Ehenamen und Kinder - gemeinsam, getrennt, doppelt...

  • Eigentlich aber schon merkwürdig: Wenn man mir zwei "Schmidt" oder "Müller" vor die Nase stellen würde, würde ich es nicht für selbstverständlich halten, dass die beiden verwandt sind. Dazu gibt es den Namen echt zu häufig. Aber den meisten Leuten scheint so ein möglicher Zufall als Beweis zu reichen.


    Davon mal abgesehen: Wenn sich jemand fälschlicherweise als Vater von jemandem ausgibt, glaube ich nicht, dass er Skrupel hätte, gleich einen falschen Nachnamen anzugeben :chen.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • *Er* war Musiker, *ich* hab Jahrzehnte gebraucht, um mir in meinem Job einen Namen zu machen, da wär's irgendwie Kokolores gewesen, wenn einer von uns mit einem neuen Namen ganz von vorne angefangen hätte.


    Ein Doppelname hätte nach einer neuen Tierart geklungen, also heißt jeder, wie er immer geheißen hat, was zwar manchmal zu Verwirrungen führt ("Hast du den Kater beim Tierarzt auf deinen oder auf meinen Namen laufen?" - "Aber lass die Reparaturrechnung für den Computer unbedingt auf meinen Namen ausstellen, ich kann das absetzen!"), aber uns im Berufsleben doch einiges an PR-Arbeit erspart hat.


    Eine Geschäftsfrau bei uns am Ort hat mit Mitte 50 doch noch ihren langjährigen LG geheiratet und seinen NN angenommen. Sie unterschrieb ihre ihre Geschäftsbriefe und Mails lange Zeit mit "Marianne König, vormals Mustermann". Und immer noch, nach mittlerweile 5 oder 6 Jahren, sagen Leute: "Na, die Mustermann, die Marianne ... ich kann mir nicht merken, wie die jetzt heißt." Wenn sich ein Familienname mal wie ein Markenname (geschäftlich/gesellschaftlich) etabliert hat, ist eine Änderung desselben nur schwer bei den Leuten durchzusetzen.


    Meine Freundin hat deshalb ihren geschäftlich etablierten Namen bei Eheschließung behalten. Ihre Tochter heißt wie sie - und der Gatte hat namensmäßig was eigenes. Er wird mit Sicherheit oft dazusagen müssen, dass er der Herr W. und der Papa von Lisa S. ist.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich sehe nicht, wo ein nicht gemeinsamer Name in Zeiten wie diesen, Stichwort Patchworkfamilie, eine Problem sein soll.
    Bsp. meine Schwester: sie heißt A, ihre Kinder heißen A, ihr Mann heißt B und seine Tochter aus erster Ehe heißt B-C, wobei C der Nachname ihrer Mutter ist. Dennoch würde keiner daran zweifeln, daß sie eine Familie bilden. Und wo ist das Problem, in der Schule zu sagen, Hallo, ich bin Herr B, der Vater von A?


    Ich würde meinen Namen nur aufgeben, eventuell, wenn ich einen Mann finde, dessen Nachname auch mit Gri beginnt, wie meiner, weil das so schön mit meinem Vornamen harmoniert. Diskutieren könnten wir, wenn er ein Habsburg oder sowas ist. Grimaldi, das wäre es! Griseldis Grimaldi. Geil! :chen


    Das spanische Namensmodell finde ich großartig. Das würde ich, wenn ich was zu sagen hätte, sofort einführen. Funktioniert das nicht genauso bei den Lippizanern? :grin

  • Das spanische Modell ist schön für Kinder, als Symbol für das "Zusammengehören" in der Ehe wäre für mich eben das System Nachname- Nachname das Optimalste, wobei ich solche Fälle wie das Liebespaar Frau Brenner und Herrn Schwarz natürlich auch sehe.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das spanische Modell ist schön für Kinder, als Symbol für das "Zusammengehören" in der Ehe wäre für mich eben das System Nachname- Nachname das Optimalste, wobei ich solche Fälle wie das Liebespaar Frau Brenner und Herrn Schwarz natürlich auch sehe.


    Die Kombi würde ich noch lustig finden. Ich habe auch irgendwo mal den Namen Gnädiger-Metzger gelesen :rofl. Schlimm finde ich Rosa-Schlüpfer oder so was in der Art.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Ich trage den Mädchennamen meiner Mutter, meine Mutter hat einen Doppelnamen und mein Bruder trägt den Namen unseres Vaters. Ich fand es immer gut, wenn ich in der Schule nicht gefragt wurde: "Kann das sein, dass dein kleiner Bruder bei mir in der Klasse ist? Dem kannst du in Englisch ja ein bisschen helfen :rolleyes."


    Nennt mich ruhig altmodich, aber das wäre mir eindeutig zu wirr. Ich find es einfach schön, wenn man auch "von außen" als eine Familie wahrgenommen wird. Nicht, um niemanden durcheinander zu bringen, sondern eben weil es für mich irgendwie dazugehört, dass Familienmitglieder erstmal (weil es sich bei Kindern, die heiraten, auch noch ändern kann) den gleichen Namen tragen. :gruebel

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Nennt mich ruhig altmodich, aber das wäre mir eindeutig zu wirr. Ich find es einfach schön, wenn man auch "von außen" als eine Familie wahrgenommen wird. Nicht, um niemanden durcheinander zu bringen, sondern eben weil es für mich irgendwie dazugehört, dass Familienmitglieder erstmal (weil es sich bei Kindern, die heiraten, auch noch ändern kann) den gleichen Namen tragen. :gruebel


    Ich glaube, wenn man damit aufgewachsen ist, erscheinen einem die Verhältnisse total offensichtlich. Wenn es sich später eh alles noch ändern kann (auch bei den Eltern durch Scheidung und zweite Heirat), kann man sich ja schon mal an das Chaos gewöhnen :chen. Und ich fand es immer lustig die Lehrer zu verwirren.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe


    Die Kombi würde ich noch lustig finden. Ich habe auch irgendwo mal den Namen Gnädiger-Metzger gelesen :rofl. Schlimm finde ich Rosa-Schlüpfer oder so was in der Art.


    Na ja es geht das Gerücht das Namensrecht sei extra wegen Schröders Ehe geändert worden, Schröder- Köpf mag ja angehen, aber es war mal Gesetz, das der Geburtsname vorangestellt werden muß und Köpf- Schröder??? Was wenn das jemand wörtlich, so als Befehl, mißverstanden hätte...

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Ich glaube, wenn man damit aufgewachsen ist, erscheinen einem die Verhältnisse total offensichtlich. Wenn es sich später eh alles noch ändern kann (auch bei den Eltern durch Scheidung und zweite Heirat), kann man sich ja schon mal an das Chaos gewöhnen :chen. Und ich fand es immer lustig die Lehrer zu verwirren.


    Das mag wohl sein, dass du es einfach gewohnt warst. Wie gesagt, für mich wäre das nichts. Aber vielleicht bin ich da einfach nur ein gebranntes Kind, das kein Bock auf Chaos hat ;-)

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Na ja es geht das Gerücht das Namensrecht sei extra wegen Schröders Ehe geändert worden, Schröder- Köpf mag ja angehen, aber es war mal Gesetz, das der Geburtsname vorangestellt werden muß und Köpf- Schröder??? Was wenn das jemand wörtlich, so als Befehl, mißverstanden hätte...


    :rofl :rofl :rofl

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  • Zitat

    Original von Eddie Poe


    Ich glaube, wenn man damit aufgewachsen ist, erscheinen einem die Verhältnisse total offensichtlich. Wenn es sich später eh alles noch ändern kann (auch bei den Eltern durch Scheidung und zweite Heirat), kann man sich ja schon mal an das Chaos gewöhnen :chen. Und ich fand es immer lustig die Lehrer zu verwirren.


    Eddie, wir sind gleicher Meinung. :knuddel1

  • Zitat

    Original von BunteWelt


    Eddie, wir sind gleicher Meinung. :knuddel1


    Du bist ja anscheinend auch damit aufgewachsen. ;-)

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Du bist ja anscheinend auch damit aufgewachsen. ;-)


    Ja, aber uns kennt in unserem Dorf eh jeder Depp und deswegen sind wir eigentlich eine Familie, außer Papa, der ja wo anders wohnt, aber Bekannte wissen's dann schon. :zwinker
    Meine große Schwester & ich heißen gleich und meine kleine Schwester und ich eben anders, sie wie ihr Stiefvater, ich wie (halb) meine Mama (die aber noch dazu den Namen meines Stiefpa's trägt).
    Und das Allerwichtigste ist eh, dass wir uns als Familie fühlen!
    [SIZE=7]Ich werde meinen tollen & seltenen Nachnamen NIEMALS weggeben. ;-)[/SIZE]

  • In der Familie meines Mannes ist es ein wichtiges Statussymbol, verheiratet zu sein, weshalb dort alle Frauen ohne mit der Wimper zu zucken den Namen des Mannes angenommen haben.
    Hauptargument ist, dass man erst mit einem gemeinsamen Namen eine richtige Familie sei. Aber ich brauche kein getöpfertes Türschild "In diesem Nest wohnt Familie O.", um familiäre Gefühle zu entwickeln :rolleyes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von magali
    Hätte ich je Kinder gewollt, hätten wir ja würfeln können.
    :grin


    Wer das Kind kriegt oder was? :gruebel


    Zum Thema: "als Familie wahrgenommen werden". Ich möchte lieber durch mein gemeinsames Auftreten als Familie wahrgenommen werden als durch die Tatsache, daß alle denselben Namen tragen. ;-)


    Denselben Namen kann jeder tragen.... das heißt aber noch lange nicht, daß wir wirklich eine "Familie" sind - wenn ihr versteht, was ich damit sagen möchte.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • @BW: Ähm....sorry, ich glaub, deine familiäre Situation hat mich etwas verwirrt. Nochmal für mich...dein Papa und deine Mama haben unterschiedliche Nachnamen. Deine Mama hat nen Doppelnamen, der sich aus ihrem Geburtstnamen und dem Nachnamen deines Stiefpapas zusammensetzt. Du hast den Geburstnamen deiner Mama als Nachnamen. Deine große Schwester auch. Deine kleine Schwester (ancheinend die Tochter von deiner Mama und deinem Stiefpapa :gruebel) hat den Nachnamen von deinen Stiefpapa.


    Ok, bei Patchworkfamilien, zweiter Heirat usw. bleibt das Chaos nicht aus. Aber ich persönlich mag mir einfach kein Chaos ins Haus holen. Und wie gesagt - Doppelnamen sind für nen Grabstein zu teuer. Und mein Name ja auch :chen

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  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Hauptargument ist, dass man erst mit einem gemeinsamen Namen eine richtige Familie sei. Aber ich brauche kein getöpfertes Türschild "In diesem Nest wohnt Familie O.", um familiäre Gefühle zu entwickeln :rolleyes


    Ich glaube nicht, dass man mit einem gemeinsamen Namen unbedingt eine Familie ist. Ich glaube auch nicht, dass den jeder braucht, um sich als Familie zu fühlen. Insofern hat Batcat natürlich recht. Aber ich persönlich möchte den einfach und für mich gilt es eben, dass man sich dadurch irgendwie "zusammen" repräsentiert. Vielleicht ist es ein aus den Lebenserfahrungen entstandenes Bedürfnis, was weiß ich. Ich weiß einfach, dass ich - sollte ich einen Mann finden, der es mit mir aushält :chen - nicht unbedingt sagen muss "Ich bin die Frau A, die Ehefrau vom Herrn B". Dann würd ich doch eher stolz verkünden "Ich bin Frau B". Allerdings hat es nichts mit Status "verheiratet" zu tun.
    Ich muss ja nicht mal dringend heiraten. Und dann hab ich eh meinen Namen. Aber sollte ich heiraten, dann möchte ich auch den Namen annehmen.


    Ach, was weiß ich. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja noch. Glaub ich zwar nicht, aber vielleicht sind meine Motive doch ganz anders. Wer weiß. Ist auch egal.


    Jeder soll es so halten, wie er will. Ich weiß, was ich im Moment will. Mal sehen, was die Zeit sonst so mit sich bringt.

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  • Zitat

    Original von Batcat


    Denselben Namen kann jeder tragen.... das heißt aber noch lange nicht, daß wir wirklich eine "Familie" sind - wenn ihr versteht, was ich damit sagen möchte.


    Was eine Familie ist und was nicht zeigt sich im Falle des Erblassens. Wenn der Erblasser geht, wird er in der Regel nicht getötet, die deutsche Sprache kennt ein Verb für den eigenen letzten Weg nicht in dem der Tod vorkommt, sondern der Mensch stirbt. Sterben ist ein zusammengesetztes Kunstwort aus Streit und Erben...