'Die Zarentochter' - Seiten 001 - 096

  • Ihr seid ja eher NACHTeulen als Büchereulen! Wenn ich mir anschaue, wie spät ihr alle noch lest ...
    Obwohl, wenn ich keinen Hund Eric hätte, der mich morgens um halb sieben aus dem Bett jagt. Und wenn ich nächtens nicht meist on the road wäre, auf Heimwegen von meinen Lesungen, begleitet von DJ Joondal von Klassik Radio, einem Cola Light und meinem Käsebrot (aber verflixt, das ist ja ein gaaanz anderes Thema!), dann würde ich auch ewig schmökern. Es gibt ja nix schöneres als im Bett zu lesen.


    Bonomania, die diese Leserunde ja organisiert hat, hat mich gestern übrigens auf ein kleines wörtchen aufmerksam gemacht, das ich überlesen habe: Im Fragen-Thread soll ich nur Fragen beantworten, die NICHT!!! mit dem Buch zu tun haben.
    Also werde ich ab heute meine Antworten wieder, wie es sich gehört, in die einzelnen Seitenabschnitte schreiben. Sorry, bin halt ein Greenhorn, aber mir erschien meine erste Vorgehensweise durchaus logisch )



    Nun möchte ich noch kurz etwas zu den Betreuern der Kinder sagen: Olga schreibt in ihren Memoiren mit viel Liebe von Anna Okulow. Und sie gibt selbst auch zu, dass es diese Frau gewesen ist, die sie aus ihrer Verstocktheit, ihrer Schüchternheit - und auch aus dem Schatten Marys - herausgeholt hat.
    Marys Betreuerin redete dem jungen Mädchen nur nach dem Mund, da kam nie Kritik oder ein in-die-Schranken-weisen.
    Kostys Lehrer Herrn Lüdke (den Namen hätte ich nicht besser erfinden können, man hat doch sofort einen ganz gestrengen Korinthenk... vor sich, oder?) hingegen beschreibt sie als sadistisch und herzlos. Kein Wunder, dass Kosty später einmal ein eher komplizierter Erwachsener wurde. Er hat übrigens extrem jung geheiratet, nur, um dem Lehrer zu entgehen. Die Ehe wurde nicht allzu glücklich, beide waren schwierige Persönlichkeiten, die auch in der Kindererziehung kein gutes Händchen haben (aber auch DAS ist ein anderes Thema ...)


    Jedenfalls waren es zum großen Teil die Gouvernanten, Lehrer und Kindermädchen, welche die Zarenkinder auf- und erzogen haben. Und je nachdem, um welche Persönlichkeit es sich dabei handelte, wirkte sich das natürlich auch auf das Mädchen oder den Jungen aus.


    Ich habe mir beim Recherchieren und Schreiben jedenfalls öfter gedacht: "So eine Anna hätten manche von uns in Jugendjahren gut gebrauchen können ..."


    So, nun gucke ich mal, was in den anderen Seiteneinteilungen heute Nacht geschah, als ich selig schlief.


    Eure Petra

  • Zitat

    Original von Petra Du-Be
    Ihr seid ja eher NACHTeulen als Büchereulen! Wenn ich mir anschaue, wie spät ihr alle noch lest ...


    Ha, ha Schpäßle gmacht ..Schreibt spannende Bücher, die der Leser nur schwer aus der Hand legen kann und raubt harmlosen Leuten den Schlaf und dann Krokodilstränen.

  • Gerade bin ich auf Seite 96 angekommen, da gibt es natürlich brav eine Meldung an dieser Stelle :grin


    Anna muss ich Respekt zollen. Die Stelle hat mir gefallen. Wenn es wahrscheinlich auch nicht mit einem Gespräch getan ist, aber zumindest ein Anfang ist wohl damit gemacht worden, wie Petra geschrieben hat.


    Apropros Petra: Eine Frage lasse ich mal gleich los. Auf Seite 61 und auch später noch einmal wird der Hund von Olly mit "das kleine Windspiel" bezeichnet ?( Diesen Begriff finde ich so auffällig, dass sich bestimmt was dahinter verbirgt???


    Liebe Grüße und noch einen schönen Abend an alle Mitleser (die wahrscheinlich schon wieder weiter sind) :wave

  • Zitat

    Original von Ballerina
    Gerade bin ich auf Seite 96 angekommen, da gibt es natürlich brav eine hat.


    Apropros Petra: Eine Frage lasse ich mal gleich los. Auf Seite 61 und auch später noch einmal wird der Hund von Olly mit "das kleine Windspiel" bezeichnet ?( Diesen Begriff finde ich so auffällig, dass sich bestimmt was dahinter verbirgt???


    Schau mal hier.
    Ich bin schon bei "Blut & Barolo" über diesen Begriff gestolpert. :wave

  • Liebe Ballerina, liebe Rosenstolz, ihr lieben Andern,


    ihr braucht mich ja gar nicht, sondern findet alles alleine ...
    Ja, Ollys Windspiel ist eine ganz tolle Hunderasse. Sie ist heute sehr selten geworden, was auch damit zu tun hat, dass kaum jemand mehr ein Lebensumfeld hat, das einem so schnellen und temperamentvollen Windhund gerecht werden würde. Jagen darf er nicht, mit Hunderennen sieht es in der Stadt auch eher mau aus ...
    Aber Olly hatte ihr Lebenlang Hunde, auch in Stuttgart, und sie ist dieser Rasse treu geblieben. Für mich als Hundeliebhaberin eine schöne Sache!


    So, nun gucke ich mal in die andern Seiteneinteilungen, bis gleich, Petra

  • Ahaa, danke für den Tipp. Hab mir doch gedacht, dass da etwas hinterstecken muss... Die Wiki-Seite von Olga habe ich mir noch nicht getraut durchzulesen. Als geschichtlich eher Unwissende *schandeübermich* möchte ich mir ja nichts von der Geschichte vorwegnehmen und spare mir das für nach der Lektüre auf. :-]

  • Ich habe gestern Abend die ersten 75 Seiten gelesen.
    Den Prolog kannte ich ja schon von der Vorablesen LP :-]
    Ich war gleich in die Geschichte drin und hatte keinerlei Schwierigkeiten hineinzufinden.
    Total geschockt war ich jedoch vom Tod von Mischa und ich denke mal, dass das Olly fürs spätere Leben total geprägt hat.
    Immerhin habe ich ja durch die Lesung in Tuttlingen so einiges aus dem Buch schon mitbekommen, was erst in den nächsten Abschnitten behandelt wird.
    Dort habe ich auch erfahren, dass am Hof französisch gesprochen wurde. Das hat mich schon sehr erstaunt :wow


    Mary ist für mich ein ganz durchtriebenes Persönchen. Schon komisch, wie manchmal ein Geschwisterchen so ganz aus der Reihe tanzen kann. Olly muss dauernd Angst haben wenn Mary ihr Gesellschaft leistet, dass es zu Streitereien mit Ihrer dänischen Gesellschafterin Charlotte Dunker kommt.


    Adini ist mir sehr sympatisch, leider erfährt man nicht so sehr viel von ihr.
    Vielleicht ändert sich das noch *hoff*


    Als großer Tierfan war ich natürlich auch sehr traurig, weil das Pferd von Zar Nikolaus wegen eines dummen Streiches von Mary erschossen werden musste :cry


    Vermisst habe ich natürlich ein Personenregister.
    Am Anfang ist man von den vielen russischen Namen und ihren Abkürzungen erstmal erschlagen (jedenfalls geht's mir immer so)
    Dann hoffe ich mal, dass es in der Fortsetzung eines geben wird? Das wäre schön :-]

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Seite 63: Nie hätte ich gedacht, dass im Winter die Brücken abgebaut werden.
    Sehr interessant, was man hier so alles erfährt. :-)


    Oh ja, das fand ich auch interessant. Aber rein praktisch kann ich mir das immer noch nicht vorstellen. Ich meine, wo ist der Vorteil? Und macht die Straße dann plötzlich halt im Nirgendwo, ist das nicht gefährlich? Oder denke ich hier zu kompliziert :gruebel

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Die brauchten im Winter keine Brücken, weil die Flüsse zugefroren waren. Statt den Fluss über die Brücke zu überqueren sind sie mit Schlitten einfach über das Eis gefahren. Kutschen fuhren im Winter nicht, die wurden eingemottet.


    Mir ist aber trotzdem nicht klar, weshalb dann die Brücken abgebaut wurden? :gruebel Man kann doch trotz Brücke mit dem Schlitten über das Eis fahren, oder?
    Ich verstehe einfach den Aufwand nicht.

  • Weil es, wenn ich das hier richtig lese, Brücken aus Flößen waren. Keine Brücken aus Stein:


    http://www.ruvr.ru/main.php?lng=ger&q=845&cid=65&p=29.08.2007


    "Bis zum 15. Jahrhundert zogen die Moskauer Bewohner vor, feste Brücken über den Fluss zu errichten. Gewöhnlich überquerte man die Flüsse über Furten oder man baute so genannte „lebendige“ Brücken aus Flößen. Diese Brücke ließ sich im Winter leicht abbauen, wenn der Fluss zufror oder bei dem Angriff des Feindes. Erst im 15. Jahrhundert entstanden die ersten festen Brücken."


    Die Jahrhundert-Angaben sind etwas verwirrend. Ich würde also vermuten, dass es auch im 19. Jahrhundert in Moskau zumindest noch vereinzelt solche Brücken gegeben hat.

  • Auf dieser Seite bin ich gestern auch gelandet, habe dann den Text aber nicht komplett durchgelesen, weil es ja um die Moskauer Brücken ging.
    Aber jetzt habe ich den Text gelesen und ich denke, das kann man auf die St. Petersburger Brücken übetragen. :-)


    Aber die Zeitangaben sind schon etwas verwirrend. Vielleicht weiss Petra mehr dazu. :-)

  • Ich denke, ein Faktor, der beim Brückenabbau auch eine Rolle spielte, war die brutale Witterung. Es waren eben keine Steinbrücken, sondern welche aus Holz. Wäre dieses Jahr für Jahr dem Schnee, Eis und den extremen Minusgraden ausgesetzt gewesen, wäre die Lebensdauer eher gering gewesen.
    Wir heute holen ja auch unsere Gartenmöbel im Winter ins Haus, gelle? ;-)))

  • Ich komme jetzt einfach noch hinterhergekleckert, auch wenn die Leserunde schon ein Weilchen her ist.
    Schon jetzt ein dickes Dankeschön an Petra für die Begleitung der Leserunde - die Antworten fand ich sehr interessant. So wird das Buch noch spannender!


    Ich habe das Buch gestern begonnen und wollte eigentlich nur mal reinlesen.... und schwuppdiwupp waren gut 160 Seiten vorbei. Die Seiten fliegen nur so dahin und mir gefällt das Buch sehr. Olly finde ich sehr sympathisch und ich finde die Einblicke in ihre Welt sehr interessant. Die Geschwister und die Kindermädchen/Lehrer sehe ich beim Lesen direkt vor mir, aber auch Olgas Eltern sind toll beschrieben.


    Die Szene mit Nikolaus Lieblingspferd und Mischas Tod fand ich heftig. Als das Pferd erschossen wurde, habe ich beim Lesen den Atem angehalten.


    Ich freue mich schon auf's Weiterlesen!

  • ... dann wünsche ich dir viel Spaß dabei! Ob "nachgehinkt" oder nicht, ist doch völlig schnuppe! Das ist ja gerade das Schöne am Lesen: Dass uns niemand vorschreibt, wann, wo, wie lange und was wir lesen - all das ist unsre ureigene Entscheidung. In einer Welt, die sonst fast alles reglementiert, schätze ich jedes Stück persönliche Freiheit umso mehr.


    Grüßlis sendet Petra

  • Ich habe heute mit dem Buch angefangen und ich fühle mich, als wäre ich in Rußland, (obwohl ich noch nie da war)
    Was zeigt, dass es Petra gelungen ist, das Kopfkino anzuwerfen.
    Wie auch in anderen Familien, sind hier die Geschwister so unterschiedlich wie nur möglich. Ganz besonders fällt es natürlich bei den Mädels Olly und Mary auf.
    Olly scheint die einfühlsamere zu sein, nicht so leichtlebig wie Mary. Sie gefällt mir gut.