Vertretene Autoren:
Friedrich Ani, Linwood Barclay, Simon Beckett, Jay Bonansinga, Oliver Bottini, Sebastian Fitzek, Veit Heinichen, Leena Lehtolainen, Felicitas Mayall, Chris Mooney, und Kate Pepper
Kritik
„Tödliche Gaben“ ist eine Sammlung von elf Kurzgeschichten aus dem Genre Krimi & Thriller.
Die kürzeste Geschichte umfasst an die zehn Seiten, die längste 40. Auf so kleinem Raum lässt sich meiner Meinung nach eigentlich nur schwer Spannung aufbauen und grundsätzlich bevorzuge ich Krimis, in denen man Hinweis für Hinweis auf die Lösung kommt.
Da die Handlungen in der Sammlung komprimiert wurden, erscheint also so manche Ermittlung etwas oberflächlich. Nichtsdestotrotz sind einige Geschichten dabei, die durchaus fesseln und unterhalten können.
Die Schwerpunkte sind dabei ganz unterschiedlich gesetzt. Ein paar Beispiele:
Simon Becketts Geschichte „Schneefall“ könnte man als eingeschobene Nebenepisode eines David-Hunter-Romans verstehen. Spannung baut sich hier nicht auf, allerdings bekommt man – wie immer – einen Einblick in Hunters Arbeitsweise.
Chris Mooney setzt auf die Vorstellungskraft und das zerrüttete Innenleben seiner Protagonistin, wodurch einem trotz kleinem Handlungsfeld ein Schauer den Rücken hinunter läuft.
Friedrich Ani und Kate Pepper hingegen rücken mit ihren Geschichten die Ironie in den Vordergrund, anders als Linwood Barclay, der eine eher actiongeladene Weihnachtsgeschichte erzählt.
Enttäuscht war ich nur bei drei von elf Geschichten. Da hätte man durchaus mehr draus machen können und es fehlt nicht nur an Spannung, sondern auch an Ideenreichtum. Der Rest vermag im Rahmen von Kurzgeschichten gut zu unterhalten.
Ein nettes Mitbringsel in Wintertagen, das man nicht unbedingt haben muss, sich aber zwischen Simon Beckett und Sebastian Fitzek ganz gut ins Regal einfügt.
6,5 Punkte