"Die Frau des Zeitreisenden" von Audrey Niffenegger

  • Das buch habe ich jetzt auch endlich angefangen zu lesen.


    Bis jetzt geht es bei mir noch sehr holprig voran, aber wie hier mitbekommen habe darf ich mir nicht soviel Gedanken über die Zeitreise machen!


    Gruß
    Elmar

  • Hallo,


    fand das Buch am Anfang etwas irritierend.
    Musste teilweise einige Seiten Zurückblättern um nachzusehen wie das in dem und dem Jahr wieder war.
    Der Schluss ist leider etwas traurig aber auch wunderschön!!!


    Mann muss es einfach gelesen haben.

  • Ein schönes Buch, toll wie die Autorin es geschaft hat Henry duch die Zeit reisen zu lassen ohne das es wirr war! Ich mußte zwar immer mal wieder zur Überschrift (Altersangaben) zurückblättern aber das hat mich nicht gestört! Ganz im Gegenteil, das hat es erst interessant gemacht!


    Gruß
    Elmar

  • Ich war am Anfang sehr begeistert, aber je weiter ich kam, desto langatmiger erschien mir das Buch. Ein echtes Einfühlen in die Personen ist nicht möglich. DAs passiert mir nicht oft, aber bei diesem Buch nahm mit zunehmender Seitenzahl meine Anteilnahme ab. Schade, es fing wirklich vielversprechend an.

  • Meine Rezension:


    Liebe ist zeitlos.


    Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, von dem ich schon viel positives gehört bzw. gelesen hatte. Mir war klar, dass die Zeitreisen von Henry lediglich fiktiv sind, aber beim Lesen dieses Buches wurden sie für mich immer realer.


    Anfangs fällt es ein wenig schwer, die Zusammenhänge zu erkennen. Clare und Henry lernen sich kennen, als Clare gerade mal 6 Jahre alt ist. Henry ist zu der Zeit aber schon 36. In Wirklichkeit ist er aber nur 8 Jahre älter als Clare. Das verwirrt oder? Clare lebt in der Gegenwart. Henry besucht sie sozusagen aus der Zukunft.


    Immer wieder springt die Autorin zwischen den Jahren hin und her. Oft musste ich zurückblättern, um noch einmal zu schauen, in welchem Jahr die beiden sich vorher befanden. Aber all das tat dieser wunderbaren, einfühlsamen und sehr liebevollen Geschichte keinen Abbruch. Ich war direkt gefangen in dem Leben von Clare und Henry, welches wunderschöner nicht sein könnte. Denn auch wenn Henry seine "Zeitreisen-Krankheit" oft als Fluch ansieht, so macht doch gerade sie etwas so wunderbares aus dem Gefühl zwischen den beiden Liebenden.


    Auch wenn Anfangs nie von Liebe an sich gesprochen wird, so erkennt der Leser schnell, dass zwischen den beiden Protagonisten eine große, einzigartige Liebe lebt. Das Buch ist zu keinem Zeitpunkt schmalzig oder sülzig, wie man es oft von anderen Liebesromanen kennt. Ich würde diesem Buch ehrlich gesagt auch gar nicht das Prädikat "Liebesroman" geben, sondern eher "Lebensroman". Denn er beinhaltet das komplette Leben von Henry und Clare.


    Ich bin fasziniert von diesem Buch, denn ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Und ich wußte schon nach den ersten 100 Seiten, dass ich bei diesem Buch weinen werde und auch, dass ich nach dem Lesen noch lange an Henry und Clare denken würde. Dazu brauchte ich nicht mal in die Zukunft schauen.


    Die Aufmachung dieser Sonderedition ist wunderschön. Es handelt sich um ein gebundenes Buch, welches allerdings nur die Größe eines "halben Taschenbuches" hat. Zunächst dachte ich "Ach, das lieste ja schnell durch", aber da die Papierseiten hauchdünn sind, merkt man schnell, dass man es doch mit einem großen Werk zu tun hat. Auch wenn es jetzt "nur" 819 Seiten beinhaltete, habe ich das Gefühl, ich hätte mindestens 1 Million Seiten aus dem Leben von Henry und Clare gelesen. Denn dieses Buch hat mich erfüllt und mein Herz berührt, wie nicht viele Bücher es schaffen. Für mich wird dieses Buch und die Liebe zwischen den beiden etwas Besonderes sein.


    Zudem habe ich mir das zweite Buch von Audrey Niffenegger (Drei Schwestern) auf meinen Wunschzettel gelegt, in der Hoffnung, dass es mich auch wieder so in den Bann zieht wie dieses Buch.


    Wer die wahre Liebe kennt, erlebt hat oder darauf hofft, wird auch dieses Buch lieben. Ich kann es jedem ans Herz legen, der ein Sinn für Gefühle hat.


    LG,
    Andrea

  • Hallo,


    also ich fand die frau des zeitreisenden nicht so toll!
    Ich hab es nicht mal fertig gelesen - das mache ich sonst NIE!


    ich fand es einfach langweilig, mal war er da, dann wieder weg ....


    Mir hats nicht gefallen, aber so hat jeder seine Meinung - gott sei Dank!



    Gruß
    Kathi


  • Eine Freundin von mir, die das Buch auch gelesen hat, nachdem ich so davon geschwärmt hatte, geht mit meiner Meinung auch nicht konform :-) Und das, obwohl wir oft die gleiche Meinung bei Büchern haben.


    Aber das ist ja gerade das interessante an Büchern: Jeder sieht etwas anderes darin. Wenn alle das gleiche toll fänden, wärs ja auch langweilig :-)


    LG,
    Andrea

  • ich fand das Buch wunderschön. Ich mag normalerweise Liebesromane nicht so gerne, ich bin wohl etwas unromantisch und finde solche Bücher meistens zu schnulzig.


    Aber das Buch hat mich mitgenommen, mich mitleiden lassen und mich sehr melancholisch zurück gelassen.


    10 Punkte von mir


    LG Luthien

  • die geschichte von henry und clare ist so berührend und am ende so traurig.



    es ist wohl eines der schönsten liebesromane. ich trage die sonderedition in handtaschengröße immer in meiner handtasche mit mir damit ich mir beim warten mit diesem tollen buch die zeit vertreiben kann.

  • "Erwarte Dein Los, wie sich’s Dir wirft. Nicht kiesen kann ich es Dir." *
    "Zeit bedeutet nichts." (Henry)


    Zeit ist relativ. Zeit bedeutet alles - oder auch nichts. Wenn man nicht weiß, wie viel Zeit zur Verfügung steht, wird es noch schwieriger. Henry weiß nie, wie viel Zeit ihm bleibt. In der Gegenwart oder in der Vergangenheit. Immer auf dem Sprung durch die vierte Dimension, immer ungewiß, ob am anderen Ende der Reise nicht das Ende, der Tod auf ihn wartet. Kann man so leben? Wenn man so leben muß - kann man dann lieben? Wird man dann geliebt?


    Henry muß so leben, er hat auf Grund eines Gendefekts keine Wahl. Und er wird geliebt von Clare, die er auf seinen Zeitreisen als Kind immer wieder trifft, bis er ihr schließlich in seiner und ihrer Gegenwart begegnet. Sie kennt ihn buchstäblich seit ihrer Kindheit und läßt sich darauf ein. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Das gemeinsame, wie das je eigene.


    Wir nehmen teil an diesen verrückten Leben, in dem die Grenzen der Zeit, wie wir sie kennen, aufgehoben sind, und werden immer wieder mit der Frage konfrontiert, ist alles vorbestimmt oder nicht. Kann man die Vergangenheit verändern oder nicht. Sind nicht die „Veränderungen“ längst Teil der geplanten Geschichte und somit gar keine Veränderungen. Für uns sehr theoretisch, sieht sich Henry immer wieder mit genau diesen Fragen ganz praktisch konfrontiert, muß sie jedes Mal aufs neue beantworten und lösen.


    Und so richten sich Henry und Clare ein in ihrer besonderen Situation, versuchen so normal zu leben wie das eben geht. Wir begegnen einer „Liebesgeschichte, die nicht sentimental oder kitschig ist. (...) Keiner hat die Kontrolle über irgendetwas. Was sie aber rettet, ist die Loyalität, die sie zueinander haben.“ (Audrey Niffenegger in dem unten verlinkten Interview mit dem Hamburger Abendblatt). Einer Geschichte, die ist wie das Leben selbst. Mal heiter, mal ernst. Mal komisch, mal tragisch. Die ganze Spannweite. Vom Anfang bis zum Ende.


    „In dem wogenden Schwall,
    in dem tönenden Schall,
    in des Weltatems
    wehendem All -,
    ertrinken,
    versinken-,
    unbewußt-,
    höchste Lust!“ **


    Ich lehne mich im Stuhl zurück und verliere mich im Strom ihrer Stimme. (Seite 446, Henry zu einer Aufführung von „Tristan und Isolde“). So ging es mir mit dem Buch. Ich habe mich zurückgelehnt und bin darin versunken, um irgendwann nach über fünfhundert Seiten aufzutauchen und überrascht festzustellen, daß es noch eine Welt außerhalb des Buches gibt, eine Welt ohne Henry und Clare; eine Welt, die bestimmt ist vom linearen Ablauf der Zeit, den wir für so unabänderlich halten, daß wir uns eine Welt, eine Seinsform ohne Zeit überhaupt nicht vorstellen können oder wollen.


    Alles was ist - endet. *** Solange etwas, jemand, in der Zeit ist, wird es zwangsläufig zu einem Ende kommen. Müssen. Jenseits der Zeit jedoch, in der Dimension, in welcher die Zeit nicht existent ist, mag das ganz anders sein. Denn ohne Anfang kein Ende. Ohne Zeit keine Zeitreisen. Ohne Reisen keine Trennung. Letztlich ist nur dort die Einheit zu finden, jenseits der Gebundenheit an die Zeit. Welche auch immer.


    Das Buch hat für mich nicht nur die Frage nach dem Phänomen „Zeit“, nach der Thematik von Trennung und Umgang damit, sondern auch die nach dem Sinn - oder der Sinnlosigkeit - des Lebens, nach der der Freiheit oder Unfreiheit der Entscheidung, nach der nach dem Schicksal oder der Vorherbestimmtheit, und irgendwo auch die nach einem Leben nach dem Tod gestellt. Aber das ist dann endgültig ein anderes Thema.


    Für eine melancholisch-sehnsüchtige Achterbahnfahrt der Gefühle bleibt mir nur eines. Volle Punktzahl.



    Edit mit etwas Abstand zum Buch.
    An meiner Beurteilung muß ich nichts ändern; das Buch ist wirklich gut. Aber dennoch werde ich es nie wieder lesen. Dazu hat es mich zu deprimiert zurückgelassen.


    * * * * * * * * * * *



    * = Wotan zu Brünnhilde in „Die Walküre“, 3. Aufzug; Richard Wagner - Der Ring des Nibelungen
    ** = Schluß von „Isoldes Liebestod"; Richard Wagner - Tristan und Isolde
    *** = Erda zu Wotan in „Das Rheingold“, 4. Bild; Richard Wagner - Der Ring des Nibelungen


    Hier noch drei Links zu Interviews mit Audrey Niffenegger:
    - Interview vom 9. August 2004 zum Erscheinen der deutschen Ausgabe (Hamburger Abendblatt)
    - Interview Contemporarylit vom 7. Dezember 2003, in englischer Sprache
    - Interview Bookslut vom Dezember 2003, in englischer Sprache

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Ich habe das Buch gestern ausgelesen und kann mich immer noch nicht richtig von der Geschichte lösen.


    Lange Zeit, es müssen schon Jahre gewesen sein, bin ich um dieses Buch rum geschlichen und wußte nicht, ob ich lesen sollte. Dass es romantisch bzw. von einer Liebesgeschichte handeln soll hat mich immer sehr abgeschreckt. Durch die Leserunde gab es einen Grund, es endlich mal zu versuchen. Zunächst fiel es mir schwer, mich auf die Geschichte einzulassen, die ganzen Zeitsprünge nachzuvollziehen und mich mit den Figuren anzufreunden. Aber es wurde immer besser, die Geschichte wurde immer interessanter, ein richtiger Sog entwickelte sich. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, musste wissen, wie es in der Geschichte weiter geht.
    Das Ende ist, hm, für mich passend, für mich passt es zum Buch, zur Geschichte, zu den Gefühlen, die das Buch in mir ausgelöst hat.


    Ich bin sehr froh, dass ich mich auf das Buch eingelassen habe, obwohl ich Bedenken hatte und Belletristik nicht mein Genre ist. Ich habe es nicht bereut, es zu lesen und es gehört jetzt zu den Büchern, die ich persönlich für sehr gelungen und gut empfinde.

  • Meine Meinung:


    Auch wenn die Kurzbeschreibung sich kompliziert anhört, sind die Zeitreisen von Henry gut nachzuvollziehen. Am Anfang jeden Abschnittes steht sein und Clares Alter und das Datum. Wenn man sich darauf einlassen kann, ist es eine wunderschöne, berührende, traurige Liebesgeschichte. Clare sagt im Prolog: "Why is love intensified by absence? Sie ist diejenige, die immer zurückgelassen wird, die wartet. Ich spürte in Audrey Niffeneggers Worten die Sehnsucht und die Liebe, ohne dass es je pathetisch oder schmalzig geworden wäre. Viele Episoden werden aus Sicht von Henry und Clare geschildert und dadurch wird besonders deutlich, was die beiden zusammenhält und was sie trennt. Die Geschichte ist perfekt durchkomponiert, nur den Schluss hätte ich mir eine Nuance anders gewünscht.



    Mein Fazit:


    Ein perfekter Roman.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Lesrunde gelesen.
    Anfangs wirklt es noch relativ kompliziert mit den Zeitreisen. Besonders wenn man andere Theorien von Zeit (beispielweise Hawking) ständig im Kopf hat.
    Lässt man sich aber auf die Geschichte ein, ist es ein wundervolles Buch mit einem traurigen und rührenden Ende über das man noch lange nachdenkt.
    Man sollte in jedem Fall ein Taschentuch parat haben.
    Von mir volle Punktzahl!

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich war lange micht mehr so begeistert von einem Buch. So traurig schön, dass es mir jetzt noch Schauer über den Rücken laufen lässt.
    Das Highlight bisher in diesem Jahr.

  • Bei der "Frau des Zeitreisenden" schwanke ich ein wenig zwischen Kitsch und Romantik.
    Einerseits ist es sooo schön, andererseits verlieren sich manche Erzählstränge irgendwie und wirken so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass es teils einfach nur noch kitschig ist. Nichtsdestotrotz hat Niffenegger eine sehr schöne Sprache und sie zeigt auf, wie sehr die Protagonisten Henry und Clare füreinander bestimmt sind. Die Zeitsprünge werden erst gegen Ende des Buches ein wenig verwirrend, wie ich finde und man muss immer mal wieder zurückblättern, um sicher zu gehen, in welchem Jahr das Buch gerade spielt.
    In der Mitte verliert das Buch ein wenig an Spannung, die es zum Ende hin aber wieder aufholt, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, da ich endlich wissen wollte, wie die Liebesgeschichte von Henry und Clare endet.
    Das Ende ist so überraschend, dramatisch und traurig, dass mir doch ein paar kleine Tränchen gekommen sind, denn irgendwie wünscht man sich doch ein schöneres "Happy End" für die beiden.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Das Buch hatte ich schon vor längerer Zeit gelesen und fand es einfach großartig. Durch diesen Fred ist mir wieder eingefallen, dass es doch zu dem Buch schon einen Kinofilm gab. Wenn ich mich recht erinnerne im letzten oder vorletzten Jahr. Kann mir jemand vielleicht sagen wie der Film heißt ? Ich würde ihn mir gerne angucken, doch der Name will mir einfach nicht mehr einfallen. :gruebel

  • @ Vivian
    Bitte die Zeitreise im Buch nicht in die Realität übertragen. ;-)


    Der Film wurde erst gedreht und befindet sich derzeit in der Postproduktion, wie man hier bei IMDB.COM nachlesen kann. Derzeit geplanter Veröffentlichungstermin: November 2008.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")