Westwärts – Morris

  • Band 85, September 2009
    OT: Sous le ciel de l'ouest
    Aus dem französischen von Michael F.Walz
    Mit einem Vorwort von Horst Berner


    Kurzbeschreibung:
    Sous le ciel de l’ouest – so der Originaltitel des 1952 erschienen Originalbandes. Der ursprünglich bei Delta in der Reihe Lucky-Luke-Classics als Band 4 erschienene Band wird jetzt in die „normale“ LL-Reihe „eingefädelt“. MORRIS beschert uns in diesem Band 3 Geschichten, die er für das belgische Spirou-Magazin gezeichnet hat, veröffentlicht wurden sie von 1949-1950. In Deutschland erschienen sie als erstes 1960 in "Der heitere Fridolin" aus dem Alfons Semrau Verlag. "Die Rückkehr von Revolver Joe", "Round-Up" und "Der große Kampf" präsentieren einen frühen Mr. Luke in Bestform, auch wenn er noch nicht die „eastwoodsche“ Schlacksigkeit der Folgejahre repräsentiert


    Über den Autor:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Morris_(Comiczeichner)


    Meine Meinung:
    „Westwärts“ ist der neueste Band der Lucky Luke-Reihe, aber neu sind die 3 faszinierenden Kurzgeschichten in diesem Band nicht. Sie stammen von 1950, aus einer Zeit bevor Morris mit Rene Goscinny zusammenarbeitet. Morris hat also Text und Zeichnungen geliefert.
    Dabei ist er nicht so pointiert wie Goscinny, aber die Texte sind logisch aufgebaut und besitzen Ironie. Zeichnerisch ist es nicht so detailliert wie spätere Comics, aber überaus liebevoll.
    Ich verweise nur mal auf Seite 22,Bild oben links. Hier sieht man Luke auf einer Ranch, auf der intensiv gearbeitet wird, es wird geschmiedet, ein Wagen und ein Sattel repariert, Lassos gedreht, ein Pferd beschlagen, ein anderes (Jolly Jumper) gestriegelt. Alles in einem Bild!


    Lucky Luke ist in diesen alten Comics etwas anders gezeichnet. Sein Gesicht ist runder, später wurde sein Kinn spitzer, die Züge viel deutlicher.


    Meiner Meinung nach sollten nach Morris Tod keine neuen Lucky Luke-Geschichten mehr entstehen. Denen fehlt leider jeder Charme. Ein Charme, der hier in reichlichem Maße vorhanden ist.


    Das Vorwort ist interessant.
    Die drei Geschichten dieses Bandes sind kurz, aber die Stories sind gehaltvoll.


    Die Rückkehr von Revolver-Joe:
    In der ersten geht es um ein Pferderennen und John, den Menschenfreund, den Lucky trifft. Lucky merkt schnell, dass an dem angeblichen Menschenfreund einiges nicht stimmt.


    Round-up: Hier beteiligt sich Lucky Luke an einem Viehtreiben. Das wirkt ziemlich realistisch und überaus gelungen. Meine Lieblingsgeschichte in diesem Band.


    Der große Kampf: Hier steht ein Boxkampf im Mittelpunkt. Es gibt zahlreiche witzige Szenen.


    Das Lesegefühl erinnert an die die Kauka-Comics aus den 70ziger Jahren, in denen auch Lucky Luke-Geschichten enthalten waren und die auch ich gelesen habe. Ein nostalgisches Gefühl war daher unvermeidlich.