Schwarzer Regen von Karl Olsberg ist ein packender Thriller mit einer mitreißende Story
Das Unglaubliche ist geschehen: Terroristen haben am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Atombombe gezündet. Hunderttausende sterben, Zahllose sind radioaktiv verseucht. Die Schuldigen sind schnell gefunden: vier arabische Dschihad -Kämpfer.
In Deutschland wird die Situation immer brisanter, denn rechte Agitatoren nutzen die Gunst der Stunde. Auch Ex-Kommissar Lennard Pauly, der in einer trostlosen Hamburger Satellittenstadt sein Leben fristet, hat bei dem Anschlag seinen Sohn verloren. Unehrenhaft entlassen, arbeitet er jetzt für einen privaten Sicherheitsdienst und belauscht in seiner Freizeit die Nachbarn. Als er in einer Abhöraktion zufällig etwas über die Drahtzieher des Anschlages erfährt, nimmt er die Sache selbst in die Hand.
Mein Fazit:
Nach „Das System“ und „Der Duft“ ist „Schwarzer Regen“ ein weiterer packender Thriller von Karl Olsberg. Und diesmal geht er dabei in die Vollen: mit hohem Tempo werden wir durch eine ungemein mitreißende Story gepeitscht, die zudem noch brillant erzählt ist und mit intelligenten Wendungen aufzuwarten weiß.
Dabei beschreibt er gekonnt die Stimmung, wie sie nach einem solch furchtbaren Anschlag im Land herrschen könnte: die Unfassbarkeit und die Verunsicherung, aber auch der unbändige, hilflose Zorn, der von rechten Gruppen und anderen Hasspredigern leicht für ihre Zwecke ausgenutzt werden kann. Auch wenn einige Handlungsstränge ein wenig konstruiert wirken – ein echter Pageturner, den man nicht aus der Hand legt.
Übrigens: Nicht ganz zufällig ist der Titel des Bandes von einem Werk des japanischen Schriftstellers Masuji Ibuse entliehen, der schon 1964 ein Buch über die grausamen Folgen des amerikanischen Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki verfasste.