Karl Olsberg: Schwarzer Regen

  • Nun will ich auch mal, nachdem ich es mit in der Leserunde gelesen habe.


    Mir persönlich hat die "Dreiteilung" sehr gut gefallen -vor - während -nach dem Anschlag.
    Vom Aufbau hat mich zumindest der erste und zweite Teil an einen Katastrophenfilm erinnert, für die ich eine Schwäche habe.


    Der Part des Anschlags und die Folgeerscheinungen sind sehr drastisch - daher aber auch sehr realistisch beschrieben.
    So würde ich empfehlen, das Buch lieber in einen "guten" Phase zu lesen, sprich, wenn man gerade nicht besonders gut drauf ist, lieber später.


    Es macht deutlich, was im schlimmsten Falle eines solchen Anschlags zu erwarten sein könnte.


    In mir rief es Gefühle und Erinnerungen wach, die ich nach Tschernobyl hatte und das war um einige Stufen "harmloser".
    Trotzdem fand ich es spannend und interessant.


    Der dritte Teil hebt sich für mich etwas ab, da dort für mich der "thrillerigste" Part beginnt.
    Aber sehr gut und überaschend gemacht.


    Besonders fand ich, daß die Protagonisten nicht eindimensional dargestellt werden, sondern eine Entwicklung durchmachen, die doch auch positive Seiten hervorbringen.


    Der Schreibstil ist gewohnt gut, wie ich es von Karl Olsberg gewöhnt bin.
    Sehr gut zu lesen, spannend und ohne abschweifende Hänger.


    Fazit: Ich warte sehnsüchtig auf ein nächstes Werk

  • Ich habe das Buch gestern in einem Zug gelesen – im doppelten Wortsinne, und ich fand es sehr spannend, sehr schnell zu lesen aber auch sehr erschreckend, erschreckend realistisch. Man möchte nicht drüber nachdenken, was geschehen würde, wenn tatsächlich so was passiert.


    Die Charaktere haben mir gut gefallen, wenn auch an einigen Stellen meiner Meinung nach einige Perspektiven zuviel verwendet wurden, die das ganze manchmal etwas verwirrt haben. Die Reaktionen auf den Anschlag, Fremdenhass, Brandanschläge, Zulauf bei rechten Parteien, die das ausnützen, klingt erschreckend real. Und das offene Ende gefällt mir auch ziemlich gut, da ich das für absolut realistisch halte.


    Alles in allem, spannend, erschreckend und aufwühlend.

  • Oh ich habe ja noch gar nicht meinen Senf dazu gegeben... :-)


    Zm Inhalt wurde nun wirklich schon genug gesagt, von mir gibt es nur zu sagen, dass sich das Buch sehr gut lesen lässt, der Schreibstil locker und flockig ist. Außerdem hat mich die Geschichte voll in den Bann gezogen, ich konnte damit kaum noch aufhören. Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn es manchmal mit einigen Beschreibungen schon etwas heftig war und vieleicht auch nen bissl brutal.


    Und wenn man sich dann nochmal überlegt, dass das vielleicht irgendwann wirklich mal passieren könnte, dann gute Nacht... Da weiß ich gar nicht was schlimmer ist: Die Bombe oder die Nachwirkungen der Bombe... :-(

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Bin völlig begeistert gewesen von diesem Buch.


    Ich finde auch, dass "Schwarzer Regen" das bisher stärkste Buch von Karl Olsberg war. Ob er das wirlich noch mal toppen kann? Obwohl es würde schon reichen, das nächste Buch genauso stark zu schreiben.


    Für mich gehört Karl Olsberg mittlerweile zu meinen Lieblingsautoren. Neue Bücher von ihm werden blind gekauft, nach diesem hier erst recht.


    Im ersten Teil des Buch war ich noch etwas verwirrt, auf was will der Autor hinaus? Warum die einzelnen Handlungsstränge.
    Im zweiten Teil erklären sich dann viele Handlungsstränge. Der zweite Teil ist einfach nur wow. Ich war so gefangen in der Geschichte, dass ich die Welt um mich herum so gut wie gar nicht mehr mitbekommen habe. Um ein Haar hätte ich fast meine Haltestelle verpasst. Mir fiel es nicht schwer ins Buch hineinzukommen, mir fiel es viel schwerer aus dem Buch heraus zu kommen.
    Vor allem die Szenen über den Atomangriff gingen sehr nah. Die Schreibweise war so gut, dass ich meinte genau daneben zu stehen und alles live mitzubekommen. Es wurde so realistisch geschrieben, dass man als Leser meinen konnte, genauso ist es jetzt in Karlsruhe passiert.


    Von mir bekommt dieses Buch die volle Punktzahl plus Sternchen.

  • Das Buch war richtig Klasse.


    Von Anfang an hat mich das Buch mitgerissen. Ich mag es gerne, wenn am Anfang verschiedene Fäden gesponnen werden, die sich dann am Ende zusammen fügen. Ich fand es beeindruckend wie man durch die unterschiedlichen Geschichten/ Charaktere einen sehr intensiven Einblick in die Situation der Explosion erhalten hat. Vor allem wurden alle Personen irgendwie noch erwähnt, ob es jetzt in einem eigenen Kapitel war oder so nebenher. Für mich ist da nichts offen geblieben, wenn ich da gerade an den alten Japaner denke. Wunderbar. Mir sind mehrmals während des Buches tränen gekommen. Ich hatte das Gefühl, während die Explosion war, durch ganz Karlsruhe zu hüpfen und aus verschiedenen Richtungen diese zu Beobachten. Echt klasse.


    Ich würde sagen, das Ende ist wieder mal typisch Karl Olsberg ;-)
    Erst wurde die Geschichte mit Lennard aufgeklärt. Worauf ich bis zum Ende nicht gekommen wäre und interessant fand. Da hat man so ein Buch, so eine Geschichte, so eine Explosion und dann das mit dem Lennard. Ich war froh das es so ausgegangen ist. Dann wurde eine gute Erklärung gefunden für die Explosion. Ich persönlich finde das auch garnicht so unmöglich.


    Ich kann das Buch nur empfehlen und wie alle Bücher von Karl Olsberg auch hier gerne 10 Punkte.

  • Dies war mein erstes Buch von Karl Olsberg, und es hat mir sehr gut gefallen.
    Ich habe auch erstmal einige Zeit überlegt, ob ich ein Buch mit dieser Thematik überhaupt lesen möchte. Mir ist das Buch " Als die erste Atombombe fiel..." aus meiner Jugendzeit noch in Erinnerung, und ich weiß noch wie sehr mich das Lesen damals mitgenommen hat.
    Ich habe mich aber letzendlich doch an "Schwarzer Regen" gewagt, vor allem aufgrund der guten Rezensionen hier.
    Und auch hier muss ich sagen, im zweiten Teil des Buches, wenn die Bombe hochgeht, die Beschreibungen der Opfer usw.; das ging mir doch sehr an die Nieren. Vor allem da man ja im ersten Teil von einigen späteren Opfern einen kurzen Einblick in deren Leben bekommt und es somit auch keine "anonymen" Opfer mehr sind.
    Dann im dritten Teil wollte ich unbedingt weiterlesen um herauszufinden, wie es den einzelnen Leuten "danach" ergeht, wer hinter dem Anschlag steckt usw.
    Ich habe für "Schwarzer Regen" die volle Punktzehl angeklickt und hab mir auch gleich noch ein Buch von Herrn Olsberg besorgt :-)

  • Zum Inhalt brauche ich ja nicht mehr viel zu sagen. Nur soviel: Das Buch hat mir total gut gefallen, auch wenn es stellenweise unglaublich erschreckend ist. Man mag sich das Szenario gar nicht vorstellen - ich fühlte mich sehr an "Die letzten Kinder von Schewenborn" erinnert, das bei mir den gleichen Schrecken heraufbeschworen hat.


    Ich habe schon ein Abo für alle nachfolgenden Karl Olsberg Bücher :-]

  • Ich habe das Buch auch in 3 Tagen durchgelesen. Der Schreibstil ist sehr gut und kam mir sehr entgegen. Die zwei Handlungsstränge haben mich auch etwas verwirrt. Aber das ist ja öfter so! Diesen Autor habe ich auf jeden Fall auf meinem "Zettel" das wird nicht das letzte Buch von ihm gewesen sein, das ich lese.

  • Ich kann mich den vielen guten Urteilen nur anschließen: Das Buch ist als spannender Pageturner geschrieben worden. Allerdings kreisen meine Gedanken noch um folgende Themen:


    Achtung Spoiler:


    Fazit: Sehr lesens- und vor allem empfehlenswert, aber aus den gespoilerten Gründen vergebe ich nur 8 von 10 Punkten.

  • Ein wirklich grandioses Buch. Am Anfang habe ich mich schon gefragt warum es diese vielen EInzelstränge gibt, aber mit jeder Seite mehr hat sich das Bild gefügt. Ich wollte es gar nicht mehr aus den Händen legen. Es hat mich wirklich gefesselt.
    10 Punkte.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das Ende halte ich- und damit auch die Frage der Motivation der Täter des Attentats- für absolut realistisch. In einer globalen Welt gibt es keine monokausalen Antworten auf wichtige Fragen.


    Dazu passend eine gute Textstelle am Ende:


    "Nun ja wir sind hier schliesslich nicht in einem Roman", erklaerte Geissling. "So ist nun mal die Realitaet: es gibt keine sauberen Aufloesungen."


    Das auch vor dem Hintergrund, dass ich mich eigentlich die ganze Zeit beim Lesen fragte wie realistisch die ganze Geschichte wohl sein. Man wuenscht sich es sich ganz und gar nicht, aber wird das Gefuehl nicht los, dass es wesentlich realistischer ist als einem lieb ist.


    Vor allem der Spruch mit dem Roman brachte mich natuerlich gleich zum schmunzeln.


    Ansonsten ist das Buch ganz und gar nicht witzig und hat mich oefter schon fast zu Traenen geruehrt. Auch in dem Sinne ist es wohl wirklich weniger ein Thriller als ein Roman geworden. Aber das muss ja hier nichts negatives bedeuten. Es las sich spannend wie ein Thriller, hatte aber mehr Charakterentwicklungen eher wie ein Roman.


    Ich muss aber auch denen zustimmen, die den Anfang mit all den vielen Personen sehr verwirrend fanden. Zuviele Namen, die man auseinanderhalten musste. Die Charaktere brachten alle eine wichtige Komponente in die Geschichte mit rein, ich haette es aber wohl lieber gesehen, wenn sie in weniger Figuren zusammengefasst gewesen waeren.


    Fuer mich war es der erste Olsberg Thriller gewesen, aber ganz sicherlich nicht der letzte. Freu mich schon auf mehr von ihm.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich