Die Vorleser - ZDF - 18.09.2009

  • Freitag findet die 2. Vorleser Ausstrahlung im ZDF statt. Amelie Fried und Ijoma Mangold haben dieses Mal Rufus Beck als Gast in der Sendung und werden folgende Bücher vorstellen und besprechen:



    2666 - Roberto Bolano


    Kurzbeschreibung:
    Literatur von einem anderen Planeten: Roberto Bolanos posthum erschienener Jahrhundertroman "2666" über die unaufgeklärte Mordserie an Frauen in Mexiko ist eine atemberaubende Reise ins finstere Herz der modernen Welt. Wir begeben uns auf die Suche nach dem Schriftsteller und ehemaligen Nazi Benno von Archimboldi der in Santa Teresa, einer Wüstenstadt an der Grenze zwischen Mexiko und den USA, verschwunden ist. Ebendort wurden Hunderte von Frauen Opfer von Vergewaltigung und Mord. Wer sind die Mörder, und was hat Archimboldi mit ihnen zu tun? Das literarische Vermächtnis des aus Chile stammenden und 2003 in Barcelona verstorbenen Bolano ist Gangster- und Bildungsroman, Science-Fiction und Reportage.

  • Kurzbeschreibung:
    Lange erwartet: der neue große Roman von Ulla Hahn
    Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach "Das verborgene Wort" hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt.


    Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind "vun nem Prolete" endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? "Aufbruch" gewährt einen anrührenden Blick in die Seele einer mutigen und doch so verletzlichen Heranwachsenden - und zeichnet sprachübermütig und mit großem epischem Temperament ein detailreiches Sittengemälde von den bundesrepublikanischen Mittsechzigern.

  • Kurzbeschreibung:
    Eigentlich ist Donald ein ganz normaler einsamer, unglücklicher Teenager. Vor allem quält ihn die Frage: "Wie geht Liebe?" Aber er hat wenig Zeit - er ist krank. Was ihm bleibt, ist ein Leben im schnellen Vorlauf. Das schafft aber nur ein Superheld. Darum hat Donald einen erfunden - Miracle Man. Aber kann Miracle Man ihm helfen, oder braucht Donald ganz andere Helden?


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  • Kurzbeschreibung:
    Der neue Roman von David Nicholls stellt einen Tag, den 15. Juli, und zwei eigentlich füreinander bestimmte Menschen, die es nur noch nicht wissen, in den Mittelpunkt. Er besticht nicht nur durch Situationskomik, sondern auch durch die genaue Darstellung des Allzumenschlichen »Gerade stelle ich mir dich mit 40 vor!« doch in dieser Nacht, am 15. Juli 1998, sind Emma und Dexter noch zwanzig, haben sich bei der Abschlussfeier kennengelernt, die Nacht zusammen durchgemacht, am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in all den darauffolgenden Jahren? Und werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können und deren Wege sich immer wieder kreuzen, weiterhin immer gerade knapp verpassen oder können sie sich selbst und dem anderen irgendwann eingestehen, dass sie trotz aller markanten Unterschiede füreinander bestimmt sind? Während zwanzig Jahren nimmt David Nicholls jeweils den 15. Juli ins Visier, zeigt, wie Emma und Dexter ihren Weg suchen, reisen, lieben, ausprobieren, sich aber nie aus den Augen verlieren.


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  • Kurzbeschreibung:
    Schon den Zeitgenossen war klar: 1989/90 erlebten sie Weltgeschichte. Der Zusammenbruch des Ostblocks, der Fall der Mauer, das Ende der DDR, die Wiedervereinigung Deutschlands beendeten eine Epoche, die im Zeichen der Weltkriege und des Ost-West-Konflikts gestanden hatte. Ein neues Zeitalter begann. Dieses Buch erzählt, wie alles geschah.


    Andreas Rödder legt auf der Grundlage intensiver Quellenforschungen und zahlreicher Gespräche mit Zeitzeugen die erste historisch fundierte Geschichte der deutschen Wiedervereinigung vor. Seine spannend geschriebene Darstellung führt uns in die Machtzentrale des Kreml, wo Michail Gorbatschow mit seiner Reformpolitik einen Wandel einleitet, dessen Eigendynamik schon bald außer Kontrolle gerät, sie lässt uns teilhaben an den Krisensitzungen des Honecker-Regimes und den geheimen Treffen der Bürgerrechtsbewegung und führt uns durch die dramatischen Tage der großen Demonstrationen und des Mauerfalls. Kritisch wägt Rödder die Stärken und Schwächen der Politik Helmut Kohls ab, der mit dem Zehn-Punkte-Plan die deutschlandpolitische Initiative an sich zog und den Einigungsprozess maßgeblich ausgestaltete. Andreas Rödders Buch ist eine souveräne, sorgfältig differenzierende und mit großer Sensibilität für die unterschiedlichen Perspektiven von West- und Ostdeutschen geschriebene Gesamtdarstellung der deutschen Einheit.

  • Kurzbeschreibung:
    Ferdinand von Schirach hat es in seinem Beruf alltäglich mit Menschen zu tun, die Extremes getan oder erlebt haben. Das Ungeheuerliche ist bei ihm der Normalfall. Er vertritt Unschuldige, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, ebenso wie Schwerstkriminelle. Deren Geschichten erzählt er ...Ein angesehener, freundlicher Herr, Doktor der Medizin, erschlägt nach vierzig Ehejahren seine Frau mit einer Axt. Er zerlegt sie förmlich, bevor er schließlich die Polizei informiert. Sein Geständnis ist ebenso außergewöhnlich wie seine Strafe. Ein Mann raubt eine Bank aus, und so unglaublich das klingt: er hat seine Gründe. Gegen jede Wahrscheinlichkeit wird er von der deutschen Justiz an Leib und Seele gerettet. Eine junge Frau tötet ihren Bruder. Aus Liebe. Lauter unglaubliche Geschichten, doch sie sind wahr.


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  • Kurzbeschreibung:
    Herr W. hat eines Tages eine ominöse Einladung in der Post: Auf einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter soll er Auskunft geben über sein Werk, über die Unterdrückung in der DDR und über seine Erlebnisse als Staatsfeind. Zuerst glaubt er an einen schlechten Scherz. Ist er überhaupt gemeint? Mit der DDR hat er doch längst abgeschlossen, nachdem sie 1989 wie ein falsch montiertes Chemieklo zusammenklappte. War er je als Dichter auffällig geworden? Als unterdrückter gar? W. stellt Nachforschungen an, unterzieht sich bei der Psychologin Tyna Novelli einer Rückführungstherapie in die DDR-Vergangenheit und nimmt schließlich Einsicht in seine Stasi-Akte. Was für ein Fund: Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche unter dem Titel »Mögliche Exekution des Konjunktivs« abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe an Liane in München alles von einem Oberleutnant Schnatz über Jahre akribisch gegengelesen, verwegen gedeutet und als staatszersetzend-konterrevolutionäres Schrifttum eingestuft. »Ich schlage vor, dass wir uns küssen« ist ein Roman über die Absurditäten der Erinnerung, auch der eigenen, über rätselhafte Wirkungen unbeholfener Gedichte und über eine Liebe, wie sie nur in Zeiten der deutschen Teilung blühen konnte. Ein Buch über die Mauer, die es nie gab. Eine wahre Geschichte, die niemand für möglich gehalten hat. Nicht einmal ihr Verfasser. Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Begebenheit. Die DDR hat es wirklich gegeben.

  • Vielen Dank für die Ankündigung Wolke!
    Ich werde auf jeden Fall versuchen es zu sehen.
    Ich bin schon ganz gespannt, die Auswahl ist ja nicht ganz einfach und ich brenne natürlich auf die Meinungen zu 2666 :-]



    gespannte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Oh toll, das werde ich mir gleich mal aufschreiben, sonst vergesse ich das bis Freitag wieder.
    Vielen Dank für Buchvorstellungen Wolke, da kann man schon vorher mal gucken, wo man in der Sendung aufpassen muss. :wave

  • Danke, Wolke, für den Hinweis.


    Drei der Bücher habe ich schon gelesen. Besonders gespannt bin ich ja, was sie zu "Zwei an einem Tag" sagen, dass ich so unglaublich toll fand :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Wolke
    2666 - Roberto Bolano


    Jetzt habe ich doch glatt "Roberto Blanco" gelesen und mich einen Moment lang gefragt, was der in der Buchsendung verloren hat.... :rofl
    Auweia...


    Weiß jemand, ob die Sendung irgendwann wiederholt wird? Denn Freitag Abend sind wir bei einer Hochzeit und unser Videorekorder ist kaputt... Die Buchauswahl würde mich interessieren.

  • Nach der zweiten Sendung kann ich jetzt sagen, dass diese Sendung nichts für mich ist. Es war zwar eine leichte Verbesserung zur ersten erkennbar, aber mich stören mittlerweile derart viele grundsätzliche Dinge, dass die Sendung sich drastisch wandeln müsste. Vor allem wirkt es immer noch zu einstudiert, Mangold kommt mir viel zu oberlehrerhaft herüber und die Fried'schen Anekdoten dazwischen nerven. Das wichtigste, die Begeisterung für die Bücher, war wieder nur beim Gast erkennbar.

  • Ich hab die Sendung auch gesehen und werde sie wohl auch weiter gucken, weil ich Büchersendungen - die wenigen, die es gibt - einfach gerne sehe.


    Und auch wenn diese Ausgabe besser als die Premiere war, so richtig Herzblut merke ich da nicht. Herr Mangold soll mal den erhobenen Zeigefinger sein lassen und beide müssen noch daran arbeiten, dass die Texte nicht so einstudiert wirken.
    Der Gast diesmal war klasse, aber ob eine so kurze Sendung wirklich noch einen Gast haben muss?
    Und heute war mir auch alles zu weichgespült, ich finde, es hätte auch etwas mehr Kritik sein dürfen.


    .

  • Warum das Vormat "Die Vorleser" heißt, ist mir ein Rätsel. Gerne würde ich mir einzelne Passagen aus den Büchern wünschen, um den Stil zu erfahren. Frau Fried hat das jedoch gestern im Keim erstickt, als ihr Gegenüber anfangen wollte.
    Überhaupt, in einer Buchsendung als Deko Regale mit Buchattrappen aufzustellen, ist das allerletzte.
    Die beiden sind eine völlige Fehlbesetzung und wahrscheinlich auch nur Attrappen für diese Sendung. Ihre Leidenschaft zu Büchern ist leider überhaupt nicht zu erkennen.


    Und diese Anzahl von Büchern in 30 Minuten halbwegs vernünftig vorzustellen ist auch kläglich gescheitert. Da wird lieber über die Vergangenheit von Rufus Beck geplaudert.


    Ruhrmaus