Engelsbrut (City of Angels) - Andrea Gunschera

  • Mit der Protagonistin Eve hat die Autorin eine abenteuerlustige und gewiefte Journalistin erschaffen, der sie, trotz Zähigkeit, ein paar Schwächen zugesteht, die sie glaubwürdiger erscheinen lassen. Ich mag keine Figuren, die mustergültig auftreten und denen der Autor / die Autorin kaum Fehler einräumt, denn dies hat zur Folge, dass erwähnte Charaktere dem Leser unwirklich oder langweilig vorkommen und Ablehnung hervorrufen.


    Detaillierte Beschreibungen der Kampfszenen runden eine spannende Handlung ab und die blutigen Schilderungen erscheinen zu keiner Zeit übertrieben.


    Diese rund 400 Seiten lange Geschichte von Andrea Gunschera liest sich sehr flüssig, sodass man sie innerhalb kürzester Zeit beendet.


    Ich bewerte den ersten Band dieser Serie mit 9 von 10 Punkten.


    (Engelsjagd wird mit größter Wahrscheinlichkeit ebenfalls in meinem Bücherregal landen. :-])


    Edit: Titel des zweiten Bandes korrigiert.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen - Buddha

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  • Zitat

    Original von agu
    ... und um die Frage nach dem Folgeband zu beantworten: Laut Planung im Spaetsommer 2010, aber vielleicht gehts auch ein bisschen schneller.


    Super. :-)

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen - Buddha

  • Anmerkung zum Buch
    Mit „Engelsbrut“ beginnt die Autorin Andrea Gunschera eine neue Serie, die auf den Namen „City of Angels“ hört. Die Geschichte ist in der dritten Person geschrieben und wenngleich Eve und Adam die Hauptcharaktere sind, begleitet der Leser neben ihnen auch einige der Nebencharaktere auf ihrem Weg durch die Handlung.


    Durch detaillierte Beschreibungen der einzelnen Orte wird der Leser nach Los Angeles entführt, wo er von der ersten Seite an mitten ins Geschehen geschmissen wird. Die Geschichte, die die Autorin in „Engelsbrut“ erzählt, ist eine Mischung aus Thriller und Phantastik, eine Reise durch Spannung, Liebe, Legenden und biblischem Glauben. Wer nun jedoch denkt, mit Religion überschüttet zu werden, liegt falsch, denn dieser Aspekt der Geschichte steht zu keiner Zeit im Vordergrund, sondern findet nur dort Erwähnung, wo es für das Verständnis der Handlung bzw der Legenden erforderlich ist.


    Die Schattenläufer, wie sie im Buch genannt werden, sind Kinder, die aus der Verbindung von gefallenen Engeln und Menschenfrauen entstanden sind. Durch ihr besonderes Blut sind sie nahezu unsterblich und so ist es nicht verwunderlich, dass wir Charakteren begegnen, die bereits vor hunderten von Jahren gelebt haben. Anders als es in vielen Werken über gefallene Engel der Fall ist, werden die Nephilim in „Engelsbrut“ nicht als perfekt und unfehlbar dargestellt - viele von ihnen verfallen dem menschlichen Blut, welches auf sie so berauschend wie eine Droge wirkt.


    In diesem Buch gibt es keinen einzelnen Handlungsstrang, sondern gleich mehrere, die zu Beginn für eine Menge Rätsel sorgen und schließlich nach und nach perfekt zusammenlaufen. Die Autorin hat es gut verstanden, den Leser nicht mit Informationen über die von ihr erfundene Welt zu überladen, sondern weiß diese wohl zu dosieren. So erfährt man hier einen Teil durch Gedanken, dort einen anderen Teil durch Taten oder Dialoge und gerade das ist ein Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, der das Lesen so spannend und angenehm gemacht hat.


    Was die Charaktere betrifft hat Andrea Gunschera ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ob Haupt- oder Nebencharakter – niemand von ihnen wirkt vernachlässigt, blass oder gar uninteressant. Eve beispielsweise strotzt vor Neugier, die durch ihren Beruf regelrecht geschürt wird. Sie ist gutherzig, hat eine Vergangenheit, die sie geprägt hat und der Zwiespalt von logischen Erklärungen, bis hin zur Akzeptanz des für sie Unerklärlichen, in den sie auf Grund der Ereignisse hineingesogen wurde, wurde von der Autorin so glaubwürdig wiedergegeben, dass man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, irgendetwas sei gestellt, oder an den Haaren herbeigezogen.
    Auch Adam wurde von seiner Vergangenheit geprägt, aber anders als Eve bleibt er für den Leser zuerst ein kleines Rätsel. Erst nach und nach erfahren wir durch leise Andeutungen und Gedanken mehr über ihn. Der Nebencharakter Kain ähnelt Adam in diesem Punkt. Lange Zeit verbindet der Leser mit seiner Rolle in der Geschichte Fragezeichen, weil nicht direkt deutlich wird, auf welcher Seite er spielt. Gerade das macht ihn jedoch so interessant. Seine Entscheidungen und Handlungen sind nicht vorhersehbar und mit jeder Information, die der Leser über ihn bekommt, wird die Neugier weiter angeheizt.
    Während die Mordserie, die Geschichte um die Schattenläufer und die Legende durchgehend für Spannung sorgen, lockert Eves schwuler Nachbar Felipe immer wieder die Situationen auf und zaubert ein Schmunzeln auf die Gesichter der Leser.


    Wenngleich das Rätsel um die Morde das gesamte Buch über im Vordergrund steht, kommt die Romanze in der Geschichte nicht zu kurz. Andrea Gunschera hat ein gutes Maß gefunden, Gefühle und Zärtlichkeiten einzubauen, die gelegentlich von niveauvollen Sexszenen abgerundet werden.


    Durch die verschiedenen Handlungsstränge wurden im Laufe der Story eine Menge Fragen in den Raum geworfen, die die Autorin zum Ende hin absolut schlüssig aufgeklärt hat. Das ist auch durchaus nötig gewesen, denn wenngleich „Engelsbrut“ der erste Teil einer Serie ist, ist das Buch in sich abgeschlossen. Einziger Wermutstropfen ist, dass sich ganz zum Schluss zwei neue Fragen ihren Weg in die Köpfe der Leser bahnen und man das Buch somit mit einem Cliffhanger beendet. Wenn ich nicht ohnehin bereits wahnsinnig gespannt auf den zweiten Band der Serie wäre, wäre ich es auf Grund dieses Cliffhangers und ich für meinen Teil hoffe inständig, dass die Autorin diesen Faden auf irgendeine Art und Weise noch einmal aufnimmt und damit meine Neugier befriedigt.



    Fazit
    Engelsbrut ist für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Liebe und Phantastik und ein grandioser Auftakt einer Serie, die Lust auf mehr macht. Wer etwas für Phantastik-Literatur, Spannung, Rätsel und Herzensangelegenheiten übrig hat, der wird in „Engelsbrut“ genau das Richtige für sich finden!


    Ich vergebe 9 1/2 von 10 Punkten! :-)

  • Hier Teil 2, Engelsjagd:


    Kurzbeschreibung Amazon:
    Violet Bardos Privatdetektei läuft nicht besonders gut. Als dann auch noch ihre verwöhnte Schwester Emily verschwindet, macht sie sich auf die Suche – und stolpert in eine ausgewachsene Verschwörung. Die Spuren führen zu einer mysteriösen Firma, die mit der Schöpfung selbst experimentiert, sowie zu einer apokalyptischen Sekte auf der Jagd nach Asâêl, dem gefallenen Engel, der wieder auf Erden wandelt.


    Gabriel Eysmont ist ein Schattenläufer, geboren aus der Blutlinie eines Engels. Jahrhunderte lang kämpfte er als Söldner auf den Schlachtfeldern Europas. Doch in den Pestnächten des Jahres 1712 lud er eine entsetzliche Schuld auf sich und zog sich in die Einsamkeit zurück.


    Als Violet und Gabriel einander begegnen, fühlen sie sich unwiderstehlich voneinander angezogen und verlieren sich in einer rauschhaften Nacht. Am nächsten Morgen ist jedoch nichts wie es schien und sie stehen vor der größten Herausforderung ihres Lebens: Einander vertrauen zu müssen, um gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Titel: Engelsbrut
    Autorin: Andrea Gunschera
    Verlag: Lyx bei der Egmont Verlagsgesellschaft
    Erschienen: Januar 2011
    Seitenzahl: 416
    ISBN-10: 3802584066
    ISBN-13: 978-3802584060
    Preis: 9.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Die Reporterin Eve Hess berichtet über eine Mordserie, die ganz Los Angeles erschüttert. Der Mörder hat es vor allem auf Obdachlose abgesehen und tötet diese auf brutale Weise. Eve stößt bei ihren Recherchen auf den geheimnisvollen Maler Alan. Dieser scheint mehr über die Morde zu wissen, als er zugibt. Schon bald gerät Eve völlig in den Bann des attraktiven Mannes, und wird in eine Verschwörung von biblischen Ausmaßen hineingezogen, deren Ziel es ist, einen gefallenen Engel wieder zum Leben zu erwecken.


    Die Autorin:
    Andrea Gunschera studierte Industriedesign und arbeitete lange Zeit in der Computergrafik-Industrie. Ihr Debütroman, der Thriller Das dunkle Fenster, erschien 2008 im Sieben-Verlag. Engelsbrut ist ihr erster Urban-Fantasy-Roman. Die Autorin lebt und arbeitet in Los Angeles.


    Meine Meinung:
    In welches Genre kann man dieses Buch einordnen? In den Bereich „Mystery-Fantasy-Thriller“ vielleicht? Aber diese Frage ist ja auch eher sekundär. Primär sollte die Frage im Vordergrund stehen, welchen Eindruck dieses Buch auf mich gemacht hat. Auch wenn ich dieses Genre nicht unbedingt zu meinen Favoriten gehört, so muss ich aber sagen, dass mich die Lesestunden mit diesem Buch durchaus gut unterhalten haben. Andrea Gunschera erzählt eine sehr ansprechende Geschichte, die vielleicht auch denjenigen Leserinnen und Lesern gefällt, die sich so wie ich, normalerweise in anderen Themenbereichen tummeln. Aber dieses Buch ist es durchaus wert, auch mal einen Blick über den Gartenzaun zu riskieren.
    Die Konturen der handelnden Personen sind klar gezeichnet und das sie dabei sicher auch mit dem einen oder anderen Klischee beladen sind, ist nicht zu tadeln, sondern eher eine Marginalie die wirklich nicht ins Gewicht fällt. Die Zeichnung der Person der Reporterin Eve Hess ist der Autorin dagegen gut und klischeefrei gelungen. Dafür gibt es ohne Wenn und Aber „einen Daumen nach oben“.
    Positiv zu erwähnen ist noch der Schreibstil der Autorin. Sie schreibt flüssig und man kommt als Leser nicht mit den Worten und Sätzen ins Stolpern. Gerade ein schlechter Schreibstil ist ansonsten ein echtes Ärgernis, welches das Lesevergnügen nachhaltig trübt. Dieses Ärgernis hat aber nicht die Tür zu diesem Buch gefunden. Ganz im Gegenteil.
    Wer dieses Buch zur Hand nimmt, der kann eigentlich ganz sicher sein, gut unterhalten zu werden, wobei es wirklich nicht so wichtig ist, dass man sonst andere Themen im Lesefokus hat.
    Das Buch kann als „lesenswert“ empfohlen werden und verschafft der Leserschaft unterhaltende Lesestunden.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ein Ritterschlag von Voltaire. :-)


    Icon "Daumen hoch" ;-)

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Eve ist Reporterin und einer heißen Story über einen Serienmörder in L.A. auf der Spur. Durch ihren Exfreund bei der Polizei hat sie gute Quellen. Aber noch viel näher rückt sie an das grausige Geschehen heran, als sie den Maler Alan kennenlernt, der zufällig auch ihr Nachbar ist. Durch ihn erhält Eve Einblicke in eine völlig neue Welt, denn Alan verbirgt so einige Geheimnisse.


    Engelsbrut war für mich mehr Action als Fantasy – das Übernatürliche kommt aber dadurch nicht zu kurz! Erfreulicherweise ist die Handlung auch nicht unnötig mit wilden Liebesszenen vollgestopft, sondern konzentriert sich auf das eigentliche Geschehen. Für mich persönlich hätten die blutigen Kämpfe etwas weniger sein können, aber durch das rasante Tempo der Geschichte fielen sie dann doch nicht so sehr ins Gewicht bzw. ging es immer schnell wieder mit anderen Dingen weiter.


    Ein durchaus unterhaltsames temporeiches Lesevergnügen!



    Gut finde ich, dass es keine Endlos-Reihe wird, sondern Band 2 neue Protagonisten haben wird!

  • Ich kann, will und muss mich den positiven Stimmen hier anschließen. Das Buch hat mir gut gefallen und mich angenehm unterhalten.
    Es gibt nicht zuviel Blut, nicht zuviel Sex, nicht zuviel Gewalt.
    Von jedem ein wenig in einem guten Verhältnis.
    Zur Handlung wurde hier schon genug geschrieben, das brauche ich nicht mehr.
    Ich kann nur noch meine Leseempfehlung hier lassen und vergebe gerne 9 Punkte.

  • Reporterin Eve Hess glaubt einen interessanten Fall an der Angel zu haben, doch dann gerät sie in Lebensgefahr. Hat sie es hier überhaupt mit Menschen zu tun? Nicht nur der Maler Alan Glaser der bei ihr starke Emotionen weckt, scheint unnatürlich stark und mit einer annormal schnellen Heilung gesegnet zu sein ...


    Endlich habe ich diesen Roman von meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) befreit, und hatte ehrlich gesagt gar keine großen Erwartungen an ihn. Mittlerweile habe ich einige Bücher dieser Art gelesen und nicht alle fand ich gut. Tatsächlich aber hat „Engelsbrut“ mich überraschend gut unterhalten.


    Das liegt allerdings nicht an der Protagonistin, die mir schnell auf die Nerven ging. Trotzig wie ein Kind begibt sie sich wieder und wieder in gefährliche Situationen und kann von Glück sagen, dass sie immer auf Neue gerettet wird. Auch ihre Gefühle für Alan wirken auf mich ziemlich aufgesetzt.


    Gut, dass nicht nur aus ihrer Perspektive erzählt wird. Die anderen Charaktere gefallen mir besser. Vor allem Alan, der mit seiner Abstammung hadert, eine Abstammung, die dem Leser erst nach und nach bekannt wird. Auch Kain, der Auftragskiller, ist interessant.


    Die Autorin erzählt flüssig und die bereits erwähnten Perspektivewechsel tragen zur Spannung bei. Die Geschichte ist düster und recht blutig, ihr Hintergrund interessant, der Titel verrät ja schon ein bisschen. Auf die Sexsezenen hätte ich persönlich gut verzichten können. Dennoch hat der erste Band mich zwar gut unterhalten, mich aber letztlich nicht animiert, die Reihe weiterlesen zu wollen.


    Wer düstere Urban Fantasy mit einem guten Schuss Romance mag, sollte hier einen Blick riskieren. Ich vergebe 7 Punkte.