ZitatOriginal von Anahid
Am Anfang haben mich die langen Ausführungen Flauberts genervt. Nun muss ich zugeben, dass diese Beschreibungen super das innerliche Bild von Emma beschreiben, und man ihre Gefühle dadurch gut nachvollziehen kann.
Stimmt, hier passt das wieder. Allerdings mag das auch daran liegen, dass ich eher die ausführliche Beschreibung von Charakteren mag als die von Landschaften.
Emma tat mir wirklich leid und ich kann total gut verstehen, dass sie sich so sehr langweilt. Mir würde das auch nicht anders gehen. Allerdings nervt sie mich auch ein wenig. Sie scheint in ihrer Langeweile aufzugehen und sucht sich keinen Vertrauten bzw. keine Vertraute. Sie scheint sehr einsam zu sein. Warum hat sie sich überhaupt überlegt, dass das Leben mit Charles so toll wird? Auf mich hat er von Anfang an nicht den Eindruck des Lebemanns gemacht. Das hätte sie doch auch merken müssen.
ZitatOriginal von Rouge
Mit dem Mann kann ich bis jetzt gar nicht mitfühlen und für ihn kann ich auch kein Mitleid aufbringen. Obwohl er es theoretisch verdient hätte. Aber ich finde über ihn wird aus so großer Distanz geschrieben, dass ich mir über seine Gefühle gar keine Gedanken machen kann. Und ich glaube auch, dass er sich gar nicht groß die Mühe macht nachzuforschen, was in Emma vorgeht oder ob sie glücklich ist. Er nimmt das einfach als gegeben hin solange er selber glücklich und zufrieden ist.
Ich glaube, nicht mal darüber denkt er nach. Er existiert einfach und lebt so vor sich hin. Er musste sich ja auch kaum mit einem anderen Menschen und seinem Innenleben befassen.
ZitatOriginal von made
Wow! Eine ganze Wissenschaft, das Bügeln.
Das wusste ich auch noch nicht. Ich hätte auch gedacht, dass plätten und bügeln das gleiche ist. Allerdings ist mir das auch gar nicht aufgefallen beim Hören.
ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Was ich nicht weiß ist, wie weit Flaubert auch ganz einfach die bürgerliche Lebensweise kritisieren wollte, ein Leben, gerade für Frauen, das einfach nur langweilig war und ihnen kaum eine Möglichkeit ließ, sinnvolle Dinge zu tun.
Die Idee ist mir noch gar nicht gekommen. Ich bin so beschäftigt damit, die Beschreibungen nicht an mir vorbei rauschen zu lassen
Hätte ich in der damaligen Zeit gelebt, ich wäre auch depressiv geworden. Ich habe ja immer irgendwas mehr oder weniger wichtiges zu tun. So gar nichts machen ist gar nicht mein Ding.
ZitatOriginal von Lesebiene
Und wenn Emma im Kloster geblieben wäre? Wäre sie als Braut Jesu glücklich geworden?
Das glaub ich nicht. Momentan bin ich der Meinung, dass sie einfach ein unzufriedener Mensch ist. Da hätte dieser Umstand wohl auch nichts geändert. Sie hätte ja weiterhin romantische Fantasien gehabt und hätte so leben wollen.