Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (1. Oktober 1997), 5. Auflage
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442721997
Originaltitel: The rose of Tibet
Vorbemerkung:
Das Buch spielt 1950/51, also fällt es eigentlich aus diesem Forum heraus. Für mich paßt es aber absolut nicht in Zeitgenössisches, es geht um die chinesische Invasion in Tibet. Darum habe ich es hier eingeordnet. Wenn dies nicht ok ist, bitte verschieben.
Klappentext:
Januar 1950: Der siebenundzwanzigjährige Charlse Houston verläßt England. Sein Ziel: Tibet. Fas anderthalb Jahre später kehrt er zurück - auf einer Tragbahre, schwer verletzt und mit einer halben Million Pfund Sterling im Gepäck. Die Rose von Tibet, eine Frau, die er mehr geliebt hat als das Leben, wird er niemals vergessen.
Meine Meinung:
Ein Buch, daß ich zwar jetzt gelesen habe, daß mich aber wieder mal mit zwiespältigen Gefühlen zurückläßt. Irgendwie ist es ein Buch aus einer Zeit, die nicht meine ist, geschrieben in einem Stil, der auch nicht meiner ist, aber zu Ende lesen mußte ich es trotzdem!
Lionel Davidson tritt selbst auf, als Autor, Lektor, Verleger und Manuskriptesichter, Schauplatz der Handlung ist 1960. Ein Mr. Oliphant reicht zum ungezähltesten Mal ein lateinisches Lehrbuch ein. Und irgendwie hat der Verlag Mitleid mit dem alten Lehrer, der seit Jahren vergeblich versucht, sein Buch an den Verlag zu bringen. Einst machte ihm jemand Hoffnungen, doch derjenige arbeitet längst nicht mehr für den Verlag.
So sieht sich Davidson in der Schuld seiner Vorgänger und besucht Mr. Oliphant zu Haus. Doch dort stellt sich heraus, daß auch Oliphant kaum noch Interesse an seinem Lateinbuch hat, dafür aber eine Geschichte aus dem Hut zaubert, die skurriler und abstruser kaum sein könnte. Handschriftlich von Oliphant festgehalten wird hier die Geschichte von Charles Houston erzählt, der 1950 nach Indien aufbricht, um seinen verschollenen Stiefbrude zu suchen. Damals war Indien noch wirklich am anderen Ende der Welt und Tibet, wo der Bruder zuletzt gesehen wurde, das Dach der Welt, das zu betreten Ausländern strikt verboten war (Interessant hier am Rande, daß einer von den fünf offiziellen Ausländern in Tibet Heinrich Harrer war, gut bekannt aus dem Film “Sieben Jahre in Tibet”).
Doch zunächst in Indien und später nach der inoffiziellen Einreise nach Tibet geschieht kaum etwas so, wie sich Housten es vorgestellt hätte. Eigentlich läuft gar nichts so, wie er es sich gedacht hat. Als er im Kloster Yamdring ankommt, in dem sein Bruder angeblich untergebracht sein soll, beginnen die Tibeter, in ihn eine Verkörperung eines Helden zu sehen, der gekommen ist, um die Äbtissin des Klosters wiederzusehen, seine große Liebe aus vergangenen Leben. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Die Geschichte an sich klingt sehr interessant, darum habe ich dieses Buch auch gekauft und gelesen. Der Stil ist jedoch ein wenig antiquarisch und verstaubt, erinnerte mich teilweise an Karl May, außerdem wurde es zum Ende hin teilweise sehr unappetitlich. Und da ich davon noch aus “Emmas Glück” genug hatte, sprach mich dieses Buch, je weiter es fortschritt, umso weniger an. Leider, denn die Geschichte ist schön geplottet und mit ein wenig modernerem Pep hätte man da wahrlich was draus machen können. So bleibt ein irgendwie schaler, vermuffter Nachgeschmack mit einem gewissen Ekel.
Mein Prädikat: Etwas verstaubt, etwas an der Grenze des Appetitlichen. Eher nicht mein Ding.
Eulenwertung: 5 von 10 Punkten