'Gildenhaus Thendara' - Teil 1, Kapitel 4 - Kapitel 7

  • Da das immer kapitelweise wechselt, sollte ich meine Posts auch immer kapitelweise machen (zumindest in der Textverarbeitung so festhalten).


    Jaelle wird also zunehmend von Albträumen gequält. Dazu diese seltsame, nicht näher beschriebene Krankheit. Was da wohl herauskommt? Ob sie das Klima im HQ, oder das Essen dort nicht verträgt? Ob es wirklich diese „Schlaflernmaschine“ ist? Oder so was ganz einfaches wie eben doch schwanger? Ich habe das Gefühl, daß es ihr wesentlich schwerer fällt zurechtzukommen als Margali. Es wird von der terranischen Umgebung erwartet, daß sie sich sofort und perfekt einpaßt, und Peter ist mir nimmer noch nicht viel sympathischer geworden. Andererseits scheint Montray so langsam zu ahnen, daß er nicht ganz der Richtige auf dem Posten dort ist. Sein Sohn kommt auf Darkover ganz gut klar; er scheint sich - ähnlich Margali - auf Darkover zuhause zu fühlen und die Sitten und Gebräuche zu respektieren. Der Agent Aleki scheint sich zumindest Mühe zu geben; mal sehen, was von dem noch zu lesen ist. Aber in die Trockenstädte. :yikes Wenn das nicht mal einen Sturm auslösen wird ...


    Cholayna scheint mir immer noch sehr vernünftig zu sein. Bei ihr vermute ich eine recht umfassende Aus- und Bildung und einiges an gutem Willen. Zumindest macht sie bisher diesen Eindruck auf mich.


    Übrigens tauchte kurz vor der "Explosion" Jaelles der Begriff "Squaw" auf. Im ersten Abschnitt hatte ich schon den Bezug zur amerikanischen Geschichte hergestellt, da ist er sogar im Buch (zumindest begrifflich) vorhanden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Vorsicht, ich kann das hier nicht mehr so nach Kapiteln trennen. Aber wirkliche Spoiler haben wir hier ja vorerst eh nicht.


    Jaelle. Die Arme ist ja wirklich komplett kulturgeschockt. Wäre vielleicht besser gewesen, sie nicht ins kalte Wasser zu werfen, sondern das langsamer anzugehen. Aber gut, das wäre Peters Aufgabe gewesen und der zeigt sich ja als A...loch des Jahres.
    Ist aber auch nicht durchgehend. ZB hätte er eigentlich komplett auszucken müssen, als Jaelle ihn wegstößt und sich selbst körperlich verteidigt. Das scheint ihn aber weniger zu stören, als daß sie ihm keine Rasiercreme besorgt hat.


    Interessant finde ich die politischen Entwicklungen. Da wird mit diesem Alessandro Li also nun jemand entsandt, der die Stellung Darkovers im Imperium neu überdenken soll. Er allein entscheidet das? Wird hier wieder mal nicht an die Einheimischen gedacht und was sie dazu zu sagen haben?


    Und wir treffen einen alten Bekannten, Kadarin, bei dem Jaelle nicht ganz sicher ist, was er ist. Teilweise Chieri, oder? "An den Feuern von Hastur" ist schon wieder so lange her.


    Wade Montray mochte ich schon beim ersten Mal ganz gern, wohl auch weil er einer der wenigen sympathischen terranischen Männer ist.
    Mit dem Hintergrundwissen, daß er


    ist er natürlich noch interessanter.

  • Magda.


    Anfangs wirkt das Leben im Gildenhaus ja ganz nett. Die Frauen kümmern sich um einander, jede hat ihre Aufgabe, sie arbeiten zusammen, nett.


    Aber schon die erste Sitzung, bei der die drei Neulinge komplett fertig gemacht werden, hat mir leichtes Unbehagen verursacht. Magda stellt fest, daß das beabsichtigt ist, um sie zum Nachdenken zu bringen. Die Methode stelle ich trotzdem in Frage. Besonders Camilla kann ich nicht einschätzen, weil sie zwischen lieb sein und bösartig sein hin und her wechselt.
    Und wie kommt Magda dazu, zu glauben, Frauen würden weniger unter Kälte leiden, körperlich? Soweit ich weiß ist es erwiesenermaßen genau umgekehrt. Und praktisch auch.
    Ich habe jetzt schon den dritten männlichen Bürogenossen und kämpfe immer noch den Kampf gegen das meiner Ansicht nach nicht ununterbrochen offen sein müssende Fenster.


    Doria wird fertiggemacht, weil sie keinen wirklichen Grund für ihren Wunsch nach Aufnahme geben kann, weil sie nichts anderes kennt. Kommt da keiner auf den Gedanken, im Haus aufgewachsene Mädchen für eine gewisse Zeit in die Außenwelt zu schicken, damit sie überhaupt den Unterschied kennen und sich entscheiden können?


    Interessant fand ich auch Magdas Reaktion auf die beiden Mädchen, die Zärtlichkeiten austauschen. Müssen wir auch sexuell davon ausgehen, daß die Terraner in 1000en Jahren nichts gelernt haben und Homosexualität immer noch ein haariges Thema ist? Weigere ich mich auch zu glauben.


    Ganz extrem fand ich das letzte Kapitel. Zuerst heißt es, daß da an die 30, 40 Frauen im Haus leben. Und dann ist keine außer Magda da, die Byrna beistehen kann? Und keine, die Camilla bei der Verteidigung helfen kann?
    Das Ende des Kapitels hat mich wirklich geärgert. Sie sagen noch, daß Magda keine Erfahrung hat, lassen sie trotzdem kämpfen und machen sie dann vollkommen fertig, weil sie den Mann getötet hat - im Rausch - obwohl er kapituliert hat. Ja und? Das war ihr erster richtiger Kampf. Kann schon sein, daß Camilla und Lauria erregt sind, aber könnte man vielleicht ein bißchen verständnisvoller sein bzw. sich der Tatsache bewußt sein, daß es ihre Schuld ist, weil sie Magda in die Situation gebracht haben?


    Ganz schlimm ist auch die Sache mit den männlichen Kindern, die nur bis 5 bleiben dürfen. Zeigt sehr schön, daß das Leben als Entsagende doch nicht ganz das Gelbe vom Ei ist.
    Und wie Byrna sich fertig macht, weil sie den Eid gebrochen hat durch ihre nicht gewollte Schwangerschaft. Abtreibung? Also muß das Kind ja doch gewollt gewesen sein.


    Nein, der Eindruck vom letzten Buch bleibt bestehen, daß mir die Lebensform der Entsagenden auch nicht wirklich zusagt.


    Wobei das vielleicht auch gewollt ist. Denn es endet immerhin damit,


    Und wir erfahren auch kurz, daß es eine gewisse Schwesternschaft gibt, zu der die Heilerinnnen und Hebammen gehören.

  • Seite 92: Deshalb hat es auf Terra eine Industrielle Revolution gegeben. Irgendwem muß es bis obenhin gestanden haben, Ställe auszumisten!
    :grin



    Immer wieder prallen die beiden Welten Darkover - Terra aufeinander. Nicht sicher bin ich mir, ob den inneren Konflikten, in denen sich etwa Jaelle und Margali befinden, bisher in der vollen Konsequenz beschrieben wurden. Zum Ausdruck kommt das (also der innere Konflikt) etwa auf Seite 86: und sie selbst - trug sie die Verantwortung dafür, daß dieser Mann in den Stand gesetzt wurde, ihre Leute auszuspionieren?



    Seite 102: “Nichts, was ihr lernen werdet, ist von der geringsten Bedeutung, außer dem einen: Ihr werdet lernen, auf neue Art von euch und von anderen Frauen zu denken.“
    Das ließe sich - in abgewandelter Form - auf so manches anwenden bzw. beziehen.


    Die „Lehrstunde“ mit den drei neuen bringt wieder zutage, daß die Darkoveraner möglicherweise nicht die Barbaren sind, für die sie von den Terranern gehalten werden. Zumindest schließe ich das aus den Gedanken Margalis.



    Etwas ins Schleudern geriet ich, als Kadarin fürs spionieren vorbereitet werden sollte. Irgendwas habe ich da wohl falsch verstanden, denn ursprünglich dachte ich, daß dieser Aleki dafür vorgesehen sei.


    Allesandro Li ist mir übrigens auch eher unsympathisch. Wie gesagt, die Motivation, die Art der Eroberung hier eben eines anderen Planeten kommt mir aus der amerikanischen Geschichte vertraut vor. Zu vertraut. Und ich mag diese Einstellung nicht.


    Seite 117. “Piedro hat mir euer System der repräsentativen Demokratie erklärt, und mir kommt das wie ein Verfahren vor, Entscheidungen in die Hände von denjenigen zu legen, die ungeeignet sind, sie zu treffen. Hört ihr lieber auf die Stimmen von tausend - oder einer Million - Dummköpfen, statt auf die Stimme eines einzigen klugen Mannes, der sin diesen Dingen gut ausgebildet ist?“
    Heute, am Wahltag, lieber keinen Kommentar. :grin Doch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Und ein Nachdenken sowieso nicht.



    Ansonsten wird im Jaelle-Kapitel klar, daß sie und Peter nicht zusammenpassen. Wenn er sich nicht ändert, oder sie sich völlig aufgibt, wird das nix. Wie das allerdings enden soll, ohne daß es eine Katastrophe in der einen oder anderen Art gibt, das überblicke ich noch nicht.


    Geschafft hat mich dann das Schlußkapitel dieses Abschnitts, vor allem der Kampf und sein Ausgang. Die nächste Katastrophe. Jetzt wird sie das Haus vielleicht verlassen müssen und ausgestoßen werden. Nur wo soll sie hin? Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ihr altes Leben wieder aufnehmen kann (oder will). Und dann gibt es da diese seltsamen Erscheinungen, um es mal so zu nennen. Da ich schon mal ans Ende gelinst habe, kann ich mir vorstellen, wohin sich da ein Kontakt aufbaut. Doch wie diese vielen Fäden alle zu einer Handlung verknüpft werden sollen - zum Glück muß das nicht ich erledigen, sondern hat MZB das schon getan.



    Jedenfalls gibt es keine „fehlende epische Breite“ zu bemängeln, und das Buch gefällt mir bisher außerordentlich gut. Selbst wenn ich im Moment nicht weiß, wie sich das Ganze fügen und lösen soll.



    Nachdem ich das Vorige offline geschrieben habe, habe ich Grisels Posts gelesen. Ich packe die Antworten mit hier hinein.



    Zitat

    Original von Grisel
    Und wir treffen einen alten Bekannten, Kadarin, bei dem Jaelle nicht ganz sicher ist, was er ist. Teilweise Chieri, oder? "An den Feuern von Hastur" ist schon wieder so lange her.


    :nerv Richtig, stimmt. Deshalb war mir der Name so unbekannt, aber doch bekannt. Der hatte damals doch eine ähnlich undurchsichtige Rolle gespielt. Hm, wenn wir die "Entsagenden Trilogie" durch haben, möchte ich am liebsten mit den "Feuern von Hastur" beginnend alle Bücher nochmals hintereinander lesen. Mal sehen, ob das zeitlich irgendwie ausgeht. (Vermutlich eher nicht.)



    Zitat

    Original von Grisel
    Das Ende des Kapitels hat mich wirklich geärgert. Sie sagen noch, daß Magda keine Erfahrung hat, lassen sie trotzdem kämpfen und machen sie dann vollkommen fertig, weil sie den Mann getötet hat - im Rausch - obwohl er kapituliert hat.


    Mich hat es mehr irritiert, weil es unlogisch ist. Daß da immer die gleichen Amazonen auftauchen, finde ich insofern logisch, als daß MZB die Anzahl der Protas überschaubar halten wollte. Außerdem, wenn die anderen alles machen, was bleibt dann für Margali zu tun übrig? ;-)


    Was mich irritiert ist, daß Lauria so reagiert. Sie weiß doch, wer Margali ist, was sie kann und was nicht, was sie weiß und was nicht. Daß sie mit diesem Wissen so reagiert hat, das paßt irgendwie nicht. Meiner Meinung nach liegt hier ein Versagen der Oberen vor - sie haben Margali eine Aufgabe (Kämpfen) gegeben, der sie nicht gewachsen war. Mit entsprechenden Folgen, und machen sie nun dafür verantwortlich. Übrigens geht es nicht um den getöteten Mann, sondern um den lebenden verwundeten. Der hatte wohl ein Aufgeben-Zeichen gemacht, was Margali nicht bemerkt hatte oder nicht deuten konnte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Etwas ins Schleudern geriet ich, als Kadarin fürs spionieren vorbereitet werden sollte. Irgendwas habe ich da wohl falsch verstanden, denn ursprünglich dachte ich, daß dieser Aleki dafür vorgesehen sei.


    Li ist dieser Inspektor, oder wie immer man das nennen will, der den Status von Darkover neu bewerten soll. Und Kadarin soll ihn dabei wohl führen.


    Zitat

    Seite 117. “Piedro hat mir euer System der repräsentativen Demokratie erklärt, und mir kommt das wie ein Verfahren vor, Entscheidungen in die Hände von denjenigen zu legen, die ungeeignet sind, sie zu treffen. Hört ihr lieber auf die Stimmen von tausend - oder einer Million - Dummköpfen, statt auf die Stimme eines einzigen klugen Mannes, der sin diesen Dingen gut ausgebildet ist?“
    Heute, am Wahltag, lieber keinen Kommentar. :grin Doch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Und ein Nachdenken sowieso nicht.


    Vor allem hinkt Jaelles Argumentation ein wenig. In beiden Welten regieren wenige viele, doch wir - oder die Terraner - suchen uns unsere wenigstens aus, auf Darkover werden sie geboren. Lorill Hastur scheint ein vernünftiger Mann zu sein, aber was, wenn er ein Idiot wäre oder ein Tyrann? Und auch die restlichen Ratssitze sind vererbt. Also, inwiefern ist das feudale System besser?


    Zitat

    Ansonsten wird im Jaelle-Kapitel klar, daß sie und Peter nicht zusammenpassen. Wenn er sich nicht ändert, oder sie sich völlig aufgibt, wird das nix. Wie das allerdings enden soll, ohne daß es eine Katastrophe in der einen oder anderen Art gibt, das überblicke ich noch nicht.


    Zumindest wird Jaelle nun klar, was das Problem ist, daß sie zu schnell im verliebten Wahn geheiratet haben. Wobei ich es interessant gefunden habe, daß sie daran gedacht hat, einst als alte Frau im Gildenhaus zu sitzen. An "bis daß der Tod Euch scheidet" scheint sie hier nicht zu denken, oder sie gedenkt ihn zu überleben.


    Zitat

    Hm, wenn wir die "Entsagenden Trilogie" durch haben, möchte ich am liebsten mit den "Feuern von Hastur" beginnend alle Bücher nochmals hintereinander lesen. Mal sehen, ob das zeitlich irgendwie ausgeht. (Vermutlich eher nicht.)


    Richtig. Schön dableiben und bis zum Ende mit uns lesen. :grin


    Zitat

    Mich hat es mehr irritiert, weil es unlogisch ist. Daß da immer die gleichen Amazonen auftauchen, finde ich insofern logisch, als daß MZB die Anzahl der Protas überschaubar halten wollte. Außerdem, wenn die anderen alles machen, was bleibt dann für Margali zu tun übrig? ;-)


    Dann hätte sie das anders erklären sollen, daß die anderen ständig unterwegs sind, oder alt, krank, verletzt, wasauchimmer. So wirkt es merkwürdig.


    Zitat

    Was mich irritiert ist, daß Lauria so reagiert. Sie weiß doch, wer Margali ist, was sie kann und was nicht, was sie weiß und was nicht. Daß sie mit diesem Wissen so reagiert hat, das paßt irgendwie nicht. Meiner Meinung nach liegt hier ein Versagen der Oberen vor - sie haben Margali eine Aufgabe (Kämpfen) gegeben, der sie nicht gewachsen war. Mit entsprechenden Folgen, und machen sie nun dafür verantwortlich. Übrigens geht es nicht um den getöteten Mann, sondern um den lebenden verwundeten. Der hatte wohl ein Aufgeben-Zeichen gemacht, was Margali nicht bemerkt hatte oder nicht deuten konnte.


    Richtig, der war es. Sehe ich ja genauso. Ebenso, wie nett sie zu dem Söldner sind. Gut, ihm mag unrecht getan worden sein von Magda, aber er hat immer noch versucht, mit Waffengewalt einzudringen und hätte man sie nicht aufgehalten, wer weiß was sie mit Keitha - was für ein Name! - und den anderen gemacht hätten.


    Zu den Namen, ich finde, da war sie schon mal besser. Warum nicht mal ein paar alte Namen recyclen, statt extrem künstlich klingende Namen wie Doria oder eben meinen Antifavoriten Keitha zu verwenden. Schreit geradezu "ich brauche Fantasynamen".

  • Zitat

    Original von Grisel
    Li ist dieser Inspektor, oder wie immer man das nennen will, der den Status von Darkover neu bewerten soll. Und Kadarin soll ihn dabei wohl führen.


    Ich hatte das ursprünglich nur so verstanden, daß Li alleine gehen soll. Plötzlich war da Kadarin.



    Zitat

    Original von Grisel
    Vor allem hinkt Jaelles Argumentation ein wenig. In beiden Welten regieren wenige viele, doch wir - oder die Terraner - suchen uns unsere wenigstens aus, auf Darkover werden sie geboren. Lorill Hastur scheint ein vernünftiger Mann zu sein, aber was, wenn er ein Idiot wäre oder ein Tyrann? Und auch die restlichen Ratssitze sind vererbt. Also, inwiefern ist das feudale System besser?


    Na ja, ob wir uns die so aussuchen, sei mal dahingestellt. Ich habe, vor allem aus der Zeit, da ich noch sowas wie Ideale und Idealismus hatte, einiges an (praktischen) politischen Erfahrungen gesammelt. Nach oben kommen die,
    - die die härtesten Ellenbogen haben
    - die wenigsten Skrupel haben
    - den ausgeprägtesten Machtinstinkt haben
    - über ausreichend finanzielle Mittel verfügen
    - den Proporzansprüchen genügen
    - die am meisten von der Familie unterstützt werden, dabei dieselbe aber fast vollständig vernachlässigen müssen.
    Nebensächlichkeiten wie Sachkenntnis sind auch solche, also überhaupt nicht erforderlich.
    In einem hat Jaelle recht: in unserem System ist eine „Ausbildung“ zum Politiker nicht erforderlich, Sachkenntnis sowieso nicht. Vor Idioten und Tyrannen sind wir auch nicht geschützt. (Letztere erreichen inzwischen in Deutschland erschreckend hohe Wahlergebnisse.)
    Ob ein feudales System besser als eine, fast hätte ich geschrieben sogenannte, Demokratie ist, weiß ich nicht. Das hängt (für beide Systeme) von den jeweils Handelnden ab. Fest steht nur, daß man in einem feudalen System für die Herrschaft ausgebildet und darauf vorbereitet werden kann, in einem demokratischen nicht. Ob das geschieht, ob die Personen überhaupt für das Amt geeignet sind, das ist dann eine andere Frage. Ich weigere mich nur, das eine System per se als gut, das andere per se als schlecht zu bezeichnen.



    Zitat

    Original von Grisel
    Wobei ich es interessant gefunden habe, daß sie daran gedacht hat, einst als alte Frau im Gildenhaus zu sitzen. An "bis daß der Tod Euch scheidet" scheint sie hier nicht zu denken, oder sie gedenkt ihn zu überleben.


    Na ja, es heißt doch, daß es den Entsagenden frei steht, für eine zeitlang als Freipartnerin mit einem Mann zu leben. Also gehen sie davon aus, daß eine solche Partnerschaft zeitlich begrenzt ist.



    Zitat

    Original von Grisel
    Richtig. Schön dableiben und bis zum Ende mit uns lesen.


    Nur keine falschen Hoffnungen. Ich habe nicht vor, die Darkover-Leserunden zu verlassen. :grin



    Zu dem Kampfausgang schreibe ich hier jetzt nichts, weil sich das teilweise im nächsten Abschnitt klärt (was ich nicht erwartet hatte).


    Den nächsten Abschnitt habe ich gestern noch durchgelesen, komme aber erst später dazu, meine im Kopf schwirrenden Gedanken in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen und zu posten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hier hab ich einige reibepunkte, die mir absolut nicht passen, ich hab grad anlässlich der 200-Jahrfeiern über den nicht besonders weit hergeholten vergleich zwischen Andreas Hofer und Osama Bin Laden nachgedacht, aber angesichts von Darkover scheint mir der Taliban-vergleich wesentlich angebrachter.


    Gut, ich konnte die comyn noch nie leiden, das bisschen was wir von den trockenstädtern als zusätzliche barbarei gehört haben, fällt im vergleich zu restdarkover kaum noch krasser aus...


    beides wird von einer religiös-gebildeten elite - die comyn sind ihrem auftreten nach offenbar eine schamanen/brahmanen-kaste - gelenkt, die sich einbildet, sie könne bestimmen, was andere für sie zu tun haben, und wer zu ihnen gehört, und wer nicht.


    Jaelle wird mir extrem unsympathisch, denn sie outet sich als comyn, weil sie automatisch davon ausgeht, dass ihre darkovanischen mitbürger dummköpfe sind, die am besten nicht mit problemen der allgemeinheit beschäftigt werden sollen, und sowieso nichts begreifen, auch wenn man es ihnen erklärt - denn wenn sie etwas nicht begreift, und es sie nicht interessiert, muss das automatisch auch für die mehrheit der anderen gelten.


    SiColliers beobachtung ist durchaus berechtigt:
    Nebensächlichkeiten wie Sachkenntnis sind auch solche, also überhaupt nicht erforderlich.


    Das ist auch richtig, der parteiführer oder ressortsführer in einer regierung braucht eigentlich nur eine sachkenntnis: die des verkaufens, er muss die parteilinie nur gut rüberbringen. Ahnung haben ist nicht unbedingt sein job. Wen man hinter den politikern nämlich nicht sieht, ist der riesenschwanz von parteilichen und überparteilichen fachleuten und experten, der jedes neue gesetz, jede neue massnahme überprüfen und abwiegen, gutachten schreiben und änderungen vorschlagen, oder ihnen klipp und klar sagen: so geht es nicht. Ideal ist es natürlich schon, wenn ein politiker sich damit beschäftigt hat, und weiss, wovon er redet, dann lässt er sich von anderen nicht so leicht dreinreden, wenn man ihm was ausreden will, was er für richtig und nötig hält


    Mir mag der wahlausgang nicht gefallen, aber die mehrheit der bürger hat gesprochen, und leute die konservativ wählen haben nicht automatisch einen an der waffel, sondern sehr gute gründe, so zu wählen, wie sie wählen - ausserdem sollen die politiker, die uns mit dem ausverkauf des staates und ihrer unfähigkeit den anfängen der weltweiten ausbeutung zu wehren die suppe eingebrockt haben, sie gefälligst auch selbst wieder auslöffeln... opposition ist ein leichteres geschäft, je blöder sie sich dabei anstellen; in OÖ hat man die landesgelder besonders scharfsinnig einem ungarischen spekulanten geschenkt, der sie hoch verzinst anlegen will, ob er tatsächlich vertrauenswürdig ist, oder die regierung so blauäugig, wie sie momentan scheint, wird die zeit zeigen...
    wenn der mehrheit eine demokratische regierung wirklich nicht passt, ist sie bei der nächsten wahl wieder weg, hingegen einen comyn loszuwerden, dürfte extrem schwer sein, da muss man ihm schon einen assassinen schicken, wenn man mit ihm nicht zufrieden ist, und der muss laran haben, und ausgebildet sein, um seine wahren gedanken zu verbergen...



    Mir sind hier irgendwo bei den Amazonen und den Frauen ihres umfelds die Suffragetten eingefallen - eine gruppe von wenigen frauen, denen es immerhin gelang, binnen von 100 jahren in weiten teilen europas das frauenwahlrecht durchzusetzen. Die Entsagenden gibt es schon seit 700/bzw 500 Jahren, und die haben es nicht geschafft, die gesellschaft merklich zu beeinflussen.


    Auch ist das feudalsystem wieder mal unglaubwürdig, denn bei der brandbekämpfung sagt eine bäurin, die schliesslich leibeigene von Armida ist, die frauen dort wären turmhexen - und noch dazu verbotene türme, und das sagt sie als untertanin der Altons - Gut, Damon ist nicht der typ dazu, aber sowas verjagt jeder andere comyn von land und hof, vor allem ist es nicht logisch, wenn eine freie amazone die gebärenden der dörfer versorgt, dass die frauen sie und ihre schwesternschaft nicht anerkennen.
    Die Amazonen arbeiten ja so ähnlich auf gemeinschaftsbasis und zur armenhilfe wie die Beghinen im MA, und die hatten einen solchen zulauf von frauen aller schichten, dass obrigkeit und kirche sie verfolgen und wieder auf linie bringen musste.
    Wenn die handvoll der Amazonen und Avarrapriesterinnen es nur halbwegs sinnvoll angefangen hätten, wären sie die zahlreichste nicht-comyn-gemeinschaft und ein großer machtfaktor. Vor allem, da es ja keine Frauenklöster für arme laranlose frauen gibt. Irgendwie ist das nicht logisch, dass es inzwischen nicht wesentlich mehr von ihnen gibt, und sie gesellschaftlich akzeptierter sind, vor allem, braucht jede frau jedes jahr eine hebamme, hebammen wie auch heilerinnen sind meisst schwertschwestern, ich würd mich hüten, hinter einer schwertschwester blöd herzureden, es kann ja sein, dass ich sie ums nächste eck schon brauche.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • auf p 118 stößt mir schon wieder auf, dass schon das erstkontaktteam über ESP bei den darkoveranern berichtet haben müsste, und das imperium tut noch immer noch so, als hätte es keine eigenen ESP-Akademien...


    Das springen von Kadarin zu Zandru, wie ich ihn nenne, habe ich auch aprupt gefunden, ich dachte, Kadarin geht in die Trockenstädte und Zandru irgendwohin in den Domänen, dann sind sie plötzlich zusammen, ich bin schon ganz wirr, und ich hab das gefühl, das liegt nicht an mir, sondern am inkoherenten geschreibsel... Von den männern is Li bislang der sympathischste, ich frag mich, ob sein besuch was bringt.


    Weiters logisch nicht folgen kann ich der sache mit dem warmen wasser: die haben doch im vorigen kapitel warmes wasser im haus, das aus einer thermalquelle kommt, so hab ich das zumindest verstanden. *ätz* Ich stell mir das ziemlich anstrengend vor, wenn man den Geysir unter dem haus jeden abend mit matrixtechnik versiegen lassen muss, bloss damit die gildenschülerinnen am nächsten tag wie in jane Eyre das eis aufhacken können, udn sich kalt waschen müssen... - erzählt mir, wie kann das haus oder das wasser jemals kalt sein, wenn sie thermalwasser darin eingeleitet haben? Das wasser muss mindestens 75° wenn nicht mehr haben, dadurch dass man es kühlt, kann man das ganze haus samt dojo heizen, ohne einen einzigen baum dafür fällen zu müssen (nachdem man die holzrohre für die wände gebohrt hat)...


    p146: Und die sache von Margali und dem söldner hab ich auch nicht ganz mitgekriegt. Der hat angegriffen, ich verstehe nicht, warum die drei männer nicht allessamt getötet wurden, sie kommen um amazonen zu töten. Wenn jemand nicht getötet werden will, soll er gleich von anfang an nicht mit einem schwert in der gegend herumlaufen und es vermieten, und gewaltsam in häuser einbrechen. Wer eine waffe benutzt, kommt durch die waffe um. Ende. Wenn er sich für sowas wie einen überfall auf ein haus mit bewaffneten frauen hergibt, um eine frau zu entführen, pech.


    Und wie war das noch, ich find die stelle grad nicht: - ach ja: p153: töte nur, wenn du zu töten beabsichtigst... was ist schlimmer, mord im affekt, oder mord aus berechnung - ich würd sagen zweiteres. Ersteres ist wegen vorübergehender unzurechnungsfähigkeit entschuldbar und angesichts der situation völlig verständlich, und der söldner hat ja angefangen.


    Ich sah grad gestern die wunderbare szene in Mr und Mrs Smith, wo die Mrs dem waffenhändler als domina das genick bricht: das wäre in Margalis situation wohl die beste antwort gewesen: Ok, das jetzt hab ich beabsichtigt. Besser so? Ich find überhaupt, dass sie sich den Amazonen zu sehr anbiedert, und ich versteh gar nicht, warum sie verschweigt wer sie wirklich ist, und woher sie kommt, sie belügt ja ihre schwestern, wenn sie nicht zugibt, wer sie ist, und warum sie sich so seltsam verhält. Sie will etwas sein, was sie nicht ist, und sie behauptet gleichzeitig, sie wäre keine undercoveragentin mehr, benimmt sich aber so, da geht was nicht zusammen.


    p 125: Wie lange braucht Jaelle eigentlich noch, um zu merken, dass sie Peter abgeliebt hat, und weiter ziehen soll?


    p159 hat mich auffahren lassen, da steht glatt etwas von terranischer erziehung bei Peter - hä? das klingt eher so nach terranischer vor 1950-erziehung. Also ich würde es für beleidigend empfinden, wenn mein gefährte sich um meine kleidung und meine toilettgegenstände kümmert, und ich käme nie auf den gedanken, dass mich seine kleidung und seine toilettgegenstände etwas angehen. Das empfände ich als krasse verletzung meiner privatsphäre, sowie seiner privatsphäre meinerseits. Wenn sich einer zu der exotischen idee verstiege, ich sollte ihm seine schuhe bringen, täte ich das einzig und allein, um sie ihm nachzuwerfen, und wenn er mich so schwach anredet wie Peter Jaelle, ist das nächste, was ich tu, ist seine koffer packen, vor die wohnungstür stellen und den Scheidungsanwalt anrufen. Ich dachte, sie ist eine freie Amazone?


    Die Entsagenden kann ich noch weniger riechen als vorher, aber ich hatte das buch deswegen in erinnerung, weil ich mich an die geschichte mit dem spinnenden mädchen im spinnenden verein erinnern konnte, und damals niemanden unter den handelnden personen fand, der mich interessiert hätte. Inzwischen interessiert mich zumindest Cholayna, wenn ich Magdas herkunft gehabt hätte, wäre ich raus aus dem loch und raumschiffsoffizierin geworden, grad auf so einem afghanen-planeten hab ich als frau überhaupt nichts verloren, das muss ihr ja schon bei ihrer ausbildung auf Alpha geschossen sein, Peter hin Peter her, und so mcohte sie ihn eh nie, dass das lang gehalten hätte - überhaupt finde ich den planeten Alpha sehr interessant: dort gibts veganes essen, die darkoveraner haben anscheinend noch nicht durchschaut, dass tierhaltung mehr ressoursen als pflanzenanbau braucht, und mehr treibhausgase erzeugt, was man vor allem auf Darkover tunlichst unterlassen sollte - da legt man doch eher grössere und ertragreichere solarbetriebene gewächshäuser an, als dass man viecher über den empfindlichen boden treibt...
    und vor allem kutteln :yikes - soll ich kotzen? Als vegetarierin konnte ich mich nie so höflich stellen, dass ich meinen gastgebern nicht mitteilte, das aas könnts euch selber fressen, ich nehm dankend das nackte vollkornbrot und die kekse. Ach vollkornbrot - ich sollt mir jetzt eines kaufen gehen... es ist scho 17:13...


    so, jetzt hab ich für eine ganze woche kornspitze daheim... :rolleyes

    DC :lesend


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    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Das ist auch richtig, der parteiführer oder ressortsführer in einer regierung braucht eigentlich nur eine sachkenntnis: die des verkaufens, er muss die parteilinie nur gut rüberbringen. Ahnung haben ist nicht unbedingt sein job. Wen man hinter den politikern nämlich nicht sieht, ist der riesenschwanz von parteilichen und überparteilichen fachleuten und experten, (...)


    Okay, ist schon klar das mit den Fachleuten. Vergessen hatte ich vielleicht zu erwähnen, daß so etwas wie Ethik oder Grundsätze auch möglichst bald über Bord geworfen werden müssen. Denn das einzige, was zählt, ist an die Macht zu kommen, dort zu bleiben und nicht die Quittung zu erhalten. Das ist keine Spekulation, sondern eigene Erfahrung. Als mir das in meiner Jugend, da ich politisch ziemlich aktiv und der Meinung war, etwas für die Menschen, die Bürger und das Land zu tun, bewußt und deutlich geworden war, habe ich meine Aktivitäten eingestellt.



    :gruebel Habt ihr in Österreich auch Wahlen gehabt oder hast Du auf die gestrigen deutschen angespielt?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Das kann ich glatt vollinhaltlich unterschreiben.


    Vor allem find ich ein weggeben vor der entwöhnung etwas krass.
    Die frühmittelalterlichen Iren haben sich von ihren kindern ernst mit 7 verabschiedet, auch im MA war das pagenalter 7, in dem die ritter ihre kinder zu bekannten zur ausbildung geschickt haben, aber da darkover ja 40-tage wochen und ich glaub auch 14 monate hat, kommt das vielleicht hin, das kind ist nicht mehr soo klein.


    Was isch auch nciht versteh, ist vielleicht schon nächster abschnitt: warum hat Magda ihren terranischen Fruchtbarkeitshemmer nciht mitgenommen? Auf so etwas würde ich nie verzichten, da könnte die welt hinterm zaun gar nicht so interessant sein, als dass ich ohne meine terranische medizintasche dorthin ginge, und für mindestens ein jahr reserve dabei hab... wieder ein beweis, dass Magda nciht ganz zurechnungsfähig ist



    Und nicht nur die körpertemperatur bei frauen stimmt nicht: auch die hellhäutigen wüstenbewohner in den trockenstädten, die sie mit der wüstenhitze begründet hatte, gleich im satz nachdem Cholayna gesagt hat, dass es auf ihrer welt hell ist - wenn es heiss ist, und es nirgends schatten gibt, sterben die hellhäutigen zuerst aus, übrig bleiben die dunkleren typen... da ist was verquer :pille


    Ich bin dunkelblond/hellbraun, und habe mich seit jahren nicht mehr in die sonne begeben, jetzt im september bin ich seit jahren wieder einmal im feld, und meine haut auf den armen ist binnen dreier wochen trotz langer ärmel und wolken so braun, als wär ich eine süditalienerin, ich hab mit einem gebürtigen süditaliener verglichen - selbe farb. Mein alabasterteint ist dahin - sogar die füsse haben streifen. Die trockenstädter können unmöglich blass und blond sein, nichtmal unter dicken wolken.

    DC :lesend


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    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Si, wir hatten wahlen, scheussliche wahlen, von links aus gesehen...
    waren aber auch denkzettelwahlen in OÖ und Linz, weil mehrere eher uncharmante weit vorn gereihte undiplomatisch geurasst haben...


    wenn nciht einmal die roten stadtbediensteten rot wählen, weiss man, wo der hammer und die sichel hängt - bei den rechten...


    ich war lang genug wahlhelferin für die partei, hab flugblätter und zeitungen ausgeteilt, bei den letzten beiden wahlen nicht mehr, der lokale wählomat schickt mich 1) zu den kommunisten 2) kurioserweise zur VP 3) zu den grünen und erst 4. zu den roten - ich bleib der partei meines Urgroßvaters zwar aus tradition treu, aber ich muss den aktuellen chefs nicht mehr zuhören... sie machen mich krank

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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  • Dann haben wir wohl nicht nur, was den Heimatbegriff, sondern auch, was die politischen Vorstellungen betrifft, verschiedene Vorstellungen.



    Ich habe ansonsten mit den Logiklöchern (ich sage nur: Jahreszeiten) und sonstigen Ungereimtheiten weniger Probleme. In einem Fantasy/Sci-Fi Buch verzeihe ich viel, was ich etwa in einem historischen Roman bemängeln würde. Und technisch hinterfragen tue ich die sowieso nicht. In einem Roman kann man mir fast alles weiß machen, sofern es in sich schlüssig ist. Ob ich einem Sachbuchautor den Beweis, daß man schneller als Lichtgeschwindigkeit fliegen kann, abnehmen würde - darüber muß ich erst mal nachdenken. :chen


    Ich komme mit dem Buch ausnehmen gut klar und hoffe, heute noch einen großen Teil vom vierten Abschnitt lesen zu können. :-] Jedenfalls bwirkt das Buch einen unwahrscheinlichen Sog, das nächste Raumschiff zu besteigen und nach Darkover umzusiedeln. Wo war nochmal der nächstliegende Raumhafen...?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Die frühmittelalterlichen Iren haben sich von ihren kindern ernst mit 7 verabschiedet, auch im MA war das pagenalter 7, in dem die ritter ihre kinder zu bekannten zur ausbildung geschickt haben, aber da darkover ja 40-tage wochen und ich glaub auch 14 monate hat, kommt das vielleicht hin, das kind ist nicht mehr soo klein.


    Das Nachrechnen erspare ich mir jetzt. :grin


    Ich entsinne mich, daß es vor vielen Jahren in der Schule im Geschichtsunterricht hieß (oder habe ich das bei Neil Postman in "Das Verschwinden der Kindheit" gelesen? Weiß ich jetzt nicht mehr, ist auch egal.), daß ein Mensch mit 7 als erwachsen galt, weil dann das Erlernen der Sprache abgeschlossen sei. Das würde zu Deiner Erklärung passen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Moment das waren 28h tage, 10 tage wochen, 40 tage monate, und 14 monate, das heisst, dass man in einem jahr... hmmm


    ausgerechnet ich schwachmatikus muss rechnen


    wir haben im jahr 365 tage a 24 h müsste, wenn ich nicht völlig unfähig bin 8760 h/jahr sein, was mir irgendwie verdammt wenig vorkommt :gruebel naja


    ein fünfjähriges lokales kind ist somit 43800 stunden alt


    Auf darkover gibt es 14x40 = 560 Tage a 28 h - das sind 15680 h/jahr


    ein fünfjähriges kind ist auf Darkover also 78400 stunden alt


    somit ist ein darkoveranisches kind um 34600 stunden älter als ein terranisches
    wenn wir die überzähligen stunden durch die terranischen jahrstunden dividieren - ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das wirklich logisch ist, oder nur Magmalogik - ist kommt bei mir
    3,94977168 etc (die stellen nach dem komma periodisch) heraus - heisst das, dass hm... :gruebel wird mir völlig undurchsichtig, aber ich glaub, dass heisst dann, dass auf Terra noch fast 4 Jahre vergehen müssen, bis der rückstand auf ein darkovanisches kind aufgeholt sein wird---


    ein fünfjähriges darkoveranisches Kind ist also hier etwa neun
    ne, in dem alter packt das ein kind schon, wenn es weggegeben wird, sieht sogar ein, wieso

    DC :lesend


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  • Hä... moment mal, die mädchen heiraten mit 15?


    eine hiesige 15jährige lebte 131400 stunden


    eine darkoveranische 15jährige lebte 235200 stunden


    103800 stunden lebte die Darkoveranerin länger, das sind 11,84931506 periodische irdische jahre


    somit ist eine heiratende Darkoveranerin fast 27 terranische jahre alt, hat also wirklich einiges erlebt und ist nicht mehr ganz jung zu nennen...


    wenn ein verwitweter ehemann, den sie heiratet auf darkover 40 ist, dann...


    mit vierzig ist ein mann auf terra 350400 stunden alt


    auf darkover 627200 stunden alt also


    um 276800 stunden älter als sein terranisches pendant, demzufolge
    31,59817351periodische irdische jahre, wenn ich das richtig hinkrieg


    das heisst, die fast 27jährige frau bekommt einen über 71jährigen mann zum gatten...


    naja, kommt vor, wie heisst es so schön: bei einem alten ist man gut ghalten

    DC :lesend


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  • Danke für die Rechenarbeit, und die Formel zur Umrechnung von Terra- in Darkoverjahre. :anbet


    Bliebe nur noch zu klären, ob man auf Darkover nach terranischen Zeitmaßstäben oder nach darkoveranischen altert.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Kann sein, dass sich die Darkoveraner angepasst haben, und wegen Sauerstoffmangel langsamer verbrauchen, und wie Riesenschildkröten und Faultiere altern, aber Terraner, die kurz mal auf den Planeten kommen, passen sich kaum so schnell an... In mischehen dürfte es ziemlich krass sein, wenn der eine mit vierzig das blühende leben ist, und der andere langsam ins greisenalter hinüber gleitet.
    Könnte möglich sein, das erklärt, warum Magdas und Peters Eltern schon tot sind. Ich mein, ich hab heuer zwei verwandte 96 und 106 begraben, und der rest der familie steht zwischen 60 und 90. - UrUrUrgroßeltern scheint es auf Darkover ausser Cheiri, die zufällig mal fruchtbar waren, sehr wenige zu geben...

    DC :lesend


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  • Was mir aber gestern nacht noch geschossen ist, ist das: Die unterschiede werden immer krasser, je länger die zeitspanne ist - wir haben beim Vertrag von Varzil und der gründung der Amazonen ja angaben von 5-700 bzw 300 Jahre, ich dachte mir, das könnt vielleicht hinkommen, habs aber noch nicht nachgerechnet aber:


    Darkover: 15680 h/jahr ist ist fast das doppelte von Terra: 8760 h/jahr
    da werden aus 300 Jahren schnell 700 Jahre
    wenn auf Darkover 4000 Jahre vergehen, dann sind es auf Terra fast 8000
    wenn auf Terra 4000 Jahre vergehen, dann auf Darkover weniger als 2000, wenn ich das über den Daumen peile

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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  • Mathe war schon immer eine meiner großen Schwächen (nur in Chemie war ich, wenn ich mich recht entsinne, noch schwächer).


    Ich werde mich in den nächsten Tagen nochmals in aller Ruhe mit den Umrechnungen befassen, und mir vielleicht eine Art "Umrechnungstabelle" anlegen.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")