Bücher, die ich lesen will, an die ich mich aber nicht so recht rantraue

  • Na, wie sieht's aus, liebe Eulen :grin? Habt ihr solche Bücher? Und warum traut ihr euch nicht an sie ran?


    Bei mir sind es in erster Linie die Werke von Dostojewski. Ich nehme mir immer vor, mal eins zu lesen (ich will ja eigentlich), aber dann denke ich, wenn sich diese Bücher so zäh lesen wie ich befürchte, hänge ich Monate daran fest (ich lese überhaupt nicht gern parallel und würde mich dann die ganze Zeit nur mit einem Buch beschäftigen). Außerdem bin ich der Meinung, dass ich, wenn ich nicht genug Ruhe für so ein umfangreiches und anspruchsvolles Werk habe, es sowieso abbreche. Und dann sage ich mir immer "Später vielleicht." Und ich will auch schon länger "Les Miserables" von Victor Hugo im Original lesen, habe mich aber auch noch nicht dazu aufraffen können.


    Mir ist aufgefallen, dass ich diese Bücher in erster Linie lesen will, um sie gelesen zu haben. Vielleicht liegt es ja daran :gruebel. Die Thematik klingt zwar auch interessant, aber da gibt es wirklich sehr viele Bücher die mich immer mehr interessieren.


    Vielleicht geht es anderen hier ja ähnlich. Wäre mal interessant zu sehen, welche Bücher es bei euch sind und aus welchen Gründen ihr sie noch nicht gelesen habt, obwohl ihr eigentlich gern wollt :wave.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Ein gutes Beispiel für Bücher, die ich lesen will, aber an die ich mich nicht so recht ran angetraute, ist das unten verlinkte Buch. Ich bin ewig drumherum geschlichen, weil mich die Thematik Zeitreisen interessierte, ich aber immer glaubte, eine Liebesgeschichte nicht lesen zu wollen. Letztlich habe ich es dann doch nach vielen Jahren (so kommt es mir zumindest vor :grin) schleichen im Rahmen einer Leserunde gelesen. Und war überrascht, wie gut es mir gefallen hat.


    Es gibt aber noch viele weitere Bücher, die bei mir seit längerem im Regal stehen, und vor denen ich fast etwas "Angst" habe. Meistens warte ich auf den richtigen Moment zum lesen, zum anderem bin ich mir immer etwas unschlüssig, ob mir das besagte Buch denn wirklich gefallen könnte. Ich muss mal schauen, ob ich ein paar finde, die verstecken sich manchmal so gut vor mir. :gruebel

  • Ich habe solche Bücher (zumindest steigt die Anzahl in letzter Zeit), aber ich mach mir da keinen Kopf. Meistens sind es Klassiker (einige russische Autoren, Miltons "Lost Paradise" und noch einige, die mir gerade nicht einfallen.
    Gut, ich besitze diese Bücher nicht (das "haben" definier hier mal anders), aber sie stehen auf meiner "Will ich lesen"-Liste. Meistens Bücher, über die man viel spricht, von denen ich aber keine Ahnung habe und dennoch haben möchte. Ich trau mich im Moment nicht ran, weil ich denke, dass sie mich aufgrund mangelnder Leseerfahrung im Moment zum Teil überfordern würden bzw. sich so ziehen würden, dass ich sie abbrechen würden, was sie wohl nicht verdienen. Aber ich hab sie im Hinterkopf gespeichert und weiß, dass ich sie eines Tages lesen werde. Ich werde langsam anfangen und mach mir da keine großen Sorgen.


    Aber die Frage find ich interessant.

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  • Ganz aktuell:


    2666 von Roberto Bolano


    Grund: es hat 1100 Seiten. Und mich schrecken schon Bücher über 500 Seiten oft erstmal etwas :rolleyes :rolleyes.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sigrid2110 ()

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Mir ist aufgefallen, dass ich diese Bücher in erster Linie lesen will, um sie gelesen zu haben. Vielleicht liegt es ja daran :gruebel. Die Thematik klingt zwar auch interessant, aber da gibt es wirklich sehr viele Bücher die mich immer mehr interessieren.


    Das könnte wahrlich ein Grund sein. Die Frage wäre dann für mich "Warum will ich es gelesen haben?" Will ich "angeben"? Will ich sie lesen, weil man sie "gelesen haben sollten"? (was immer das auch heißen mag). Will ich sie lesen, weil es hochgeschätzte literarische Werke sind? Will ich sie lesen, um zu wissen, warum sie so hochgeschätzt sind? Will ich sie lesen, um meinen Horizont etwas zu erweitern? (Im letzteren Fall sollte ich nicht davon ausgehen, dass sie für mich leicht sind, denk ich mal).

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Das könnte wahrlich ein Grund sein. Die Frage wäre dann für mich "Warum will ich es gelesen haben?" Will ich "angeben"? Will ich sie lesen, weil man sie "gelesen haben sollten"? (was immer das auch heißen mag). Will ich sie lesen, weil es hochgeschätzte literarische Werke sind? Will ich sie lesen, um zu wissen, warum sie so hochgeschätzt sind? Will ich sie lesen, um meinen Horizont etwas zu erweitern? (Im letzteren Fall sollte ich nicht davon ausgehen, dass sie für mich leicht sind, denk ich mal).


    Bei mir sind die Erklärungen vier und fünf wohl zutreffend: Ich möchte einfach wissen, was an den Dingern so besonders ist. Und außerdem wollte ich mir auch angewöhnen, meine Lektüre auf Klassiker zu erweitern. Immer nur seichte Unterhaltung ist für mich auch nicht das Wahre. Obwohl ich natürlich nie auf meine Krimis und Vampirschnulzen verzichten würde :nono.

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  • Rayuela: Himmel und Hölle von Julio Cortazar


    Zu lang, vermutlich schwierig und ich kenne die Formel zum Entschlüsseln des Romans nicht.


    Kurzbeschreibung:
    Der Stoff, aus dem Cortázar diesen Labyrinth-Traum von einem wundersamen und herrlich gewitzten Buch knetet, ist fast bieder und einfach: Ein Boheme-Zirkel im Paris der fünfziger Jahre, Schriftsteller, Künstler, verkrachte Genies aus verschiedener Herren Länder und deren Freundinnen; Gespräche über Kultur und Philosophie, Liebe und Jazz. Der ›Klub der Schlange‹ wird von dem Mate trinkenden Oliveira, einem Argentinier, und seiner Freundin ›Maga‹ dominiert. Sie kommt aus Uruguay; für den geistig gespaltenen, zynischen Freund ist sie so etwas wie die Unschuld des Lebens, sinnliche Identität. Aber er verliert sie (wie, warum, ja, das müssen Sie schon lesen). Der Klub zerfällt, Maga verschwindet, und Oliveira, von der Polizei bei einem öffentlichen Sexualakt mit einer Clocharde ertappt, wird ausgewiesen.


    Zurück in Buenos Aires, trifft er seinen alten Freund Traveler wieder, in dessen Frau imaginiert er sich sehnsüchtig seine Maga. Zuerst im Zirkus beschäftigt, treffen wir die drei zuletzt als Bedienstete und Wärter eines privaten Irrenhauses und den immer tiefer in seine Wünsche verstrickten Oliveira schließlich als Patienten, der sich von einer Fensterbrüstung stürzt ...


    Zum Autor:
    Julio Cortazar ist neben Jorge Luis Borges der bedeutendste argentinische Schriftsteller des Surrealismus. Er wurde in Brüssel geboren und wuchs in Argentinien auf, wo er zunächst als Lehrer, Übersetzer und Professor für französische Literatur arbeitete. Nach einer Demonstration gegen das peronische Regime wurde er kurzzeitig verhaftet. 1951 verließ er aus Protest gegen die politischen Repressionen in Argentinien sein Heimatland und ließ sich in Paris nieder. Im gleichen Jahr erschien "Bestiarium" seine erste Sammlung von Kurzgeschichten. Ihr folgten die Anthologien " Ende des Spiels" (1956) und "Die geheimen Waffen" ( 1958 ), in der sich auch die Geschichte vom Jazzmusiker Johnny Carter findet. Eine andere Geschichte dieser Sammlung diente dem Regisseur Michelangelo Antonioni als Vorlage für den Film "Blow-up" (1966). 1963 veröffentlichte Cortazar Rayuela. Himmel und Hölle" seinen wohl experimentelsten Roman, in dem der Leser nach bestimmten Vorgaben von Kapitel zuKapitel springt.
    1981 erhielt Cortazar die französische Staatsbürgerschaft, drei jahre später starb er in in seiner Wahlheimat Paris.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Bei mir sind die Erklärungen vier und fünf wohl zutreffend: Ich möchte einfach wissen, was an den Dingern so besonders ist. Und außerdem wollte ich mir auch angewöhnen, meine Lektüre auf Klassiker zu erweitern. Immer nur seichte Unterhaltung ist für mich auch nicht das Wahre. Obwohl ich natürlich nie auf meine Krimis und Vampirschnulzen verzichten würde :nono.


    Geht mir genauso, darum fand ich die Frage (und find den Thread an sich) interessant. Ok, ich bin kein Vampirfan, aber wenn statt "Krimis und Vampirschnulzen" - sagen wir mal - "Thriller und Belletristik" schreibst, trifft es auf mich auch zu. Und da denk ich, dass wir uns nicht wundern sollte, wenn es etwas "schwer fällt". Zumindest am Anfang.

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  • Bei mir war das vor einigen Monaten "Bis(s) zum Morgengrauen".
    Irgendwie wollte ich es gerne lesen aber ich habe mich nicht rangetraut. Ich denke, das lag ganz einfach daran, dass (fast) jeder von diesem Buch geschwärmt hat und ich durch die hohen Erwartungen meinerseits eigentlich nur enttäuscht werden konnte.
    Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich...

  • Mir geht es so mit dem schon zitierten Rayuela, mit Joyce's Ulysses, mit Dostoievsky, Bolano, Pynchon, Der Turm, Musils Mann ohne Eigenschaften, diverse Philosophen und David Foster Wallaces Unendlicher Spaß. An sich alles Bücher, die mich interessieren und die ich mal lesen will, vor denen ich aber Respekt habe und mir immer einbilde, ich bräuchte viel freie Zeit vor mir, um sie in Angriff zu nehmen. Und die habe ich, selbst als Diplomstudentin leider irgendwie nie. Ab und zu nehme ich mir aber so ein Werk zur Brust und bin stolz auf mich, wenn ich es packe. :wave

  • Das freut mich ja, dass ich mit Rayuela nicht alleine stehe! :-)
    Aber ein Buch, bei dem die Leseabfolge nicht linear erfolgt, ist schon eine Herausforderung. Ich habe Angst, dass ich beim Lesen nicht das jeweils richtige Kapitel erwische und in einer Endlosschleife ende! :chen

  • @ Herr Palomar: in einem logischen Universum müsstest du aber dennoch irgendwann mal alles im Buch gelesen haben. Es gibt also Hoffnung. :grin


    Ich habe noch Dantes Göttlich Komödie vergessen. Das ist auch so ein Buch, das ich irgendwann mal lesen will...
    Wie auch diese hier:


    Kurzbeschreibung
    Maldoror, Held und Ich-Figur, ist die Verkörperung des Bösen schlechthin. Er hat >>einen Pakt mit der Prostitution geschlossen, um in den Familien Zwietracht zu säen<<. Als satanischer Verführer will er auch andere zum Bösen verleiten, oft nur, um seine Opfer (häufig Kinder) zu quälen. Seine Bösartigkeit schlägt sich in minuziös beschriebenen Folterszenen nieder. Maldoror ist aber nicht nur Sadist, sondern trägt auch masochistische Züge: Nach der genüsslich ausgedehnten Zerfleischung eines Jünglings hegt er den Wunsch, im Tod, in der Unendlichkeit, Gleiches von dem Jungen angetan zu bekommen. Und auch die Selbstqual, das Selbstzerfleischen, ist ihm bekannt. Maldorors Grundauffassung, dass Leben Leid und Schmerz bedeute (>>erinnere dich wohl, wir sind auf diesem entmasteten Schiff, um zu leiden<<), resultiert aus der Erkenntnis, dass der Mensch schlecht sei. Wiederholt beklagt er dessen Egoismus, Kälte und Wankelmütigkeit sowie die Grausamkeit Gottes, der ihn erschuf: >>Was soll die Ungerechtigkeit in den höchsten Beschlüssen? Ist er von Sinnen, der Schöpfer?<< Maldorors erklärtes Ziel ist es, Gott und die Menschen an Schlechtigkeit zu übertreffen.


    Beides halt in Versen...

  • Irgendwie alles von Kafka - keine Ahnung warum! Alles was ich bisher gehört habe klingt interessant, äusserst reizvoll und spannend, andererseits ist meine Erwartungshaltung - so konfus sie auch sein mag - so hoch, das ich irgendwie Angst habe enttäuscht zu werden.


    So seltsam das klingen mag: Ich mag Kafka, ohne ihn zu kennen, und irgend etwas in mir sträubt sich dagegen, daran etwas zu ändern.


    Ist das irgendwie verständlich? :gruebel

  • Ui, Nikki - "Schatten des Windes" habe ich auch noch in meinem SUB :-]
    Hat mir eine Freundin letztes Jahr mitgebracht, die meinte ich muss das unbedingt lesen... aber irgendwie hab ich`s auch noch nicht geschafft.. Zumindest bin ich noch nicht über Seite 20 hinweggekommen...

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Also, das Schloss habe ich irgendwie nie beenden können! :grin


    Oh weh, das Buch habe ich mir mal als ME zugelegt, weil es eigentlich das einzige Buch von Kafka ist, welches ich unbedingt lesen möchte. Es ist ein berufliches (oder doch privates? :gruebel) Interesse, aber ich werde sehen.

  • Bei mir liegen seit Weihnachten die Josef-Bücher von Thomas Mann rum. Ich wollte und will die eigentlich unbedingt lesen, aber die Seitenzahl schreckt mich so ab (krieg seit einiger Zeit nix über 500 gelesen und wenn nur mit Ach und Krach...komisch), die hauchdünnen Seiten und die winzige Schrift und dazu dann noch Manns seitenlange Sätze.
    Ich hab mirs anders vorgestellt...voll blöd irgendwie.
    "Buddenbrooks" habe ich zwar gerne gelesen, aber das Buch hat schon ewig gedauert und das passt da gefühlte fünf Mal rein.
    Bin schon am Überlegen es wegzugeben... :-(