Hier kann zum 2. Teil, Kapitel 06 - 10 geschrieben werden.
'Madame Bovary' - Teil 2, Kapitel 06 - 10
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Auch diesen Teil ahbe ich geschafft, obwohl ich Findus sehr gut verstehen kann, aber ich werde es einfach durchlesen und nebenbei weiter schöne Bücher lesen.
Also in diesem Teil geht Leon nach Paris, er hat keine Ausdauer mehr eine Frau zu lieben, die sich wieder so auf die häuslichen Wert besinnt und so tut als ob.
Ich kann ihn verstehen und habe ein klein wenig gehofft, ihm wird es in Paris besser gehen.
Doch kaum ist er weg, taucht der Nächste aus: Rodolphe.Der, will aber wie wir lesen können, nur mal "ran" an Emma, ihm sind ihre Gefühle herzlich egal, also wundert es mich nicht, dass sie sich tatsöchlich blauäugig verliebt.
Alles im Allem hat Emma es im Moment einfach nciht anders verdient.Besonders schlimm finde ich wie sie ihre kleine Tochter Berthe behandelt
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Dass Léon weggegangen ist, fand ich schade, aber verständlich.
Diesen Rodolphe finde ich schrecklich. Es ist ja eigentlich schon klar, dass er Emma früher oder später für eine andere sitzen lassen wird und es ihr dann bestimmt nicht besser gehen wird als vorher.
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Wiederaufnahme der Leserunde ab dem 02. Mai 2016
6.
Das Treffen Emmas mit dem Priester ist sehr lebendig beschrieben. Während Emma ihre existenziellen Probleme besprechen will, versucht er seine Schüler im Zaum zu halten. Er hört nur mit einem Ohr hin und kann sich gar nicht vorstellen, dass jemand, der genug zu essen und ein warmes Haus hat, noch andere Sorgen haben könnte.Beim Abschied von Leon und Emma knistert es gewaltig.
Wie soll ich mir dickpolstrige Fallringe um den Kopf vorstellen? So ähnlich wie Turbane?
7.
Ich habe Schwierigkeiten, die Vorgänge in Emmas Seele zu verstehen. Sie versucht, die Erinnerung an Leon wie ein Feuer am brennen zu halten, was ihr aber nicht gelingt. Mit der Zeit erlischt das Feuer, mit ihm der Schmerz. Zurück bleibt Dunkelheit.
Ich hätte eher erwartet, es würde ihr besser gehen, wenn die Erinnerung und mit ihr der Schmerz verblasst. Ist ihr die Erinnerung so wichtig? Die Zeit mit Leon war wohl das einzig Lebenswerte in dieser Zeit.
Wieviel Zeit ist übrigens vergangen? Überhaupt habe ich im ganzen Roman kein Zeitgefühl. Wie lange ist Emma nun schon verheiratet?Nun taucht Boulanger auf. Wie schnell er Emma und Charles durchschaut hat!
(Heißt "boulanger" nicht Bäcker? Der Name wurde nicht übersetzt. :grin)8.
Jahresversammlung der Landwirte! Großartig! Ich hatte ein Bild vor Augen, wie in den alten Filmen eine Szene mit einem Dorffest. Und der Handel mit den Stühlen! Richtig komisch! Ich sehe es deutlich vor mir, wie der mit riesigen Stapeln von Stühlen hin und her rennt und versucht, sie auszubalancieren.
Die Reden und die Preisverleihung sind schon fast grotesk. Da wird der Landwirtschaft großes Lob ausgesprochen, eine alte, abgearbeitete Frau mit einer Medaille im Wert von 25 Franc gewürdigt, für "ein verkörpertes halbes Säkulum der Knechtschaft". Und danach "nahm jeder wieder seinen Rang ein, und alles lief im alten Gleise".Und währenddessen beginnt Boulanger Emma weichzukochen!
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9. + 10.
Mir gefallen hier besonders die zweisamen Stunden von Emma und Rodolphe. Dialoge wechseln mit Beschreibungen ihres Umgangs miteinander, Hinundher, Umherum, Vorundzurück und dazwischen die Stimmungen der Landschaft.Dann ziemlich abrupt der Wechsel in Rodolphes Stimmung, manches an Emma ist ihm lästig.
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Ich bin erst bei 6.
Boulanger ist tatsächlich ein Bäcker.
Ich stelle mir beim Priester ein rotes, dickes und aufgedunsenes Gesicht vor, bei dem das Doppelkinn bis über den Kragen hängt. Eine Zierde seines Berufsstands
Ich glaube, Flaubert hatte für die Kirche nicht viel übrig.Übrigens hat mir die Szene mit der kleinen Berthe schon beim Zuhören wehgetan. Was für eine fürchterliche Frau ist Emma. Sie, die selbst so zu leiden glaubt, bringt es fertig, einem kleinen Wesen so bösartig zu begegnen.
Ich glaube inzwischen, sie gehört zu den bedauernswerten Menschen, die nie mit irgendwas zufrieden sind, immer nur leiden und an allem sind immer nur die Anderen schuld. Wenn sie anderen nicht so viel Leid antun würde, könnte ich sie wirklich bedauern.
edit fügt hinzu:
Gewundert habe ich mich, dass es in einem Arzthaushalt keine Pflaster gab und Charles die beim Apotheker holen musste.
Diese Landwirtschaftschau ist ja der Hit! Welch erhebende Reden. Gerade hier ist die gelesene Ausgabe besonders gelungen.
Wie Sophie Rois die Ansprache des Amtmannes immer wieder mit den einschmeichelnden Überlegungen Rodolphes unterbricht, das ist wunderbar gemacht. -
Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Ich stelle mir beim Priester ein rotes, dickes und aufgedunsenes Gesicht vor, bei dem das Doppelkinn bis über den Kragen hängt. Eine Zierde seines Berufsstands
Ich glaube, Flaubert hatte für die Kirche nicht viel übrig.
Sicher nicht. Sonst ließe er den Apotheker zu kirchlichen Fragen nicht so oft zu Wort kommen.ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Übrigens hat mir die Szene mit der kleinen Berthe schon beim Zuhören wehgetan. Was für eine fürchterliche Frau ist Emma. Sie, die selbst so zu leiden glaubt, bringt es fertig, einem kleinen Wesen so bösartig zu begegnen.
Sich nicht mit einem Kind abgeben ist das eine, es aber wegzustoßen, ist aber noch viel schlimmer.ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Ich glaube inzwischen, sie gehört zu den bedauernswerten Menschen, die nie mit irgendwas zufrieden sind, immer nur leiden und an allem sind immer nur die Anderen schuld. Wenn sie anderen nicht so viel Leid antun würde, könnte ich sie wirklich bedauern.
Genau!ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Gewundert habe ich mich, dass es in einem Arzthaushalt keine Pflaster gab und Charles die beim Apotheker holen musste.
Das habe ich nicht so verstanden. Bei mir steht, Charles holte ein Pflaster. Danach gab es Essen und dann ging er zum Apotheker.ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Diese Landwirtschaftschau ist ja der Hit! Welch erhebende Reden. Gerade hier ist die gelesene Ausgabe besonders gelungen.
Wie Sophie Rois die Ansprache des Amtmannes immer wieder mit den einschmeichelnden Überlegungen Rodolphes unterbricht, das ist wunderbar gemacht.
Das würde ich gern mal hören. Das ist eine Stelle, wo der Sprecher viel Gestaltungsmöglichkeiten hat. -
Am Ende dieses Abschnitts hatte ich richtig Mitleid mit Emma, nachdem ich sie vorher am Liebsten kräftig durchgeschüttelt hätte, auch wenn ihr Verhalten vor allem ihrem Kind gegenüber schrecklich ist, dass jetzt dieser Rudolphe um die Ecke kommt und sie regelrecht ausnutzt, das hat sie nicht verdient.
Verwunderlich, dass Charles so gar nichts merkt, wirklich unauffällig verhalten sich die beiden ja eher nicht. Aber irgendwie passt es doch zu der Ehe von Charles und Emma, er hat seine Frau ja noch nie richtig wahrgenommen.Die Landwirtschaftsversammlung war herrlich! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich an den Reden bis heute kaum was geändert hat.
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Zitat
Original von Zwergin
Am Ende dieses Abschnitts hatte ich richtig Mitleid mit Emma, nachdem ich sie vorher am Liebsten kräftig durchgeschüttelt hätte, auch wenn ihr Verhalten vor allem ihrem Kind gegenüber schrecklich ist, dass jetzt dieser Rudolphe um die Ecke kommt und sie regelrecht ausnutzt, das hat sie nicht verdient.
Vor allem sein planmäßiges Vorgehen, um Emma zu verführen, ist wirklich abscheulich.ZitatOriginal von Zwergin
Verwunderlich, dass Charles so gar nichts merkt, wirklich unauffällig verhalten sich die beiden ja eher nicht. Aber irgendwie passt es doch zu der Ehe von Charles und Emma, er hat seine Frau ja noch nie richtig wahrgenommen.
"noch nie richtig wahrgenommen" ist vielleicht etwas hart formuliert. Ich empfinde es so, dass er schon einiges an Emma wahrnimmt, es aber nicht richtig einordnet, weil er sich überhaupt nicht in Emma hineinversetzen kann. Sie ticken halt nun mal sehr unterschiedlich.ZitatOriginal von Zwergin
Die Landwirtschaftsversammlung war herrlich! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich an den Reden bis heute kaum was geändert hat.
Das ging mir auch so. -
Emma verschließt sich Charles gegenüber auch völlig. Gibt sogar vor, glücklich zu sein. Sicher ist er nicht gerade der feinfühligste aller Menschen. Aber es rührt mich oft genug, wenn er versucht, ihr eine Freude zu machen - wie mit dem Pferd.
Die kleine Berthe wird offenbar völlig dem Hausmädchen überlassen - Emma scheint sie gleichgültig zu sein.
Mit Rodolphe bekommt Emma genau das, was sie verdient. So viel Hirnlosigkeit kann man kaum ertragen, finde ich.
Diese morgendlichen Ausflüge zum Geliebten traut man eher einer 16jährigen zu.Zum Pflaster - in meiner Hörversion bringt Charles das Pflaster zum Apotherker zurück. Das fand ich etwas absonderlich.
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Emma verschließt sich Charles gegenüber auch völlig. Gibt sogar vor, glücklich zu sein. Sicher ist er nicht gerade der feinfühligste aller Menschen. Aber es rührt mich oft genug, wenn er versucht, ihr eine Freude zu machen - wie mit dem Pferd.
Gibt es eigentlich etwas Konkretes, was sie ihm vorwirft?ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Die kleine Berthe wird offenbar völlig dem Hausmädchen überlassen - Emma scheint sie gleichgültig zu sein.
Einfach schrecklich. In der heutigen Zeit hätte sie bestimmt keine Kinder. Aber in der damaligen Zeit war das wohl keine gesellschaftliche Option.ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Mit Rodolphe bekommt Emma genau das, was sie verdient. So viel Hirnlosigkeit kann man kaum ertragen, finde ich.
Diese morgendlichen Ausflüge zum Geliebten traut man eher einer 16jährigen zu.
Sie ist sehr leichtsinnig. Das Gerede der Leute ist ihr wohl egal. Sie gehört zu dem Ichwillaber-Typ.ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Zum Pflaster - in meiner Hörversion bringt Charles das Pflaster zum Apotherker zurück. Das fand ich etwas absonderlich.
Vielleicht wurden die damals nochmal aufbereitet und wiederverwendet. -
Wiederverwendete Pflaster
Ich habe gerade mal im Originaltext nachgelesen. Da ist die Rede von "diachylum", es scheint sich um irgendwas komplizierteres als ein einfaches Pflaster gehandelt zu haben.Für Emma reicht Charles reine Existenz, um ihm Vorwürfe zu machen. Irgendwo wirft sie ihm mal vor, dass er nichts weiß. Männer sollen alles wissen. Ich glaube, es ging um irgendeinen Begriff aus dem Reitsport.
Übrigens sind ja auch mal wieder die glatten Stiefel aufgetaucht.