OT: Raising Jake
Über den Autor
Charles Carillo wurde 1955 in New York geboren. Er arbeitete bei der New York Post und ist seit 2006 als freier Journalist und Produzent tätig. Heute lebt der Autor mit seiner Frau und seinem Sohn in seiner Wahlheimat London.
Kurzbeschreibung
Was geschieht, wenn die Frau außer Haus ist? Der Mann verliert seinen Job, der Sohn fliegt von der Schule die Gelegenheit, damit beide sich endlich näherkommen. Warmherzig, witzig, charmant: Der perfekte Roman für alle Frauen, die immer schon wussten, dass »ihre« Männer eigentlich ganz anders sind. Alles beginnt mit einem Telefonanruf: Samuel Sullivan, Journalist Mitte vierzig, wird vom Direktor der Schule seines halbwüchsigen Sohnes Jake um ein Treffen gebeten. Ausgerechnet jetzt, kurz vor Redaktionsschluss, muss er seinen Chef um einen freien Nachmittag bitten - und wird prompt gefeuert. Doch damit nicht genug. Kurz darauf bahnt sich im Büro des Direktors die nächste Katastrophe an: Jake hat einen etwas zu kritischen Aufsatz geschrieben und fliegt von der Schule Mit viel Humor und voller Menschlichkeit erzählt Charles Carillo davon, wie Vater und Sohn beginnen, sich nach diesen turbulenten Ereignissen ein zweites Mal kennenzulernen. Sie beschließen nämlich nicht nur, das Wochenende gemeinsam zu verbringen, sondern auch, sich von nun an schonungslos die Wahrheit zu sagen.
Meine Rezension
Was für ein fulminanter Einstand: Samuel Sullivan verliert seinen Job, weil er wegen eines „Notfalls“ in die Schule seines Sohnes gerufen wird. Der Sohn hat einen aufmüpfigen Aufsatz geschrieben und fliegt von seiner spiessigen Privatschule, weil er nicht heuchlerisch widerruft, sondern zu seinen Worten steht. Doch das soll nicht die einzige Änderung im Leben der beiden bleiben….
Bevor die beiden dies Jakes Mutter, von der Samuel schon lange geschieden ist, beichten müssen, verbringen die beiden Männer ein gemeinsames und äußerst denkwürdiges Wochenende miteinander. Das Besondere daran ist: die beiden sagen sich nur die Wahrheit über alles, was sie bewegt und über das, was in ihrem Leben passierte und auch, was darin schief lief. Samuel nimmt Jake mit auf eine „Reise“ an verschiedene Stätten seines Lebens und je mehr Jake zu seinem Vater findet, desto mehr findet auch Samuel zu sich selbst zurück.
Wie man im Laufe des Buches merkt, hatte es besonders Samuels Jugend ganz gehörig in sich mit einer Mutter, der ihr Glaube über alles zu gehen scheint und einem irischen Vater, einem trinkfesten Raufbold. Angesichts dieser Kombination fragt man sich natürlich, wie die beiden zueinander fanden…. Aber auf diese Frage gibt es ebenso eine Antwort wie auf die, warum überhaupt Samuel und Doris, Jakes Eltern, zueinander fanden.
Ein Buch, das leicht und schwarzhumorig beginnt, aber schon bald einen Sog entwickelt, der einen nicht mehr loslässt. Die anfangs so leichtfüßig erzählte Geschichte wird dabei immer intensiver und nimmt ungeahnte Dimensionen an.
Eine wunderschön erzählte, tolle Familiengeschichte mit unerwarteten Abgründen. Ganz große Klasse. Das Buch hat mir wirklich ausnehmend gut gefallen.