Suche Romane mit dem Thema DDR...

  • ...das Leben dort, Flucht, Stasi etc.
    Auch Erfahrungsberichte in Buchform sind interessant, wenn sie nicht nur in "Berichtform" geschrieben sind, sondern eher als Roman.
    Was ich nicht so gern mag, sind Tagebücher.
    Ach so! Und Komödien wie z.B. "Sonnenallee" sollten es auch nicht unbedingt sein.


    Ich hoffe, mit den Vorstellungen könnt ihr was anfangen?! :gruebel

  • Stefan Heym
    5 Tage im Juni


    Der überzeugte Kommunist Witte muss feststellen, dass seine Mitstreiter von einst jetzt alle Probleme mit Wörtern wie Parteibeschluss und Klassenfeind aus der Welt reden wollen und längst seine Ideale verraten haben. Die Geschehnisse um den 17. Juni 1953, unter Beifügung authentischer Dokumente, erzählt aus der Perspektive derer, die das Geschehen mitgetragen und mitverantwortet haben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Ingo Schulze
    Neue Leben


    In Briefen an einen Jugendfreund, an seine Schwester und an eine unerreichbare Geliebte schildert Enrico Türmer, verhinderter Schriftsteller und angehender Zeitungsredakteur, sein Leben in der DDR und zur Zeit der Wende. Alle Briefe wurden im ersten Halbjahr 1990 geschrieben und dokumentieren Türmers ganz persönliche Lebenswende in den Zeiten des Umbruchs.In diesem Roman erweist sich Ingo Schulze wiederum als großer Erzähler, der es auf unnachahmliche Weise versteht, die Atmosphäre der so genannten Wendezeit heraufzubeschwören.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Mich hat dieses hier sehr beeindruckt:


    Aus der Amazon.de Redaktion
    Soll man sich das antun? Noch einmal Nachkriegszeit und deutsche Teilung, Mauerbau und Stasi-Knast? Tun Sie es, Sie werden es nicht bereuen. Auf 800 Seiten keine flaue Stelle, kein Hänger. Der Bestsellerautor Kordon erzählt lustig, spannend und klischeefern von seiner Kindheit und Jugend in der Osthälfte Berlins. Und er berichtet bedrückend genau von seiner Stasi-Haft in den 70er-Jahren. Natürlich sind die Haft- und Verhörmethoden des östlichen Staatsapparates inzwischen gängiges Thema in der Literatur. Aber Kordon erzählt Neues. Er zeigt nicht nur unbezweifelbare Grausamkeit, sondern versucht hinter die Stirnen der Vernehmer und Wächter zu dringen. Damit entsteht auch hier ein Bild fern der vielen Klischees, die so nahe gelegen hätten.


    Dass Kordon sonst für Kinder schreibt, kommt dem erwachsenen Leser zugute. Der Erzähler treibt die Geschichte voran, Kinder wollen schließlich wissen, wie es weitergeht. Und Kordon bleibt stets detailgenau, ohne detailverliebt zu werden, Kinder lieben das Konkrete. Ein Kinderbuchautor muss sich auch stets Gedanken machen, welche Informationen seine Leser jeweils benötigen, um der Erzählung folgen zu können. Kordon hat deshalb die eigene Geschichte zugleich ein wenig als Geschichtsbuch geschrieben: Wer sich nicht mehr genau erinnert (oder nie wusste), wie der politische Irrsinn einst in und um Berlin tanzte, bei Kordon erfährt er nebenher auch das.


    Erzählerisches Können verbindet sich überzeugend mit der Authentizität des Selbsterlebten. Herausgekommen ist so etwas wie ein Buch für die ganze Familie: Die aufgeweckte Zwölfjährige wird es ebenso spannend finden wie der geschichtsinteressierte Mitzwanziger, von Papa und Mama, Oma und Opa ganz zu schweigen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Erich Loest
    Nikolaikirche


    In den Mittelpunkt stellt Loest die Leipziger Familie Bacher und deren
    Schicksal bis zum Herbst 1989. Die politischen Ansichten der Bachers sind
    unterschiedlich, eine Situation, die immer häufiger zu internen Spannungen
    führt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wow! :schuechtern So schnell schon so viel! Vielen Dank!


    Also, ich habe mal "Krokodil im Nacken" und "Nikolaikirche" auf meinen Wunschzettel gesetzt. Das klingt ganz nach dem, was ich gesucht habe.
    Freue mich aber trotzdem auf mehr Vorschläge!

  • Brigitte Reimann
    Franziska Linkerhand


    Die junge Architektin Franziska Linkerhand geht nach dem Studium nach Neustadt, um hier am Neubau von Wohnungen und einem Zentrum für die aufstrebende Industriestadt mitzuwirken. Rasch geraten ihre hochfliegenden Vorstellungen von einer innovativen, humanen, ästhetisch anspruchsvollen Architektur in Konflikt mit der nüchternen Realität im Planungsbüro. Franziska ist nicht der Typ, der schnell aufsteckt, und sie scheut keine Auseinandersetzungen. Aber auch die Beziehung zu Ben, ihrem zynischen Geliebten ist kompliziert, und Franziska beginnt zu ahnen, daß sie scheitern könnte. Der Roman zeigt ein illusionsloses und authentisches Bild der DDR der 60er Jahre.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Christoph Hein
    Landnahme


    Bernhard Haber ist zehn, als er 1950 mit seinen Eltern aus Breslau in eine sächsische Kleinstadt kommt, wo man Vertriebene und Ausgebombte lieber heute als morgen wieder abreisen sähe. Zwar werden Handwerker gebraucht, und Bernhards Vater ist Tischler, aber die Einheimischen bestellen ihre Möbel natürlich nicht bei dem Fremden.
    Dem Jungen begegnet man in der Schule nicht viel besser, sich durchbeißen und immer wieder Schläge einstecken - das erkennt er rasch als den einzigen Weg. Daß Bernhard nach der 8. Klasse eine Tischlerlehre beginnt, wundert niemanden, eher schon, daß er später zeitweise als Karusselbesitzer sagenhaft viel Geld verdient. Peter Koller, der in einem selbstgebauten Auto zahlende Gäste nach Westberlin gebracht hat und dafür ein paar Jahre ins Gefängnis muß, weiß genauer, woher Bernhards Wohlstand stammt, aber er verpfeift ihn nicht.
    Überhaupt hat Haber Glück mit den Leuten um sich herum: mit seiner Frau Friederike, die ihn anhimmelt, mit seiner Schwägerin Katharina, die ihm beigebracht hat, was Liebe ist, mit dem Sägereibesitzer Sigurd, der dafür sorgt, daß Bernhard als Tischlermeister in den Kegelklub aufgenommen wird, wo die Selbständigen sich treffen, um den nötigen Einfluß auf die Politik des Ortes zu nehmen ... vor 1989 und erst recht in den wilden Jahren danach.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hier fehlt mir aber ein wichtiger Jugendroman ;-)


    Aus der Amazon.de-Redaktion


    Micha liebt Miriam. Nur ist er da leider nicht der Einzige. Denn Miriam ist "das Ereignis" schlechthin, was sich vor allem daran zeigt, daß auf der Straße "ein ganz anderer Rhythmus" einsetzt, wenn sie das Haus verläßt: Ehrfürchtig stoppen die Autofahrer, Bauarbeitern fallen die Preßlufthammer aus der Hand, und die Grenzsoldaten auf dem Wachtturm im Todesstreifen reißen ihre Ferngläser herum. Thomas Brussigs von Erinnerungen an die früheste Jugend inspiriertes Werk spielt nämlich Am kürzeren Ende der Sonnenallee; und damit sind jene sechzig Meter der kilometerlangen Straße gemeint, die zu Mauer-Zeiten in der DDR-Hauptstadt lagen. Michas Eroberung der "Schulschönsten" vollzieht sich daher unter der demütigenden Beobachtung durch westdeutsche Abiturklassen, die von ihrem Aussichtsturm am längeren Straßenende aus auf den Osten herunterspotten.


    Dort ziehen neben Miriam, Micha und dessen Clique eine subversive Existentialistin, dubiose Schallplattenhändler, ein angstbesetzter Westonkel und lästige Staatsdiener ihre Kreise; dort wird man zu linientreuen Diskussionsbeiträgen verdonnert, hört verbotene Songs und bewerkstelligt mit Asthma-Medikamenten astreine Drogen-Exzesse. Mit anderen -- nämlich Michas -- Worten: "Es war von vorn bis hinten zum Kotzen, aber wir haben uns prächtig amüsiert".





    Dieses Buch hab ich in der Schule gelesen und es war eine der besten Schullektüren. Ich sollte es mal wieder zur Hand nehmen... :gruebel

  • Hat mir ausgesprochen gut gefallen :-]


    Kurzbeschreibung
    Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der »süßen Krankheit Gestern« der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze - oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der »roten Aristokratie« im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk »Ostrom«, wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.


    In epischer Sprache, in eingehend-liebevollen wie dramatischen Szenen entwirft Uwe Tellkamp ein monumentales Panorama der untergehenden DDR, in der Angehörige dreier Generationen teils gestaltend, teils ohnmächtig auf den Mahlstrom der Revolution von 1989 zutreiben, der den Turm mit sich reißen wird.

  • Kurzbeschreibung
    Herr W. hat eines Tages eine ominöse Einladung in der Post: Auf einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter soll er Auskunft geben über sein Werk, über die Unterdrückung in der DDR und über seine Erlebnisse als Staatsfeind. Zuerst glaubt er an einen schlechten Scherz. Ist er überhaupt gemeint? Mit der DDR hat er doch längst abgeschlossen, nachdem sie 1989 wie ein falsch montiertes Chemieklo zusammenklappte. War er je als Dichter auffällig geworden? Als unterdrückter gar? W. stellt Nachforschungen an, unterzieht sich bei der Psychologin Tyna Novelli einer Rückführungstherapie in die DDR-Vergangenheit und nimmt schließlich Einsicht in seine Stasi-Akte. Was für ein Fund: Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche unter dem Titel »Mögliche Exekution des Konjunktivs« abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe an Liane in München alles von einem Oberleutnant Schnatz über Jahre akribisch gegengelesen, verwegen gedeutet und als staatszersetzend-konterrevolutionäres Schrifttum eingestuft. »Ich schlage vor, dass wir uns küssen« ist ein Roman über die Absurditäten der Erinnerung, auch der eigenen, über rätselhafte Wirkungen unbeholfener Gedichte und über eine Liebe, wie sie nur in Zeiten der deutschen Teilung blühen konnte. Ein Buch über die Mauer, die es nie gab. Eine wahre Geschichte, die niemand für möglich gehalten hat. Nicht einmal ihr Verfasser. Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Begebenheit. Die DDR hat es wirklich gegeben.

  • Dieses Buch habe ich auf meiner Wunschliste, aber noch nicht gelesen. Es ist ein Briefroman:


    Zwei Frauen, eine aus Hannover, die andere aus Dresden, schreiben sich zwanzig Jahre lang - Briefe, die vom Alltag in den zwei so unterschiedlichen Staaten erzählen.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Innere Sicherheit - Christa Bernuth


    Am Ostseestrand von Rügen wird eine Tote gefunden - mit Westkaliber im Kopf. Ihr Name ist Hanna Schön. Aber wer war sie wirklich? Ein Polizist sucht die Wahrheit - auch wenn er mit allen Mitteln daran gehindert wird.


    Ich fand das Buch sehr spannend, bedrückend und berührend.

  • Zitat

    Original von beowulf



    Wer Lesen kann ist klar im Vorteil...



    Im übrigen: Der beste Einstieg ist Loests Nikolaikirche (siehe Voltaires Empfehlung), wobei sein neuester auch ganz gut sein soll.

  • Das hier ist ein faszinierender Roman aus den Anfangsjahren der DDR, sozialistischer Realismus, sozusagen.
    Es war allerdings ein ganzes Stück Arbeit, ihn zu lesen, aber es hat sich gelohnt:


    Die Publikation dieses großen deutschen Nachkriegsromans war eine Sensation. In keinem anderen Roman sind die Gründerjahre der DDR so ungeschönt, mit reißend und so literarisch gelungen dargestellt. Dreißig Jahre nach seinem Tod wurde mit Werner Bräunig ein Autor von hohem Rang wiederentdeckt - einer jener Früh verstorbenen, die ein außer ordentliches Werk hinterlassen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Vielleicht ist auch Plenzdorf gut....


    Der Film ist ein Klassiker, betrachtet aber nur den ersten Teil des Buches.


    Auch hier wird eher das Lebensgefühl in einem Ausschnitt aus den jungen Jahren der DDR gezeigt...

  • Wie wärs denn vielleicht mit Kempowski?


    Walter Kempowski "Ein Kapitel für sich"
    Im Frühjahr 1948 wurde Walter Kempowski wegen Spionage verurteilt, weil er Frachtbriefe aus der Reederei seines Vater an die Amerikaner weitergeleitet hatte, um zu demonstrieren, wie die Russen die von ihnen besetzte 'Zone' ausbeuteten. Mit Walter wurden auch seine Mutter und sein Bruder Robert zeitweilig eingesperrt. Im vorliegenden Roman läßt der Autor jeden der Beteiligten aus seiner Sicht über die Haftzeit berichten - hinzu kommt als 'Gegenstimme' die der Schwester Ulla, die damals in Dänemark lebte. Fern von allem sentimentalen Selbstmitleid, eher untertreibend, was das persönliche Betroffensein angeht, beschreibt Kempowski jene bitteren Jahre, wobei er die spezifischen Milieueigentümlichkeiten sprachlich exakt rekonstruiert.