Hier kann zum 1. Teil, Kapitel 1 - 3 geschrieben werden.
'Gildenhaus Thendara' - Teil 1, Kapitel 1 - Kapitel 3
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Dann mache ich mal den Anfang.
Es fiel mir leicht, mich wieder nach Darkover zu begeben, auch wenn ich etwas Zweifel hatte. Ich habe in der Zwischenzeit drei recht ernste Bücher gelesen und war nicht sicher, ob der „Sprung“ gelingen würde. Ist er aber; es ist wie ein Nachhausekommen, eine Insel der Ruhe in der Welt der Stürme. Und dann auch endlich mal ein etwas dickeres Buch. Ich bin gespannt, ob hier auch von „fehlender epischer Breite“ die Rede sein wird.
Gleich zu Beginn knüpft das Buch an unsere Diskussion über „Standardbedingungen auf Planeten“ aus der letzten Leserunde an. Es wird praktisch MagnaMaters Erklärung gegeben, weshalb überall das gleiche Licht etc. herrscht. Allerdings kann man so nie auf einem Planeten heimisch werden und „richtig“ Kontakt zu den „Eingeborenen“ herstellen/halten. Aber das will man vielleicht auch gar nicht, wenn man als eine Art Eroberer kommt.
Seite 26: War eine Lähmung der Beine eine rassisch bedingte Krankheit bei den Terranern, so daß sie keine Treppen benutzen konnten?
Ich sage doch, daß ich auf Darkover gehöre. Im Zweifel benutze ich nicht den Aufzug, sondern gehe die Treppen. Das geht bisweilen schneller als mit dem Aufzug fahren. Da werde ich dann immer ganz schief angesehen und muß mich rechtfertigen, weshalb ich nicht Aufzug benutze.Seite 31. Diesmal ging es höher hinaus als zuvor. Jaelle erhaschte zufällig einen Blick aus einem Fenster und chütelte sich unwillkürlich. (...)
Auch das kommt mir bekannt vor. In meiner Jugend habe ich mal einen Klassenkameraden besucht, der in einem Hochhaus im 11. Stock wohnte. Ich weiß noch, wie mir schwindelig wurde, als ich aus dem Fenster sah. Noch heute habe ich in höheren Häusern Probleme, wenn ich nach draußen sehe. Ich kann Jaelles Überlegungen zur Bauweise gut nachvollziehen.Ansonsten scheint das hier im Buch ein ganz anderer Peter zu sein als in der „Zerbrochenen Kette“. Oder er hat sich dort nur verstellt. Oder war einfach nicht vollständig beschrieben. Der legt ja richtige „Machomanieren“ an den Tag; das hat mich schon etwas enttäuscht. Magda und Peter sind doch extrem verschieden. Während Magda eher eine Darkoveranerin ist, ist Peter eindeutig ein imperialer Terraner. Das dürfte für Jaelle noch ein böses Erwachen geben, wenn sie erst mal die rosarote Brille absetzt. Hoffentlich kommt sie aus der Beziehung wieder einigermaßen gut heraus. Seltsam fand ich auch, daß sie nun Peters Nachnamen tragen soll. Eine richtige formelle Eheschließung gab es doch nicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Da scheinen sich die Terraner sehr selbstgefällig über alle Sitten und Bräuche hinwegzusetzen. Auch darin liegt mMn einiges Konfliktpotential.
Auch das ganze Vorschriften- und Uniformwesen läßt mich die Terraner nicht gerade günstig sehen.
Jaelle paßt in diese Welt jedenfalls überhaupt nicht hinein. Vor allem habe ich bisher den Eindruck, daß die Terraner erwarten, daß Jaelle sich widerspruchslos ihren Anweisungen und Gebräuchen unterordnet und sie (die Terraner) auf Jaelles Herkunft und Empfindlichkeiten überhaupt keine Rücksicht zu nehmen brauchen. Wie mit solcher Einstellung eine auch nur halbwegs sinnvolle und ersprießliche Zusammenarbeit möglich sein soll, ist mir ein Rätsel.
Magda selbst ist sich bisher anscheinend weitgehend treu geblieben. Was ich nur nicht so ganz verstanden habe ist: zwar will sie kündigen, gibt dann aber (scheinbar?) nach und ist quasi im Urlaubsstatus, wirft beim Verlassen des Geländes dann aber den Dienstausweis weg. Das paßt irgendwie nicht.
Über Cholayna habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet. (Muß ich vielleicht auch nicht, wer weiß, wie oft sie noch vorkommt). Einerseits macht sie einen recht vernünftigen Eindruck, andererseits kommt auch bei ihr der (typische), um es mal so auszudrücken, terranische Hochmut zum Vorschein.
Ich habe übrigens die hier verlinkte Weltbild-Ausgabe. Auf diese beziehen sich meine Seitenzahlen.
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Zitat
Original von SiCollier
Dann mache ich mal den Anfang.Bist mir knapp zuvorgekommen.
Bis jetzt liest sich das Buch ganz nett für mich. Daß ich gegen das leserunden ein wenig rebelliere, ist eine Sache, aber zumindest habe ich hier erst mal keine Abneigung gegen das Buch. Wie gesagt, beim ersten Mal fand ich es OK.
Und, zum Thema epische Breite, ich glaube, hier dringen wir schon etwas tiefer vor.
ZitatAllerdings kann man so nie auf einem Planeten heimisch werden und „richtig“ Kontakt zu den „Eingeborenen“ herstellen/halten. Aber das will man vielleicht auch gar nicht, wenn man als eine Art Eroberer kommt.
Wobei der Kontakt auf Darkover ja gar nicht gewünscht ist von den Einheimischen.
ZitatSeite 26: War eine Lähmung der Beine eine rassisch bedingte Krankheit bei den Terranern, so daß sie keine Treppen benutzen konnten?
Ich sage doch, daß ich auf Darkover gehöre. Im Zweifel benutze ich nicht den Aufzug, sondern gehe die Treppen. Das geht bisweilen schneller als mit dem Aufzug fahren. Da werde ich dann immer ganz schief angesehen und muß mich rechtfertigen, weshalb ich nicht Aufzug benutze.Wobei sich Jaelle aber auch leicht widerspricht bzw. sich wundert, warum die Terraner überhaupt so hoch bauen.
Dann bin ich wohl doch Terranerin, ich bin im dritten Stock ohne Lift aufgewachsen und massiv traumatisiert davon. Zweiter Stock ohne Lift geht gerade noch.Das Stiegen steigen ist nicht das Problem, wenn man jung und unversehrt ist, aber schlepp mal Einkäufe, Koffer, Hunde, Kinder, etc. da rauf und runter.
Dieser parallele Kulturschock, Jaelle bei den Terranern und Magda bei den Amazonen unter gleichzeitiger Einführung beider Gesellschaften, das gefällt mir bisher. Magda ist ja auch etwas verstört, als ihr Doria erzählt, daß ihre Mutter und ihre Tante, Rafaella, einfach so Babys getauscht haben, die praktischerweise beide vom gleichen Mann sind.
ZitatAnsonsten scheint das hier im Buch ein ganz anderer Peter zu sein als in der „Zerbrochenen Kette“. Oder er hat sich dort nur verstellt. Oder war einfach nicht vollständig beschrieben. Der legt ja richtige „Machomanieren“ an den Tag; das hat mich schon etwas enttäuscht. Magda und Peter sind doch extrem verschieden. Während Magda eher eine Darkoveranerin ist, ist Peter eindeutig ein imperialer Terraner.
Ich glaube eher, daß Peter sowas ist, was man einen vom Autor mißbrauchten Charakter nennt, der sich mal so mal so benimmt, je nachdem, wie es zum Gang der Geschichte nötig ist. Ja, er ist hier ein komplettes A..loch. Der Mann soll als Darkovaner aufgewachsen sein und hat Null Verständnis dafür, daß sich seine darkovanische Frau in der Uniform nackt fühlt?
Wie können nette und intelligente Frauen wie Magda und Jaelle sowas lieben bzw. geliebt haben?
Das mit dem "Mrs. Peter Haldane" hat mich auch massiv gestört. Ich weigere mich zu glauben, daß diese frauenfeindliche Namensgebung in 1000en Jahren noch in irgendeiner terranischen Kultur üblich ist. Und daß Jaelle, die uns einst als toughes Mädl präsentiert wurde, das einfach so schluckt, obwohl es einen Eidbruch darstellt, will mir auch nicht überzeugend erscheinen.
Und ich kaue immer noch am Wort "Strumpfhose". Ist das doch ihr Ernst und kein Übersetzungsfehler?
Soll ich echt glauben, daß alle Terraner, auch die Männer, Strumpfhosen mit Jacken als Uniform tragen? Leider finde ich jetzt kein Bild von Riff Raff aus "Rocky Horror Picture Show" vom Ende des Films, was dem Bild entspricht, das ich gerade im Kopf habe. Ohne Strapse halt.
Ich gehe immer noch davon aus, daß das keine Strumpfhosen sind, sondern einfach enge Hosen.ZitatMagda selbst ist sich bisher anscheinend weitgehend treu geblieben. Was ich nur nicht so ganz verstanden habe ist: zwar will sie kündigen, gibt dann aber (scheinbar?) nach und ist quasi im Urlaubsstatus, wirft beim Verlassen des Geländes dann aber den Dienstausweis weg. Das paßt irgendwie nicht.
Offenbar ist das ihre Art, dagegen zu rebellieren, daß ihre Kündigung abgelehnt wurde.
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Zitat
Original von Grisel
Daß ich gegen das leserunden ein wenig rebelliere, ist eine Sache, (...)
Ich rebelliere zwar nicht unbedingt, habe die Anzahl jedoch drastisch reduziert und nur noch Darkover fest auf dem Programm. Es gibt zwar eine Menge LR, die mich interessieren würden, doch das bedeutet, daß mein SuB bald die Höhe des Himalaya erreicht. Das wird zum einem mit dem Handling etwas schwierig (:grin), zum anderen ist das ein ziemlicher Frustfaktor. Drum habe ich für mich beschlossen, für einige Zeit kaum noch LR mitzumachen.ZitatOriginal von Grisel
Wobei der Kontakt auf Darkover ja gar nicht gewünscht ist von den Einheimischen.
Selbst wenn er gewünscht wäre, wäre es mit der Einstellung problematisch. Erinnert mich (mentalitätsmäßig) etwas an die Eroberung und Besiedelung Amerikas. Ob MZB das (also die eigene Geschichte) auch im Hinterkopf hatte, weiß ich allerdings nicht. Würde ich ihr inzwischen allerdings zutrauen.ZitatOriginal von Grisel
Das Stiegen steigen ist nicht das Problem, wenn man jung und unversehrt ist, aber schlepp mal Einkäufe, Koffer, Hunde, Kinder, etc. da rauf und runter.
Das ist mir im Prinzip schon klar. Ich bin in einer Wohnung im 1. Stock aufgewachsen, kein Aufzug. Derzeit bewohnen wir (seit 17 Jahren) ein altes Bauernhaus (also den Wohnteil), mit Treppen verschiedener Art, auch ohne Aufzug. Mein Vater sagte immer: „Wenn man fünfzig ist, gehört man erschlagen“. Ich bin jetzt 51 und kann so langsam nachvollziehen, was er meinte. Dennoch mußte ich mir diese Woche wieder anhören „warum nehmen Sie denn nicht den Aufzug“, als ich Medikamente an eine Apothekenkundin in den 2. Stock lieferte. Ganz einfach: Knopf drücken, auf den Aufzug warten, einsteigen, in den 2. Stock fahren - das geht zu Fuß immer noch schneller. Ist außerdem gut für die Gesundheit. Wie ich das in etlichen bis vielen Jahren, so ich dann noch auf dieser Welt weile, sehe, vermag ich heute naturgemäß noch nicht zu beurteilen.ZitatOriginal von Grisel
Ich glaube eher, daß Peter sowas ist, was man einen vom Autor mißbrauchten Charakter nennt, der sich mal so mal so benimmt, je nachdem, wie es zum Gang der Geschichte nötig ist.
Hm, in meiner Weltbild Ausgabe gibt es vorne nach dem „Eid der Amazonen“ eine Danksagung, aus der hervorgeht, daß (zumindest der erste Teil, wie ich es sehe) ursprünglich von Jaqueline Lichtenberg geschrieben wurde und MZB das dann später in ihrem Sinne umarbeitete. Möglicherweise ist Peters Veränderung dem zuzuschreiben?ZitatOriginal von Grisel
Das mit dem "Mrs. Peter Haldane" hat mich auch massiv gestört.
Vor allem, da ich davon ausgehe, daß Peter zu dem Zeitpunkt ausreichend viel über die Entsagenden wußte, und auch kapiert hatte, was eine Freipartnerschaft ist. Ich kann das nur seiner (oder terranischer) Arroganz und bewußter Mißachtung der auf dem Planeten herrschenden Sitten und Gebräuche zuschreiben.ZitatOriginal von Grisel
Und daß Jaelle, die uns einst als toughes Mädl präsentiert wurde, das einfach so schluckt, obwohl es einen Eidbruch darstellt, will mir auch nicht überzeugend erscheinen.
Sie erscheint mir wie ein junges verliebtes Mädchen, das den Verstand ausgeschaltet hat. Das böse Erwachen kommt, wenn der Verstand wieder eingeschaltet wird.ZitatOriginal von Grisel
Und ich kaue immer noch am Wort "Strumpfhose". Ist das doch ihr Ernst und kein Übersetzungsfehler?
Das hat mich auch mehr als irritiert. Ich habe die Bücher nur auf Deutsch, und eigentlich keine Lust, alle auf Englisch zusammenzusuchen. Wenngleich ich inzwischen vermute, daß die Darkover-Bücher übersetzungsmäßig gesehen möglicherweise auch nicht besser sind als die Avalon-Bücher. Und die sind teilweise sinnentstellend übersetzt. -
Zitat
Original von SiCollier
Ich rebelliere zwar nicht unbedingt, habe die Anzahl jedoch drastisch reduziert und nur noch Darkover fest auf dem Programm.Bei den geschätzten Büchern ist das weniger ein Problem, da maule ich zwar geistig, aber wenn ich erst mal angefangen habe, geht es. Aber bei den weniger gemochten potenziert sich das durch das "geplante" Lesen, weil ich einfach normalerweise nicht in der Lage bin, es zu planen, da ich mir so eine Lesekrise heranzüchte.
Ich liebe Darkover, aber sowas mache ich bestimmt nie wieder.Bei "Gildenhaus Thendara" wird es schon gehen, aber mir graut vor "Die schwarze Schwesternschaft", weil ich das Buch schon beim ersten Mal nicht mochte. Aber gut, schauen wir mal.
ZitatSelbst wenn er gewünscht wäre, wäre es mit der Einstellung problematisch. Erinnert mich (mentalitätsmäßig) etwas an die Eroberung und Besiedelung Amerikas. Ob MZB das (also die eigene Geschichte) auch im Hinterkopf hatte, weiß ich allerdings nicht. Würde ich ihr inzwischen allerdings zutrauen.
Wobei man auch bedenken muß, daß MZB relativ schwarz-weiß schreibt. Gute Terraner sind bei ihr eigentlich nur die, die die Seiten wechseln, wie Magda oder davor Andrew Carr.
Gut, Cholayna mag eine Ausnahme bilden, an sie kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber MZB präsentiert das terranische Verhalten generell sehr negativ. Dieses Eindringen in fremde Planeten und eiskalt umorganisieren, wenn die naiven Einheimischen nicht ganz den Biß der Comyn haben, die das hier verhindern, erstmal.ZitatHm, in meiner Weltbild Ausgabe gibt es vorne nach dem „Eid der Amazonen“ eine Danksagung, aus der hervorgeht, daß (zumindest der erste Teil, wie ich es sehe) ursprünglich von Jaqueline Lichtenberg geschrieben wurde und MZB das dann später in ihrem Sinne umarbeitete. Möglicherweise ist Peters Veränderung dem zuzuschreiben?
Das glaube ich nicht, sie schreibt ja, daß sie Lichtenbergs Teile komplett umgeschrieben hat. Und schon im vorigen Buch war die Liebe zwischen Peter und Jaelle für mich nicht fühlbar.
Sie hätte sich vielleicht ein bißchen mehr Zeit lassen sollen und Peter nicht sofort zum schlechtesten Ehemann der Galaxis machen. Die arme Jaelle hätte wenigstens Flitterwochen mit einem netten haben können.
Wie gesagt, man sieht ja auch nicht wirklich, was Magda je liebenswertes an ihm gefunden hat, sei es jetzt als Jugendfreund oder als Gatte.
ZitatDas hat mich auch mehr als irritiert. Ich habe die Bücher nur auf Deutsch, und eigentlich keine Lust, alle auf Englisch zusammenzusuchen. Wenngleich ich inzwischen vermute, daß die Darkover-Bücher übersetzungsmäßig gesehen möglicherweise auch nicht besser sind als die Avalon-Bücher. Und die sind teilweise sinnentstellend übersetzt.
Ich glaube, daß es wortwörtlich schon richtig übersetzt ist, ich vermute hier das Wort "tights" und das übersetzt man mit Strumpfhose. Aber nicht sinngemäß als Teil einer Uniform, da es wohl einfach eng anliegende Hosen sind, hier, und nicht das, was wir Mädls normalerweise unterm Rock tragen.
OK, ich kann mir über sowas den Kopf zerbrechen, obwohl es letzten Endes egal ist. Aber es zaubert mir eben faszinierende Bilder in den Kopf, wie diese terranische Uniformen aussehen mögen.
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Abschnitt durch Und vom nächsten ein Drittel). Ich habe jetzt keine Merker im Buch; es fließt vor sich hin, fesselt mich, aber ich finde keinen Widerhaken zum Festhalten und Einhaken.
ZitatOriginal von Grisel
Dieser parallele Kulturschock, Jaelle bei den Terranern und Magda bei den Amazonen unter gleichzeitiger Einführung beider Gesellschaften, das gefällt mir bisher.
Die Sicht wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen Magda und Jaelle, so daß ich im Moment beider Probleme, mit der Situation zurecht zu kommen, im Kopf habe.Unabhängig davon ist so ein Aufeinanderprallen von Kulturen etwas, was mich immer wieder fasziniert (solange es nicht nach dem Motto „Schwert ziehen - Kopf ab - Sache erledigt" geht).
ZitatOriginal von Grisel
Das mit dem "Mrs. Peter Haldane" hat mich auch massiv gestört. Ich weigere mich zu glauben, daß diese frauenfeindliche Namensgebung in 1000en Jahren noch in irgendeiner terranischen Kultur üblich ist.
Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Ich habe die letzten Tage hier im Forum die Diskussion über (Ehe-)Namen verfolgt. Vielleicht gehen wir zu sehr davon aus, daß sich alles weiter- und zum Besseren entwickelt? Ich habe da inzwischen meine Zweifel. Ich tippe eher auf eine Art „Big Bang“, in dem die Menschheitsentwicklung weit zurück geworfen wird (so die Menschheit überlebt) und alles von niedrigerem Niveau wieder von vorne beginnt. Denn der Mensch lernt nicht wirklich dazu. Sicher schreibt MZB, wie Du richtig anmerkst, recht einseitig schwarz/weiß. Dennoch. Ich habe mich in den letzten Monaten etwas mit der Geschichte der (nordamerikanischen) Indianer beschäftigt. Die Einstellung des Imperiums, die immer wieder durchkommt, kommt mir von daher doch sehr vertraut vor. Man könnte diese S-W-Zeichnung sogar als eine Art Gesellschaftskritik auffassen.Im übrigen war die Einführung, die Margali (wir sollten sie jetzt wohl mit ihrem darkovianischen Namen nennen) durch Lauria erhielt, recht interessant. Margalis Gesicht, als ihr von der „Eingeborenen“ ein Kulturschock erklärt wurde, hätte ich gerne gesehen. Die sind gar nicht so primitiv, die Eingeborenen! (Gut, das hat sie vielleicht immer schon geahnt, jetzt weiß sie es halt.)
Mit Camilla taucht eine alte Bekannte auf. Was ich jetzt nicht mehr präsent habe: weiß sie, daß Margali eine Terranan ist? Na ja, entweder schlage ich nach oder es wird bei nächster Gelegenheit hier im Buch geklärt.
Ansonsten scheint das ja ein ganz lustiger Haufen im Gildenhaus zu sein. Auch wenn sie die nächste Zeit dort nicht rauskommt, könnte der Aufenthalt (zumindest lesemäßig gesehen) ganz interessant werden.
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Zitat
Original von SiCollier
Abschnitt durch Und vom nächsten ein Drittel). Ich habe jetzt keine Merker im Buch; es fließt vor sich hin, fesselt mich, aber ich finde keinen Widerhaken zum Festhalten und Einhaken.Ich merke dafür, daß es bisher - habe eben den 1. Teil beendet - ganz gut läuft mit dem berühmten "na, eine Doppelseite lese ich noch, OK, eine geht noch, ..." Gut, faule Sonntagsvormittage im Bett helfen da.
ZitatDie Sicht wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen Magda und Jaelle, so daß ich im Moment beider Probleme, mit der Situation zurecht zu kommen, im Kopf habe.
Einstmals fand ich Magdas Teile interessanter, momentan eher Jaelle. Weniger wegen ihr, sondern wegen der Entwicklung bei den Terranern. Und ich mag Wade Montray.
Im Gildenhaus, das weiß ich auch noch, mochte ich erstaunlicherweise ausgerechnet die zu Magda - sorry, ich nenne sie weiter so - eher unfreundliche Rafaella am liebsten.ZitatIch weiß nicht, ich weiß nicht. Ich habe die letzten Tage hier im Forum die Diskussion über (Ehe-)Namen verfolgt. Vielleicht gehen wir zu sehr davon aus, daß sich alles weiter- und zum Besseren entwickelt? Ich habe da inzwischen meine Zweifel. Ich tippe eher auf eine Art „Big Bang“, in dem die Menschheitsentwicklung weit zurück geworfen wird (so die Menschheit überlebt) und alles von niedrigerem Niveau wieder von vorne beginnt.
Meinetwegen schlucke ich die Kröte und akzeptiere, daß Frauen auch in 1000en Jahren ihren Namen aufgeben, aber doch bitte nicht auch den Vornamen. Das ist jetzt ja auch nur in manchen Ländern üblich. Ich habe keine Ahnung, hoffe aber doch sehr, daß auch in den USA das "Mrs. John Smith" nicht mehr gebräuchlich ist, denn das ist für mich das frauenverachtendste überhaupt, was dieses Thema betrifft.
ZitatDie Einstellung des Imperiums, die immer wieder durchkommt, kommt mir von daher doch sehr vertraut vor. Man könnte diese S-W-Zeichnung sogar als eine Art Gesellschaftskritik auffassen.
Ist zweifellos auch so gemeint.
ZitatIm übrigen war die Einführung, die Margali (wir sollten sie jetzt wohl mit ihrem darkovianischen Namen nennen) durch Lauria erhielt, recht interessant. Margalis Gesicht, als ihr von der „Eingeborenen“ ein Kulturschock erklärt wurde, hätte ich gerne gesehen. Die sind gar nicht so primitiv, die Eingeborenen! (Gut, das hat sie vielleicht immer schon geahnt, jetzt weiß sie es halt.)
Hier ist wieder einer dieser Widersprüche. Ist Magda nun eigentlich eine Darkovanerin oder doch nicht? Warum sollte es sie überraschen, wenn sie die Kultur doch kennt?
ZitatMit Camilla taucht eine alte Bekannte auf. Was ich jetzt nicht mehr präsent habe: weiß sie, daß Margali eine Terranan ist? Na ja, entweder schlage ich nach oder es wird bei nächster Gelegenheit hier im Buch geklärt.
Ich glaube, das weiß nur Jaelle.
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Zitat
Original von Grisel
Hier ist wieder einer dieser Widersprüche. Ist Magda nun eigentlich eine Darkovanerin oder doch nicht? Warum sollte es sie überraschen, wenn sie die Kultur doch kennt?
Ja, bisweilen ist es seltsam, was sie weiß und was sie nicht weiß. Allerdings hieß es meine ich irgendwo irgendwo in der „Zerbrochenen Kette“, daß sie nicht an alle Informationen herankommt, und auch „normale“ Darkoveraner nicht an alle Informationen etwa über die Comyn oder die Amazonen gelangen können. Insofern würde es doch wieder passen. Ein Problem ist vielleicht, daß sie richtig zwischen den Welten steht und nirgendwo so ganz hingehört. Und demgemäß von keiner der beiden Welten alles weiß, was „man“ so weiß, wenn man ein vollwertiges Mitglied (also nur einer Gesellschaft zugehörig) ist. -
Hallo,
jetzt bekommt ihr beide Gesellschaft, bin gerade mit den ersten drei Kapiteln fertig.
Hier meine eigenen Notizen:
Im ersten Kapitel wird der Gefühlsmix von Magda (für mich wird sie immer unter diesem Namen bekannt sein) Terra-Darkover wiederholt. Das weckt negative Assoiationen zum Buch vorher. Dieses ewige breittreten ob sie nun Terranerin mit darkovanischen Einflüssen ist oder Darkovanerin mit einer Tünche Terra. Ansonsten ist mir noch aufgefallen dass Magda auf die Hochzeit von Jaelle mit Peter eifersüchtig reagiert, obwohl sie Peter doch eine gückliche Ehe gönntDie wahre Natur der Beziehung Magdas zu Jaelle war meiner Meinung nach bereits in den zerbrochenen Ketten zu ahnen.Im zweiten Kapitel beginnt Jaelle, die Amazonengrundsätze zu brechen. z.B. lässt sie sich als Mrs. Peter Haldane ansprechen. Natürlich nur um Probleme und Schwierigkeiten zu vermeiden Diesem Mädel hat die erste Urlaubsliebelei wohl komplett den Verstand geraubt.
Was mir dagegen gut bei ihr gefallen hat war ihre Erklärung Bethany gegenüber wegen der absoluten Wahrheit. Es ging um Peters Befreiung und Jaelles Frage für wen sie die Geschichte nun dem Computer erzählt und dass sie kurz nach dem Geschehen anders ausgefallen wäre und in 10 oder 20 Jahren wieder eine andere Gewichtung bekäme.
Ein gewaltiger Schock kam im dritten Kapitel. Da steht in meiner Übersetzung (TB von Moewig 1986) dass Magda den ganzen langen darkovanischen Winter im Gildenhaus zu verbringen hat. Hä? War sie nicht gerade im Winter in Ardais eingeschneit und erst nach der Schneeschmelze in der Lage nach Thendara zurückzukehren? Mutter Lauria hatte zuvor allerdings korrekt von Mittsommer gesprochen, den Magda als einzigen Tag das Gildenhaus verlassen darf. Hoffentlich nur en böser Übersetzungsfehler.
Was mir beim früheren Lesen nie so gravierend aufgefallen ist, ist die Befragung für welche Tätigkeiten im Gildenhaus Magda geeignet ist. Nach dieser Liste (kein nähen, kochen, kein Wissen über Pflanzen und Medizin, kindliche unbeholfene Handschrift, keine Kenntnisse in Handwerksberufen) blieb für sie nur Reiten und Pferdepflege/Stallarbeit als Tätigkeit. Tolle Aussichten für Magda. Dass sie nicht rebelliert rechne ich ihr hoch an. Was hier aber nicht passt ist die Frage Mutter Laurias“... kannst du nur Standard schreiben oder auch Casta“ Würde eine Darkovanerin die Terranische Sprache so bezeichnen? Oder wieder nur ein Übersetzungsfehler?
Insgesamt kam Magda beim Wechsel der Seiten besser weg. Was mich auch nicht wundert da sie ja die klassische darkovanische Mentalität kennt und zudem unter Terranern aufgewachsen ist.
LG
Miranda -
Zitat
Original von SiCollier
...Seite 26: War eine Lähmung der Beine eine rassisch bedingte Krankheit bei den Terranern, so daß sie keine Treppen benutzen konnten?
...Hier widerruft Jaelle ihre Aussage doch bereits wenige Zeilen später. „ ihr war als führe Bethany sie …... durch Meilen und Meilen von Korridoren.... . Wenn sie (die Terraner) soviel herumrasen brauchen sie ihre Aufzüge und Rolltreppen vielleicht wirklich“
ZitatOriginal von SiCollier
Ansonsten scheint das hier im Buch ein ganz anderer Peter zu sein als in der „Zerbrochenen Kette“. Oder er hat sich dort nur verstellt. Oder war einfach nicht vollständig beschrieben. Der legt ja richtige „Machomanieren“ an den Tag; das hat mich schon etwas enttäuscht.Der ganz andere Peter hat mir auch Gedanken gemacht. Aber ich hab da eine ganz menschliche Erklärung. Auf Ardais waren beide wie im Urlaub. Ausserdem hatte Peter's Selbstbewustsein nach seiner Gefangenschaft sicher noch einen gewaltigen Dämpfer. Jaelle war, nach ihrer Verletzung, in der Genesungsphase sicher anlehnungsbedürftiger als Normalerweise. Typischer Fall von Urlaubsbekanntschaft, der auch bei uns meistens nicht dem Alltag stand hält. Peter hat sich nur in einen nach darkovanischen Grundsätzen aufgewachsenen Terraner zurückverwandelt. Magda hatte das aber immer schon angedeutet.
PS. Ich hab Gildenhaus Thendara früher gelesen als die Kette und kannte Peter immer schon als "Macho".
LG
Miranda -
Zitat
Original von miranda
jetzt bekommt ihr beide Gesellschaft, bin gerade mit den ersten drei Kapiteln fertig.Fein!
ZitatDieses ewige breittreten ob sie nun Terranerin mit darkovanischen Einflüssen ist oder Darkovanerin mit einer Tünche Terra.
Das scheint mir generell eine der Schwächen MZBs zu sein. Sie wiederholt sich bei sowas ganz gern.
Die Darkoverbücher sind definitiv welche, die ich heute liebe, weil ich sie früher geliebt habe und wegen des Inhalts mancher der Romane. Stilistisch war sie, bei aller Liebe, nicht gerade oberste Liga.ZitatAnsonsten ist mir noch aufgefallen dass Magda auf die Hochzeit von Jaelle mit Peter eifersüchtig reagiert, obwohl sie Peter doch eine gückliche Ehe gönnt
Ich denke, man müßte komplett unmenschlich sein, um nicht ein wenig Eifersucht zu verspüren, wenn der Ex neu verheiratet ist. Und dann noch gar mit einer Freundin.
ZitatIm zweiten Kapitel beginnt Jaelle, die Amazonengrundsätze zu brechen. z.B. lässt sie sich als Mrs. Peter Haldane ansprechen. Natürlich nur um Probleme und Schwierigkeiten zu vermeiden Diesem Mädel hat die erste Urlaubsliebelei wohl komplett den Verstand geraubt.
Das fällt mir auch sehr negativ auf, weil es nicht zu ihrem Charakter paßt, mit dem sie eingeführt wurde. Sie scheint komplett gehirngewaschen zu sein. Was wiederum nicht durch Peter erklärt wird. Der müßte ein Adonis sein und/oder Prince Charming. Stattdessen sieht er aus wie ihr verhaßter Cousin und hat das Feingefühl eines Banshees.
ZitatWas mir beim früheren Lesen nie so gravierend aufgefallen ist, ist die Befragung für welche Tätigkeiten im Gildenhaus Magda geeignet ist. Nach dieser Liste (kein nähen, kochen, kein Wissen über Pflanzen und Medizin, kindliche unbeholfene Handschrift, keine Kenntnisse in Handwerksberufen) blieb für sie nur Reiten und Pferdepflege/Stallarbeit als Tätigkeit. Tolle Aussichten für Magda. Dass sie nicht rebelliert rechne ich ihr hoch an.
Als Agentin und Sprachwissenschafterin bleiben da nicht viele für darkovanische Verhältnisse nützliche Tätigkeiten. Nett auch der Schock der Frauen, daß sie noch nie eine Geburt miterlebt hat.
ZitatWas hier aber nicht passt ist die Frage Mutter Laurias“... kannst du nur Standard schreiben oder auch Casta“ Würde eine Darkovanerin die Terranische Sprache so bezeichnen? Oder wieder nur ein Übersetzungsfehler?
Warum sollte Lauria das nicht so bezeichnen? Sie weiß ja über die Terraner Bescheid und wenn deren Sprache so genannt wird?
ZitatInsgesamt kam Magda beim Wechsel der Seiten besser weg. Was mich auch nicht wundert da sie ja die klassische darkovanische Mentalität kennt und zudem unter Terranern aufgewachsen ist.
Sie hat ja auch keinen blöden Ehemann an der Backe. Dafür hat Jaelle den spannenderen Job.
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Zitat
Original von Grisel
...Ja, Peter ist hier ein komplettes A..loch. Der Mann soll als Darkovaner aufgewachsen sein und hat Null Verständnis dafür, daß sich seine darkovanische Frau in der Uniform nackt fühlt?Ich glaub da ist ihm einfach nicht bewusst dass Jaelle nicht so einfach die Identitäten wechseln kann wie Magda, die das genauso wie er ihr Leben lang tat.
ZitatOriginal von Grisel
Wie können nette und intelligente Frauen wie Magda und Jaelle sowas lieben bzw. geliebt haben?Peter hat wohl eine ziemlich gute Ausstrahlung und nicht unwesentlich Charme, den er zur rechten Zeit versprüht hat. Das kann, zumindest kurzfristig, liebenswert machen. Für ein komplettes A...loch hätte Magda die lebensgefährliche Rettung sicher nicht gewagt.
ZitatOriginal von Grisel
Das mit dem "Mrs. Peter Haldane" hat mich auch massiv gestört. Ich weigere mich zu glauben, daß diese frauenfeindliche Namensgebung in 1000en Jahren noch in irgendeiner terranischen Kultur üblich ist. Und daß Jaelle, die uns einst als toughes Mädl präsentiert wurde, das einfach so schluckt, obwohl es einen Eidbruch darstellt, will mir auch nicht überzeugend erscheinen.Wenn man frisch verliebt ist sieht man das vielleicht etwas anders. Ich denke dass Jaelle das an ihrem ersten Tag als Startschwierigkeiten abgetan hat und darauf hofft, dass sich das ändert. Mal abwarten.
LG Miranda
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Zitat
Original von miranda
Ich glaub da ist ihm einfach nicht bewusst dass Jaelle nicht so einfach die Identitäten wechseln kann wie Magda, die das genauso wie er ihr Leben lang tat.Aber Jaelle ist nun mal keine Wanderin zwischen den Welten so wie sie beide. Gut, er denkt einfach nicht nach.
ZitatPeter hat wohl eine ziemlich gute Ausstrahlung und nicht unwesentlich Charme, den er zur rechten Zeit versprüht hat. Das kann, zumindest kurzfristig, liebenswert machen. Für ein komplettes A...loch hätte Magda die lebensgefährliche Rettung sicher nicht gewagt.
Das ist aber das Problem, denn genauso kommt er einem aber vor.
ZitatWenn man frisch verliebt ist sieht man das vielleicht etwas anders. Ich denke dass Jaelle das an ihrem ersten Tag als Startschwierigkeiten abgetan hat und darauf hofft, dass sich das ändert. Mal abwarten.
Schon, nur paßt es eben nicht unbedingt zu ihr. Da das eines der entscheidenden Dinge ist, denen eine Entsagende entsagt, sollte sie eher einen Zuckaus bekommen, als milde verärgert zu sein. Gut, offenbar ist zu Zeit durch die Ehe und den Ortswechsel dezent verwirrt.
Aber, ich kann mich erinnern, daß mir Jaelle beim ersten Mal immer fremd geblieben ist und mir eher Magda nähergekommen ist. Vielleicht liegt es daran, daß Jaelles Charakter nicht festgefügt ist. Obwohl auch Magda aktuell so ihre Probleme hat.
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Zitat
Original von miranda
Im ersten Kapitel wird der Gefühlsmix von Magda (für mich wird sie immer unter diesem Namen bekannt sein) Terra-Darkover wiederholt. Das weckt negative Assoiationen zum Buch vorher. Dieses ewige breittreten ob sie nun Terranerin mit darkovanischen Einflüssen ist oder Darkovanerin mit einer Tünche Terra.
Mit dem Namen schwanke ich inzwischen auch etwas, zumal der (ich habe den dritten Abschnitt durch) auch im Buch immer abwechselnd benutzt wird. Warum negative Assoziationen? Ich schätze mal, daß dieser innere Konflikt das ganze Buch über anhalten und für Magdas Entscheidungen und Verhalten wesentlich sein wird. Gerade diese Überlegungen machen für mich mit den Reiz des Buches aus.Auf mich wirkt Magda derzeit glaubwürdiger, weil sie war wohl schon immer innerlich bis zu einem gewissen Grade zerrissen, in welche Welt sie gehört. Während Jaelle recht schnell ihre Grundsätze aufgibt, obwohl sie eine recht harte Ausbildung hinter sich hat. Sie hat wohl wirklich bis zu einem gewissen Grade den Verstand verloren.
ZitatOriginal von miranda
Da steht in meiner Übersetzung (TB von Moewig 1986) dass Magda den ganzen langen darkovanischen Winter im Gildenhaus zu verbringen hat. Hä? War sie nicht gerade im Winter in Ardais eingeschneit und erst nach der Schneeschmelze in der Lage nach Thendara zurückzukehren?
Ähm, stimmt. Das ist ein Logikfehler im Buch,denn im dritten Abschnitt ist es kräftig Winter, es sind rund drei Monate vergangen, seit Magda ins Gildenhaus einzog. Und etwas länger sollte der Sommer wohl schon sein.ZitatOriginal von miranda
(...) kannst du nur Standard schreiben oder auch Casta“
Bezieht sich das „Standard“ hier auf eine Terrasprache oder eine auf Darkover gesprochene? Ich bin mir momentan nicht sicher, aber gibt es nicht auf Darkover auch eine Art Standard-Sprache, die alle verstehen (unabhängig vom jeweils muttersprachlichen Dialekt bzw. Darkover-Sprache)?Zu Peter schreibe ich hier jetzt nix, weil da im dritten Abschnitt etwas kommt.
ZitatOriginal von Grisel
Stilistisch war sie, bei aller Liebe, nicht gerade oberste Liga.
Das sehe ich im Allgemeinen auch so. Die Darkover-Bücher sind nun mal nicht unbedingt das, was man „Hochliteratur“ nennen könnte. Für mich ist das derzeit ein Ausruhen zwischen mental sehr anstrengenden Büchern. Daß dabei noch ernsthafte Probleme auftauchen und behandelt werden, ohne daß mich das in tiefe Depressionen o. ä. stürzt, ist ein sehr angenehmer Nebeneffekt.ZitatOriginal von miranda
Ich glaub da ist ihm einfach nicht bewusst dass Jaelle nicht so einfach die Identitäten wechseln kann wie Magda, die das genauso wie er ihr Leben lang tat.
Das Problem ist für mich viel grundlegender. So wie ich es sehe, ist Peter ein Terraner, der auf Darkover aufgewachsen ist und sich zwangsweise so weit als nötig angepaßt hat. Magda ist von Herkunft (Eltern) zwar Terranerin, aber auf Darkover geboren, denkt und fühlt als Darkoveranerin und hat Probleme, weil sie qua Herkunft eigentlich Terranerin ist. So steht sie von Anfang an zwischen den Welten, denn für die „echten“ Darkoveraner ist sie eine Terranan.Jaelle mag den interessanteren Job haben, Magda jedoch die größeren Probleme.
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So, jetzt bin ich von der wahlschlappe retour und hab dafür im zug hin Brunetti 16 und her die erste hälfte des Gildenhauses ausgelesen, hier wird ja schon fleissig diskutiert, und ich werde auch gleich eure beiträge lesen.
Ich erinnere mich vage daran, dieses Buch schon einmal gelesen zu haben - als letztes meiner Darkoverbücher, bevor ich damit aufhörte. Ich legte es beiseite, weil ich mir dachte: das sind keine amazonen, das sind amerikanische vorstadthausfrauen auf shoppingtour, oder noch verächtlicher: halbschuhtouristen.
Die beiden Frauen und ihr zugehörigkeits- und heimat-gesumse gehen mich schon in den ersten drei kapiteln an.
Kann sein, dass es nicht so drastisch ist, wenn man 'nur' in zwei verschiedenen städten und einem dorf aufgewachsen ist, aber ich kenne wie ich einer seßhaften und nachfragenden anverwandten jüngst erklärte, keine heimat in dem sinne. Heimat ist der raum, der sich im 2m-radius direkt um mich befindet, das einzige unverzichtbare mobiliar ist ein koffer und darin ein buch zur unterhaltung. Wenn ich wo zu lang bin, hab ich das gefühl, ich muss wieder an den horizont, weil da das gras dort grüner ist, ein halbes jahr ohne räumliche bewegung verursacht bei mir klaustrophobie, genauso wie wenn ich zu lange dieselben menschen um mich habe. Ich langeweile mich zu schnell mit meiner umgebung, und nichts ist lähmender als langeweile.
Als Magda wär ich wahrscheinlich auch nicht auf Darkover geblieben, sondern hätte jeden job irgendwo angenommen, nur um aus diesem roten finstren trauerloch hinauszukommen, ich wär vermutlich raumschiffoffizier; und als Jaelle wär mir nicht eingefallen einer kurzen gefühlsaufwallung wegen, die sowieso bald wieder vorbei ist, gleich eine heirat einzugehen.Wahrscheinlich gibt es unter menschen nestbauer und zugvögel. Ich bin letzterer und mit ersteren gibt es kaum berührungspunkte, es sei denn, sie lassen mich für eine woche auf ihrer chouch schlafen...
Cholayna ist - ich bin schon etwas in der mitte - der einzige charakter, der mich bislang anspricht, dem ich so etwas wie seelenverwandtschaft gegenüber empfinde...
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Im Weltbild-hardcover steht das auch mit dem winter, aber da hapert es wieder am lektorat, bzw daran, dass die autorin offenbar ihre fahnen nicht korrigiert hat, denn sie macht solche fehler ständig - gut, MZB hatte keinen computer, und vermutlich keine lust, die ganze seite nochmal zu tippen, aber im chronologischen ablauf seiner ureigenen welt sollte man sich schon etwas auskennen...
ausserdem ist sie eine spezialistin für kapitelweise widersprüche, auch ihre figuren sind wie das volinische fieber - mal so, mal anders keine durchgehenden charaktere, vor allem der nette Peter, der sich in Kyril verwandelt, als wär er vertauscht worden...
und sie wälzt seitenlang dieselben themen und dessen nicht genug, - dasselbe thema wird sogar in jedem zweiten kapitel wieder aufgewärmt...
Das mit der Mrs Peter Haldane fand ich eine ausgewachsene frechheit: sogar eine muslimische frau behält in den meisten muslimischen ländern nach der heirat ihren eigenen namen... ebenso wie ehefrauen im ach so rückständigen katholischen süden Europas und im katholischen Irland.
Peter benimmt sich nicht, wie ich es für einen terraner des 4. Jt erwarte, aber das ist vermutlich schon nächster abschnitt...
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Das mit den wolkenkratzern im Raumhaufen hab ich mir auch gedacht,und vor allem hab ich mir gedacht, dass es fertige bauteile gibt, die wie kleine schiffe irgendwo in einer zentralen baubehörde nach mass und vorschrift hergestellt und die einfach anlanden, und dann bezugs fertig da stehen, ohne dass man lang herumbauen muss, denn was ist für einen raumfahrer bequemer als ein schiffsähnliches bauwerk, sofern es halbwegs komfortabel ausgestattet ist?
Ausserdem will ich nach wie vor nicht glauben, dass es so etwas wie einen planetaren Raumhafen als umschlagsplatz braucht. Da schickt man irgendwo eine Raumstation in umlaufbahn um die fragliche sonne, die die darkoveraner ja dank dichter wolkendecke sowieso nicht sehen, und wenn man lebensmittel oder sonstwas auf dem planeten einhandeln will, oder sich irgendwo die füsse beim sightseeing vertreten will, fährt man mit einem shuttle runter - alles andere ist doch sagenhafte energieverschwendung.
Handelsumschlagplatz schön und gut, aber waren sind im all sicher besser aufgehoben, da ist die haltbarkeit besser, und die muss man nicht kompliziert landen, und dann wieder mit gewaltigen antriebsmitteln ins all retourkarren....zum thema galaktische umfahrungsstrasse fallen mir nur vorgonische bautrupps ein... hier ab minute 5:
http://www.youtube.com/watch?v=U9ZLi4sjcvQ&feature=related
in einem Imperium wird das problem einer hyperumfahrungsstrasse wahrscheinlich eher mittels todesstern gelöst... - es heisst zwar, sie wären keine diktatur und kein imperium sondern eine repräsentative demokratie, aber trotzdem...
das ist das sternenreich mit den vorgonenbautrupps nämlich auch... -
Zitat
Original von MagnaMater
Wahrscheinlich gibt es unter menschen nestbauer und zugvögel. Ich bin letzterer und mit ersteren gibt es kaum berührungspunkte, es sei denn, sie lassen mich für eine woche auf ihrer chouch schlafen...
Ich gehöre nach Deiner Definition eindeutig zu den ersteren. Eine Couch kann ich Dir mangels einer solchen nicht anbieten. Bleiben als Berührungspunkte nur die Darkover-Leserunden übrig.
Ich muß mich zu fast jeden Aus-dem-Haus-gehen zwingen. Würde ich als Single leben, würde ich das Haus vermutlich nur zu Dingen, die sich partout nicht vom Bildschirm aus erledigen lassen, verlassen.ZitatOriginal von MagnaMater
(...) ausserdem ist sie eine spezialistin für kapitelweise widersprüche, (...)
Allerdings. Was da an Widersprüchen hinsichtlich der Jahreszeit noch alles kommt, paßt auf keine Kuhhaut drauf. Das darf man halt alles nicht so eng sehen ...ZitatOriginal von MagnaMater
Das mit der Mrs Peter Haldane fand ich eine ausgewachsene frechheit:
Charlie hat das vor einiger Zeit in irgendeinem Thread erwähnt, daß eine solche Anrede einer Ehefrau heute noch in Großbritannien die übliche ist, und das sie selbst bisweilen so angeredet wird.Ansonsten: wenn die so praktisch denken würden wie MagnaMater, gäbe es die Buchreihe ja gar nicht.
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Chouch? ich nehm auch betten oder nackte matratzen...
Ausserdem konnte ich mich vor einigen jahren nach dem versäumen das anschlusszugs um 2h morgens ob eines freundlichen und freigiebigen sandlers in salzburg davon überzeugen, dass bahnhofsbänke ganz gut zum schlafen, rucksäcke gute kopfkissen, und die Salzburger Nachrichten eine sehr dicke, warme zeitung zum zudecken sind...
eine packung billigwein und ein mini-flascherl schnaps zum wärmen, und man hat alles glück der erde...
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Zitat
Original von MagnaMater
Chouch? ich nehm auch betten oder nackte matratzen...
Ein freies Bett (Gästebett) gibt es bei uns mangels Platz nicht. Und übrige Matratzen haben wir auch nicht. Man könnte höchstens eine Luftmatratze im Wohnzimmer auf den Boden legen, wenn man Tisch und Stühle beiseite schiebt. Auf Übernachtungsbesuch sind wir hier gar nicht eingerichtet. Da wirst Du wohl bei der Bahnhofsbank bleiben müssen. Wie die in Bad Hersfeld sind, weiß ich allerdings nicht. Bisher nicht ausprobiert.