Entscheidung

  • Tom : Diese Grenze ist bei jedem persönlich eine andere. Was für einen akzeptabel ist , kann für jemanden anderen unerträglich sein.


    Ich würde keinerlei geistige Behinderung in meiner Familie haben wollen, ich würde auch keine Partnerin haben wollen, die psychische Probleme hätte (manisch-depressiv kenne ich schon).
    Ich kann auch keine dummen Leute um mich ertragen und verliere da manchmal ziemlich schnell die Geduld. Es ist also in meinem Fall keine gute Voraussetzung, um da einen Mittelweg zu finden.


    Dafür kann ich mich ohne weiteres mit Leuten mit Verstümmelungen, Brandwunden, Glasknochen oder sonstigen physischen Auffälligkeiten umgeben. Es stört mich nicht, es existiert auch fúr mich nicht ab dem Moment, wo ich ein hochinteressantes Gespräch mit dieser Person fúhren kann.


    Bei anderen Menschen ist dies umgekehrt. Für diese ist die körperliche Unversehrtheit Grundvoraussetzung für ein Interesse, Intelligenz oder Ausgeglichenheit steht da eher im Hintergrund.

  • Nichts für ungut, Oryx, nur ein offenes Wort als konsequente Folgerung aus dem, was du schreibst:


    Zitat

    Original von Oryx
    Ich würde keinerlei geistige Behinderung in meiner Familie haben wollen, ich würde auch keine Partnerin haben wollen, die psychische Probleme hätte (manisch-depressiv kenne ich schon).
    Ich kann auch keine dummen Leute um mich ertragen und verliere da manchmal ziemlich schnell die Geduld. Es ist also in meinem Fall keine gute Voraussetzung, um da einen Mittelweg zu finden.


    Nochmal ganz langsam zum Mitdenken: :grin
    Weil du dich in der Gegenwart von Menschen mit psychischen und/oder kognitiven Problemen/Behinderungen äußerst unwohl fühlst, müßte der betreffende Mensch prophylaktisch vor der Geburt beseitigt werden?


    Zum einen gibt es wohl niemanden, dem in Gegenwart von Menschen mit psychischen und/oder kognitiven Problemen/Behinderungen nicht zunächst mal unwohl ist -- was schlicht und einfach daran liegt, daß die "Depperl" und "Krüppel" heutzutage zur Schonung der "Normalen" und "Gesunden" ins Ghetto der Behindertenwerkstätten weggesteckt werden (oder prophylaktisch abgetrieben wurden).


    Zum anderen gebe ich zu bedenken: Ein Menschenleben auszulöschen, weil man überzeugt ist, Probleme mit der (zukünftigen) Gegenwart dieses Menschen zu haben, ist ein heikler Ansatz ... zumindest für mich ...

  • Iris
    Ich bin mir nicht sicher, ob Oryx in diese Richtung dabei gedacht hat. Hoffen wir mal einfach, daß er es anders gemeint hat.


    Es gibt zumindest eine Frage, die mich bei dieser Thematik stets beschäftigt. Was passiert mit meinem behinderten Kind, wenn ich nicht mehr da bin (z. B. nach einem Unfalltod)?
    Letztendlich wollen wir ja alle, daß unsere Kinder ein selbstständiges Leben führen können. Diese Möglichkeit ist für behinderte Menschen je nach Grad der Einschränkung aber zumindest teilweise begrenzt. Es ist ja schon nicht so einfach Kindern beim Aufwachsen nach und nach mehr "Freiheiten" einzuräumen, weil man einfach Bedenken hat, sie in die "böse" Welt zu entlassen. Das ist bei einem behinderten Kind noch eine ganze Fuhre problematischer.


    Das Thema ist nun mal ungeheuer vielschichtig und ich finde die bisherigen hier zu lesenden Meinungen dazu hochinteressant.


    Gruss,


    Doc

  • *malganzkleinlautwasanmerk*


    Nachdem ich mich weiter oben in etwas anderem Zusammenhang fast um Kopf und Kragen geredet hätte, frag ich hier mal vorsichtig was an :lache


    Auch mich interessiert dieses Thema sehr und ich hätte auch das ein- oder andere dazu beizutragen, aber wäre es nicht vielleicht in einem neuen, sachlich-neutralen Thread besser aufgehoben? Wir haben uns doch wenn ich das richtig sehe, schon ein wenig von nic´s eigentlicher Frage entfernt und vor allem reichen ihr persönlich die antworten aus?! ...


    Wie gesagt, war nur ne Idee, nicht gleich an den Marterpfahl binden :hau



    Inso

  • Insomnia ,


    ich finde nicht, daß Du das kleinlaut anmerken müßtest und würde vorschlagen, DASS Du so einen Thread mit der Thematik eröffnen solltest. Denn anscheinend besteht ja Diskussionsbedarf...:-)


    Btw: so hatte ich persönlich Historikus Einwurf und Bedenken auch verstanden und ich finde, man sollte ihm die Wortwahl auch nachsehen.


    Kann mich ja irren, aber ich glaube einfach schon, daß Historikus das Richtige meint - nämlich, daß man über solche Themen sachlicher und unpersönlicher diskutieren sollte - wahrscheinlich müssen wir das alle erst noch ein bißchen (wieder?) lernen?


    @Doc mal recht gebe:


    Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Es gibt zumindest eine Frage, die mich bei dieser Thematik stets beschäftigt. Was passiert mit meinem behinderten Kind, wenn ich nicht mehr da bin (z. B. nach einem Unfalltod)?
    Letztendlich wollen wir ja alle, daß unsere Kinder ein selbstständiges Leben führen können. Diese Möglichkeit ist für behinderte Menschen je nach Grad der Einschränkung aber zumindest teilweise begrenzt. Es ist ja schon nicht so einfach Kindern beim Aufwachsen nach und nach mehr "Freiheiten" einzuräumen, weil man einfach Bedenken hat, sie in die "böse" Welt zu entlassen. Das ist bei einem behinderten Kind noch eine ganze Fuhre problematischer.


    Das Thema ist nun mal ungeheuer vielschichtig und ich finde die bisherigen hier zu lesenden Meinungen dazu hochinteressant.


    Das wäre nämlich auch der Hauptpunkt, der mich dabei beschäftigen und nachdenklich machen würde.


    LG
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Oryx


    Ich würde keinerlei geistige Behinderung in meiner Familie haben wollen, ich würde auch keine Partnerin haben wollen, die psychische Probleme hätte (manisch-depressiv kenne ich schon).
    Ich kann auch keine dummen Leute um mich ertragen und verliere da manchmal ziemlich schnell die Geduld. Es ist also in meinem Fall keine gute Voraussetzung, um da einen Mittelweg zu finden.



    Oryx, und was machst du, wenn eine deiner Töchter von einem Auto angefahren wird, querschnittgelähmt und mit einer Hirnschädigung zurückbleibt? Bringst du sie um?


    Und was verstehst du unter "dumme Leute"? Diejenigen, die nicht das Glück hatten eine gute Ausbildung zu kriegen so wie du, der unter anderem dem Beruf des "hijo de papa" nachgeht (von dir in einem anderen Thread ausdrücklich betont).



    Diese ganze Diskussion erinnert mich zu sehr an eine Zeit, wo Behinderte in die Gaskammer gebracht wurden. Ich finde es echt zum Kotzen!

  • Zitat

    Original von Baumbart
    Btw: so hatte ich persönlich Historikus Einwurf und Bedenken auch verstanden und ich finde, man sollte ihm die Wortwahl auch nachsehen.
    LG
    Baumbart


    pffffffffffffffffffffffffffft..... In manchen Dingen sollte man nicht allzu nachsichtig sein...


    Hab mich jetzt hier aus technischen Gründen zurück gehalten (hatte keinen funktionstüchtigen PC).


    Hab mich nun aber durchgelesen und schüttel nur noch mit dem Kopf.......


    Meinungen gibts... und Menschen die von ihren Meinungen so schrecklich überzeugt sind, daß sie keine andere akzeptieren können..... *stöhn*


    Wenn nun Oryx sich aus persönlichen Gründen in diesem Fall für eine Abtreibung entscheiden würde, dann ist das nun mal so, ob ich persönlich das gut héiße oder nicht, aber ich finde es ist definitv nicht die Aufgabe der EULEN hier diese Entscheidungen bzw. das kundtun von Meinungen mit solchen negativen Antworten zu honorieren :



    ZITAT IRIS :
    Weil du dich in der Gegenwart von Menschen mit psychischen und/oder kognitiven Problemen/Behinderungen äußerst unwohl fühlst, müßte der betreffende Mensch prophylaktisch vor der Geburt beseitigt werden?


    Zum einen gibt es wohl niemanden, dem in Gegenwart von Menschen mit psychischen und/oder kognitiven Problemen/Behinderungen nicht zunächst mal unwohl ist -- was schlicht und einfach daran liegt, daß die "Depperl" und "Krüppel" heutzutage zur Schonung der "Normalen" und "Gesunden" ins Ghetto der Behindertenwerkstätten weggesteckt werden (oder prophylaktisch abgetrieben wurden).


    ZITAT ENDE!!


    ÄHM....warst du mal in so einem GHETTO der Behindertenwerkstätten/Schulen? Also als Ghetto würde ich diese Einrichtungen nicht bezeichnen. Zumal du vermutlich die erste wärst, die sich beschweren würde, wenn ein solches Kind die gleiche Schule besuchen würde wie deine Kinder und aus diesem Grund nun zum 100. Mal das einmal eins wiederholt wird, weil deine normalen Kinder ja dann unterfordert würden.....


    ZITAT GEMINI:


    Oryx, und was machst du, wenn eine deiner Töchter von einem Auto angefahren wird, querschnittgelähmt und mit einer Hirnschädigung zurückbleibt? Bringst du sie um?


    ZITAT ENDE


    DAS SIND GÄNZLICH ANDERE GRUDNVORAUSSETZUNGEN...... Wir sprechen hier von einer Abtreibung zum Wohle der Eltern und des Kindes. Und nicht von einem nicht verhinderbaren Verkehrsunfall....


    Man sollte Äppel nicht Kartoffeln vergleichen....



    /me zieht sich die BUHMANNMÜTZE AUF UND STELLT SICH ZU ORYX IN DIE ECKE!

  • BJ


    Du kannst die Bumann-mütze wieder ausziehen....Das ist wieder so ein Thema..zum Thema Moral und Ethik..und wie ichs in einem anderen Thread schon sagte..ich hasse diese Wortkombination...denn wer bestimmt was ethisch oder moralisch gerechtfertigt ist???..Das ist die Frage...Die Natur selbst ist da viel härter, ist nunmal so.


    Wie einige wissen, arbeite ich in einem Seniorenheim, in der Betreuung, wenn ich sehe ws z.T. so " halbtot herumliegt"..und aus ethischen Gründen nicht streben darf.....ach ich hör auf, reg mich nur auf...ich weiß, auch nicht unbedingt vergleichbar, aber, auch da wird aus "ethischen Gründen" von irgendjemanden entschieden...

  • Danke Alex


    *Hängt die Mütze in Griffweite an den Haken*


    Nic: Ich bin froh, daß sich noch andere so verhalten haben wie ich es von den meisten Eulen erwartet hätte :)
    Leider war ich PClos sonst hättest du auch von mir eine PN erhalten :kiss
    Aber das ist ja nun nach deinen Worten nicht mehr nötig..... Ich drücke dennoch die Daumen....


  • Sind es im Übrigen nicht, BJ.
    Oryx (und ich nehme an, er wird sich noch selber dazu äussern) spricht auch von psychischen Problemen. Die hat man nicht unbedingt von Geburt an.


    Der Satz: " Abtreibung zum Wohle von..." (wem auch immer , das ist hier die grosse Frage) finde ich etwas unglücklich gewählt.