Jodi Picoult: Die Macht des Zweifels

  • Ein schreckliches Verbrechen geschieht, und plötzlich scheint nichts mehr zu sein, wie es früher einmal war.


    Die erfolgreiche Staatsanwältin Nina Frost hat über 200 Fälle von Kindsmissbrauch verhandelt. Doch obwohl sie glaubte, mit diesem vertrauten Thema sachlich umgehen zu können, gerät sie völlig aus der Fassung, als ihr klar wird, dass offembar auch ihr eigener Sohn Nathaniel missbraucht worden ist: Aber der kleine Nathaniel ist verstummt und weigert sich, mit ihr über die schrecklichen Geschehnisse zu sprechen.
    Weil er jedoch der einzige ist, der das Gesicht des Schuldigen gesehen hat, müssen sich Polizei und Staatsanwaltschaft allein auf Indizien stützen. Als es schliesslich zum Prozess kommt, geschieht ein tödliches Unglück - und das alte Leben von nIna Frost und ihre Familie droht für immer ein Ende zu nehmen...


    Vor der malerischen Kulisse eines neuenglischen Städtchens entwickelt Jodi Picoult ihren packenden psychologischen Spannungsroman.



    Wer die anderen Bücher von Jodi Picoult gelesen hat und mochte, wird dieses auch spannend finden, obwohl die Geschichte zeitweise etwas nachlässt. Gut geschildert wird die Situation in Ninas Familie: das traumatisierte Kind, die Ehe, die ob dieser Belastung zu zerbrechen droht, die Unfähigkeit, wieder in das normale Leben zurückzukehren.


    Interessant ist auch, wie Nina plötzlich als selber Betroffene, einen ganz anderen Einblick in ihre Arbeit bekommt. Waren die Opfer bisher nur "Fälle" für sie, kämpft sie jetzt mit allen Mitteln um eine Verurteilung des Beschuldigten.


    Empfehlenswert!!

  • "Macht des Zweifels" ist schon seit einiger Zeit auf meinem Wunschzettel.
    Bis jetzt hab ich von Judi Picoult nur "Die einzige Wahrheit" gelesen. Davon war ich allerdings sehr, sehr begeistert.


    Freu mich schon auf das nächste von ihr, das ich lesen werde.

  • *heul* Ich habe dieses Buch als Suchauftrag bei Buchticket.de eingegeben und tatsächlich auch gestern die Nachricht gekommen, dass es nun vorhanden sei. Als ich es mir dann schnappen wollte, war es schon weg... Ist die Welt nicht ungerecht? :cry

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Da die Zeit bis Montag zur Leserunde von der Magistra noch lang ist, hab ich eben mit dem Buch hier angefangen. 50 Seiten hab ich schon gelesen und es gefällt mir bisher schon seeeeehr gut... Ist wirklich spannend und mitreißend geschrieben... Werd jetzt wohl auch gleich weiter lesen gehen... :-]

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • So, hab das Buch eben ausgelesen und hier meine Rezi dazu:



    „Die Macht des Zweifels“ – Jodi Picoult


    ISBN: 3492270611
    Seiten: 248



    Klappentext:
    Ruhig und überlegt zieht die junge Frau im Gerichtssaal die Waffe – und erschießt kaltblütig den vermeintlichen Peiniger des kleinen Nathaniel. Ein verhängnisvoller Irrtum, denn der wahre Täter ist noch auf freiem Fuß ...


    Der neue Roman von Jodi Picoult, packendes Familiendrama und psychologische Hochspannung zugleich.



    Über den Autor:
    Jodi Picoult, 1967 auf Long Island, NY, geboren, hat sich mit ihren psychologischen Spannungsromanen auch in Deutschland eine große Fangemeinde erschrieben. Jodi Picoult lebt zusammen mit ihrem Mann und drei Kindern in Vermont. Zuletzt erschienen von ihr Die einzige Wahrheit und Die Hexenjagd von Salem Falls.
    www.jodipicoult.com



    Meine Meinung:
    Dieses Buch hatte ich trotz der 428 Seiten innerhalb von 24 Stunden durchgelesen. Die Geschichte von Nina Frost, der erfolgreichen Staatsanwältin, die über zweihundert Fälle von Kindesmissbrauch verhandelt hat, und ihrem missbrauchten Sohn lässt einen nicht mehr los. Man muss einfach wissen, wie es weiter geht...


    Nathaniel, Ninas Sohn, hört eines Tages einfach zu sprechen auf. Bei den Besuchen bei einem Kinderpsychiater erfährt Nina, dass ihr Sohn missbraucht wurde. Nina ist verzweifelt und nimmt das Gesetzt selber in die Hand. Sie erschießt den vermutlichen Täter und wird des Mordes angeklagt. Später erfährt sie, dass sie den falschen erschossen hat...


    Die Macht des Zweifels ist eine Geschichte, mit immer neuen Wendungen. Meint man schon zu ahnen was wohl kommt, wird man garantiert eines besseren belehrt... Der Erzählstil ist ein wenig verwirrend und gewöhnungsbedürftig, aber durchaus fesselnd und genial durchdacht. Die Erzählperspektiven ändern oft. Wird von Nina erzählt, wird in Ich-Form geschrieben... Aber auch aus der Perspektive von Nathaniel und Caleb (dem Ehemann) wird berichtet... Es wechselt oft hin und her... Aber das nimmt dem ganzen nicht die Spannung. Eher im Gegenteil... Wirklich sehr zu empfehlen das Buch. Mit sehr viel Feingefühl und psychologischem Einfühlungsvermögen geschrieben...



    Dieses Buch bekommt von mir 5 von 5 Daumen!

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • @ Melkat,


    sowas weiß man wohl erst, wenn man in so einer Situation steckt. Ich glaube vorher kann man sowas gar nicht sagen. Wer weiß, was da alles für Urinstinkte in einem geweckt werden? :-(

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Jodi Picoult - Die Macht des Zweifels


    So ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen und war wie immer von J. Picoult begeistert.
    Das Buch war spannend und einfühlsam geschrieben und hatte immer neue Wendungen.
    Bei jeder Äußerung eines Mannes wird man misstrauisch und vermutet den Täter in ihm, psychologisch sehr gut gemacht!
    Außerdem wird beschrieben wie schnell man von der guten
    ( Staatsanwältin)im Affekt und völlig weggetreten zur schlechten Seite
    ( Mörderin) kommen kann, ich fand es auch sehr gut gewählt den Mord gleich am Anfang zu erzählen, man wußte also gleich das an den Tatsachen nicht zu rütteln wäre!!! :wave

  • Ich habe gestern nachmittag mit dem Buch begonnen und habe nicht eher aufhören können, um 2 Uhr sind mir allerdings die Augen zugefallen, so dass ich eine Pause einlegen musste. Heute morgen habe ich allerdings gleich weiter gelesen und habe es jetzt durch.


    Für mich persönlich ist das beste Buch von Jodi Picoult, es hat mich zutiefst bewegt und es wird sicherlich noch eine Tage nachwirken. Es war spannend zu sehen, wie die toughe Staatsanwältin, die täglich mit Kindesmissbrauch konfrontiert ist, reagiert und handelt, als ihr eigener Sohn betroffen ist. Auch hier wird einem wieder klargemacht, dass es nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern auch viele Grauschattierungen. Die Recherchearbeiten von Jodi Picoult und ihr Schreiben, dass nachhaltig zum Nachdenken anregt, ist einfach grandios.


    Das Buch hat stets neue Wendungen, man denkt, man wüsste, wie es weitergeht, aber dann öffnet sich eine andere Tür und alles ist wieder offen. Es ist total spannend geschrieben und man kann das Buch wirklich ganz ganz schwer aus der Hand legen.


    Ich hoffe doch sehr, dass es ganz bald neuen Lesestoff von ihr gibt!!! An die Jodi Picoult-Fans unter den Eulen: Euch nochmal ein Herzliches Dankeschön, dass ihr mir diese Autorin nähergebracht habt!!! :knuddel1

  • Ein spannendes Buch, das die Frage nach den Grenzen des Rechtsstaats glaubwürdig stellt. Wer kennt diese Grenzen besser als die Staatsanwältin, die immer wieder an sie stößt- wer kann schwerer an diesen Grenzen verzweifeln, als die Staatsanwältin, deren Kind zum Opfer wird?


    Eine Lösung, ein Prozeß, wie er im deutchen Recht nicht möglich wäre, aber ein Buch, das Fragen aufwirft die sich jeder Liebende stellt in der Hoffnung sich ihnen nie stellen zu müssen- nämlich wie weit bin ich bereit für die Liebe zu gehen.

  • Ich muß das hier mal reinsetzen, damit ich es zack als Doppelband auf meine Wunschliste setzen kann :-].

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ein spannendes Buch, das die Frage nach den Grenzen des Rechtsstaats glaubwürdig stellt. Wer kennt diese Grenzen besser als die Staatsanwältin, die immer wieder an sie stößt- wer kann schwerer an diesen Grenzen verzweifeln, als die Staatsanwältin, deren Kind zum Opfer wird?


    Eine Lösung, ein Prozeß, wie er im deutchen Recht nicht möglich wäre, aber ein Buch, das Fragen aufwirft die sich jeder Liebende stellt in der Hoffnung sich ihnen nie stellen zu müssen- nämlich wie weit bin ich bereit für die Liebe zu gehen.


    Schön ausgedrückt. Hätte man besser fast nicht formulieren können.
    Ich habe das Buch jetzt auf insgesamt 4 U-Bahnfahrten zu und von der Arbeit fast durchgelesen (naja, schon eher aufgesogen... :grin) und muß zugeben, dass Jodi Picoult mMn eine der wenigen Schriftsteller ist, die seelische und moralische Zerreißproben für Menschen so präzise und nachvollziehbar auf den Punkt bringen kann.


    Sehr empfehlenswerte Lektüre!

  • Jodi Picoult legt wie immer eine psychologische und menschliche Meisterleistung hin. Ihre wechselnden Perspektiven machen das Geschehnis so lebensecht und zum Greifen nahe, was ich schon bei "Beim Leben Meiner Schwester" bewundert habe. Allerdings muss ich gestehen, dass ich durch die vorherige Lektüre des anderen Buches doch etwas enttäuscht von "Die Macht des Zweifels" war. Mir hat die Nähe zur Protagonistin gefehlt, die ich bei ihren anderen Büchern gespürt habe. Bis zu einem gewissen Punkt bleiben Ninas Handlungen grenzwertig, aber nachvollziehbar für einen liebenden Menschen. In diesem speziellen Fall finde ich jedoch, dass die Grenze ab einem gewissen Punkt überschritten wurde und obwohl das nichts an der sprachlichen Leistung oder dem Spannungsfaden des Buches ändert, trübt es meine Freude doch ein wenig.


    Natürlich ist bei der Psyche eines Menschen, besonders im Angesicht solcher exxtremen Zustände, nie mit Logik oder schlüssigen Handlungen zu rechnen, aber das driftet alles ziemlich in Extreme ab, in denen ich die Reißleine ziehen würde: als Betroffener, als Nebendarsteller und ich hoffe doch auch, als Täter.


    Denn zurück bleibt - egal wie man es dreht und wendet - eine Mutter, die ihr unschuldiges Kind verloren hat und ich bin der Meinung, dass es hierbei keinen Unterschied macht, ob es sich dabei um einen Fünfjährigen Jungen oder einen 60jährigen Mann handelt. Das eine Leben ist nicht mehr wert, als das andere.


    Und so bleiben Picouts Bücher nach wie vor ein zweifelshaftes Vergnügen mit einem zweifelhaften... Happy End (?).

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Ich habe inzwischen schon einiges von Jodi Picoult gelesen und muss sagen, dieses Buch ist für mich eines der besten. Es ist insgesamt sehr spannend, bietet viele Überraschungen (wenn auch manche davon zumindest halbwegs vorhersehbar sind, wenn man schon einige Bücher von ihr gelesen hat), und auch noch mal ein überraschendes Ende, das sich aber sehr gut in die Geschichte einfügt. Ein richtiges Friede-Freude-Eierkuchen-Happy-End wird es bei Jodi Picoult vermutlich nie geben, aber die gibt es im wahren Leben ja nun oft auch nicht.
    Ethisch kann man freilich, wie bei vielen ihrer Bücher, über das Thema streiten. Aber dazu sollen die Bücher ja irgendwie auch anregen, schätze ich.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.