Eine Nacht im Frühling am Meer – Gaëlle Guernalec-Levy

  • Hörbuch, August 2009, 3 CDs, ca. 160 Minuten
    Steinbach Sprechende Bücher
    Ungekürzte Lesung mit Nadja Schulz-Berlinghoff


    Aus dem Französischen von: Nathalie Mälzer-Semlinger


    Kurzbeschreibung:
    "5683 Tage, seit du mich zuletzt berührt hast."


    Wieso brennt sich die auflodernde Glut des ersten Begehrens so tief in die Seele ein? Und was geschieht, wenn dieses Begehren nie gestillt wurde?
    Claire ist glücklich verheiratet, und doch ist ihre glühende Leidenschaft für D., den ersten Mann, der Begehren in ihr weckte, nie erloschen. Als sie ihm nach 16 Jahren unverhofft begegnet, lebt Claire ihr Verlangen aus, rauschhaft und jenseits der Grenzen von Vernunft und Konvention - bis die Kluft zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit unüberbrückbar zu werden droht...


    Über die Autorin:
    Gaëlle Guernalec-Levy, geboren 1974, ist Journalistin. "Eine Nacht im Frühling am Meer" ist ihr erster Roman. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Paris.



    Über die Sprecherin:
    Nadja Schulz-Berlinghoff absolvierte 1995 die HdK Berlin im Fach Darstellende Kunst. Schon seit 1992 bildet sie sich kontinuierlich als Schauspielerin bei Susan Batson und dem Observership Actor´s Studio in New York aus.


    Ihre Vielseitigkeit als Künstlerin zeigte sie in zahlreichen Theaterengagements (u.a. Schaubühne Berlin), wo sie mit namhaften Regisseuren arbeitete (Luc Bondy, Yoshi Oida, Edith Clever).


    Seit 1994 ist sie bei unzähligen Rundfunkproduktionen aller Couleur (vom Feature bis hin zu Hörspiel und Lyriklesungen) eine vielgefragte Sprecherin.



    Meine Meinung:
    Der Roman beginnt mit einer langen, expliziten Sexszene, die jedoch weder pornographisch noch romantisch wirkt. Die verheiratete Ich-Erzählerin schläft mit einem Jugendfreund. Eine Ausgangsposition, die auch stilistisch Assoziationen zu „Salz auf unserer Haut“ vom Benoite Groult wecken.


    Anhand ihrer Tagebuchaufzeichnungen taucht die Erzählerin in die Vergangenheit ein, bis zur Schulzeit, als sie sich schon sexuell von dem gleichaltrigen D. angezogen fühlte. D., den sie jetzt wieder trifft und mit dem sie endlich das damals versäumte nachholt.


    Es ist nicht einfach zu entscheiden, welche Teile der Realität und welche der Phantasie der Erzählerin entspringen. Das macht den Reiz des Buches aus.


    Sie steht zwischen zwei Männern. Mit dem einen teilt sie ihr Leben, mit dem anderen ihre Fantasien.
    Erotische Szenen gibt es jedenfalls viele, dazu gehören auch eher öde Besuche im Swingerclub und die Erfüllung im leidenschaftlichen Dreier.


    Nadja Schulz-Berlinghoff liest den Text mit angenehmer Stimme und unaufgeregt. So ganz nimmt man ihr diese ganze Leidenschaft aber nicht ab. Dafür aber schon das reflektierende, dass den Text stets begleitet.


    Die Autorin hatte laut Nachwort, das ebenfalls gesprochen wurde, die Absicht, einen erotischen Roman ohne Perversion oder Sadomasochismus zu schreiben und stattdessen das Verlangen der Frau in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist ihr gelungen!