Pacific Paradise – Don Winslow

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  • EDIT: Laut Amazon erscheint die deutsche Übersetzung im Juni 2010!!


    Kurzbeschreibung zur deutschen Ausgabe:
    Kurzbeschreibung (Amazon):
    Pacific Beach, Kalifornien. Immer bei Sonnenaufgang treffen sich die Profis der Dawn Patrol, um die ersten Wellen zu reiten. Boone Daniels, unterforderter Privatdetektiv und passionierter Surfer, läßt keinen Morgen ausfallen. Meist bleibt er auch zur zweiten Schicht, der Gentlemen's Hour, wenn sich die Veteranos treffen, die nichts zu tun haben oder genug Geld auf der hohen Kante.


    Während sie über das Wasser schippern und auf die nächste Welle warten, bittet ein alter Freund Boone, seine Frau zu überwachen - ein Auftrag, den Boone lieber nicht annehmen würde. Kurz darauf erfährt er, daß der Profisurfer K2 aus Hawaii kaltblütig erschlagen wurde: Es scheint, die Lokalmatadoren verteidigen ihren Strand mit brutaler Gewalt. Und mit einem Mal sieht sich Boone in einen komplizierten Fall verwickelt und - schlimmer noch - gegen die eigenen Freunde ermitteln, während das Wasser um ihn herum immer tiefer und tödlicher wird ...


    EDIT ENDE


    Klappentext
    Boone Daniels, the most laid-back of private investigators, gathers with his surfing buddies on Pacific Beach, California as per usual. There's no surf to speak of, but the Dawn Patrol are out in force anyway...it's what they do. Having no work at the moment, and no real reason to go to the office other than to see the red ink getting redder, Boone sticks around for the second shift on the daily surfing clock - the Gentlemen's Hour, frequented by the older veteranos and successful entrepreneurs - and ends up taking on a hated matrimonial case. But that soon becomes the least of his worries. When The Sundowner, symbolic icon of the San Diego surf scene, sees a dispute between a young surfer and a member of the territorial Rockpile Crew - a dispute that ends in murder - the painful truth that violence is seeping into the surf community can no longer be ignored. So when lawyer Petra Hall, who has a thing with Boone, asks him to help the defence on that particular case, Boone knows he'll be courting outrage from the community...and from the rest of the Dawn Patrol. As his closest friendships begin to fray, and he digs deeper into the murkier side of surfing culture, Boone sees his two cases overlap in unexpected ways and finds himself struggling to stay afloat as the water gets deeper and deeper...and more deadly.


    Über den Autor
    Don Winslow has worked as a movie theatre manager, a production assistant, and as a private investigator. In addition to being a novelist he now works as an independent consultant in issues involving litigation arising from criminal behaviour. His novels include The Death and Life of Bobby Z, California Fire and Life, The Power of the Dog and The Winter of Frankie Machine.


    Mein Eindruck
    Schon kurz nach Erscheinen des ersten Buches mit Hauptfigur Boone Daniels werden die Leser, die dem Modetrend "wir lesen auch auf Englisch" folgen, besonders belohnt: Mit The Gentlemen's Hour liegt nämlich schon ein weiterer Krimi mit dem sympathischen Surfer/Ex-Cop/Privatdetektiv vor.


    Wieder einmal fängt alles beim Surfen an, bzw. auch nicht. Denn es gibt keine Wellen. Der Ozean ist so flach wie… naja, halt ein Ozean ohne Wellen und Boone Daniels dümpelt auf seinem Board mit seinen Kumpels so auf dem flachen Wasser dahin. Dave der Liebes-Gott hat einen Kater von den Mai-Tais und Boone testet mal wieder seine Fähigkeiten im Luft anhalten. Wer weiß, wann sowas noch hilfreich ist. Ach ja, so gut wie Pleite ist Boone auch mal wieder.


    Aber dann geht die Geschichte los, wieder in gemeinen kurzen Kapitel (man denkt dann immer "eines geht noch" und ehe man es sich versieht ist die Nacht um :fetch), auf einmal hat Boone zwei Fälle am Hals und wir erfahren, was denn nun die Gentlemen's Hour ist. Die kommt nach dem "dawn" und ist die Stunde, in der die Gentlemen, die Anwälte und Ärzte und die erfolgreichen Unternehmer und die *alten* Surfer am Strand auftauchen; zum Surfen, aber meist zum Quatschen und Geschichten erzählen :grin.

    Wie Boone zu dieser Gruppe der Gentlemen passt, wie seine zwei Fälle miteinander zu tun haben und wie es mit ihm und Petra weitergeht, dass erzählt Don Winslow wieder gekonnt sympathisch. Der Krimifall ist spannend, aber noch spannender ist das Privatleben bzw. das Innenleben von Boone Daniels. Eigentlich ein Loser, ein "beach bum" und "surfer dude", aber dann irgendwie doch nicht, macht er sich diesmal sogar Gedanken um seine Zukunft :yikes.


    Ich vergebe 9,5 Punkte… für einen Teil der Geschichte muss ich ein halbes Pünktchen abziehen, da fand ich was etwas blöd :zwinker Aber zur Wertung hier runde ich mal großzügig auf 10 Punkte auf.


    Aber ansonsten Lesegenuss pur und ich hoffe, auch der nächste Teil lässt nicht lange auf sich warten.


    Gespannt bin ich, wie Suhrkamp (so sie denn auch diesen Krimi von Winslow verlegen) den Titel übersetzen. Die Übersetzung des ersten Teils von "Dawn Patrol" in "Pacific Private" fand ich jetzt nicht sooooo gelungen und hier in diesem Teil zieht sich die "Gentlemen's Hour" und ihre Bedeutung für Boone und auch die Surfgemeinschaft durch die ganze Geschichte… mal sehen, wie das gelöst wird.


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  • "Wir lesen leider nicht auf englisch" :grin
    Daher muss ich wahrscheinlich noch ganz lange auf die deutsche Übersetzung warten und freue mich jetzt schon wie Bolle :-)
    Danke uert für die tolle Rezi :wave

    Herzlichst, FrauWilli
    ___________________________________________________
    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Zitat

    Original von FrauWilli
    "Wir lesen leider nicht auf englisch" :grin
    Daher muss ich wahrscheinlich noch ganz lange auf die deutsche Übersetzung warten und freue mich jetzt schon wie Bolle :-)


    Ach, Du machst diesen Hype nicht mit? :zwinker Vorbildlich!! :lache


    Was ich ja etwas merkwürdig finde, ist, dass dieser Band erstmal nur in Großbritannien raus kam (und nicht auch in den USA) und auch nur als Taschenbuch. Den ersten Teil hab ich nämlich noch als Hardcover :gruebel


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  • Zitat

    Original von uert
    Was ich ja etwas merkwürdig finde, ist, dass dieser Band erstmal nur in Großbritannien raus kam (und nicht auch in den USA) und auch nur als Taschenbuch. Den ersten Teil hab ich nämlich noch als Hardcover :gruebel


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    Müssen wir die Verlagspolitik verstehen? Müssen wir nicht :grin

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • uert, von mir auch Danke für die schöne Rezi. :knuddel1 Du hast die Fortsetzung mit Boone Daniels schon gelesen und ich habe noch nicht mal "The Dawn Patrol" *geschafft*. :wow Inzwischen sind es nicht nur Wochen sondern schon Monate, in denen ich ständig zu kaputt bin, um zu lesen, sogar am Wochenende. (Gehört wohl eigentlich in den Thread "keine Lust zu lesen", aber Lust zu lesen hab ich ja *theoretisch*, nur leider nicht den geistigen Freiraum und die Konzentration, dass das Lesen überhaupt Spaß macht. :konfus


    Ich werde aber jetzt das Wochenende nutzen, um endlich "The Dawn Patrol" zu lesen, das hast Du mit der Buchvorstellung zu "The Gentlemen's Hour" geschafft. :wave



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  • Zitat

    Original von Uta
    Ich werde aber jetzt das Wochenende nutzen, um endlich "The Dawn Patrol" zu lesen, das hast Du mit der Buchvorstellung zu "The Gentlemen's Hour" geschafft. :wave


    :bruell No pressure, aber ich wünsche viel Spaß :grin. Hoffentlich gefällt's Dir *nervösaufdenNägelkau*


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  • Mein Eindruck:


    Die Surfer-Gemeinde von San Diego ist aufgebracht als Daniel Boone, seines Zeichens Surfer und Privatdetektiv, sich von einer Anwaltskanzlei engagieren läßt um den Mörder eines ihrer meist verehrten Mitglieder zu entlasten. Ein absolutes NO GO.
    Freundschaften die bereits in der Schule geschlossen wurden, werden auf eine sehr harte Probe gestellt.
    Gleichzeitig wird Boone von einem Mitglied der Gentlemen´s Hour gebeten seine Ehefrau zu beschatten weil er vermutet dass sie einen Liebhaber hat. Boone hasst solche "Beschattungen" aber chronisch pleite bleibt ihm nichts anderes übrig als den Job anzunehmen.
    Viel lieber würde er surfen, aber im August ist der Pazifik so flach wie ein Pfannkuchen, die Temperaturen extrem hoch und die Stimmung gereizt und bei so manchem sind die Sicherungen kurz davor rauszuspringen....


    Wie schon in Pacific Private entwickelt sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung als ursprünglich angenommen und das hat mir wieder einmal sehr gut gefallen. Wenn man sich auf die coole Sprache und die Begriffe der Surferszene einlassen mag ein sehr kurzweiliges Vergnügen.


    Volle Punktzahl

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Zitat

    Original von FrauWilli
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    Wie schon in Pacific Private entwickelt sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung als ursprünglich angenommen und das hat mir wieder einmal sehr gut gefallen. Wenn man sich auf die coole Sprache und die Begriffe der Surferszene einlassen mag ein sehr kurzweiliges Vergnügen.


    Volle Punktzahl


    Das freut mich aber sehr, dass Dir das Buch gut gefallen hat. Ich mag ja diese Serie sehr sehr gerne, daher nehme ich jede positive Rezi schon fast persönlich :zwinker.


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  • Boone Daniels ist wieder da, doch dieses Mal ermittelt er gegen seine Freunde, die Dawn Patrol! Und wieder geht es in diesem Roman um mehr als nur einen Kriminalfall - es geht um Freundschaft, Loyalität und Werte, Werte, die sogar größer sind als Freundschaft. Es geht um die Wahrheit, auch wenn sie keiner hören will und jede Ermittlung in diese Richtung als Verrat angesehen wird, als Verrat an den Werten, die für die Ewigkeit in Stein gemeißelt wurden.
    Und genau das stellt Boone in Frage, er sieht unter die Oberfläche und zeigt damit, das das, an was er glaubt doch wahrhaftiger ist als das Traumbild - denn ein solches ist es, dem er und seine Freunde nachhingen - welches sein Leben bisher definierte.


    Es geht in diesem Buch um Gerechtigkeit, auf die selbst der Abschaum der Gesellschaft einen Anspruch hat, ja, haben muss, damit das filigrane Gleichgewicht aus Recht und Unrecht nicht zerbricht.
    Boone stellt sich hier gegen alles an das er glaubt um eben diesen Glauben zu schützen, denn sollte sein Ideal dieser Prüfung nicht standhalten erweißt es sich als falsch - ein Dilemma aus dem es kaum einen Ausweg zu geben scheint.


    Don Winslow liefert hier wieder einmal einen meisterhaft in Scene gesetzten Kriminalroman ab, der alles übertrifft was sich heutzutage auf dem Buchmarkt als "Krimi" ausgibt. Er beweist souverän und überragend was ein Schriftsteller auf seinem Feld zu leisten im Stande sein muss, um den eingefleischten Krimileser noch zu begeistern.


    Ich kann nicht umhin das Suhrkamp-Krimi-Programm wieder einmal zu loben - der neue Don Winslow zeigt auf beeindruckende Art und Weise was in diesem ausgelutscht erscheinenden Genre noch möglich ist, wie auch viele der anderen bei Suhrkamp erschienenen Krimis! (Nein ich bekomme kein Geld von denen - ich mache das hier aus Überzeugung!)


    Hier finden wir noch wahre Schriftsteller, die gute Geschichten gut erzählen - und Don Winslow ist einer von ihnen!

  • Alles was mir bereits beim Vorgänger gefallen hat, greift Winslow wieder auf und macht es vielleicht sogar noch besser.
    Mir gefällt, daß die Geschichte trotz aller coolen Ausdrücke, die das Surfer- Milieu so mit sich bringt, nie eindimensional wird.


    Boone ermittelt in zwei unterschiedlichen Fällen, die letztlich jedoch miteinander verwoben sind (was man sich wohl denken kann, allerdings inwiefern beides miteinander zu tun hat, überstieg dann doch meine kühnsten Vermutungen).
    Und wie immer geht es nicht nur vordergründig um die Kriminalhandlung, sondern auch um moralische Werte- ich weiß nicht, wie ich an Boones Stelle gehandelt hätte.


    Nach der Lektüre muß ich jedoch auch sagen: das amerikanische Rechtssystem kann ich nicht nachvollziehen. Es scheint nach dem Grundsatz zu gehen: Um den größeren Fisch zu bekommen, werfen wir den kleineren Fisch zurück ins Wasser. All die Deals, die Absprachen- entweder jemand hat ein Verbechen verübt oder nicht. Und dann sollte das nach meiner Rechts/Gerechtigkeitsauffassung auch bestraft werden. Wenn jemand einen anderen belastet, wird seine eigene Tat ja nicht besser davon.
    Noch so eine Sache ist die Todesstrafe. Obwohl allgemein bekannt ist, wie sehr Zeugen beeinflusst werden, wie viel auch in Gerichtsverhandlungen allein vom Können und der richtigen Taktik des Anwalts abhängt, wird dennoch die Todesstrafe verhängt, ein Strafmaß, welches keinerlei Fehlerkorrektur mehr erlaubt.


    Naja, um auf das Buch zurück zu kommen. Ich hoffe, der Autor schreibt noch mehr über Boone Daniels, denn ich habe auch "Pacific Paradise" wieder sehr gerne gelesen.



    Edit: was mir beim Überfliegen von Bodos Beitrag noch in den Sinn kam, ist der Grundsatz, daß man Toleranz auch den Intoleranten entgegenbringen muß. Oder anders ausgedrückt: die Menschenrechte gelten für alle, auch für diejenigen, die diese selbst mit Füßen treten.
    Sonst ist man letztlich auch nicht besser.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

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  • Mit Don Winslow kann man eigentlich nichts falsch machen. Der Autor ist bekannt für seine coolen Charaktere und Geschichten. Das „Pacific Paradise“ stellt da keine Ausnahme dar. Der surfende Privatdetektiv Boone Daniels nimmt beim Wellenreiten einen neuen Auftrag an, der eigentlich harmlos beginnt (Nachweis von Ehebruch) während der Ermittlungen aber in ein tödliches Geflecht aus Immobilienspekulationen, Rassismus, Drogenhandel und allerlei anderen Sachen ausartet.

    Nach "Pacific Private" ist es der zweite Roman um Boone Daniels, allerdings dürfte es nichts ausmachen, den ersten Band nicht zu kennen (mir zumindest ging es so). Es ist ein routinierter, cool erzählter Noir-Krimi im Surfer-Milieu mit jeder Menge Sarkasmus, ganz im Stil der alten Hardboiled-Storys.