Suche Romane mit dem Thema DDR...

  • Christoph Hein wurde ja schon genannt, seeehr zu empfehlen find ich!


    Christoph Hein "Von allem Anfang an"
    Keinem, auch nicht Lucie, der schönen Klassenbesten, darf der dreizehnjährige Daniel sagen, wohin sein Vater ihn gleich bringen wird: nach Westberlin. Dort soll er das Gymnasium besuchen, weil das zu Hause, in der mitteldeutschen Kleinstadt, nicht möglich ist. Der neue Schuldirektor und der Pfarrer warnen vor Besuchen in der Heimatstadt: »Es sei zu gefährlich, sagten sie, weil ich heimlich nach Westberlin gegangen sei. Ich hatte die Republik verraten und stand auf der Liste.« Mit den Mitteln einer fiktiven Autobiographie erzählt Christoph Hein von einer Jugend in der DDR der fünfziger Jahre. »Was Christoph Hein hier vorgelegt hat, ist ein kleines Wunder an Unbeschwertheit, aber auch ein Kunstprodukt im Stadium der Vollkommenheit. Gelingt es ihm doch, die Wahrnehmungsperspektive eines Dreizehnjährigen in seinem Erwachsenwerden und gleichzeitig noch Kindlichsein so wunderbar in der Schwebe zu halten, daß einem Tränen der Rührung ins Auge schießen, während man gleichzeitig nicht umhinkommt, breit zu grinsen«, schrieb Tilman Krause im Tagesspiegel.

  • Das hier ist recht neu bei Rowohlt erschienen. Ich finde, es klingt super, habs auf der Wunschliste, aber leider noch nicht selbst gelesen:


    Andreas Platthaus "Freispiel"
    Silvester 1989. Voller Begeisterung und nahezu kindlicher Vorfreude macht sich eine Gruppe junger Freunde aus der westdeutschen Provinz auf den Weg nach Berlin, wo sie auf dem Alexanderplatz an einem Jahrhundert-, einem Jahrtausendereignis teilhaben wollen. Diese Nacht wird nicht nur eine wichtige Nacht in der Geschichte sein, es soll auch eine wichtige Nacht in ihrem Leben, in ihrer Biographie werden, von der sie noch ihren Enkeln erzählen können. Natürlich kommt dann alles anders als erträumt. Auf dem Alexanderplatz findet keine Party statt, weil alle die Großbildschirme und das alkoholselige Feiern am Brandenburger Tor vorziehen. Also lassen sich die jungen Leute von ein paar Ostdeutschen mitnehmen in deren Wohnung nach Pankow. Dort sind sie plötzlich mit etwas konfrontiert, das in diesen Stunden keinen Platz haben dürfte: Skepsis statt Schaumwein, Geständnisse statt Gespräche, Verrat statt Verbrüderung. Aus dem erhofften Fest wird eine Prüfung. Als sie im Morgengrauen wieder aufbrechen, ist es, als hätten sie ihre Unschuld verloren. Das hier ist nichts Abstraktes, kein Höhepunkt der Geschichte, begreifen sie irgendwann, das hier ist Erwachsenwerden in einer einzigen Nacht.

  • Richard D. Precht "Die Kosmonauten"
    In einer Kölner Straßenbahn erobert Georg das Herz einer Unbekannten Rosalie. Schon bald zieht es die beiden jungen Liebenden aus dem Westen nach Berlin, wo nach Wende und Wiedervereinigung für einen kurzen Moment alles möglich scheint. Während weit oben im All ein letzter sowjetischer Kosmonaut in der letzten sowjetischen Raumkapsel seine Bahnen zieht, erkunden Georg und Rosalie die Stadt wie einen fremden Planeten und lassen sich treiben. Doch die Schwerelosigkeit währt nicht ewig, und schon bald müssen sich die beiden Sternenzähler der neuen Zeit stellen.
    Ein humorvoll erzähltes, zärtliches Buch über Liebe, Freiheit und Aufbruch.

  • Toller Thread, danke! Hab mir auch einige Bücher auf die Wunschliste gesetzt, da ich unbedingt mehr über das Land wissen will, in dem meine Wahlheimat (Leipzig) einmal so eine wichtige Rolle gespielt hat.

  • Grass ist sicher nicht jedermanns Sache, aber vielleicht ja was für dich?


    Günter Grass "Ein weites Feld"
    Berlin 1989, Wendezeit. An der durchlässig gewordenen Mauer entlang gehen zwei alte Männer, groß und hager der eine, klein und gedrungen der andere. Ein ungleiches, ein komisches Paar: der Bürobote Theo Wuttke, genant Fonty, und sein "Tagundnachtschatten" Hoftaller, der ewige Spitzel. Beider Erinnerungen reichen über große Distanzen, beide leben Vorgängern nach, beiden ist Vergangenheit so nahe und gegenwärtig wie die sich überstürzenden Tagesereignisse... Aus der Gegenüberstellung ungewöhnlicher Lebensläufe und politischer Verläufe entsteht ein Panorama deutscher Geschichte zwischen der Märzrevolution von 1848 und unseren Tagen, eine jede Chronologie sprengende Folge farbiger Bilderbogengeschichten von einst und jetzt.

  • Liebesgeschichte...*hach*


    Nicholas Shakespeare "In dieser einen Nacht"
    Bei einem Besuch in der DDR verliebt sich der Brite Peter Hithersay in ein Mädchen, das sich eben erst der Diktatur bewusst wird, in der sie lebt. Doch als sie sein Angebot annehmen will, sie außer Landes zu schmuggeln, kneift er. Seinen Verrat kann er nicht verwinden. Erst neunzehn Jahre später führt ihn ein Zufall zurück nach Leipzig.

  • Das klingt auch total interessant (ebenfalls auf meiner Wunschliste)...


    Antje Rávic Strubel "Tupolew 134"
    Eine Geschichte über Flucht, Liebe und Verrat und über die Tiefen der Ungewißheit
    In ihrem neuen Roman erzählt Antje Ravic Strubel von einer Flugzeugentführung und der schwierigen, vielleicht vergeblichen Suche nach der Wahrheit. Dabei hat sie sich von einer realen Geschichte inspirieren lassen: 1978 wurde eine Tupolew 134 von zwei Bürgern aus der DDR auf dem Flug Danzig-Schönefeld nach West-Berlin entführt. Die Entführung war nicht geplant, sie war eine Art Übersprunghandlung zweier bei ihrer Republikflucht verratener Menschen. Antje Ravic Strubel erzählt eine eigene Geschichte über Flucht, Verrat und Illegalität, über die politischen Konsequenzen dieser Tat, über den Wunsch, das alte Leben hinter sich zu lassen, und vom Unvermögen, vorgeprägten Lebensmustern zu entkommen, über Sehnsucht und die Vergeblichkeit von Liebe außerhalb der Konvention.

  • Dieses Buch kann ich nur empfehlen, zwar unbekannt eher, aber der Autor hat letztens erst bei Uns gelesen....



    Erich Schwertfeger überlegt, was 1989 wohl bringen wird, denn Reiffenstahl, Chef seiner Kreisdienststelle, ermahnt wie immer zur größten Wachsamkeit! Zusammen mit Leutnant Trupp von der Staatssicherheit arbeitet er gewissenhaft an erweiterten Bürger-Überwachungsplänen. Doch Schwertfegers liebste Aufgabe im Amt ist die Aktenvernichtung. Im Keller kann er ungestört über den Alltag nachdenken, sich wundern, warum gerade seine Frau Margot, selbst Tochter Helena eine derart kritische Meinung vom Sozialismus haben. Margot und Helena machen sich heimlich auf, in die Kirche zu gehen. Schwertfeger schleicht ihnen nach und findet sich plötzlich inmitten einer staatsfeindlichen Demonstration wieder. Nur in seiner Arbeit findet er noch Ruhe und Sicherheit. Er vernichtet vorausahnend politisch bloßstellende Akten. Am Ende muss er die Bürger-Besetzung seines Amtes miterleben.

  • Zum einen kann ich dieses Buch empfehlen:


    Kurzbeschreibung
    „Plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und sah einen weißen Mann mit zwei Afrikanern auf mich zukommen. Der Deutsche fragte mich: „Lucia, willst du mit nach Deutschland fliegen?“
    Ich erinnere mich an diese Frage und die Gefühle, die sie bei mir auslöste, deutlich: Mein Herz tat vor Freude einen Riesensprung! Obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte, was das sein sollte – Deutschland … Endlich durfte ich auch mal fort aus Nyango. Weg von einem Ort, an dem ich stets Hunger und oft Angst hatte. Ich würde ja wieder kommen …“


    Als die 7-jährige Lucia Engombe sich im Dezember 1979 auf das Abenteuer ihres Lebens einlässt, weiß sie nicht, dass sie ein Spielball der Politik ist - und erst elf Jahre später als Fremde nach Afrika zurückkehren wird. Mit zahlreichen anderen namibischen Kindern wird sie von einem Tag auf den anderen in die DDR ausgeflogen - mit dem Ziel: Die „neue Elite“ des zukünftigen unabhängigen Namibias heranzuziehen. Doch nach dem Mauerfall sind die afrikanischen „DDR-Kinder“ nicht mehr erwünscht und werden 1990 in einer Nacht- und Nebelaktion in ihre unbekannte Heimat zurückgebracht. Als „Kind Nr. 95“ landet Lucia Engombe im Armenviertel der Hauptstadt Namibias und begibt sich auf eine schmerzhafte Suche: nach ihrer Familie und ihrer Identität.

  • Und dann noch dieses:


    Kurzbeschreibung
    Rechtzeitig zur Ausstrahlung von einem Spielfilm und zwei Dokumentationen erscheint dieser Tatsachenbericht aus erster Hand über ein atemberaubendes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte.
    Als am 14. September 1962 durch einen Tunnel von Ost- nach West-Berlin 29 Menschen ihre spektakuläre Flucht gelang, wurde die Bernauer Straße zum Begriff für Freiheitsliebe in der ganzen Welt. Dieses Buch, spannender als ein Roman, berichtet vierzig Jahre danach, wie es wirklich war, was damals geschah. Aufgezeichnet von der Kurierin, mit dem Wortlaut der Tunnelbauer, vermittelt dieses Buch Zeitgeschichte, wie sie sich bewegender nicht denken lässt.



    --------------------------------------------------------------------------------

    Es ist besser eine Kerze anzuzünden als sich über die Dunkelheit zu ärgern! :kerzen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Maggy ()

  • Zitat

    Original von beowulf



    Wer Lesen kann ist klar im Vorteil...



    Stimmt :bonk


    :schaem Bin so ein Schussel... ich verbiete mir hiermit, früh morgens oder spät abends noch irgendwas in einem Forum zu posten, da bin ich nämlich immer noch ein wenig angeschlagen... :pille

  • Vielleicht das hier:


    Menschen am Ort des Übergangs. Das Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde Ende der siebziger Jahre – Nadelöhr zwischen den beiden deutschen Staaten und zwischen den Blöcken des Kalten Krieges. Die Lebenswege von vier Menschen kreuzen sich hier: Nelly, die mit ihren Kindern aus der DDR ausreist, Krystyna aus Polen und der aus dem Ost-Gefängnis freigekaufte Schauspieler Hans. Ihnen gegenüber steht John Bird, der als amerikanischer Geheimdienstler die Verhöre mit den Flüchtlingen führt. Er interessiert sich nicht für ihre ungewisse Zukunft, sondern für die verborgenen Geschichten ihrer Vergangenheit. Bis er an Nelly gerät, die selbstbewusst sein Spiel durchschaut. Lagerfeuer verknüpft vier Schicksale in einer hochaufgeladenen Situation. Julia Franck gelingt es meisterlich, die Figuren ihres Romans in ihrer Ausweglosigkeit darzustellen, mit höchster Einfühlung und verzweifeltem Witz. In der Enge des Lagerlebens spitzen sich die Beziehungen der Menschen dramatisch zu. Julia Franck kennt Marienfelde aus eigener Erfahrung. Als Achtjährige lebte sie nach der Ausreise aus der DDR ein Dreivierteljahr lang dort. In ihrem neuen Roman führt sie Menschen an einen Ort, an dem sich Lebensgeschichten entschieden. »Julia Francks Erzählkunst rührt an den geheimnisvollen Untergrund menschlicher Triebe, Gefühle und Affektlagen.« (Süddeutsche Zeitung) »

  • Kurzbeschreibung
    Dezember 1977: Alles sollte anders werden, als Susanne Schädlich die DDR verließ. Doch es war der Beginn einer dramatischen Zerreißprobe: Der Westen war fremder als gedacht, und der lange Arm der Stasi verfolgte die Familie auch hier. Erst Jahre später, im geeinten Deutschland, gelang es Susanne Schädlich, anzukommen. Aber Geschichte vergeht nicht, sie holt einen immer wieder ein ...

  • Meine Empfehlung: Zonenkinder von Jana Hensel


    Kurzbeschreibung
    Jana Hensel war dreizehn, als die Mauer fiel. Von einem Tag auf den anderen war ihre Kindheit zu Ende. Timurtrupp, Milchgeldkassierer, Korbine Früchtchen oder die "Trommel": Die vertrauten Dinge des DDR-Alltags verschwanden gleichsam über Nacht - und ein Abenteuer begann. Plötzlich war überall Westen, die Grenze offen, die Geschichte auch. Von der Freiheit erwischt, machte sich eine ganze Generation daran, das veränderte Land neu zu erkunden: mal mutig und mal zögerlich, mal lustvoll und mal distanziert. Das Jahrzehnt nach der Wende war für sie voller überraschender Erfahrungen. Jana Hensel erzählt davon mit großer Eindringlichkeit und sprühender Lebendigkeit. Wir nehmen teil am faszinierend widersprüchlichen Lebensgefühl einer Generation, die Verwandlungen erlebte wie kaum eine zuvor.

  • Zitat

    Original von Giulietta777
    Das klingt auch total interessant (ebenfalls auf meiner Wunschliste)...


    Antje Rávic Strubel "Tupolew 134"
    Eine Geschichte über Flucht, Liebe und Verrat und über die Tiefen der Ungewißheit


    Hier habe ich meine Meinung zu diesem Buch vor einer Weile mal ventiliert. Und wer die wissen will, aber keine Klicks von Fremden nimmt: Ich stimme bogart zu: Das Buch ist toll.


    Allerdings geht es in Tupolew134 nicht allein um die DDR, das Leben und das Überleben in ihr (oder trotz ihr). Es ist auch ein wunderbares Buch über das Erinnern, das anders in Erinnerung haben, das Neubasteln und Nachfräsen von Erinnerungen. Oder, wenn Du so willst, ein Buch über das Erzählen und das Verschweigen.


    Einfach lesen, sachichgezzma.


    ;-)

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag