Über den Autor:
Werner Köhler (1956) ist gelernter Buchhändler, ist heute selbständiger Verleger in Köln. Er ist Geschäftsführer der lit.COLOGNE und hat eine eigene Fernsehserie im WDR: "Köhlers Kochpunkt".
Kurzbeschreibung (von Amazon)
Ein unbekanntes Mädchen wird in der Nähe des bergischen Dörfchens Niederkirchen ermordet aufgefunden. Hauptkommissar Crinelli, mit seiner Frau gerade von Köln aufs Land gezogen, kümmert sich um den Mordfall vor seiner Haustür. Das Mädchen vom Wehr wird in Werner Köhlers ungewöhnlichem Krimidebüt zur Obsession für den engagierten Polizisten und treibt diesen in eine tiefe Krise.
Französischer Vorname, italienischer Familienname -- dennoch ist Jerome Crinelli keines von beiden, sondern waschechter Rheinländer. Der leidenschaftliche Hobbyangler und Polizist aus Passion hat den Umzug aufs Land gemeinsam mit seiner schwangeren Frau gerade hinter sich gebracht und muss sich um einen schrecklichen Mordfall kümmern. In einem Flüsschen ganz in der Nähe seines neuen Heimatdorfs hat sich die Leiche eines Mädchens in einem Wehr verfangen. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergibt, dass die minderjährige Tote schwer misshandelt und stranguliert wurde. Crinelli vermutet, dass der Täter in der unmittelbaren Umgebung zu suchen ist. Die Gastfreundschaft seiner neuen Nachbarn schlägt in Misstrauen und offenen Hass um, als der Hauptkommissar Honoratioren des Dorfes schwer belastet und den Leiter der örtlichen Polizeidienststelle haarsträubender Dienstvergehen beschuldigt. Für den Ermittler wird die Lösung des Falls immer mehr zu einem persönlichen Kreuzzug gegen Kinderpornografie und Schlepperbanden. Crinellis Ehe droht zu scheitern und seine Obsession treibt ihn in die Isolation.
Meine Meinung
Es ist kein leichtes Thema, dem sich W. Köhler hier angenommen hat. Und es ist auch nicht leicht zu lesen, wenn von ermordeten Kindern die Rede ist. Wenn beschrieben wird, wie sie zu Tode gekommen sind. Es sind die unschuldigsten Wesen überhaupt, denen hier Leid angetan wurde. Und das in einer Dorfidylle, die trügerischer nicht hätte sein können. Das muss Crinelli am eigenen Leib erfahren. Mit seiner Frau ist er nichts ahnend und Ruhe suchend in dieses Dorf gezogen. Dem Sumpf in Köln entfliehen wollend, steckt er jetzt in Niederkirchen bis zum Kopf mittendrin.
Ein ermordetes Kind wird gefunden und geschickt werden durch den Polen Frantisek und die im Dorf campierenden Sinti mögliche Verdächtige geschaffen. Aber liegt die Lösung wirklich so nahe? Mir ging es wie Crinelli. Bis kurz vor Schluss war ich ahnungslos, was den Täter angeht. Zwar gehörte er mal kurz zu meinem möglichen Personenkreis, schied dann aber wieder aus.
Crinelli hat mir gut gefallen. Ein Khk mit Ecken und Kanten. Aber zum Glück mal einer ohne Alkohol- Drogen- oder sonstigen Problemen. Seine Frau Maria schaffte es nicht, mir besonders nahe zu kommen. Vielleicht gelingt das im nächsten Band, auf den ich mich schon freue. Von mir erhält das Buch 8 Punkte.