Katherine Howe - Das Hexenbuch von Salem

  • So, nachdem ich eine ganze Weile gesucht und im Forum noch keine Rezi gefunden habe, stelle ich meine Meinung zu dem Buch doch mal ein. Vielleicht hilft sie ja dem ein oder anderen weiter, oder macht zumindest neugierig!
    :-)


    Kurzbeschreibung
    Sie trennen Jahrhunderte - aber ein magisches Erbe verbindet sie


    Connie Goodwin ist eine hervorragende Studentin der Harvard Universität und schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit über Sitten und Gebräuche im Amerika des 17. Jahrhunderts. Ihr Spezialgebiet sind die Hexenverfolgungen in Salem. Als Connies Mutter Grace sie eines Tages bittet, das halbverfallene Haus der Großmutter in Marblehead, Massachusetts, in Ordnung zu bringen, ist Connie wenig begeistert. Mit gemischten Gefühlen reist sie in das Küstenstädtchen, das nicht weit von Salem entfernt liegt. Immerhin hofft Connie, in den alten Kirchenregistern von Salem etwas über die Hexenprozesse zu finden, und ist froh, dass ihr der gutaussehende Restaurator Sam, den sie in der Kirche antrifft, bei den Recherchen helfen möchte.


    Kurz darauf entdeckt Connie im verwunschenen Haus der Großmutter ein vergilbtes Pergament, das sie auf die Spur eines alten Buches mit sonderbaren Formeln und Rezepten bringt. Als sie ihrer Mutter von dem Folianten erzählt, ist diese nicht überrascht: Grace weiß von dem Buch, das lange im Familienbesitz war, und warnt ihre Tochter, sich damit zu beschäftigen. Gemeinsam mit Sam kommt Connie schließlich einem gefährlichen Familiengeheimnis auf die Spur - und entdeckt plötzlich seltsame Fähigkeiten an sich selbst ...


    Ein großer Frauenroman, der im heutigen Neuengland und im 17. Jahrhundert spielt.


    Meine Meinung:


    Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Katherine Howe wechselt zwischen zwei grundsätzlichen Erzählperspektiven: einmal erzählt Connie ihre Geschichte in der Gegenwart um 1991 und einmal ihre Vorfahrin Mercy in der Vergangenheit um 1682. Connie, die eigentlich nach erfolgreicher Zulassung für die Doktorprüfung nichts lieber täte, als sich erst einmal entspannen und in Ruhe nach einem Thema zu suchen, wird von ihrer Mutter nach Marblehead geschickt. Das alte Haus ihrer Großmutter soll sie ausräumen und verkaufen. Zusammen mit ihrer Freundin Liz und Hund Arlo macht sich Connie auf den Weg, mäßig begeistert. In dem Haus tauchen allerhand merkwürdige Dinge auf - so zum Beispiel ein Hinweis auf eine gewisse Deliverance Dane. Connie geht dem nach und findet so heraus, dass Deliverance eine Ahnin von ihr war. Bei der Suche hilft ihr Sam, der weitaus mehr an Connie selbst interessiert ist, als an der bloßen Recherche. Nur warum verhält sich ihr Doktorvater Chilton immer merkwürdiger, je weiter Connies Suche fortschreitet? Und warum bekommt sie von ihrer Mutter Grace immer ausweichende Antworten, nie konkrete? Als Sam dann einen Unfall hat und ungewiss ist, ob er je wieder ein annähernd normales Leben führen kann, muss Connie sich auf Dinge einlassen, an die sie nie geglaubt hat.


    Mir gefallen, wie schon anfangs erwähnt, die beiden Erzählperspektiven sehr gut. Die Vergangenheit hätte auch ruhig noch ein wenig detaillierter sein können, aber die Abwechslung macht das Buch auf jeden Fall schon sehr lesenswert. Die Personen sind sehr lebendig dargestellt, dass man sie schon nach kurzer Zeit lieb gewinnt und mit ihnen nach der Lösung des Rätsels sucht. Der Plot ist auch gut formuliert, obwohl es mir dann am Ende ein kleines bißchen zu übersinnlich war. Das hat die Lesefreude aber nicht getrübt. Wer sich also für Familiengeschichten oder den Hexenglauben an sich interessiert, sollte auf jeden Fall einen Blick in "Das Hexenbuch von Salem" werfen.

  • Habe das Buch grade beendet und muss sagen, so ein klein wenig bin ich enttäuscht. Erstens habe ich sehr lange gebraucht um es zu lesen und irgendwie habe ich immer darauf gewartet, das etwas passiert.
    Der Erzählstrang der im 17. Jhd. stattfindet war jetzt dahingehend etwas langweilig, weil ich Hexenjagd gelesen habe und sich hier nichts Neues erschloss, und ich es an sich etwas oberflächlich fand.
    Der andere Teil war auch nicht sehr aufregend und auch recht oberflächlich. Außerdem war zu schnell klar, das dieser Chilton nicht ganz koscher ist und diese 'magische' Komponente...nun ja.



    Das Ende fand ich dann etwas abrupt. Alles in allem also eher ein laues Buch, dann lese ich lieber 'The Crucible' nochmal.

  • Ich fand das Buch, vor allem am Anfang, etwas langezogen. Es ist ziemlich vorrausschaubar. Eigentlich kann ich mich Cathrine nur anschließen.


    Das mit den blauen Blitzen hats dann doch irgendwie verdorben. Das war zu unrealistisch. 6 Punkte.

  • Ich teile die Meinung von Blackie. Mir hat es viel Spaß gemacht das Buch zu lesen. Die Geschichte fand ich auch sehr interessant, vor allem die zwei Erzählstränge. Für mich war die Mischung genau richtig. Nicht allzu viel Vergangenheit, dafür jede Menge Gegenwart.


    Vielleicht mochte ich dieses Buch weil ich mit geringen Erwartungen an das Buch heran gegangen bin. Eigentlich hatte ich gar keine Lust zu lesen, nach ein paar Seiten allerdings fand ich die Geschichte so gut, dass ich weiter lesen musste.


    Das Ende fand ich auch etwas übertrieben, dafür gibt es von mir auch Punktabzug. Ich habe nichts gegen magische Enden, Verstrickungen oder Fallen, aber zu dem Buch hätte in meinen Augen ein realistischeres Ende gepasst. Schade.


    Fazit: Ein nettes Hexenbuch-Light mit netten Charaktere. Von mir gibt es dafür 8 Punkte.

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Liegt natürlich daran, dass ich mich eh sehr für Hexen und Geschichten darüber interessiere, insbesondere die Ereignisse damals in Salem.


    Ich fand die Geschichte durchweg fesselnd. Klar, es waren jetzt nicht die superspannenden Höhepunkte und Wendungen drin, aber es ist ja auch kein Thriller.
    Die Figur der Connie ist sehr sympathisch, eben so Sam, Liz und Grace.


    Und auch die historischen Abschnitte während der Zeit der Hexenverfolgung fand ich sehr interessant.


    Zwischendurch habe ich mir gewünscht, ich hätte eine Großmutter, die mir ein solches Haus und solch ein Wissen über Magie vererbt hätte. :grin

  • Ich bekomme in den nächsten Tagen auch mein Exemplar vom Hexenbuch ;-)


    Erst war ich mir ja nicht so sicher, ob ich es überhaupt wirklich haben will, aber nachdem ich die Rezi hier gelesen habe, denke ich, war es doch eine gute Entscheidung, sich das Buch zuzulegen ;-)


    Über Hexen selbst habe ich noch nie etwas gelesen, obwohl alles rund um die Hexerei ja schon ein ziemlich interessantes Thema ist. Vielleicht entdecke ich für mich ja mal eine ganz neue Buchrichtung...