Wir hatten überlebt. Was stand nun als nächstes an? (Seite 75)
Die wahre Geschichte eines bewegenden Abschieds
190 Seiten, etliche Fotos, gebunden
Originaltitel: Mommy Paints The Sky
Aus dem Englischen von Eva Leicht-Rombouts
Verlag: Gerth Medien GmbH, Asslar 2009
ISBN-10: 3-86591-329-6
ISBN-13: 978-3-86591-329-6
Kurzinhalt (Quelle: Rückseitentext)
Danny Oertlis Welt gerät ins Wanken, als seine Frau Cyndi kurz nach der Hochzeit an Krebs erkrankt. Doch die beiden bieten der zerstörerischen Krankheit die Stirn und gründen eine Familie. Einige Zeit später erleidet Cyndi einen schweren Rückfall, den sie nicht überlebt. Nun ist Danny vollends am Boden zerstört und sieht keinerlei Perspektive mehr.
Auch sein Glaube gibt ihm zunächst nur wenig Halt. Erst als ihn seine Tochter beim Anblick eines wunderschön gefärbten Himmels fragt, ob Mami jetzt den Himmel bunt malt, beginnt die innere Heilung.
Diese bewegende Autobiographie zeigt tröstend, daß ein ganz neues Verständnis von Gottes Größe auch angesichts persönlicher Katastrophen möglich ist.
< Hier > ist eine Leseprobe auf gerth.de (PDF-Datei)
Über den Autor (Quelle: Buch, Autorenhomepage)
Danny Oertli ist erfolgreicher Sänger und Liedermacher, der oft auf christlichen Veranstaltungen auftritt. Er lebt mit seiner zweiten Frau Rayna und den drei Kindern in Parker, Colorao.
- < Klick > - die Homepage des Autors/Künstlers (in englischer Sprache)
- < Klick > - ein Artikel zum Buch auf christianmusic.about.com (in englischer Sprache)
Meine Meinung
Was stand als nächstes an? Manchmal, wenn man denkt, es kann eigentlich nicht mehr schlimmer kommen, wird man eines besseren belehrt. So auch hier Cyndi und Danny. Wenngleich es erst einmal besser wurde, die Geburt der Tochter Gracie kam und Jack adoptiert wurde. Doch dann ...
In dem Buch erzählt Danny Oertli auf rund 180 Seiten die Geschichte von sich und seiner großen Liebe Cyndi. Sie kannten sich von der Schulzeit her und heirateten. Kurz nach der Hochzeit wurde bei Cyndi Krebs diagnostiziert. Es folgten Chemo- und Strahlentherapie, aus der sie als geheilt entlassen wurde. Entgegen der Voraussagen der Ärzte wurde sie schwanger und brachte eine Tochter zur Welt. Jedoch würde sie keine weiteren Kinder bekommen können, weshalb sich das Paar zur Adoption eines Babys entschloß. Etwa eineinhalb Jahre später war Cyndi tot. Ohne große Vorwarnung. Im Buch steht nicht viel über die Todesursache, auf der Homepage von Danny Oertli findet sich der Hinweis, daß sie an einer Herzattacke starb.
Das Buch hatte meine Aufmerksamkeit sowohl durch den Titel als auch den Rückseitentext erregt; ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Dabei unterscheidet es sich deutlich etwa von der Autobiographie Moya Brennans, die (inzwischen) auch zur christlichen Musikszene zählt, jedoch (zumindest in meiner Erinnerung) das Thema Glauben wesentlich zurückhaltender behandelt als Danny Oertli. Dadurch sollte man beim Lesen auch eine gewisse Offenheit diesem Thema gegenüber haben. Danny wie auch Cyndi sind „Vollblutchristen“, die vieles - eigentlich alles - aus dieser Perspektive heraus sehen. (Er tritt oft und viel in Gemeinden bzw. Gottesdiensten auf und leitet auch solche.) In der schweren Zeit der Erkrankung war ihnen das sicherlich eine Hilfe, wenngleich ich vermute, daß das Buch etwas schönt, die rauhe Wirklichkeit poliert und so die Ecken und Kanten etwas nimmt.
Bisweilen kommen leise Zweifel an Gott, am Glauben durch. Aber eben nur leise. Ich denke schon, daß Menschen in so einer Situation mehr zweifeln, mehr ver-zweifeln, als hier im Buch zu lesen. Wie überhaupt recht wenig privates enthalten ist. Daß Cvndi einen Bruder hat, erfährt man so nebenbei auf Seite 119 durch den Satz: Gerade als meine Mutter und Cyndis Bruder Grant ihre Autos parkten (...). Die beiden lernen sich kennen, fangen an miteinander zu gehen, doch über die Reaktion etwa der Eltern liest man wenig bis nichts.
Das sind für meine Begriffe denn auch die zwei Mankos des Buches: relativ wenig private Informationen (für eine Autobiographie) und, so scheint es mir, alles etwas auf „Hochglanz poliert“.
Davon aber abgesehen, hat mich die Erzählung sehr berührt. Vielleicht oder gerade, weil das Buch in nüchterner und schnörkelloser Sprache geschrieben ist. Vielleicht gerade, weil da jemand ganz offen und unverblümt über seinen Glauben, seine Beziehung zu Gott, wie er Gottes Wirken im Leben erfährt und deutet, schreibt, hat es mich angesprochen und zum Nachdenken angeregt. Über Gott und die Welt und das Leben und mich. Als dann auf Seite 162 endlich die Stelle kam, die dem Buch seinen Titel gab, wars um meine innere Ruhe endgültig geschehen und ich war froh, alleine im Zimmer zu sein ...
Das Buch klingt mit einem versöhnlichen Ausblick in die Zukunft, dem Neubeginn aus.
Ich muß zugeben, vor der Lektüre dieses Buches war mir Danny Oertli kein Begriff, wie ich überhaupt von der christlichen Musikszene eher wenig Ahnung und bisher nur einige CDs habe. Bei Amazon gibt es Hörproben; die eine oder andere Aufnahme wird in der nächsten Zeit wohl den Weg in meine CD-Sammlung finden.
Im Buch selbst sind einige seiner Songtexte in deutscher Fassung enthalten sowie ein paar Hinweise auf Bücher, die sich mit Trauer und Verlust befassen.
Kurzfassung:
Die autobiographischen Erinnerungen Danny Ortlis an seine große Liebe und Ehefrau Cyndi, mit der er insgesamt 15 Jahre zusammen war, bevor sie starb. Beide überzeugte Christen, durchleben sie gute wie schwere Zeiten bis hin zu Cyndis Tod, bevor es für ihn einen Neuanfang gibt.
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