Klappentext:
"Langsam gleitet der Einbaum durch den Morgennebel über die unberührte Seefläche. Das dichtbewachsene Ufer verbirgt wie ein grüner Vorhang die tiefen Geheimnisse des Dschungels, die es für mich zu entdecken gilt.“
Überliefertes Heilpflanzenwissen und magische Zaubersprüche: Vom ersten Moment an ist Christian Rätsch fasziniert von den Lakandonen, einem indianischen Volk im Dschungel Mexikos, das nach wie vor zahlreiche Krankheiten mit Hilfe von Zaubersprüchen und überlieferten Ritualen heilt. Trotz seiner rationalen Prägung lässt sich der Forscher ganz ein auf diese andersartige Welt. Er darf schließlich sogar an den uralten traditionellen Zeremonien teilnehmen und entdeckt darin einen kostbaren Schlüssel zu großer innerer Gelassenheit und wahrem Seelenfrieden.
Mitreißend schildert der international bekannte Ethnobotaniker und Philosoph Christian Rätsch seinen Werdegang vom Wissenschaftler zum spirituell inspirierten Heilkundigen.
Über den Autor:
Dr. phil. Christian Rätsch studierte Altamerikanistik, Ethnologie sowie Volkskunde und promovierte über die Lakandonen, die in Chiapas, Mexiko, lebenden Indianer und direkten Nachfahren der sagenumwobenen Maya. Seit zwanzig Jahren sind schamanische Kulturen und ihre Verwendung von Heilpflanzen sein Schwerpunktthema. Der Ethnobotaniker hat bereits zahlreiche Expeditionen zur Erforschung indigener Heiltradition unternommen und lebte einige Jahre bei den Lakandonen im Dschungel Mexikos.
Meine Meinung:
Am Anfang bin ich nicht so richtig rein gekommen in das Buch. Dort berichtet der Autor zunächst aus seiner Kindheit und wie er zum Dschungelforscher wurde. Besonders mit seinen Beschreibungen einer LSD-Erfahrung konnte ich nicht so recht etwas anfangen.
Dann aber folgen Tagebucheinträge aus den Jahren 1982/83, als der Autor ein Jahr lang bei den Lakandonen lebte. Dadurch erhält der Leser ein eindrucksvolles Bild vom Leben im mexikanischen Dschungel. Ebenso wie der Autor immer mehr von der Lebensweise der Lakandonen erfährt, ergeht es dem Leser. Dies zu übermitteln ist sehr gut gelungen, das alle Beschreibungen, besonders die der Menschen in Naha' (das Dorf, in dem die Lakandonen leben), sehr anschaulich sind.
Ich muss sagen, je weiter ich gelesen habe, desto mehr hingen meine Gedanken auch nach dem Zuklappen des Buches im Dschungel und viele Sätze oder Abschnitte haben mich zum Nachdenken angeregt.
Außerdem finde ich es erstrebenswert, einen so tiefen Einblick in eine andere Kultur zu bekommen, wie es dem Autor gelungen ist. Der Leser kann natürlich die Welt der Lakandonen nicht vollkommen verstehen, aber er kann es mit Hilfe dieses Buches wenigstens ansatzweise versuchen.
Die Begriffe aus dem Lakandon wurden meist gut erklärt und ganz hinten finden sich auch noch einmal zwei Seiten mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Begriffserklärungen.