Taschenbuch 384 Seiten
Verlag: Goldmann (September 2009)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Johannes Cabal – The Necromancer
Kurzbeschreibung
Wer seine Seele verkauft, sollte nicht mit dem Teufel spielen!
Der Weg in die Hölle ist nicht der angenehmste. Doch Johannes Cabal bleibt nichts anderes übrig, als ihn trotzdem anzutreten, wenn er seine Seele wiederhaben will. Er hatte sich an den Teufel verkauft, um Totenbeschwörer zu werden. Doch ohne Seele lebt es sich nur halb so gut, und daher steht Johannes wieder einmal in den heißen Hallen. Satan gibt allerdings nur ungern her, was er einmal besessen hat. Erst wenn Johannes 100 Seelen innerhalb eines Jahres rekrutieren kann, bekommt er seine eigene wieder ... ein fairer Deal, oder?
Ein Jahr, 100 Seelen und ein Jahrmarkt der besonderen Art: ein Seelenfänger packt aus.
Zum Autor
Jonathan L. Howard entwirft Spiele und schreibt Drehbücher. Schon seit den frühen 90er Jahren ist er in der Computerspiele-Branche tätig. Johannes Cabal hat zum ersten Mal in der Kurzgeschichte "Johannes Cabal and the Blustery Day" das Licht der Welt erblickt und wurde gleich in der ersten Ausgabe von H.P. Lovecraft's Magazine of Horror veröffentlicht. "Johannes Cabal, der Seelenfänger" ist der erste Teil einer mehrteiligen Serie. Der zweite Teil ist bereits in Vorbereitung.
Meine Meinung
Nachdem das Cover genial aussieht (und, das sei an dieser Stelle gesagt, auch ausnahmsweise perfekt zum Buch passt!) und auch die kürzlich erschienene Leseprobe von mir diesen Kommentar mehr als verdiente, musste ich diesen Auftakt der neuen Fantasy-Trilogie sofort haben. Mehr als geschockt war ich allerdings, als es nach der veröffentlichten Leseprobe eher schleppend voranging und vom anfänglichen Witz nichts mehr zu sehen war. Auf das Schlimmste vorbereitet kämpfte ich mich durch den Anfang … um letzten Endes überrascht zu werden!
»Johannes Cabal« ist sehr düster, lebt von der aufkommenden Atmosphäre und spielt oft mit gängigen Klischees, ohne sich zu sehr in ihnen zu verlieren. Der obligatorische Vampir heißt beispielsweise Horst, nicht Darian oder Darius, und ist alles andere als sexy oder sexhungrig. Nein, er ist der Bruder des Protagonisten und die Beziehung der beiden sorgt den ganzen Roman über für Zündstoff! Hier liegt allerdings auch ein kleiner Knackpunkt, den ich anführen möchte: Was Horsts Tod und Wiedererweckung angeht, fühle ich mich zu sehr von Autor im Dunklen belassen und hoffe, dass im nächsten Band da noch einiges kommt! Die letzten Seiten lassen diesbezüglich aber Hoffnung aufkommen. Nach dem eigentlichen Abschluss der Haupthandlung haben sie mich quasi mit offnem Bund und einem „Mehr!“ auf den Lippen zurückgelassen. Wenn es nach mir ginge, würde ich bereits jetzt am zweiten Band lesen – dumm nur, dass der noch nicht einmal auf Englisch erschienen ist!
Insgesamt ist das Buch durchaus eine Mischung aus Horror, Fantasy und etwas anderem, das man im Genre selten antrifft, da die Beziehungen der Hauptfiguren weitaus komplexer sind als es üblich ist. Und der Spaß kommt auch nicht zu kurz; nach dem Abflauen am Anfang nimmt dieser Aspekt wieder Fahrt auf, besonders das Skelett Bones und die Latexlady Layla sorgen für Lacher!
Problematisch empfinde ich den Protagonisten, der sich nur schwer einordnen lässt. Vielleicht ist mir deshalb auch der Einstieg so schwer gefallen. Cabal ist weder wirklich gut, noch ganz und gar schlecht. Er ist durch die Worte nicht komplett greifbar, bleibt mit einem Teil seiner Persönlichkeit für mich immer im Dunkeln, was durchaus auch der Spannung dienlich ist. Ich konnte ihn auf der Dauer der Seiten weder ganz erfassen, noch lieb gewinnen und hoffe, dass auch dazu in den Folgebänden noch die Möglichkeit sein wird!
Fazit
Ich bin überrascht, wie sehr dieses Buch nicht meinen Erwartungen entspricht; letztlich habe ich viel mehr bekommen als ich wollte. Das ist nicht nur schnöde Fantasy, sondern weit vielschichtiger als der Standardroman dieses Genres!
Bewertung
9/10 Punkten
(die Einordnung ist an dieser Stelle beliebig, dieses Buch könnte auch bei Horror stehen, dafür hat es mir aber zu wenig Gruseleffekte beinhaltet)