'Die Tochter des Salzsieders' - Kapitel 10 - 22

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  • Da ich nicht weiß, wie die Seitenzahlen übereinstimmen, gebe ich die Kapitel an.
    Zur Zeit bin ich Anfang Kapitel 18. Es liest sich derart flüssig, dass man (fast) nicht mehr stoppen kann.


    @ Rike



    sobald Deine Lesungen hinter Dir liegen, würde ich mich über eine Antwort freuen :


    Seite 191 ff. - Kapitel13


    Hier geht es um den Urteilsvollzug von zwei Herren. Wo nach richteten sich die Urteile der beiden ? Wurde nur eine Wange von Bergerhans gebrannt ?


    Seite 251 - Kapitel 17


    Eine sehr schöne Beschreibung des Regens :anbet


    Auch wenn mir die Karte fehlt, so habe ich doch festgestellt, dass ich auf Grund Deiner ausführlichen Beschreibungen mir ein Bild des Ortes selbst basteln konnte. Ich war bisher noch nie in Hall, was ich aber bei Gelegenheit mal ändern werde :-)

  • Noch lange nachdem ich sie gelesen hatte, musste ich über folgende Worte aus Kapitel 16 (S. 251) nachdenken:


    Wie wenig kennen wir doch die Menschen, die mit uns leben. Sie lassen sich nur ganz selten in ihre Herzen schauen, und wie erschreckend ist es dann, zu bemerken, wie sehr wir uns lieblichen Illusionen hingegeben haben. Sehen wir nur das, was wir sehen wollen???


    Das ist WIRKLICH eine sehr gute Frage....

    Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber dem Tag mehr Leben


    Ich lese gerade: "Das Erbe von Ragusa" von Corinna Kastner

  • Ich bin inzwischen bei der Hälfte des 11. Kapitels angelangt und es ist seeeeehr spannend!! Eine Frage habe ich allerdings:


    Pater Hiltprand gibt den Rat, dem kranken Peter ein Schwämmchen mit Schierling unter die Nase zu legen. Wozu war das gedacht und wie kann ich mir so etwas vorstellen? Schierling ist doch eine hochgiftige Pflanze, oder? :wow

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Zitat

    Original von Capesider
    Ich bin inzwischen bei der Hälfte des 11. Kapitels angelangt und es ist seeeeehr spannend!! Eine Frage habe ich allerdings:


    Pater Hiltprand gibt den Rat, dem kranken Peter ein Schwämmchen mit Schierling unter die Nase zu legen. Wozu war das gedacht und wie kann ich mir so etwas vorstellen? Schierling ist doch eine hochgiftige Pflanze, oder? :wow


    Hab gerade gegooglet, da es mich auch interessierte:
    Die zerriebene Pflanzenteile strömen einen recht starken Geruch aus, wie Mäuseurin, darum haben sie es als Riechtherapie bei Ohnmacht benutzt.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hallo,


    ich habe gerade gestern Kapitel 15 zu Ende gelesen. Na, jetzt passiert ja einiges.


    Habt ihr schon eine Idee, wer die Hebamme getötet haben könnte? Wohin das Holz verschwunden ist? Und was wohl der Großvater von Anna noch für ein Geheimnis hat?
    Also ich nicht, muß ich sagen. Bin gespannt, wie es weiter geht.


    Die Volksbelustigungen und -aufregungen dieser Zeit sind ja sehr schön wiedergegeben, Rike. Da freut man sich richtig, in unserer jetzigen Zeit zu leben...:-)


    LG
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Baumbart
    Die Volksbelustigungen und -aufregungen dieser Zeit sind ja sehr schön wiedergegeben, Rike. Da freut man sich richtig, in unserer jetzigen Zeit zu leben...:-)


    LG
    Baumbart


    Ja, und vor allem wird es sehr gut dargestellt, dass eben diese Dinge zu der damaligen Zeit völlig "normal" waren und sich keiner groß darüber aufgeregt hat oder es gar "schlecht" fand.....

  • Zitat

    Original von Baumbart
    Die Volksbelustigungen und -aufregungen dieser Zeit sind ja sehr schön wiedergegeben, Rike. Da freut man sich richtig, in unserer jetzigen Zeit zu leben...:-)


    Ja, nicht wahr? Worüber man sich damals amüsiert hat, darüber kann man heute nur den Kopf schütteln... :wow


    Vor allem wie schnell die mit diesen harten Bestrafungen waren und wie schnell die diese Foltermethoden angewandt haben, hat mich ziemlich entsetzt...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Komme im Moment nicht wirklich zum Lesen, aber jeden Tag zwei, drei Kapitelchen müssen schon sein ...


    Bin aktuell an der Stelle, an der Anne die "Fehler" im Rechnungsbuch ihres Bruders findet und ihrem "späteren" Ehemann einen Besuch abstattet.


    Hatte zwischendurch vom Lesefluss einen Hänger, doch jetzt geht es wieder.
    Bin schon ganz gespannt, was alles weiter passiert.
    Habe das Buch zwar schon mal gelesen, muss aber zu meiner eigenen Schande gestehen, dass ich nicht mehr weiss, was passiert :-(

  • Hallo Ihr Lieben,


    so, jetzt habe ich es auch geblickt, dass Ihr schon viel weiter seid.


    also: die Urteile. Hm, ich habe mich auch oft gefragt, wie die damals das Strafmaß festgelegt haben. Das ist nicht recht zu beantworten, wenn man alte Gerichtsakten durchsieht. Sicher gab es Regeln - so die alten Gesetzbücher der Schwabenspielgel und der Sachsenspiegel und dann später das römische Recht mit der Carolina (Peinliche Halsgerichtsordnung Constitutio Criminalis Carolina von 1532), aber es war auch viel Willkür im Spiel. Sehr harte Strafen gab es in Wiederholungsfällen oder auch wenn der allgemeine Lebenswandel nicht "ordentlich" war. Ersttäter aus "guten Familien" konnten oft mit Milde rechnen.


    Das "Backenbrennen" und Brandzeichen waren eine übliche eher milde Strafe. Das Loch wurde mit einem glühenden Eisenstab in die Wange gebrannt. Ob eine oder beide Backen, das kam auf das Urteil an. In diesem Fall waren es beide.


    Zu der Schierlingfrage:


    Schierling ist sehr giftig, wurde aber in feiner Dosierung als Schlaf- und Schmerzmittel benutzt. Die Lösung wurde auf einen Schwamm oder etwas anderes geträufelt und unter die Nase gehalten.


    Gruß


    Ulrike Schweikert

  • Zitat

    Original von Rike
    Das "Backenbrennen" und Brandzeichen waren eine übliche eher milde Strafe. Das Loch wurde mit einem glühenden Eisenstab in die Wange gebrannt. Ob eine oder beide Backen, das kam auf das Urteil an. In diesem Fall waren es beide.


    Das war eine eher milde Strafe??? :wow Wahnsinn... Und das wurde komplett durchgebrannt?


    Ich finde das echt heftig... Vor allem: Wie kommt man auf so eine Strafe? *kopf schüttel*

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Mittlerweile bin ich auch hier angekommen.
    Ich finde es immer wieder fürchterlich in histiorischen Büchern, wenn berichtet wird, wie Menschen bestraft wurden, aber fast noch schlimmer finde ich, wie sich die Bewohner eines Ortes an solchenen Zeromonien erfreuen können. Da werden jemand die Ohren abgeschlagen und alle schauen zu. Ich könnte da nicht hinschauen, wenn ich dabei sein müßte, würde ich die Gegend vollgöbeln und könnte hinterher nicht noch lustig feiern gehen.
    Waren die Leute früher härter mit solchen Dingen?
    Auch Hexenverbrennungen etc. haben ja riesige Menschenmengen angezogen. Ich kann so etwas überhaupt nicht nachvollziehen.

  • Hallo Ihr Lieben,


    noch eine kleine Anmerkung zu den Strafen und den öffentlichen "Festen"


    Damals war die Religion ja ein wichtiger Teil des Lebens. Das Wichtigste überhaupt war, dass die Seele nach dem Tod gerettet wurde und (nach dem Fegefeuer) in den Himmel kam. Jemand, der eine Sünde begangen hatte - oder ein Verbrechen - der riskierte, auf ewig in die Hölle zu kommen. Die Strafe war also vor allem dazu da, die Seele des Sünders zu retten. Wenn er bereute und die Strafe als Buße empfing, dann hatte er also wieder eine Chance auf einen Platz um Himmel. So kam dann die Folter in Mode, da die Voraussetzung zu Absolution war, dass die Tat vollständig gestanden und dann bereut wurde. Dass die Leute unter der Folter alles Mögliche gestanden, um den Schmerzen zu entkommen, gestand man sich lange nicht ein - zumindest nicht offiziell.


    Warum die Menschen in unseren Augen so roh waren, kann ich nur teilweise nachempfinden. Ihr müsst daran denken, dass das Leben sehr viel härter war und man ständig mit Tod, Verstümmelung und Krankheiten konfrontiert wurde. Es wurde ständig irgendwo gekämpft. Es gab viele Bettler, die in den Gassen starben, in jeder Familie starben die meisten Kleinkinder. Man hielt sich Vieh und schlachtete selber. Ich könnte auch keinem Hasen den Kopf abschlagen! Aber das war ja völlig normal.


    Ich denke immer daran, wie sich die Menschen auch heute noch verändern, wenn in einem Land Krieg herrscht. Denkt daran, was im Bosnien und Kroatien abging oder jetzt im Irak. Diese Menschen waren sicher auch nicht von Anfang an so grausam - es sei denn, sie sind in einem solchen Umfald aufgewachsen.


    so, das ist nun doch eine längere Betrachtung geworden


    Gruß


    Ulrike Schweikert

  • Hallo Rike,


    bin jetzt auch so weit. Also was mich total abschrecken würde ist dieser Satz:


    Die Margarete Schloßstein soll in den Käfig verschlossen und dann in den Fluten des Kochers ertränkt werden. "SIEBEN TAGE SOLLEN IHRE STERBLICHEN ÜBERRESTE IM KÄFIG FÜR ALLE BÜRGER UND FREMDEN ZUR MAHNUNG ZU SEHEN SEIN, DANN SOLLEN SIE IN STÜCKE GEHAUEN UND INS WASSER GEWORFEN WERDEN."


    Ich könnte da nie mehr über diese Brücke gehen oder an die Kocher. Denn ich würde immer diesen Anblick vor Augen haben. Oh wie grausam waren doch die Leute in dieser Zeit.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Hallo Rike,
    was mich einmal interessiert ist folgendes: du beschreibst ja sehr anschaulich in deinen Büchern wie gefoltert wird. Damit solche Folterszenen auch glaubhaft wirken, mußtest du dich doch sicherlich sehr belesen. Fällt es dir leicht über solche Folterungen zu lesen und dann auch darüber zu schreiben, oder mußt du dich dabei überwinden?
    Obwohl ich auch sehr gerne harte Krimis lese, empfinde ich Folterungen in historischen Büchern immer sehr viel schlimmer, ich kann nicht einmal sagen, warum ich so empfinde, es ist einfach so.
    Darum würde mich mal die Sicht der Schriftstellerin interessieren.

  • Zitat

    Fällt es dir leicht über solche Folterungen zu lesen und dann auch darüber zu schreiben, oder mußt du dich dabei überwinden?


    Hallo Wolke,


    ich finde Folterungen ganz fürchterlich, aber ich denke, man kommt in diesen Büchern nicht drum herum, will man die Zeit nicht verharmlosen. Ich bekomme bei meiner Recherche manches Mal nachts Alpträume.


    In Filmen kann ich so was noch weniger ertragen - Kinofilme mit Folterszenen sehe ich mir erst gar nicht an - erst daheim auf DVD - da kann ich dann rausgehen.


    Besonders schlimm habe ich meine Recherche zu "die Hexe und die Heilige" empfunden und musste zwischendurch immer mal wieder an die frische Luft, wenn's zu heftig wurde. Ich beschreibe daher auch keine Verbrennungsszenen - ich finde irgendwo ist eine Grenze erreicht, bei der "die Kamera nicht mehr draufhalten" muss. (Finde ich bei Filmen sowieso). Die eigene Phantasie ist immer noch schrecklich genug.


    Gruß


    Ulrike Schweikert