Die Zarentochter - Petra Durst-Benning

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Olgas Leben wurde anschaulich und kurzweilig erzählt und es gab einige Stellen, die ich sehr anrührend fand.
    Olga und ihre Geschwister, der Zar und seine Frau, aber auch die Kindermädchen - und natürlich Olgas mögliche Heiratskandidaten waren so toll dargestellt, dass ich mich beim Lesen wirklich in die Geschichte hineinversetzt gefühlt habe.


    Von mir gibt's 9 Punkte für ein wunderbares Lesevergnügen und ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

  • Obwohl ich in den letzten Tagen kaum Zeit zum lesen hatte flogen die Seiten nur so dahin. Die Zarentochter ist ein wirklich tolles Buch.


    Ich bin schon total auf den zweiten Teil gespannt.
    Von mir gibts 8 von 10 Punkte.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Aber wenn, dann höchstens eine Affäre.
    Ich denke nicht, dass Petra historisch verbürgte Tatsachen verändert. ;-)


    Mehr muss ja auch nicht sein. Einfach eine kleine Liebelei.

  • Über die Autorin:

    Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren.
    Sie lebt mit ihrem Mann Bertram und ihrem Hund Eric südlich von Stuttgart auf dem Land.
    Ihre Romane sind fast im gesamten europäischen Ausland zu lesen. Die Gesamtauflage liegt inzwischen weit über der Millionengrenze.

    Kurzbeschreibung:


    Der Zarenhof in St. Petersburg ist die prunkvolle Kulisse von Petra Durst-Bennings bewegendem neuen Roman. Die junge Großfürstin Olga muss den Erwartungen ihres Vaters gerecht werden und eine gute Partie machen. Doch ihr Herz will etwas anderes als die hohe Diplomatie und führt sie an den Hof König Wilhelms I. von Württemberg.Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892) wird als zweite Tochter des russischen Zaren Nikolaus I.geboren. In prächtigen Palästen und Residenzen wird sie zu einer zukünftigen Regentin erzogen. Das Ziel von Zar Nikolaus ist es, seine Töchter politisch klug zu verheiraten, um die Macht Russlands zu stärken. Doch Olga weiß schon früh, dass der goldene Käfig ihr nicht genug ist. Sie findet ihre große Liebe, aber das politische Kalkül der Königshäuser nimmt auf Gefühle keine Rücksicht. Ein ergreifender Roman über die Liebe und das Leben - und über eine junge Frau, die allen Widerständen zum Trotz ihr Glück findet.

    Meine Meinung:

    Ich bin ein großer Fan von Frau Durst-Benning und habe viele ihrer Bücher mit großer Begeisterung gelesen.


    Bei ihrem neuen Werk " Die Zarentochter " hatte zunächst ein kleines Problem damit, mich in die Geschichte hineinzufinden; der Anfang war für mich – vielleicht auch durch die vielen russischen Namen und Personen – etwas schwierig.

    Es wird das Leben und Heranwachsen der Zarentochter Olly und ihrer Geschwister in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erzählt.


    Olga Nikolajewna Romanowa - spätere Königin Olga von Württemberg - wächst sehr behütet am Zarenhof in St. Petersburg auf. Ihr Vater, Zar Nikolaus I., ist damit beschäftigt, die politische Macht Russlands zu stärken und besteht daher auf einer strategisch' klugen' Heirat seiner Töchter. Deshalb kommt eine Liebeshochzeit nicht in Frage, was Olly allerdings sehr missfällt. Wenigstens ein bisschen Zuneigung sollte bei einer Heirat schon vorhanden sein, findet sie.


    Um sie entsprechend in die Gesellschaft einzuführen, wird ihr die Hofdame Anna zur Seite gestellt, die sie zunächst zwar ablehnt, die dann aber doch durch das richtige Geschick einen guten Zugang zu Olly findet. Wir erleben die persönliche Entwicklung der zweitgeborenen Zarentochter und das Auf und Ab in ihrem Gefühlsleben. Sie erlebt Enttäuschungen und erleidet Liebeskummer, da sie sich in die falschen Männer verliebt.


    Die Autorin beschreibt sehr schön den Weg des Kindes Olly zur Königin Olga. Die Beschreibungen sind sehr farbenprächtig, so dass man sich sowohl die Personen als auch die Umgebung, in der die Geschichte spielt, gut vorstellen kann.
    Durch den flüssigen Schreibstil kommt keine Langeweile auf.
    Da ist die langjährige Verlobungszeit mit Stephan, Prinz von Österreich, die nicht zu einer Hochzeit führt und die unglückliche Liebe zu Alexander, dem hessischen Prinzen, dem Bruder ihrer Schwägerin Cerise. An ihn hat sie ihr Herz verloren, wird jedoch schwer enttäuscht als sie sieht wie er eine Hofdame küsst. Sie leidet sehr und versucht mit allen Mitteln, vor der Erinnerung zu flüchten.


    Mittlerweile wird sie älter und – was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich ist – heiratet erst mit 24 Jahren Karl, den Kronprinzen von Württemberg.


    Mein Fazit:

    Die Autorin hat gut recherchiert und die Geschichte sehr lebendig beschrieben.
    Das Romanende bleibt offen, denn es gibt nächstes Jahr, 2010, eine Fortsetzung, auf die man schon gespannt sein darf.


    Das Cover ist sehr schön gestaltet und passt auch von den Farben her sehr gut zur Geschichte.

  • Olly und das Hochzeitskarussell


    Diese Geschichte spielt im Zarenreich Russland im Zeitraum von 1833-1846, mit einem kurzen Prolog aus dem Jahre 1825. Es geht dabei hauptsächlich um Olga, die zweitälteste Tochter. Laut Cover -das nebenbei bemerkt grausamst kitschig daherkommt, aber im Nachhinein gesehen gerade deshalb wohl bestens zu der Story passt- soll es sich um einen "Historischen Roman" handeln, von dem ich mir mehr versprochen habe. Eher würde die Bezeichnung "Liebesroman mit historischem Hintergrund" passen.


    Leider erfährt man nur sehr wenig über eigentlich fast alles: Weder das privilegierte Leben am Hof, noch das ärmliche auf dem Land, weder Olga noch ihre Geschwister und andere Protagonisten, weder die Landschaftsbeschreibungen noch die Dialoge haben Tiefe:


    Da wäre zum Beispiel Olly (Allein diese Namen! Laut Anhang sind sie zwar wohl historisch belegt, dennoch rufen sie beim Leser den Eindruck hervor, die Autorin habe diese gewählt, um den Text für die Allgemeinheit leichter verständlich zu machen...), die den Armen Gutes tun will. Davon erfährt der Leser aber nur zu Beginn und dann am Ende hat es Olly wohl fast selbst vergessen, als ihr Mann ihr nämlich zum Hochzeitsgeschenk macht, dass alle Armen ein Glas Rotwein und deren Kinder eine Brezel bekommen sollen, fragt sie sich, warum ihr das selbst nicht eingefallen wäre? Hmm, was sagt man dazu?


    Oder von Mary, die anfangs noch das verwöhnte Mädchen war, das ihren Willen durchsetzen will (da hatte sie wenigstens noch Tiefe, wenn auch zum Teil verabscheuungswürdige), hört/liest man später nichts mehr als dass sie ihren Max und ein paar Kinder bekam...


    Oder Adini. Ist schon in jungen Jahren kränklich, ist eigentlich immer lieb, schnappt dann aber Olga einen Mann vor der Nase weg und stirbt kurz darauf. Und wird noch einmal kurz vor Ende knapp erwähnt.


    Oder Iwan und Alexander! Sobald sie aus Olgas Dunstkreis verschwunden waren (beide zum Militär zwangsverfrachtet), hört man so gut wie gar nichts mehr von ihnen. Da hätte ich von einem historischen Roman doch wenigstens eine halbwegs detailgetreue Schilderung von den Handlungen im Kaukasus erwartet! Oder zumindest, weil Militär vielleicht viele doch eher abschreckt, was die entsprechenden Herren dabei gefühlt und gedacht haben, hätte erwähnt werden müssen.


    Überhaupt erfährt man recht wenig über die Gefühle und Motivationen der einzelnen.


    Es spielt sich einfach alles nur um Olga ab, was ja nicht weiter schlimm wäre, wenn da wenigstens Charaktertiefe vorhanden wäre. Aber an irgendeinem Punkt wurde es dann nur noch zum "Hochzeitskarussell". Hauptsache Olly bekommt noch einen Mann ab. Und als sie ihn dann hat, hört das Buch auf! Aber nicht ohne den Hinweis, dass nächstes Jahr eine Fortsetzung erscheint! Da drängt sich doch der Verdacht auf, das dieses hier mit Absicht in die Länge gezogen wurde, damit genug Stoff für Teil 2 bleibt.


    Zwei Sterne bekommt es trotzdem, weil es sehr flüssig und ansprechend geschrieben ist, auch Spannung ist durchaus vorhanden, ich habe es nicht gerne aus der Hand gelegt. Für ein paar nette Stunden ist es gut geeignet, wer mehr Tiefgang sucht, ist hier allerdings verkehrt. Da fehlt einfach zu viel.


    die Waldmeisterin

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • teilweise stimme ich dir zu, allerdings hab ich das bis jetzt nicht als negativ bewertet, weil ja noch ein weiterer Band (oder zwei?!) erscheinen....ich hoffe, dass dort noch einiges aufgegriffen wird =)

  • Ich durfte die Zarentochter jetzt als Wanderbuch lesen, danke noch einmal dafür!


    Obwohl ich eigentich kein großer Fan russischer Geschichte bin, hat mir dieses Buch ausnehmend gut gefallen. Ollys Leben und ihre Sicht der Dinge fand ich sehr gut beschrieben und ich habe wirklich mit ihr gebangt und gehofft, daß sie doch noch den "Richtigen" findet.
    Auch wenn ich sie zwischendrin mmer mal wiede rgerne geschüttelt hätte, weil sie ja doch immer mal wieder blind für die Tatsachen war. Ihre beiden Liäsonen waren ja wirlich sehr unstandesgemäss. Daß ihr Vater Mary hat gewähren lassen, musste ja nicht automatisch bedeuten, daß alle anderen jetzt auch einfach heiraten konnten, wen sie wollten. Zar Nikolaus war ja wohl auch eher ein strenger Herrscher.


    Die von Waldmeisterin bemängelten Punkte fand ich nicht so schlim, das Buch dreht sich ja schliesslich um Olly und nicht um die Geschichte Russlands, daher fand ich eine Beleuchtung der Zustände im Kaukasus auch eher überflüssig. Auch das Iwan und Alexander nicht mehr richtig aufgetaucht sind hat mich nicht gestört, sie waren ja aus dem Leben von Olly verschwunden (worden).


    Da mir der Abschied von Olly sehr schwer fiel, freue ich mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.

  • Ich hatte das Glück und konnte das Buch in der Leserunde mit Begleitung der Autorin lesen. Dabei hat mich begeistert, wie sehr sie sich mit Ollys Person beschäftigt hat. Insofern kann ich die Kritik leider auch nicht so ganz nachvollziehen.


    Das Bild auf dem Cover ist jawohl auch von einem Original-Gemälde Ollys übernommen worden. Für Erklärungen von Detailfragen empfehle ich jedem, nochmal in die Leserunde reinzuschnuppern - meiner Meinung nach Petra Du-Be dort wirklich gute Anworten auf jede Nachfragen gefunden :-]

  • Ich war begeistert von diesem Buch und habe abermals festgestellt, dass mich historische Bücher mit dem Thema Russland faszinieren. Genauso ging es mir auch schon bei der Kosakenbraut von Katerina Timm.
    Auf jeden Fall freue ich mich auf den Folgeband von Petra.
    Von mir erhält dieses tolle Buch 9 Punkte

  • Ich fands ebenfalls sehr schön, flüssig geschrieben und für mich sehr packend. Bei Fortsetzungen bin ich immer sehr skeptisch, weil die meisten, meiner Meinung nach stark abflachen (fand ich leider auch bei der Glasbläser Trilogie), aber den zweiten Band werde ich mir hier wohl auch zulegen und mich hoffentlich positiv überraschen lassen...

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend

  • :frieden Ich hatte das Buch bei vorablesen gewonnen und da war nirgendwo gestanden, dass es einen zweiten oder gar dritten Teil geben soll, das hab ich dann erst am Ende des Buches erfahren, bzw. hier irgendwo gelesen. Daher hatte ich schon beim Lesen den Eindruck, das obwohl das Ende des Buches immer näher rückte, eigentlich nicht mehr passierte, als nach einem passenden Bräutigam zu suchen. Das ist mir einfach für ein ganzes Buch zuwenig, wenn ich nicht vorher weiß, da kommen noch zwei Bände hinterher. Ich finde, das hätte man auch bei vorablesen gerne deutlicher machen dürfen. Insofern war ich schon enttäuscht. Schlecht oder langweilig geschrieben fand ich es ja , wie auch oben schon bemerkt, nicht. Und als erster Band einer Trilogie angepriesen, hätte es auch sicher eine bessere Kritik von mit bekommen als eben so. Möchte auch gar nicht ausschliessen, dass ich die Folgebände lesen werde ;-)

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


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