417 Seiten
Deutscher Taschenbuch Verlag, Oktober 2009
Originaltitel: Kvinden i buret
Übersetzt von Hannes Thiess
1. Fall um Carl Mørck vom Sonderdezernat Q
Kurzbeschreibung
Und dann kam die Angst wie ein schleichendes Gift. Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen: »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?«
Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton gefangen gehalten. Wer sind die Täter? Was wollen sie von dieser Frau? Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben?
Über den Autor
Jussi Adler-Olsen wurde am 2. August 1950 in Kopenhagen geboren. Er studierte Medizin, Soziologie, Politische Geschichte und Film und arbeitete in vielen verschiedenen Berufen. 1997 erschien sein erster Roman ‚Alfabethuset`, der nach Schweden, Holland und Finnland, Spanien, Südamerika und Norwegen verkauft wurde. Dann folgten die Kriminalromane ‚Firmaknuseren' (2003) und ‚Washington Dekretet' (2006), bevor Adler-Olsen 2007 mit ‚Erbarmen', dem ersten Fall für Carl Mørck vom Sonderdezernat Q, einen Riesenerfolg hatte. 2008 stürmte er auch mit ‚Fasandræberne', dem zweiten Fall für Carl Mørck, die Bestsellerlisten und gilt seither als bestverkaufter dänischer Krimiautor. Jussi Adler-Olsen ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Meine Meinung
Dieser Roman ist der Auftakt einer neuen Serie um Carl Mørck vom Sonderdezernat Q, im Original ist schon der zweite Fall erschienen.
Zunächst gibt es die Einführung der Hauptperson Carl Mørck, ein kurzer Abriss über die Vorkommnisse zuvor und wie das Sonderdezernat Q entstand.
Das neu gegründete Sonderdezernat Q beschäftigt sich mit alten, aufgegebenen Fällen aus dem ganzen Land Dänemark. Einer der Fälle ist das Verschwinden von der jungen und hübschen Politikerin Merete. Zusammen mit seinem syrischer Assistent Hafez el-Assad, welcher mir schnell sympathisch wurde, nimmt Mørck den Fall wieder auf und ermittelt weiter. Schnell wird klar, das damals nach dem Verschwinden von den damaligen Ermittlern nicht alle Spuren verfolgt wurden und so es gibt immer neue Hinweise auf das Verbleiben Meretes. Parallel zu den Ermittlungen, die aus Carl Mørcks Sicht geschildert werden, wird die Entführung und die Erlebnisse aus Meretes Sicht erzählt. Man erfährt, ebenso wie sie und Mørck, erst mit der Zeit, die Gründe, die dazu führten, das sie entführt wurde.
Die Geschichte ist weniger düster und depressiv als die Werke von anderen skandinavischen Autoren. Zwar ist die Person Carl Mørck weder privat noch beruflich ganz und gar unbelastet, aber es erschien mir glaubwürdig und auch zu seinem Charakter passend. So wird er als fehlerhafter Mensch dargestellt, der doch nur sein bestes tun möchte. Die dänischen Namen sind einfach und gut zu merken.
Der Fall selbst wird gut erzählt, die Auflösung wird mit der Zeit deutlich, ohne das es unglaubwürdig erscheint. Ich habe das Buch gerne gelesen und wäre auch dem nächsten Teil nicht abgeneigt, da es spannend erzählt ist und bin gespannt, wie sich die Figuren weiterentwickeln werden.