Lucian - Isabel Abedi [12 - 15 Jahre]

  • Kurzbeschreibung


    Es fühlt sich an wie ein Riss. Ein hauchfeiner Riss, tief in Rebeccas Innerem. Als ob ihr jemand mit der Pinzette ein Härchen ausgerupft hätte. Was bleibt: ein sonderbares Gefühl von Leere und der Angst. Doch dann taucht Lucian auf, wie aus dem Nichts. Ein Junge ohne Vergangenheit, jemand, der sich nicht erinnern kann, wer er ist oder wo er herkommt. Aber Lucian gibt Rebecca mit einem Mal das Gefühl, dass sie nicht mehr allein ist…
    Rezension


    Es war ein zutiefst unheimliches Bild, aber ich hatte merkwürdigerweise keine Angst. Im Gegenteil, ich sah auf die fremde Gestalt unter der Laterne und fühlte, wie etwas in mir zur Ruhe kam. (Seite 24)


    Rezension


    Es beginnt an einem gewöhnlichen Mittwochabend. Ganz plötzlich verspürt Rebecca tief in ihrem Inneren einen zarten Riss und eine unaussprechliche Leere bleibt zurück. In der Nacht träumt sie das erste Mal von ihrem eigenen Tod, ein Albtraum, der fortan immer wiederkehrt.
    In derselben Nacht sieht sie einen fremden Jungen vor ihrem Fenster stehen – Lucian, der sich an nichts und niemanden erinnern kann. Außer an Rebecca. Ihre Gedanken scheinen verknüpft, sie brauchen die Nähe des anderen und oft weiß Lucian Dinge aus Rebeccas Leben, die er eigentlich gar nicht wissen kann. Obwohl Lucian befürchtet, er könne eine Gefahr für Rebecca darstellen, können die beiden nicht voneinander lassen. Bis sie letztlich gewaltsam getrennt werden und bestürzt erkennen müssen, woher die Gefahr tatsächlich droht…


    Bis dahin dauert es allerdings eine ganze Weile, denn der fantastische Teil des Buches webt sich zunächst eher als zartes Band durch die Geschichte. So zart, wie die auf dem Schutzumschlag abgebildete Feder vermuten lässt.
    Zunächst einmal lernt man die Figuren näher kennen: Rebecca, ihre beste Freundin Suse, ihren (Ex)Freund Sebastian und ihre Mutter Janne, eine Psychologin, sowie deren Lebensgefährtin, die Künstlerin Spatz. All diese sind zu einem intensiven, emotionalen Geflecht verwoben, das im Laufe der Zeit einige Brisanz aufweist.
    Lucian spielt dabei vorerst keine große Rolle. Er taucht immer nur am Rande auf, während andere Themen wie Freundschaft, erster Herzschmerz und familiäre Probleme im Vordergrund stehen. Doch nach und nach sondert sich Rebecca immer mehr ab, verzweifelt geradezu in ihrer Sehnsucht nach Lucian und ist schließlich gezwungen, ihr altes Leben komplett aufzugeben.


    Der Verlag schreibt «Ein Zauberwerk über die Schönheit der Liebe». Ja, es geht um Liebe. Wunderschön beschriebene Liebe; nicht nur zwischen Rebecca und Lucian, sondern auch um die Liebe zwischen Eltern und Kindern, gute Freunden, gestohlene Liebe und die Liebe zur Literatur. So versprüht der Roman einerseits eine wohlige, warme Atmosphäre, die andererseits aber immer bedrohlicher wird. Die Gefühle der Personen sind dabei sehr eindringlich geschildert und auch wenn man ihr Verhalten nicht immer gutheißt, so kann man ihre Beweggründe doch nachempfinden.


    Sprachlich ist der Roman, auch wenn er sicherlich auch gut von älteren Lesern gelesen werden kann, der Zielgruppe angepasst. Die Dialoge sind sehr jugendlich gehalten, es wird (gerne auch mal auf Englisch) geflucht, Liedtexte zitiert und Soaps umbenannt. Jugendliche Leseratten dürften sich entsprechend leicht in der Geschichte zurechtfinden.
    Das fantastische Konstrukt, auf das die Handlung aufbaut, ist allerdings nicht ganz so leicht zu durchblicken. Zwar ist es gut durchdacht und gegen Ende laufen verschiedene Fäden zur großen Auflösung zusammen; vieles, was einem verdächtig vorkam, ist tatsächlich von Bedeutung, ohne dass man die genauen Zusammenhänge von alleine hätte erahnen können. Doch um diese zu verstehen, muss man sich Zeit nehmen und teilweise etwas um die Ecke denken. Hier hätte ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht. Außerdem sind manche Geschehnisse des nicht-fantastischen Komplexes etwas unrealistisch.
    Dank der tollen Idee, des flüssigen Schreibstils und der kantigen, mal mehr, mal weniger sympathischen Charaktere kann man darüber aber getrost hinwegsehen.


    FAZIT: Empfehlung!


    Wertung: 5/5

  • vorweg erstmal, ich hasse bücher die kein richtiges happy end haben , solch eins ist "lucian". viel mehr hasse ich bücher die einen so emotional fertig machen , das man erstmal 2 std brauch um sich nach dem ende zu fangen.
    verdammt , ich hatte nicht mal taschentücher hier. und die brauch man..


    es ist schon mitreissend ab der ersten seite , es ist flüssig und leicht zu lesen. auch die sarkastischen klopper von lucian .. oder das geplänkel zwischen sebastian und rebecca sind urkomisch. es hat mich emotional so gefesselt , ich konnt es nicht aus den hand legen. immer wieder stellt sich die frage " wer oder was ist lucian ?" die autorin versteht sich den leser total zu verwirren , man kann sich echt nichts anfänglich zusammenspinnen und erahnen was, passiert. geschweige die frage die man sich stellt irgendwo zu beantworten. irgendwann zum ende wird einen dann langsam bewusst " ah er kann nur das sein und nichts anderes" aber wird dann schon sehr bald von der autorin selbst aufgeklärt.
    sehr schön fand ich , das die autorin indirekt stellung zum verriss von " rezis" bezogen hat , die einige kritiker sich leisten. toll , fand ich auch das es in hamburg spielte, das gab dem kopf einen kleinen kick. die umgebung war ja schon vom real erlebten da :-D.
    böse finde ich das ende , wie ich schon angedeutet habe, aber man kann nicht alles haben.
    es war auf alle fälle ein super tolles buch , mit suchtpotential ! klasse !!

    LG InNoCeNt_BoNeS :peitsch



    SuB: 53





    Echo der Hoffnung / Diana Gabaldon (frisch gedruckt)



    LR: Ein Hauch von Schnee und Asche / Diana Gabaldon :lesend

  • Zitat

    Original von InNoCeNt_BoNes
    vorweg erstmal, ich hasse bücher die kein richtiges happy end haben , solch eins ist "lucian".


    Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass viele Leser sich ein anderes Ende gewünscht hätten, für mich persönlich ist der gewählte Abschluss jedoch genau richtig. Ein schöneres Happy End hätte ich mir nicht vorstellen können. Aber mir gefällt auch die Idee der [...] (Wer das Buch gelesen hat, weiß, was ich meine/was hier fehlt. ;-) )

  • Mir hat Isabel Abedis „Lucian“ super gut gefallen, denn Geschichte und Stil sind meiner Meinung nach nahezu perfekt. Die Handlung, die am Anfang wie eine normale Liebesgeschichte zwischen Menschlein und seltsamen Jungen scheint, entwickelt sich dann doch in eine ganz andere Richtung, die keiner hätte ahnen können. Durch den jugendlichen, aktuellen und gleichzeitig wunderschönen Schreibstil möchte man unbedingt noch mehr dieser wunderbaren Sätze lesen. Außerdem hat Abedi genau den Nerv der Zeit getroffen und aufgegriffen: Obama werden zur Wahl die Daumen gedrückt, auf dem iPod läuft Musik von Mando Diao und Texte von Linkin Park werden zitiert. So denkt man mitten in der Geschichte zu stecken.
    Auch die Idee, wie das Buch endet, finde ich passend, denn (soviel kann ich denke ich verraten) es gibt kein Happy End. Somit hebt sich das Buch nochmals von anderen Liebesgeschichten ab.


    Hier gibts eine Leseprobe, das gesamte zweite Kapitel dieses super schönen Buches:
    http://www.abedi-lucian.de/dow…eseprobe_abedi-lucian.pdf

  • Sagt mal, haben eure Bücher nach dem Auspacken auch so gestunken? Ich hab gerade mit "Lucian" angefangen und es frisch aus der Zellophanhülle befreit, aber es riecht dermaßen übel! Sogar meine Hände stinken, wenn ich es in der Hand gehabt habe!

  • kann es sein das du den umschlag beschnüffelt hast ? das material riecht immer komisch wenns druckfrisch ist. anderseits hätte meins dann auch müffeln müssen :gruebel

    LG InNoCeNt_BoNeS :peitsch



    SuB: 53





    Echo der Hoffnung / Diana Gabaldon (frisch gedruckt)



    LR: Ein Hauch von Schnee und Asche / Diana Gabaldon :lesend

  • *gg* Eigentlich habe ich gar nix beschnüffelt, das riecht man auch, wenn man das Buch ganz normal hält. Aber es müffelt anscheinend aus mit der Zeit, ist schon deutlich besser geworden. Vielleicht hätte ich es nicht so lange in der Zellophanhülle stecken lassen sollen.

  • haha , genau das nächste mal entlüftest ein buch vorm lesen :rofl
    wenn nina sich den band holt , lass ich sie mal drauf achten ob ihrs auch mieft :grin

    LG InNoCeNt_BoNeS :peitsch



    SuB: 53





    Echo der Hoffnung / Diana Gabaldon (frisch gedruckt)



    LR: Ein Hauch von Schnee und Asche / Diana Gabaldon :lesend

  • Kurzbeschreibung:
    Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnisvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt die beiden es auch versuchen, sie kommen nicht voneinander los. Aber bevor sie noch erfahren können, was ihr gemeinsames Geheimnis ist, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet, ist weit mehr als Liebe.


    Meine Meinung:
    Isabel Abedis neustes Werk liest sich zu Beginn wie ein ganz normaler Roman, und doch wird man das Gefühl nicht los, dass Lucian so ganz und gar nicht normal sein kann. Zwar gibt es keine offensichtlichen Anzeichen darauf, doch der Autorin gelingt es, eine so mystische Atmosphäre aufzubauen, dass man gar nicht anders kann als an Lucians Normalität zu zweifeln. Immer wieder wirft sie dem Leser kleine Hinweise hin, die ihn zum Grübeln bringen. Mit der Auflösung der Geschichte lässt sie sich jedoch Zeit und den Leser zappeln. An manchen Stellen ist die Spannung schier unerträglich, man möchte unbedingt wissen, was das Geheimnis von Lucian ist und wie sein Schicksal mit dem Rebeccas verwoben ist. Aber man muss sich durch gut 550 Seiten kämpfen, um des Rätsels Lösung zu erfahren, was dazu beiträgt, dass die Geschichte von Anfang bis Ende unglaublich spannend bleibt.


    Isabel Abedi versteht es, jedem einzelnen Charakter eine eigene Geschichte zu geben, aber auch, diese am Ende sehr geschickt miteinander zu verweben. Die Geschehnisse sind jedoch nicht immer leicht zu verstehen und es wird dem Leser einige Zeit abverlangt, um die Hintergründe zu erfassen. Am Schluss der Geschichte werden jedoch alle Fragen geklärt, da „Lucian“ in sich abgeschlossen ist. Es hat mir sehr gut gefallen, dass ich jetzt nicht monatelang auf eine Fortsetzung warten muss.


    Der Schreibstil der Autorin ist lebendig, detailverliebt und kurzweilig. Man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen und hat das Gefühl, an allem tatsächlich teilzunehmen.


    Ein wenig gestört haben mich jedoch die Anglizismen, die Isabel Abedi in ihre Geschichte eingebaut hat. Die Handlung spielt zum größten Teil in Hamburg, da finde ich Begriffe wie „Eisdealer“ oder „Diner“ einfach unpassend. Ansonsten gibt es an „Lucian“ jedoch nichts auszusetzen. Ein wirklich spannendes und interessantes Buch!

  • Ich habe "Lucian" grade zugeschlagen und bin restlos begeistert...und das, wo ich schon mit recht hohen Erwartungen an das Buch rangegangen bin, weil Isabel Abedi meinen Lesenerv einfach immer voll trifft!
    Ein wunderbares Jugendbuch, das aber ohne Eingrenzung auch hervorragend von Erwachsenen gelesen werden kann.
    Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Rebecca Wolff lebt gemeinsam mit ihrer Mutter Janne und deren Lebensgefährtin Spatz in Hamburg, ist leidenschaftliche Schwimmerin, beste Freundin von Suse, hat sich grade von ihrem Freund Sebastian getrennt und hasst ihren Englischlehrer Mr. Tyger abgrundtief. Soweit ein ganz normales Teenagerdasein. Bis sie eines Tages nach einem gemütlichen Abend mit ihren Eltern einen schrecklichen Albtraum hat, der ihr von da an nicht mehr aus dem Kopf gehen wird und mitten in der Nacht vor ihrem Fenster unter der Laterne ein fremder Junge auftaucht. Dieser Junge, Lucian, läuft ihr in den nächsten Tagen ständig über den Weg und so merkwürdig Rebecca das auch findet, fühlt sie sich doch jedesmal erst wirklich ruhig, wenn er bei ihr ist. Schnell wird klar, dass Lucian nicht zufällig immer wieder in ihrer Nähe auftaucht und die Tatsache, dass er alles aus Rebeccas Vergangenheit zu kennen scheint, scheint auch nur natürlich.
    Die Geschichte ist spannend, nachdenklich, teilweise auch kitschig, aber immer einfach wunderbar erzählt, den Grundgedanken (dass Menschen niemals alleine geboren werden) find ich total schön (vielleicht hat mir deshalb das Buch auch so gut gefallen) und die Charaktere fand ich, mit wenigen Ausnahmen, absolut glaubwürdig.
    Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen, der gerne Schmöker mag, die vielleicht ein wenig in die fantastische Richtung gehen, aber eigentlich doch auf sehr realistische Art und Weise, die vielleicht auch gerne eine kleine Liebesgeschichte lesen mögen, aber vor allem auch in den Lesesog, den Isabel Abedi immer wieder zustande bringt, eintauchen möchten.
    Für mich kann es für diesen Jugendroman nur 10 Punkte geben und ich hör jetzt auf, sonst komm ich aus dem Schwärmen nämlich nicht mehr raus. :-)

  • Wer das Buch noch nicht gelesen hat, bitte das hier NICHT lesen!


    Ich habe eine Frage, da ist eine Sache im Buch, die ich unlogisch finde und die mich nicht in Ruhe lässt:


    Aber wie kann er etwas träumen, also vorher auch gesehen haben, wofür ER in Menschengestalt verantwortlich ist, d.h. er würde einmal in Menschen- und einmal in Begleitergestalt existieren zur gleichen Zeit?
    Wisst ihr was ich meine?


    Also er sieht etwas, was er aber selbst veschuldet hat (weil Becci wurde wegen IHM ja ins Hotel gebracht) und das kann er vorher als Geist doch nicht gesehen haben.


    Bitte helft mir da weiter.


    MfG

    Bücher, die mir sehr gefallen haben:
    Bis(s) zum Morgengrauen und folgende - Stephenie Meyer
    Lucian - Isabel Abedi
    Bücher, die ich z.Z. lese:
    Seelen - Stephenie Meyer


    ..........Ich liebe :knuddel - Romane...........

  • Ich habe das Buch gerade erst begonnen, und bin vom Anfang leider überhaupt nicht begeistert. Das komplette erste Kapitel habe ich mehr oder weniger nur überflogen. Ich mag Details, so ist es nicht, aber wenn seitenweise nur aufgeräumt wird, und es dabei um irgendwelchen Kram geht, den man beim Umblättern schon wieder vergessen hat, dann wird meine Geduld arg strapaziert. Auch in den nächsten beiden Kapitel passierte leider recht wenig. Für das mehr oder weniger gewöhnliche Geplänkel eines jungen Mädchens bin ich vielleicht zu alt und zu ungeduldig; in jedem Fall wünsche ich mir, dass so langsam mal etwas Interessantes passiert.
    Hätte das Buch nicht durchweg so positive Rezensionen (und wäre es nicht so teuer gewesen) hätte ich es vermutlich schon abgebrochen, aber so ackere ich mich weiter und hoffe darauf, dass es noch packender wird.

  • Ich habe das Buch zu Weihnachten bekommen (ist schon etwas her^^) und sofort gelesen.
    Eigentlich mag ich keine Bücher, die kein Happy End haben. Ich habe auch bei dem hier geheult, nicht nur am Schluss, aber irgendwie passt das Ende. Es ist zwar traurig, aber es ist das richtige für diese Geschichte.
    Und es ist mal etwas anderes, nicht so kitschig nach dem Motto "und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage".
    Vor allem, da Rebecca ohenhin irgendwann sterben würde und dann wäre Lucian allein. DAS wäre ein richtig bitteres Ende.
    Alles in allem, ein traurig-schönes Buch :wave