Ein sehr sympathischer Kommissar und ein etwas skurriler Fall machen „Kälteschlaf“ von Arnaldur Indridason zu einem beschaulichen, aber äußerst spannenden Krimispaß gelesen von Walter Kreye
Es ist nicht viel los in der Reykjavíker Mordkommission, die rund 300.000 Isländer leben meist friedlich zusammen. Deshalb hat Kommissar Erlendur auch Zeit, sich mit einigen „Cold Cases“ zu befassen: dem Verschwinden zweier Jungendlicher vor vielen Jahren und dem Selbstmord der Historikerin Maria X. Marias Freundin Karin glaubt nämlich, dass hinter dem Selbstmord ihrer langjährigen Vertrauten mehr steckt. Und richtig: je tiefer Kommissar Erlendur bohrt, desto mehr gerät Marias Ehemann, der Arzt Balvin in seinen Focus. War es doch Mord? Und was haben die beiden vor Jahren verschwundenen Jugendlichen mit der Sache zu tun?
Nahtoderfahrungen, ein Medium, das mit Verstorbenen kommuniziert und profane Geldprobleme - das sind die Zutaten, mit denen sich Kommissar Erlendur diesmal auseinandersetzen muss. Mit seiner ruhigen und sehr hartnäckigen Art findet der Kommissar immer wieder Spuren, wo andere schon längst aufgegeben haben. Auch die Nebenhandlung um die beiden seit Jahren verschwunden jungen Leute ist sehr rührend erzählt.
Fazit: Ein sehr sympathischer Kommissar und ein etwas skurriler Fall machen „Kälteschlaf“ zu einem beschaulichen, aber äußerst spannenden Krimispaß - mit viel Timbre und Inspiration vorgetragen von dem Schauspieler Walter Kreye, TV-bekannt als der neue „Der Alte“-Darsteller.