Christopher Spry - Ich war Kind C

  • Die deutsche Ausgabe ist bislang (meines Wissens nach) nur über Bertelsmann zu beziehen, deshalb der amazon-Link zur englischen Ausgabe!!



    Kurzbeschreibung :write
    Mit dem Gesicht zur Wand stand ich da und kniff die Augen zusammen. Ich hörte das teuflische Sirren des Rohrstocks und wusste, was nun kommen würde. Ich stand in dem düsteren Wohnzimmer und empfing meine Strafe. Ein Fensterladen war offen. Der Boden war mit Müll übersät: Plastiktüten voller Kleider, die auf dem Teppich quollen, vergilbte Schachteln mit nicht mehr gebrauchtem Spielzeug, alte Decken, ausrangierte Küchengeräte, die nur noch für den Müll taugten ...



    Meine Meinung :write
    Ich habe heute den ganzen Tag darüber nachgedacht, wie ich diese Rezension schreibe. Ich habe ein wenig Angst, all die, die das hier lesen, nun abzuschrecken, dabei möchte ich, dass dieses Buch von ganz, ganz vielen Leuten gelesen wird!!


    Christopher und sein kleiner Bruder kommen als Pflegekinder zu Eunice. Sie hat bereits zwei eigene Kinder und noch weitere Kinder zur Pflege.
    Christopher hat das Pech, dass er im Gegensatz zu seinem Bruder, nicht zu Eunice "Lieblingskindern" gehört. Er muss jeden Tag hart mit am Umbau des heruntergekommenen Hauses arbeiten, die Tiere versorgen, sich um seinen Bruder kümmern und all die grausamen Misshandlungen von Eunice ertragen.


    Christopher wird täglich von ihr für Dinge bestraft, die er teilweise nichtmal getan hat. Selbst wenn er die Tat abstreitet, beschimpft sie ihn als "Lügner" und dann fallen die Misshandlungen meist weitaus schlimmer aus.
    Eunice verprügelt "ihre Kinder" nicht nur mit dem Rohrstock, sondern auch mit Stahlstangen, Stuhlbeinen ... alles, was ihr schnell in die Hände fällt und Schmerzen bereitet.


    Zu ihren "Lieblingsbestrafungen" gehört es, mit einem Stuhlbein auf die nackten Füße zu schlagen, mit Stahlstangen auf die Waden und in die Kniekehlen zu schlagen, das Trinken von Spülmittel und Bleiche (und wenn Christopher es ausspuckt oder erbricht, gibt es eine extra Strafe) und sie lässt die Kinder hungern.
    Am Anfang "nur" ein, zwei Tagen, hinterher über Wochen; währenddessen dürfen ihre "Lieblingskinder" natürlich essen.
    Und wenn Christopher dann wieder essen darf ist es meist erhitztes Schweineschmalz zwischen zwei Scheiben Brot!


    Die meiste Zeit seiner Kindheit und Jugend verbringt Christopher auf den Knien, entweder weil er arbeitet oder weil er sich vor Schmerzen krümmt und nichtmehr aufstehen kann.


    Das Schlimme für mich persönlich war, dass er Eunice bis zum Ende als "Mutter" betitelt hat, obwohl sie ihm so viele grausame Dinge angetan hat - und die Aufzählungen hier waren nur ein Bruchstück von dem, was im Buch erwähnt wird.
    Er kennt es nicht anders, weil er als kleiner Junge schon zu ihr gekommen ist und daher das Gefühl von Liebe und Geborgenheit gar nicht kennt. Für ihn ist dieses Verhalten seiner Mutter "normal" und er denkt, wenn er Fehler macht, muss er dafür auch bestraft werden.


    Christopher´s Geschichte hat mich zutiefst schockiert, betroffen und gleichzeitig wütend gemacht, weil es solche gewissenlosen Menschen wie Eunice überhaupt gibt.
    Denn sie hat durch all die Misshandlungen nicht nur Christopher´s Kindheit und Jugend zerstört, sondern auch sein zukünftiges Leben. Nicht nur die äußeren, gerade die inneren Wunden werden wahrscheinlich bei ihm nie heilen.


    Ein ganz bewegendes Buch - dass ich nur jedem empfehlen kann - über Christophers Geschichte.


    Von mir gibts 10 Punkte!!

  • Ein hilfloser Junge in der Gewalt einer sadistischen Pflegemutter - eine erschütternde wahre Geschichte



    1 Softcover
    Bestellnummer: 094618
    Club Premiere, BestQuality. Hochwertige Klappenbroschur, 384 Seiten



    Über dieses Buch:
    »Wer sein Kind nie schlägt, der liebt es nicht!«, schrie Eunice. »Wer sein Kind liebt, der bestraft es.« Eunice ist ein notorischer Messie und Pflegemutter. Doch die Kinder, die bei ihr leben, werden nicht geliebt, sie werden gequält: Sie bekommen kaum etwas zu essen, werden nackt eingesperrt und misshandelt. Christopher - Kind C - wird gezwungen nachts zu putzen, muss so viele unterschiedliche Spülmittel trinken, dass er die Marken am Geschmack unterscheiden kann. Erst als eine Pflegeschwester sich traut, Eunice anzuzeigen, endet sein Martyrium. Dies ist seine erschütternde Geschichte.


    Biographie:
    Christopher Spry ist heute zwanzig Jahre alt. Obwohl er wegen der Verletzungen, die ihm Eunice Spry zugefügt hat, unter chronischen Schmerzen leidet, baut er sich voller Mut ein neues Leben auf. Er blickt optimistisch in die Zukunft und ist stolz darauf, die vergangenen Jahre überstanden zu haben.





    Ein Buch, das mit den Werken von Dave Pelzer ("Sie nannten mich es") verglichen wird. Doch diesmal ist nicht nur ein Junge der leidtragende, sondern es sind mehrere Kinder. Das Buch wurde von Christopher geschrieben - aus seiner Sicht der Dinge heraus. Immer wieder merkt man beim Lesen, dass er das Erlebte noch nicht ganz verarbeitet hat und seine "Pflegemutter" nach wie vor "Mutter" nennt.
    Das Buch ist fesselnd geschrieben und als wird man mit dem Geschriebenen mitgerissen. Der Autor beschreibt einige Szenen derart lebendig, dass man das Gefühl hat, man erlebt sie selbst und auch den damit verbundenen Schmerz.


    Fazit: Gut und lebendig geschrieben, aber bei weitem keine einfach Kost.

    Bilder

    • Ich war Kind C.jpg

    LG, Tanzmaus


    ~ ALLE MACHT DEN TRÄUMEN ~

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  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Danke für die Rezi! :wave
    Ich weiß noch nicht, ob das ein Buch für meine WL ist. Es hört sich sehr grausam an und ich glaube, das Buch wird man so schnell nicht vergessen (wie du in deiner Rezi auch geschrieben hast)...


    Zwischendurch musste ich ab und an ganz schön schlucken und auf dem letzten Drittel wurde etwas (2 "Strafen") beschrieben, da wurde mir regelrecht schlecht .. :uebel

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    Zwischendurch musste ich ab und an ganz schön schlucken und auf dem letzten Drittel wurde etwas (2 "Strafen") beschrieben, da wurde mir regelrecht schlecht .. :uebel


    Das schlimmste daran ist, zu wissen, dass das wirklich geschehen ist und das es Menschen gibt, die zu solch grausamen Taten fähig sind.

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    Das schlimmste daran ist, zu wissen, dass das wirklich geschehen ist und das es Menschen gibt, die zu solch grausamen Taten fähig sind.




    Deswegen wurde mir ja so übel.. man kann beim Lesen gar nicht ausblenden, dass das wahr sein muss...alleine der Schreibstil vermittelt dem Leser dies...

  • Ich habe dieses Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Es war sehr erschütternd zu lesen, was Christopher und seinen Geschwistern angetan wurde. Eunice hat sie behandelt wie den letzten Dreck. Ich dachte immer schlimmer gehts nicht, aber es kam immer schlimmer. Das Buch lässt einen so schnell nicht wieder los. Ich habe mit Christopher gelitten, aber auch mit seinen Geschwistern. Schlimm das diese Frau die ihnen das angetan hat irgendwann wieder auf freien Fuß kommt. Sie hat die Kinder gequält, auf eine so grausame Weise, dass man es selbst kaum fassen kann. Ganz schön schwere Kost.

  • Hallo, bin neu Hier und lese das Buch auch der Zeit.
    und beim im Internet nach Eunice Spry googel bin ich auf dem Forum gestossen.
    gegoogelt habe ich Sie, weil Chris es oft im Buch sagt, das er es auch tut und ich wollte ein Bild dieser Frau mal sehen.


    Ich muss ehrlich sagen, als 3 Fache Mama, von 3 Jungs, muss ich oft mal ne Pause machen, eigentlich lese ich Büche gleich durch, doch was ich da lese, das muss man erst mal verarbeiten. Ich sitze ab und zu echt mit Tränen in den Augen da und denke so, das kann doch kein Mensch sein, und schon gar nicht eine Frau, die selbst Mutter ist.


    Ich habe schon viel gelesen, aber das Buch nimmt mich richtig mit.

  • Dieses Buch hat mir eine Kollegin ausgeliehen, selber kaufen würde ich mir so ein Buch nicht.
    Ich tu mich sehr schwer mit einer Bewertung... was genau soll man da bewerten? Die Leidensgeschichte? Die Sprache, wie das Buch geschrieben ist?
    Eine schier unglaubliche, leider wahre Geschichte, die so grausam ist, dass mir die Worte fehlen...ich wollte das Buch nicht beenden, musste dann aber doch weiterlesen, weil ich erfahren wollte, die das Leid zu Ende ging, wie er alldem entkommen konnte.