Ich wollte das Buch eigentlich nach den nicht so begeisterten Rezis nicht lesen, habe mich aber jetzt doch daran gewagt und ich muss sagen, mir hat es doch recht gut gefallen.
Kurzbeschreibung:
Die sechzehnjährige Deirdre ist eine begabte Harfenspielerin, wenn nur nicht immer ihr Lampenfieber wäre. Als sie bei einem wichtigen Schulkonzert auftreten soll, ist ihr Lampenfieber so stark, dass sie sich in einen Nebenraum flüchtet. Nicht einmal ihr bester Freund James kann sie diesmal beruhigen. Erst als die sehnsuchtsvollen Töne einer Flöte an ihr Ohr dringen, merkt Deirdre, dass sie dort nicht allein ist: Vor ihr steht Luke, ein Junge, dem sie zwar noch nie begegnet ist, den sie aber trotzdem kennt - aus ihren Träumen.
Durch gutes Zureden schafft er es tatsächlich, ihr Lampenfieber zu vertreiben. Gemeinsam spielen sie ein wunderbar trauriges, zutiefst bewegendes Lied und verzaubern damit nicht nur das Publikum. Doch kurz darauf verschwindet Luke, und lässt eine verwirrte Deirdre zurück.
Deirdre, die sich unsterblich in Luke verliebt hat, macht sich auf die Suche nach ihm. Dabei gerät sie mitten hinein in einen magischen Krieg, der seit Jahrhunderten währt. Sie erfährt, dass Luke einst ein Königssohn war, dessen Vater sich von Feen verführen ließ. Mittlerweile ist er mehr Fee als Mensch, und seine Seele gehört schon seit ewigen Zeiten der grausamen Feenkönigin - und er muss in ihrem Auftrag Menschen töten. Sein neues Opfer soll niemand anders sein als Deirdre! Ist Deirdres Liebe stark genug, um den uralten Fluch zu brechen?
Zur Autorin:
Maggie Stiefvater, geboren 1981, führt in Virginia mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern ein "Wildes Hippie-Leben", wie sie es selbst nennt. Sie arbeitet als Schriftstellerin und Künstlerin, mag Rock, besonders Celtic-Rock, und alte Autos. Wie Luke und Deirdre, die Helden in ihrem Romandebüt, spielt sie Harfe und Flöte.
Lange Zeit lag ich reglos auf dem Marmor, während die Grabsteine die Stunden am Mond abzählten, der über sie hinwegwanderte und auf ihrer anderen Seite Vornamen erhellte, die seit Jahrzehnten niemand mehr ausgesprochen hatte. (Seite 165)
Rezension:
"Lamento" ist der Debütroman von Maggie Stiefvater. Deirdre Monaghan ist ein liebenswerter Charakter, weil sie ein sehr normaler Teenager ist, mit dem man sich als Leser gut identifizieren kann. Sie hat Probleme mit ihrer Mutter, die sie teilweise sehr bevormundet, der Vater hält sich aus jedweder Diskussion heraus und ihre Tante Delia ist ein richtiges Biest.
Deirdre hat nur einen besten Freund, James, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht und auf den sie sich immer verlassen kann. Luke Dillon, der Junge, der sie in seinen Bann zieht und in den sie sich Hals über Kopf verliebt, ist ein weiterer gut durchdachter Charakter, der sich schuldig fühlt für das, was er anderen angetan hat, was ihn sehr sympathisch macht.
Gelungen finde ich auch die Einbindung der Musik, die für Deirdre und auch Luke eine sehr große Rolle spielt. Sie passt gut zu dem Feen-Thema des Buches und bringt einen Hauch von Mythologie mit ein. Die Nebencharaktere Brendan und Una, zwei Feen, und auch Sara, Deirdres Kollegin in der Eisdiele, haben mir sehr gut gefallen, da sie etwas Humor in die Geschichte miteinfließen lassen.
Ich hoffe, im nächsten Band etwas mehr über die Familienverhältnisse von Deirdre zu erfahren, vor allem über Tante Delia und warum sie sich so gemein und gehässig verhält.
Der 2. Band der "Books of Faerie"-Reihe wird bereits im Juni 2010 mit dem Titel "Ballade. Der Tanz der Feen" beim PAN-Verlag erscheinen und ich bin sehr gespannt, wie es mit Deirdre, Luke und James weitergehen wird.
Zur Gestaltung des Buchs: Ein verträumt gestaltetes Cover, das gut zum Thema der Feen passt.
Fazit: Maggie Stiefvater ist ein fantastisches, mystisches und in manchen Teilen auch spannendes Debüt gelungen. Ich empfehle es gerne weiter.
Wertung: 4 von 5 Punkten