'Somewhere in Time' - Seiten 051 - 114

  • „Sometimes I thik the only real satisfaction in life is failure in your endeavour to do your best.“ (Seite 59)
    Der Satz ist nicht ganz ohne.



    Seite 62f, als Richard sich an die „Begegnung“ mit Elise erinnert. Das ist wohl die Grundlage für die „Come back to me“ - Eröffnungsszene im Film.



    Seite 68: If it had been me, I would have done the same thing: remained silent, then died.
    Ähm, hm, ja.



    Jetzt wird es interessant. Seite 73, die Stufen der Zeit mit 1, 2 und 3. Da Prinzip ist für meine Begriffe schön erklärt. Stammt aber nicht von Richard Matheson. Eigentlich läßt sich das bis auf einen gewissen Albert Einstein zurückführen, erstmals wissenschaftlich ( :grin ) beschrieben hat es jedoch ein gewisser Jack Finney (und >hier< der englische Wikipedia-Eintrag mit vollständiger Bibliographie) in seinem überaus lesenswerten Roman „Von Zeit zu Zeit“ (Original „Time and Again“) aus dem Jahre 1970. Im 4. Kapitel wird dem Protagonisten Simon Morley vom Chef des „Projekts“ das Prinzip erklärt. “Er meinte, daß wir uns völlig falsche Vorstellungen davon machen, was Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wirklich sind. Wir glauben, die Vergangenheit sei vorüber, die Zukunft sei noch nicht eingetreten, nur die Gegenwart existiere. Denn wir können nichts anderes wahrnehmen als die Gegenwart.“
    (Seite 69 meiner Ausgabe; Anmerkung: mit „Er“ ist Einstein gemeint.)


    Simon Morley wird im Verlaufe des Buches zurück in die 80er Jahre des 19. Jahrhunderts reisen; in ein New York, das ich für mein Leben gerne mal sehen würde. Er reist auf eine Art, die der hier sehr ähnlich, nur viel zeit- und materialaufwendiger ist. Und sehr überzeugend. :grin


    Übrigens: Simon Morley wird immer nur Si abgekürzt (womit die Frage nach dem ersten Teil meines Nicks beantwortet ist).


    Als ich das Buch vor Jahren das erste Mal las, habe ich danach einige Tage nichts anderes Lesen können, so „geschafft“ war ich. Dieses ist zusammen mit dem (etwas schwächeren) Folgeband „Im Strom der Zeit“ kürzlich von Heyne als Doppelband neu aufgelegt worden. Für meine Begriffe sehr empfehlenswert. In meiner Ausgabe von 2003 sind etliche Fotos von New York aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts enthalten, und zwar von den Stellen, die im Buch eine Rolle spielen.



    Seite 78: I’ve never felt so empty in my life. So totally devoid of purpose. People who feel like this die. The will to life is everything. When that goes the body follows.
    Auch ein Satz, der mir aufgefallen ist.



    Man sollte Bücher wirklich mehrfach lesen. Bis zum Ende dieses Abschnittes sind genügend viele und vor allem deutliche Hinweise vorhanden, wie die Geschichte weiter verläuft - und wie sie ausgeht. Beim ersten Lesen war mir das gar nicht so aufgefallen. Ich bin immer wieder überrascht, was Autoren alles in den Büchern an Hinweisen verstecken, wie gut alles ineinandergreift, um zu einem runden Ganzen zu werden. Wer bis hierhin aufmerksam gelesen (und alle Vorzeichen erkannt hat), kann den prinzipiellen Fortgang des Buches bis hin zum Ende vorausahnen bzw. -wissen.



    Die Beschreibungen der Zeitreise und letztlich deren Erfolg bilden den Abschluß des Abschnittes. Auch hier habe ich dauernd auf eine Szene aus dem Film gewartet, die natürlich nicht kam. (Als Richard nachts bei Arthur anklopfte und nach den Meldejournalen fragte. Aber hier sind die ja nicht auf dem Speicher, sondern in einer Art Heizraum. Und Arthur (auch einer der bereits gestorbenen Schauspieler) gibt es auch nicht.)


    Was ich mich immer gefragt habe ist, wie Richard die Mahler-Sinfonien so hören konnte. In Zeiten vor Erfindung der CD. Da gab es nur Schallplatte, oder MC. Er müßte also zwei Cassettengeräte dabei gehabt haben: eines für die Autosuggestion, eines für die Musik. Denn mit Schallplattenspieler ist man kaum gereist. Gab es für die Sinfonien eine „Dauerschleife“ zum Abspielen (CDs kann man leicht auf „Repeat-Wiedergabe“ stellen.) Aber das sind praktische Dinge, die darf man nicht so eng sehen. Schon gar nicht in einem Zeitreiseroman.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Was ich mich immer gefragt habe ist, wie Richard die Mahler-Sinfonien so hören konnte. In Zeiten vor Erfindung der CD. Da gab es nur Schallplatte, oder MC. Er müßte also zwei Cassettengeräte dabei gehabt haben: eines für die Autosuggestion, eines für die Musik. Denn mit Schallplattenspieler ist man kaum gereist. Gab es für die Sinfonien eine „Dauerschleife“ zum Abspielen (CDs kann man leicht auf „Repeat-Wiedergabe“ stellen.) Aber das sind praktische Dinge, die darf man nicht so eng sehen. Schon gar nicht in einem Zeitreiseroman.
    .


    Doch doch, das wurde ganz zu Anfang geklaert, als Richard beschreibt, dass er genau zwei Koffer auf die Reise mitgenommen hat: einen mit Kleidung und einen zweiten:


    Seite 16
    "In the other suitcase, my phonograph, headphones and ten Mahler symphonies. By my side, my faithful ol' cassette recorder."


    Ich denk mal mit dem 'phonograph' ist hier tatsaechlich der gute alte Schallplattenspieler gemeint. Sowas hab ich auch mal besessen :-] Dass der Text hier einen eher antiquierten Ausdruck fuer das Geraet benutzt passt doch ganz gut zur Geschichte.


    Ansonsten passiert mir hier immer noch nicht genug. Ich mag eben mehr Action.


    So hab ich mich dann an einer ganz anderen Stelle amuesiert. Bin auf S. 64 ueber den Ausdruck "They'll cart me away in a basket soon" gestolpert. Denn sooo hab ich das noch nie gehoert, nur in der Form "he's a basket case" oder aehnlich. Ueber Leo und Wikipedia hab ich dann eine sehr interessante Etymologie gefunden, die den Begriff auf den ersten Weltkrieg zurueck fuehrt. Damals wurden koerperlich schwer verwundete in Koerben (baskets) herumgetragen. Heute beschreibt "basket case" meist psychisch angegriffene Personen.


    Sehr interessant fand ich allerdings die Beschreibung des Treffens zwischen Richard und Elise bei der Party in Stephen's College. Das hat mich dann doch mal aus der immer noch ueberwiegenden Langeweile aufgeweckt.


    Ich hab das Gefuehl, mir geht es wohl aehnlich wie Richards Bruder, der aus gutem Grund seitenweise das Manuskript kuerzt :rolleyes Ich mag sehr wie er diese Kuerzungen vor allem waehrend der Autosuggestion beschreibt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Danke für die Erklärung, Beatrix. :wave
    Das habe ich wohl überlesen bzw. das Wort falsch interpretiert (möglicherweise zu sehr vom Film beeinflußt, wo das etwas anders ist). Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, daß jemand mit einem Schallplattenspieler im Gepäck reist. Andererseits in seiner Situation ... Ich besitze übrigens noch einen funktionsfähigen Schallplattenspieler, wenngleich der auch kaum noch zum Einsatz kommt.



    Zitat

    Original von Beatrix
    Ansonsten passiert mir hier immer noch nicht genug. Ich mag eben mehr Action.


    Oh je, viel Action kommt in dem Buch nicht vor; kann es eigentlich auch gar nicht. Gerade das ist etwas, was mir zusagt. Zu actionreich mag ich es überhaupt nicht. Lieber über Seiten hinweg über etwas sinnieren und innere Zustände beschreiben, wie es im nächsten Abschnitt viel vorkommt

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Seite 62f, als Richard sich an die „Begegnung“ mit Elise erinnert. Das ist wohl die Grundlage für die „Come back to me“ - Eröffnungsszene im Film.


    Und die hat mir arg gefehlt. Ich fand gerade dies sehr berührend - und konnte diesen "Schockmoment" von Richard, als er sich im Buch erinnert, gar nicht so nachempfinden.


    Die Erklärungen zur Zeit finde ich als Nicht-Expertin und Nicht-Wissenschaftlerin auf den ersten Blick sehr einleuchtend, sind mir aber auch von Herrn Einstein schon mal vorher begegnet. Trotzdem bin ich überzeugt, dass es nicht funktionieren würde, wenn ich auf dieselbe Art wie Richard versuchen würde, in der Zeit zurückzureisen... :grin


    Das Buch von Jack Finney habe ich auch gelesen (ist allerdings schon länger her), ich habe es sehr gemocht. Mich hat ebenfalls das damalige New York fasziniert, obwohl die USA generell eigentlich eher weniger mein bevorzugter Lese-Schauplatz sind.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Übrigens: Simon Morley wird immer nur Si abgekürzt (womit die Frage nach dem ersten Teil meines Nicks beantwortet ist).


    Aha! :grin Also hätte ich es doch irgendwie ahnen können. Jedenfalls, dass Du auch dieses Buch gelesen hast und dass deshalb... Aber naja, ist wirklich lange her, dass ich es selbst gelesen habe. Ich hätte mich nie im Leben an "Si" erinnert... :lache


    Zitat

    Original von SiCollier
    Man sollte Bücher wirklich mehrfach lesen. Bis zum Ende dieses Abschnittes sind genügend viele und vor allem deutliche Hinweise vorhanden, wie die Geschichte weiter verläuft - und wie sie ausgeht. Beim ersten Lesen war mir das gar nicht so aufgefallen.


    Tja, das ging mir auch so - obwohl ich ja das Buch nicht kannte, aber immerhin den Film. Da ist schon der eine oder andere Hinweis - aber selbst wenn nicht, hätte ich doch mit einem Ende, wie es dann kommt, auf die eine oder andere Weise gerechnet.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Auch hier habe ich dauernd auf eine Szene aus dem Film gewartet, die natürlich nicht kam. (Als Richard nachts bei Arthur anklopfte und nach den Meldejournalen fragte. Aber hier sind die ja nicht auf dem Speicher, sondern in einer Art Heizraum. Und Arthur (auch einer der bereits gestorbenen Schauspieler) gibt es auch nicht.)


    Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, welcher Charakter es war - aber es gab im Film einen, der in der Gegenwart noch immer im Hotel war und den Richard in der Vergangenheit als Jungen kennengelernt hatte. Den habe ich vermisst, weil ich das einfach wunderschön fand.


    Ich seh schon, ich verbringe die meiste Zeit des Lesens mit Vergleichen... seufz...


    @ Beatrix
    Ich denke auch, dass wir Richards Bruder höchst dankbar für die Kürzungen sein können!
    Im Film sind diese Autosuggestion-Szenen übrigens sehr, sehr eindringlich, finde ich. Das kommt für mich im Buch leider nicht so rüber.

  • Zitat

    Original von Corinna
    Trotzdem bin ich überzeugt, dass es nicht funktionieren würde, wenn ich auf dieselbe Art wie Richard versuchen würde, in der Zeit zurückzureisen...


    Das käme auf einen Versuch an ... :grin
    (Wenngleich ein gewisser J. Richard (!) Gott in seinem Buch „Zeitreisen in Einsteins Universum“ recht überzeugend darlegt, daß Zeitreisen in die Vergangenheit nicht - bzw. nur in sehr engem Rahmen - funktionieren können.)



    Zitat

    Original von Corinna
    Ich hätte mich nie im Leben an "Si" erinnert...


    Nun, der hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Wenn mein Oktober nicht lesemäßig gesehen schon weitgehend verplant wäre, würde ich Jack Finney glatt im Anschluß an dieses Buch lesen. :-)



    Zitat

    Original von Corinna
    Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, welcher Charakter es war - aber es gab im Film einen, der in der Gegenwart noch immer im Hotel war und den Richard in der Vergangenheit als Jungen kennengelernt hatte. Den habe ich vermisst, weil ich das einfach wunderschön fand.


    Das ist genau eben jener Arthur, den ich früher erwähnt habe.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Das käme auf einen Versuch an ... :grin
    (Wenngleich ein gewisser J. Richard (!) Gott in seinem Buch „Zeitreisen in Einsteins Universum“ recht überzeugend darlegt, daß Zeitreisen in die Vergangenheit nicht - bzw. nur in sehr engem Rahmen - funktionieren können.)


    Also, bei mir funktioniert so was nie - ich bin ja auch bereit zu glauben, dass anderen Menschen etwas Mystisches über den Weg laufen kann - bloß mir halt nicht... :lache


    Dass ausgerechnet Reisen in die Vergangenheit nicht möglich sein sollen, ist sehr enttäuschend. Die Zukunft interessiert mich nämlich überhaupt nicht. Die Vergangenheit ist viel spannender. Es gäbe da diverse Epochen, die ich mir gern mal ansehen würde. Über die Zukunft dagegen möchte ich lieber gar nichts wissen... :wow

  • Zitat

    Original von Corinna
    Dass ausgerechnet Reisen in die Vergangenheit nicht möglich sein sollen, ist sehr enttäuschend. Die Zukunft interessiert mich nämlich überhaupt nicht. Die Vergangenheit ist viel spannender.


    Da haben wir etwas gemeinsam. Das tat mir auch leid zu lesen. In dem hier verlinkten Buch ist das nochmals recht schön dargestellt. (< Hier > ist meine Rezi dazu.) Ich habe gerade nochmals nachgelesen, Zeitreisen in die Vergangenheit sind nur sehr begrenzt möglich. Kurz gesagt, nur bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem eine Zeitmaschine erfunden wurde (die genaue wissenschaftliche Begründung bekomme ich aus dem Stegreif nicht mehr zusammen). Daher hatten wir auch noch keinen Besuch aus der Zukunft.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ahaaa! Man braucht also ein Raumschiff, das mit Lichtgeschwindigkeit fliegen kann. Zu viel Star Trek IV geguckt? :lache Nee, im Ernst, das wäre da ja auch nicht gegangen, denn soweit ich weiß, ist eine Zeitmaschine noch nicht erfunden...


    Was Zeitparadoxien betrifft, ziehe ich es vor, bei Romanen und Filmen nicht genauer darüber nachzudenken. Wenn man das tut, findet man meist immer ein logisches Loch. Und zumindest im SiT-Film gibt es auch eins... ;-)

  • Zitat

    Original von Corinna
    Ahaaa! Man braucht also ein Raumschiff, das mit Lichtgeschwindigkeit fliegen kann. Zu viel Star Trek IV geguckt?


    Nein, ein schwarzes Loch oder besser ein Wurmloch reichen auch. :grin
    Star Treck IV ist der einzige der Filme, den ich mehrfach (bzw. überhaupt) gesehen habe. Irgendwie reicht mir die Erinnerung an meine Jugend, als Captain Kirk & Co im Fernsehen liefern. Für die Folgeserien (oder Filme, die ich dennoch auf DVD habe; die Filme meine ich) habe ich mich nie so recht begeistern können. Außer den vierten - Spock in San Francisco ist einfach klasse. :-]



    Zitat

    Original von Corinna
    Was Zeitparadoxien betrifft, ziehe ich es vor, bei Romanen und Filmen nicht genauer darüber nachzudenken. Wenn man das tut, findet man meist immer ein logisches Loch. Und zumindest im SiT-Film gibt es auch eins... ;-)


    Stimmt. Übrigens war den Filmemachern das Paradox vom ersten Moment an bewußt. Doch als die Idee geboren war, konnten sie nicht davon lassen. Trotz des Paradoxes.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich meinte nicht Dich mit zu viel Star Trek gucken, sondern den Autor des Buches, weil das mit dem Raumschiff in der Inhaltsangabe Deiner Rezension so vorkam... ;-) Ansonsten: Ich bin zwar Star Trek-Fan - und zwar von eben der Originalserie, den Rest fand ich dann nicht mehr so toll - aber ST IV ist ohne Zweifel auch der Film, den ich bisher am häufigsten gesehen habe - ist einfach mein liebster! :-]


    Das find ich ja interessant, dass den Machern dieses Paradox bewusst war. Aber gut, dass sie sich trotzdem nicht haben beirren lassen - gerade dieses Element ist einfach schön...

  • Zitat

    Original von Corinna
    Das find ich ja interessant, dass den Machern dieses Paradox bewusst war. Aber gut, dass sie sich trotzdem nicht haben beirren lassen - gerade dieses Element ist einfach schön...


    Die Idee stammt von Richard Matheson selbst. Und im Moment, in dem er sie aussprach, wurde das Zeitparadox klar. Doch nach langen Diskussionen blieb das im Film drinnen. (Quelle: das in diesem Post erwähnte Buch "the Somewhere in Time Story", S. 22).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Zeitreise- "Technik" fühlte sich beim Lesen sehr glaubwürdig und nachvollziehbar an- wahrscheinlich weil ich Jack Finneys Buch kenne. Richard hat auf jeden Fall genügend Motivation, um fehlende Abgeschiedenheit, Vorbereitung u.ä. auszugleichen.


    Allerdings... und ich hoffe, ich werde jetzt nicht gesteinigt... seine Liebe zu Elise kann ich nicht nachvollziehen/nachempfinden. All das auf Grund eines Fotos? Liebe auf den ersten Blick ok, aber er ist ja fast besessen von ihr.


    SiCollier :
    ist dieses Zeitparadoxon so auffällig, daß man es direkt bemerkt? Ich habe den Film nämlich mittlerweile bestellt und bin eigentlich nicht gut darin Filmfehler zu finden.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von grottenolm
    SiCollier :
    ist dieses Zeitparadoxon so auffällig, daß man es direkt bemerkt?


    Also ich habe es beim ersten Ansehen des Films mit Sicherheit nicht bemerkt; das will aber nichts heißen, ich bemerke solche Dinge sowieso nicht so schnell (und in Krimis einen Mörder richtig erraten ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit). Das Zeitparadox besteht darin:


    Sobald die Idee geboren war, war den Filmemachern klar, daß es ein Paradox ist. Weil das aber so gut zur Stimmung paßt, wurde es dennoch im Drehbuch (und im Film) belassen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Allerdings... und ich hoffe, ich werde jetzt nicht gesteinigt... seine Liebe zu Elise kann ich nicht nachvollziehen/nachempfinden. All das auf Grund eines Fotos? Liebe auf den ersten Blick ok, aber er ist ja fast besessen von ihr.


    :lache Hier wird nicht gesteinigt!
    Meine "Erklärung": Das ist nicht einfach nur Liebe auf den ersten Blick. Das ist Schicksal.

  • Corinna :


    ich bin jetzt bereits in der Mitte des übernächsten Abschnittes und


    Aber das gehört eigentlich noch nicht hierher und vielleicht schaftt es der Autor ja doch noch auch mich zu überzeugen.


    SiCollier :
    ja, das Paradox ist ganz einleuchtend.
    Ich werde immer neugieriger auf den Film.


    Noch eine blöde Frage: sprechen die Schauspieler deutlich oder nuscheln sie arg?
    Beispielsweise "Stargate:Atlantis" hatte ich auf englisch begonnen zu gucken, aber musste letztendlich abbrechen, weil ich rein akustisch nur die Hälfte verstanden habe.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Noch eine blöde Frage: sprechen die Schauspieler deutlich oder nuscheln sie arg?
    Beispielsweise "Stargate:Atlantis" hatte ich auf englisch begonnen zu gucken, aber musste letztendlich abbrechen, weil ich rein akustisch nur die Hälfte verstanden habe.


    Oh je, dann bin ich der falsche Ansprechpartner. Soweit ich "Stargate Atlantis" auf Englisch gesehen habe, hatte ich überhaupt keine Verständnisprobleme. Also ich finde, in "Somewhere in Time" sprechen sie sehr deutlich. Aber möglicherweise findest Du das überhaupt nicht. Ich gucke halt relativ häufig englischsprachige Filme im Original; viele meiner DVDs haben nicht mal Untertitel. Da bekommt man dann ganz automatisch eine gewisse Übung im Verstehen. (Allerdings benutze ich, zumindest beim ersten Ansehen eines Filmes, immer einen Kopfhörer. Da wird vieles verständlich, was über die Lautsprecher wie "Brei" klingt.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ grottenolm
    Keine Sorge, das kommt noch. Ich kann mich jetzt nicht genau erinnern, wo Elise erklärt, warum sie "Is it you" gesagt hat - aber da wird schon sehr deutlich, dass es doch das Schicksal sein muss, das sie zueinander geführt hat. Das habe ich jedenfalls persönlich so empfunden. (Ich bin allerdings generell gern bereit, an vorherbestimmte Liebe zu glauben... :-])


    Ich fand den Film gut zu verstehen. Wie SiCollier sehe ich öfter mal englischsprachige Filme - und obwohl ich gut Englisch kann, gibt es darunter durchaus welche, wo mir zu viel "geknödelt" wird (sowohl bei englischen als auch amerikanischen Filmen). Bei SiT hatte ich keinerlei Probleme.


  • Richard erinnert sich, als junger Mann der alten Elise begegnet zu sein, einer über 80?jährigen (ich weiß das Alter nicht mehr genau) und das ändert nichts an seinen Gefühlen?! Obwohl er auf Seite 40 seine Begegnung mit der alten, blinden, tauben Miss Jenny beschreibt, deren Jugendbild ihn so verstörte, dass er bis heute denkt: "I still can´t cope with"....


    Was diese Begegnung für ein Schock für Elise gewesen sein muss, kann ich nachvollziehen. Ihr Geliebter verschwindet vor 50? Jahren spurlos und als alte Frau sieht sie ihn als 19jährigen!!! Sie zweifelt wahrscheinlich an ihrem Verstand, ist sich unsicher ob er es sein kann oder nicht, geht durch ein höllisches Wechselbad der Gefühle. Ganz sicher steht sie nicht auf und geht zu ihm und gibt ihm seine "alte/neue" Taschenuhr. Für mich ist das ein billiger Hollywoodtränendrüsentrick :nono Mich wundert eigentlich, dass sie nicht an Ort und Stelle der Schlag getroffen hat. ICH wäre umgefallen :rofl



    Ich kenne den Film nicht und bis jetzt verspüre ich auch kein Verlangen dies nachzuholen.


    Die Autosuggestionsszenen im Buch fand ich trotzdem sehr eindringlich, dafür, dass man eigentlich ständig Wiederholungen liest. Aber gerade das kann sehr gut wirken. Ich habe gerade einen ähnlichen Stil bei James Frey "Strahlend schöner Morgen" gehört. Er schreibt teilweise (wenn es zur Geschichte gehört) ohne Firlefanz. Kurze Sätze. Setzt Wiederholungen ein. Das hatte ein ungeheure Wirkung auf mich, wo doch die meisten Autoren (die ich bisher gelesen habe) sich auf einem ganz anderen "Dampfer" bewegen und solche Stilmittel nicht verwenden.



    Richard hat es fast geschafft. Fast ist er bei Elise (jedenfalls bis Seite 110, bei der ich gerade bin). Schon macht er sich Gedanken darüber, dass er für den traurigen Ausdruck in ihren Augen verantwortlich ist und dass er versuchen wird bei ihr zu bleiben. Er hat vollkommen vergessen, dass er todkrank ist und dass ihn seine Krankheit von Elise fortreißen wird, so unabwendbar, wie Wasser einen Hang hinab fließt.



    Noch ein Gedanke: Für mich ist Richards Gehirntumor in dieser Geschichte untrennbar mit seiner Fähigkeit zur "Zeitreise" verknüpft. Normale Menschen schaffen das nicht. Aber sein durch den Tumor verändertes Gehirn schafft den Sprung durch die Zeit...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Wir scheinen doch einen etwas verschiedenen Geschmack zu haben, Suzann. Oder ich, wie u. a. in der letzten Darkover-Leserunde schon von mir vermutet, eine alles andere als „übliche“ Art der Rezeption von Büchern.


    Zum einen ist das keine Autobiographie, sondern in gewisser Weise eine Art phantastischer Roman (Science Fiction?), denn egal wie gerne man würde - Zeitreisen sind nicht möglich. (Jedenfalls noch nicht. :grin )


    Zitat

    Original von Suzann
    Ihr Geliebter verschwindet vor 50? Jahren spurlos und als alte Frau sieht sie ihn als 19jährigen!!! Sie zweifelt wahrscheinlich an ihrem Verstand, ist sich unsicher ob er es sein kann oder nicht, geht durch ein höllisches Wechselbad der Gefühle.


    Ich erinnere an die Stellen, die Richard über Elise nach dem Jahr 1896 gefunden hat und das Fragment, was den Brand überstanden hat.



    Die Autosuggestionen habe ich übrigens nur diagonal quer gelesen. :rolleyes



    Zum Thema Tumor schreibe ich hier nix; darüber sollten wir im letzten Abschnitt ggf. nochmals diskutieren.



    Im Übrigen tut es mir leid, daß ich während der Woche so langsam voran komme (bin derzeit auf Seite 218). Heute im Wartezimmer des Tierarztes hatte ich wenigstens eine halbe Stunde Lesezeit. Gestern „durfte“ ich mit meiner Tochter Fernsehen gucken („Mama hat Notdienst, da können wir beide was gucken.“) Danach war ich so frustriert, daß ich auch nicht mehr viel zustande bekommen habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")