Klappentext
Du spürst, da ist etwas Böses in dir. Deine Freunde behaupten, es sei bloß Einbildung. Aber du weißt es besser. Du versuchst es mit allen Mitteln zurückzuhalten. Verbietest dir selbst den Kontakt zu Mädchen, besuchst den Psychotherapeuten, hältst dich stets unter Kontrolle. Doch niemand kann dir helfen. Denn diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird es ausbrechen. Du wirst zum Serienkiller werden. Die Frage ist nur – wann?
Über den Autor
Dan Wells, Anfang dreißig, studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit dem Erscheinen seines ersten Romans »Ich bin kein Serienkiller« hat der Horror ein faszinierendes neues Gesicht bekommen. Das Buch gilt als der meistdiskutierte Thriller des Jahres 2009.
Meine Meinung
John Wayne Cleaver ist 15 und denkt, das ein Monster in ihm schlummert. Ihm fehlt jegliche Empathie, er ist ein Soziopath, geht zur Therapie und denkt den ganzen Tag an Leichen und ans Töten. Deswegen hilft er auch so gerne seiner Mutter und seiner Tante in ihrem Bestattungsunternehmen bei der Einbalsamierung. Da ihm jegliches Verständnis für das menschliche Miteinader fehlt. ist er viel alleine und beschäftigt sich am liebsten mit Serienmördern. Und er hat Mühe, das Monster in Schach zu halten, das in ihm knurrt. Deswegen hat er einige Regeln, damit es nicht die Überhand gewinnt. Doch dann geschehen grausliche Morde in seinem kleinen Heimatstädchen. Und John ist fasziniert und begibt sich auf die Suche nach dem Täter.
"Ich bin kein Serienkiller" zeigt uns John, den Icherzähler trotz seiner sozialen Störung und seinem zwanghaften Trieb, Menschen von innen sehen zu wollen, sehr anschaulich. Fast kann man ihn verstehen. Kein Wunder, das der Autor im Nachwort betont, das der Roman keine autobiografischen Züge trägt. So genau lässt er uns in Johns Kopf und somit in potentielle Mörder hineinschauen. Das hat mich wirklich fasziniert. Dabei ist es leicht und flüssig geschrieben. Das alle anderen Personen leicht blass bleiben ist Johns Wahrnehmung zuzuschreiben, denn wir sehen ja nur durch seine Augen, und ihm sind Menschen nunmal egal. Er sieht sie als Pappschachtel, als Müll, die man aber öffnen kann und vielleicht etwas interessantes entdecken kann.
John endeckt schnell den Täter und somit der Leser auch. Für mich ist das der einzige Kritikpunkt an dem Buch. Nicht, das man ihn so schnell weiss, er muss ja noch zur Strecke gebracht werden, sondern wer oder was er ist. Da rutscht es nämlich ein bißchen ins Phantasische. Mehr kann ich nicht schreiben ohne zuviel zu verraten, obwohl ab Mitte des Buches alles klar ist. Aber die Umstände des Mörders hätten für mich so in der Art nicht sein müssen. Vor allem, das es ungeklärt bleibt, wieso und warum er so ist.
Insgesamt fand ich das Buch aber sehr gut. Sogar herausragend in seiner Beschreibung von Johns Gedanken. Spannend ist es auch und wirklich gut geschrieben. Dan Wells werd ich mir merken. Und hoffentlich nie von ihm als Mörder in der Zeitung lesen