern ausdrücken - Schwiegertochter statt Söhnerin z.B. - aber ich finde, dass diese alten Begriffe Atmosphäre machen.


    Ich finde eigentlich auch, dass diese Begriffe zur 'Atmosphäre' des Buches beitragen. Von daher finde ich das gar nicht schlecht... Und es stimmt, spätestens beim nächsten Buch kommen einem die Begriffe nicht mehr ganz so unbekannt vor und man hat wieder was dazu gelernt... :-)


    Zitat

    Fußnoten zusätzlich wären sicher eine gut Idee, aber ich glaube, das ist dem Verlag zu viel Aufwand. :-( Sorry, ich glaube, Ihr müsst in Zukunft auch blättern. - Allerdings - je mehr historische Romane man liest, desto vertrauter werden einem viele Begriffe.


    Das finde ich persönlich zwar schade, aber es ist nicht sooo schlimm... Dann blättert man halt ein bißchen... ;-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Morgana


    Und es stimmt, spätestens beim nächsten Buch kommen einem die Begriffe nicht mehr ganz so unbekannt vor und man hat wieder was dazu gelernt... :-)


    Hallo Morgana,
    apropos "nächstes Buch"... möchte mich hiermit nachträglich für mein Fehlen in der Leserunde entschuldigen und vielleicht wird´s ja dann was beim Folgeband von Ulrike Schweikert (wusste bis eben gar nicht, dass es einen gibt :wow).


    LG
    Goldie

  • @ Goldie:


    Wir würden uns freuen, wenn Du dann dabei wärst... Es macht wirklich Spaß ein Buch zusammen mit Autor zu lesen... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ist denn schon eine Leserunde zum "Kreidekreuz" mit Rike geplant?? *freu* :-) :-)


    Mich stört das Blättern übrigens meistens gar nicht, ich mache das an spannenden Stellen dann halt erst beim nächsten Absatz oder dann wenn der spannende Satz zu Ende ist! ;-)


    Dagegen stören mich Fußnoten immer sehr in meinem Lesefluss, so ist das halt bei jedem anders! :wave

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Zitat

    Original von koalabärle
    :-) Ist es denn geplant eine Leserunde zum "Kreidekreuz" mit Rike zu machen? :-)


    Ja das ist geplant und Rike hat mir auch schon zugesagt. Wir müssen nur mal schauen, wie wir das mit dem Termin am Besten hinbekommen, da wir schon bis Mai einschließlich Leserunden haben (mit Autor meine ich). :-)
    Ich melde mich, sowie ich weiß, wann die Leserunde stattfinden wird.

  • Nachdem nun glaube ich alle mit dem Buch durch sind, kann ich ja endlich mal etwas zum Inhalt schreiben, ohne zu viel zu verraten.
    Hattet ihr Ursula im Verdacht gehabt?
    Die immer liebe, brave, treusorgende Ursula? So ein heimtückisches Weibstück. Normalerweise schaue ich ja immer mal auf die letzten Seiten, wie ein Buch ausgeht (ja ja, ich weiß, ich habe da eine Macke), aber in diesem Buch habe ich es mir verkniffen und hätte noch 5 Seiten bevor herauskam, dass Ursula hinter den Mordanschlägen steckt, nie geglaubt, dass sie es war.
    Wie ging es euch mit der Auflösung? Gab es da auch eine große Überraschung oder hattet ihr Ursula schon länger in Verdacht?

  • Nun, einen Verdacht hatte ich bei den Giftmorden, war jedoch der Meinung, dass Sie nichts mit den anderen Morden zu tun haben. Hier hatte ich eigentlich Rudolf und sein Knecht in Verdacht. Die Giftmorde sind speziell von Frauen, da ja auch in der Zeit die Männer nichts mit der Zubereitung der Speisen und Getränke zu tun hatten. Ursula war nach dem heimlichen Stelldichein meine Favoritin, als Kumpane von Rudolf.
    Sicher war ich mir dann nach dem Anschlag auf Anne Katharina.
    Doch dass sie alle Morde verübt hat, hätte ich nicht gedacht.

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Zitat

    Original von Wolke
    Hattet ihr Ursula im Verdacht gehabt?
    Die immer liebe, brave, treusorgende Ursula? So ein heimtückisches Weibstück. Normalerweise schaue ich ja immer mal auf die letzten Seiten, wie ein Buch ausgeht (ja ja, ich weiß, ich habe da eine Macke), aber in diesem Buch habe ich es mir verkniffen und hätte noch 5 Seiten bevor herauskam, dass Ursula hinter den Mordanschlägen steckt, nie geglaubt, dass sie es war.


    Das kann ich so unterschreiben!! :write
    Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, war ich auch wie vor den Kopf gestoßen und war total aufgeregt und geschockt, als herauskam, dass Ursula hinter den Morden steckte und dafür gesorgt hat, dass die Brüder Anne Katharina nicht im Turm besuchen! :wow :wow


    Ich fand es sehr gut gemacht, denn dadurch, dass Ursula immer als treue, folgsame Ehefrau beschrieben wurde, die sich eigentlich überhaupt nicht traut, gegen ihren Mann die Stimme zu erheben, würden die meisten Leser sie bestimmt nicht mit den ganzen Verbrechen in Verbindung bringen.


    Beim zweiten Lesen hier in der Leserunde wusste ich zwar noch, dass Ursula hinter allem steckt, aber trotzdem fand ich, dass sie im Verlauf der Geschichte immer als die Leidtragende hingestellt wird, so dass auf sie gar kein Verdacht fällt.
    Im Gegenteil, ich hatte beim ersten Mal eigentlich Ulrich im Verdacht:
    Ulrich, der Anne Katharina immer wieder bestraft, anschreit und sie in ihre Schranken weist. Ulrich, der sich hinter dem Rücken seiner Ehefrau mit der Magd vergnügt. Ulrich, der Anne Katharina den Umgang mit ihrem Großvater und mit Pater Hildprant verbietet. Ulrich, der seine Frau schlägt.


    Er wird die ganze Zeit sehr verdächtig dargestellt, Ursula dagegen ist beim ersten Lesen die Unschuld in Person. Das fand ich ziemlich gut gemacht!! :-)


    Beim zweiten Lesen ist mir dann gegen Ende aufgefallen, dass ziemlich oft Ursulas Name ins Spiel kommt, das könnte beim sehr aufmerksamen Leser einen Verdacht aufkeimen lassen.

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Am Ende des Buches haben wir ja nun auch erfahren, dass Pater Hiltprand der Vater von Anne Katharina ist. (Seite 425) --> (Ihr Lachen begleitete Vater und Tochter.....)
    Ich weiß nicht, wie es euch ergangen ist, aber am Anfang des Buches (Seite 31) wird davon berichtet, dass Pater Hiltprand von Ulrich dazu angehalten wurde, sich von Anna Katharina fern zu halten. Dort steht: "Alter Narr!" murmelte er. "Du weißt genau, dass das nicht der Grund für ihr Fernbleiben ist. Den Grund hat dir ihr Bruder ja heftig genug um die Ohren geschlagen." Ich hatte ja alles mögliche als Grund hierfür in meinem Hinterkopf, z.B.: Pater Hiltprand könnte sich einem Schutzbefohlenem zu sehr genähert haben.


    Wie ist es euch ergangen, was habt ihr über Pater Hiltprand gedacht und was für eine Vermutung habt ihr für das Verbot von Ulrich gehabt?


    Für mich stellt sich jetzt nur noch die Frage, warum hat Ulrich dem Pater den Umgang mit seiner Schwester verboten? Wußte er, dass der Pater der Vater seiner Schwester ist, oder hatte er andere Gründe und wenn ja, welche?

  • Hallo Wolke,


    Zitat

    Original von Wolke
    Am Ende des Buches haben wir ja nun auch erfahren, dass Pater Hiltprand der Vater von Anne Katharina ist. (Seite 425) --> (Ihr Lachen begleitete Vater und Tochter.....)
    Ich weiß nicht, wie es euch ergangen ist, aber am Anfang des Buches (Seite 31) wird davon berichtet, dass Pater Hiltprand von Ulrich dazu angehalten wurde, sich von Anna Katharina fern zu halten. Dort steht: "Alter Narr!" murmelte er. "Du weißt genau, dass das nicht der Grund für ihr Fernbleiben ist. Den Grund hat dir ihr Bruder ja heftig genug um die Ohren geschlagen." Ich hatte ja alles mögliche als Grund hierfür in meinem Hinterkopf, z.B.: Pater Hiltprand könnte sich einem Schutzbefohlenem zu sehr genähert haben.


    Mir ging es da eigentlich wie Dir: Ich hatte auch zuerst darauf getippt, dass sich der Pater ihr zu sehr genähert hatte. Aber das konnte es ja eigentlich auch nicht sein, da Anne Katharina keinerlei Abneigung gegen den Pater hatte, was sie doch in dem Fall sicher gehabt hätte... Also hing ich wieder in der Luft... Aber darauf, dass er ihr Vater sein könnte, darauf bin ich nie gekommen.... Ich finde es auch ein bißchen schade, dass da auf die Hintergründe nicht ein wenig mehr eingegangen wurde... Mich hätte auch interessiert, warum Ulrich dem Pater den Umgang mit Anne Katharina verbot und was da alles wohl noch gelaufen war...



    @ Rike:


    Musstest Du das Buch da kürzen oder war der Part vom Pater als Vater von Anne Katharina von Anfang an so kurz gehalten?


    Erfährt man später im Kreidekreuz vielleicht mehr über die Geschichte mit dem Pater???

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hmm, ich scheine gerade etwas auf dem Schlauch zu stehen.
    Mein erster Gedanke war auch gleich, dass Pater Hiltprand Anne Katharina zu nahe gekommen ist. Aber man erfährt doch im Verlauf des Buches auch, dass Ursula genau dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat, um Anne Katharina den Umgang mit Pater Hiltprand zu verbieten. In Kapitel 29 gibt es ein Gespräch zwischen Ulrich und Pater Hiltprand:


    (HC S. 350 f.)


    "Liebe? Sprecht Ihr nicht von Liebe, lüsterner Alter, der Ihr Eure schmutzigen Hände nicht bei Euch behalten könnt!"
    "Ulrich, ich weiß nicht, wie Ihr zu Eurem Vorwurd kommt, doch ich schwöre Euch noch einmal, bei Gott im Himmel und allen Heiligen, daß ich Anne Katharina niemals unsittlich berührt noch etwas Unzüchtiges zu ihr gesagt habe."
    "Ihr könnt lügen und Gott lästern, soviel Ihr wollt. Ich glaube Euch nicht ,denn Ihr wurdet beobachtet."
    "Von wem?"
    "Von meiner Gattin Ursula!"


    Damit ist doch eigentlich klar, warum Ulrich Anne Katharina den Umgang mit Pater Hiltprand verboten hat: Er hat seiner Frau Ursula geglaubt und musste davon ausgehen, dass der Pater sich an seiner kleinen Schwester vergreifen wollte. Im Nachhinein scheint mir seine Wut darüber durchaus verständlich und sogar positiv, denn er war ja wirklich nur um Anne Kahtarina besorgt. Er konnte nicht wissen, dass Ursula ihn angelogen hatte.

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Also ich hatte ehrlich gesagt nicht nur den Gedanken an Anna Katharina, sondern generell gedacht, dass Pater Hiltprand vielleicht Dreck am Stecken hätte. Er hätte ja auch kleine Jungen unsittlich berührt haben können oder ähnliches. Mit meiner Frage:

    Zitat

    Ich hatte ja alles mögliche als Grund hierfür in meinem Hinterkopf, z.B.: Pater Hiltprand könnte sich einem Schutzbefohlenem zu sehr genähert haben.


    hatte ich mich nicht auf Anna Katharina festgelegt. Sind euch solche Gedanken nicht auch durch den Kopf gegangen, oder war für euch gleich klar, es kann sich nur um eine Angelegenheit zwischen Pater Hiltprand und Anna Katharina handeln?
    Mit mir scheint da wohl die Phantasie durchgegangen zu sein. Oder ging es da noch jemand so? :gruebel

  • Aha, jetzt verstehe ich was Du meinst, Wolke.
    Aber ehrlich gesagt hab ich nie an jemand anderen als Anne Katharina gedacht. Ich glaube auch nicht dass Ulrich dann so ein Theater gemacht hätte, wenn es nicht um jemanden aus seiner eigenen Familie gegangen wäre.

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Hallo Ihr Lieben,


    war mal wieder auf Lesereise.


    So, offene Fragen gibt es ja anscheinend nicht so viele - und ich freue mich natürlich diebisch, wenn ich Euch bis zum Schluss hinters Licht führen konnte.


    Pater Hiltprand kommt wirklich ein wenig kurz in dem Buch. Das sehe ich jetzt auch so. Ich hatte mich wohl beim Schreiben zu sehr auf die anderen Figuren und - als Ratgeber und Freund - den Großvater eingelassen. Dafür darf der gute Pater im Kreidekreuz eine entscheidende Rolle spielen - und die Stelle des Großvaters einnehmen, der zu dieser Zeit nicht mehr lebt.


    Gruß


    Ulrike Schweikert