Totenbraut - Nina Blazon

  • Ich habe das Buch gestern beendet und bin mehr als positiv überrascht. Da ich vor einigen Wochen erst eine interessante Doku über Kroatien gesehen habe, hatte ich keinerlei Probleme mir das Land vorzustellen (ok, passt nicht ganz, gebe ich zu, aber nah dran)


    Da newmoons Rezi sehr ausführlich ist und auch eine ganze Reihe an Dingen kritisiert, möchte ich ihrer Meinung einfach mal meine eignen gegenübersetzen.


    Zitat

    Original von newmoon:
    Fast alle männlichen Charaktere sind negativ konnotiert. Auch wenn es historisch korrekt sein mag, dass die Stellung der Frau in Südosteuropa zur damaligen Zeit nicht besonders gut war, häuft sich gerade zu Beginn des Romans das Schlechte.
    Jedoch soll dies wohl der Funktion dienen ("Schauerroman").


    Also, nach meinem Empfinden trifft das so nicht zu. Keiner wird als „reines Scheusal“ dargestellt- es wird immer auch auf gute Seiten eingegangen oder aber die Motive näher beleuchtet. So handeln alle Figuren nachvollziehbar, wenn auch nicht immer entschuldbar. Aber ich finde es immer schwierig meine eigenen moralischen Grundsätze an das Handeln von Personen anzulegen, die vor so einer langen Zeit gelebt haben.
    Was mir zudem auffällt: auch Jasna als Frau ist kein Engel: sie handelt häufig vorschnell, hat viele Vorurteile- letztlich ist auch sie ein Mensch wie alle anderen auch.
    Die These, dass die negative Konnotation der männlichen Charaktere (sofern sie überhaupt vorhanden ist) der Funktion des Schauerromans dienen soll, halte ich für gewagt. Ich kenne viele der klassischen Schauerromane und habe dort bewusst nirgends so etwas wahrgenommen.


    Zitat

    Original von mewmoon:
    Es könnte sein, dass die Schwächen des Romans eventuell etwas mit der deadline zu tun haben, da gerade das letzte Drittel des Romas arg gestrafft daherkommt.


    Im Übrigen finde ich diese These ebenfalls gewagt- das ist doch reine Spekulation. Zumal ich persönlich keine Straffung bemerkt habe.


    Zitat

    Original von newmoon:
    Jasna ist mir persönlich als Figur zu selbstbewusst, fast eine Art feministische Heldin.
    Dies ist jedoch kein Phänomen der "Totenbraut" allein. In vielen historisierenden Romanen wird eine toughe Heldin heutiger Prägung einfach ein paar Jahrhunderte zurück "gebeamt" ( ich halte dies für ahistorisch, will jedoch nicht das Heimchen am Herd propagieren).


    Auch das kann ich so nicht unterschreiben. Selbstbewusst ja, aber deshalb ahistorisch? Immerhin ist sie sich der gesellschaftlichen Zwänge bewusst und bewegt sich trotz allem innerhalb eines gewissen gesellschaftlichen Rahmens.



    Zitat

    Original von newmoon:
    Die im Roman vorkommende Hausgemeinschaft wird von der Autrin zunächst als eine Art Gefängnis dargestellt, die sozioökonomische Funktion wird ein bisschen verkannt. Jedoch ändert sich dies, als die Protagonistin doch noch ihre Anerkennung ausdrückt.


    Die „sozioökonomische Funktion“ einer Hausgemeinschaft anzuerkennen ist die eine Sache, sich darin wohl zu fühlen eine ganz andere. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass auch wenn Frauen sich jahrhundertelang den gesellschaftlichen Zwängen wie z.B. Zwangsheirat gebeugt haben, dennoch nicht alle mit diesem Schicksal glücklich und zufrieden gewesen sind.


    Was die von newmoon kritisierten Formalia angeht, so habe ich nicht das Fachwissen dazu eine Meinung abzugeben. Ich denke aber wir befinden uns immer noch in einem Unterhaltungsroman (ganz egal welchem Genre man das Buch zurechnet) und nicht in einem Fachbuch, insofern finde ich eine gewisse künstlerische Freiheit der Autorin absolut in Ordnung. Zumal man dem Buch sehr deutlich anmerkt, dass es gut recherchiert ist und sich die Autorin (auch aus ihrer eigenen Fachlichkeit heraus) viele Gedanken gemacht hat. Ich finde deshalb den Begriff „historisierend“ auch als recht abwertend- darunter fallen für mich eher Nackenbeißer oder andere Romane, bei denen ein deutlicher Anachronismus dem nächsten folgt. Und das ist im vorliegenden Fall definitiv nicht so.


    Mir hat das Buch gut gefallen. Ob man sich dabei gruselt oder nicht, liegt an einem selbst. Ich muß ehrlich sagen- mir hat es am ehesten vor dem Verhalten von Jasnas Mitmenschen gegruselt, denn das Wissen, dass Menschen manchmal tatsächlich so sind schockt mich viel mehr als irgendwelche Vampire oder Vokudlaks.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Wenn dieses Buch so ein wenig in die Richtung der derzeitigen Jugendvampirliteratur oder Paranormal Romance gebracht wird, sei es durch das Cover oder die Erwähnung eines Vampirs im Klappentext, dann ist das nicht nur falsch, sondern es sagt auch wenig über den wahren und immensen Wert von Nina Blazons Geschichte aus. Es ist ein historischer Gruselroman, dessen Einordnung als Jugendbuch ich nicht so ganz nachvollziehen kann, zu erwachsen sind die Dinge, mit denen Jasna zu kämpfen hat, sodass man sogar als erwachsener Leser oft schaudert.
    Jasna wird mit nur vierzehn Jahren als Braut an eine Familie verkauft, die, das stellt sie bald fest, düstere Geheimnisse hütet. Die Atmosphäre des serbischen Grenzlandes zur Türkei um 1730 herum lässt einen das ganze Buch lang nicht los, man taucht so tief in das Gewirr aus alten Bräuchen, verwurzeltem Aberglauben und brutalen Zeiten ein, dass man fast glaubt, wirklich dort zu sein und Jasna dicht zu folgen. So unmittelbar, stark und mitreißend ist Nina Blazons Sprache, so lebensecht sind ihre Figuren und so spannend ist ihre Geschichte, gespickt mit mystischen, gruseligen Elementen, dass man davon bis zum Ende nicht mehr losgelassen wird. Fast etwas zu schnell geht dann die Auflösung, da hätte es für mich noch mehr Vorbereitung geben dürfen, aber ohne Zweifel ist dieser Roman ein Meisterwerk, das sogar mich als nur sehr seltene Leserin historischer Romane komplett überzeugt hat. Ganz, ganz große Empfehlung und 9/10 Punkten!


    lg Waltraud

  • Ich war schon von der Rezi beeindruckt, und konnte es kaum erwarten es zu haben! Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen. Ein wirklich tolles Buch, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, Nina Blazons Schreibstil ist super, genau wie "Faunblut" habe ich es geliebt. Die Stimmung in dem Buch war für mich an einigen Stellen schon etwas "unangenehm", aber ich musste einfach weiterlesen! Es ist spannend. Auch die Rolle der "Bela" fand ich gut, hat mich etwas an "Faunbut" erinnert, vielleicht wegen dem Wasser :D


    Liebe Grüße :)

    Je mehr du gedacht, je mehr du getan hast, desto länger hast du gelebt.
    -Immanuel Kant


    Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt.
    - Antoine de Saint-Exupery

  • Ich mag historische Romane ja besonders gerne und Totenbraut hat mir deswegen sehr gut gefallen. Beronders die genauen Bescheibungen der alten Vorstellungen und Bräuche haben mir sehr gut gefallen. Da auch die Liebesgeschichte nicht fehlt ist das Buch durchaus lesewert.

  • Zitat

    Die These, dass die negative Konnotation der männlichen Charaktere (sofern sie überhaupt vorhanden ist) der Funktion des Schauerromans dienen soll, halte ich für gewagt. Ich kenne viele der klassischen Schauerromane und habe dort bewusst nirgends so etwas wahrgenommen.


    Stimmt- ich meinte es auch ironisch mit dem "Schauerroman", da ich manches Element in der "Totenbraut" schauderhaft stereotyp fand.


    ;-)

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Ich habe das Buch schon seit längerer Zeit gelesen und fand es einfach nur traumhaft... Manchmal war es zwar einwenig verwirrend bei den Ortschaften, aber egal... eine tolle Liebesgeschichte, die am Ende leider irgendwie zu kurz kommt...
    Aber im grossen und ganzen ist es total empfehlenswert...!

    WENN JEDER MENSCH NUR VON DEM SPRÄCHE, WAS ER VERSTÜNDE, WÜRDE BALD EIN GROSSES SCHWEIGEN AUF DER ERDE HERSCHEN... :lache

  • Ein sehr schöner Roman; leicht schaurig gehalten, eine sympathische Protagonistin, für mich ähnlich wie ein Märchen aufgebaut und spielt noch dazu in einer Gegend, die mich interessiert :taenzchen
    Allerdings wars mir dann irgendwann auch ein bißchen zu viel mit den ganzen Namen und den familiären Verstrickungen, dass die "Auflösung" mich nicht ganz umgehauen hat.
    Aber es war mein erstes Buch von Nina Blazon und ganz gewiss nicht das letzte.
    8 Punkte vergebe ich und kanns auch weiterempfehlen.

  • Ein schöner Roman, der mir sehr gut gefallen hat.


    Als Vampirroman würde ich das Buch nicht bezeichnen. Eher als historischen Roman, indem gut dargestellt wird, was der Vampirglaube anrichten kann, bzw. früher angerichtet hat. Es werden teilweise Abgründe in den Menschen gezeigt, die erschreckend sind.
    Das fand ich am gruseligsten: Zu sehen, zu was Menschen aus Angst in der Lage sind.


    Es werden gut gelungen zwei Seiten gezeigt: Zum einen die logische, zum anderen die abergläubische.
    Die Stimmung des Buches ist düster und beklemmend, und man fragt sich die ganze zeit: Ist nun wirklich ein Vampir unterwegs, oder nicht? (So ging es mir jedenfalls) Das macht das Buch so spannend. Am Ende gibt es für fast alles eine logische Erklärung, die zudem sehr überraschend und unerwartet ist.


    Von mir gibt es 8 Punkte.


    Edit: Blöde Tippfehler. Ich sollte um diese Uhrzeit keine Rezis schreiben.

  • Klappentext:
    1731, in den Wäldern Serbiens: Für eine Handvoll Gold wird das Mädchen Jasna von ihrem Vater an einen reichen Gutsbesitzer verkauft. Der rätselhafte Fremde nimmt das Mädchen mit auf seinen Hof an der Grenze zum Osmanischen Reich. Dort wird Jasna mit seinem Sohn Danilo verheiratet. Schnell stellt die junge Braut fest, dass ein schrecklicher Fluch auf der Familie lastet. Gibt es in Danilos Familie wirklich einen Vampir, wie im Dorf gemunkelt wird? Während sich die mysteriösen Vorkommnisse häufen, gerät Jasna in den Bann des faszinierenden Duschan. Aber auch er hat ein dunkles Geheimnis ...



    Rezension:
    Jasna lebt mit ihren 5 Schwestern in einem kleinen Dorf in Serbien. Ihr Vater leitet ein Gutshaus, in dem die Mädchen kräftig mit anpacken müssen. Ihre Mutter starb kurz nach der Geburt der jüngsten Schwester und die zweitälteste stürzte im Jahr zuvor zu Tode.


    Eines Tages kommt der Gutsherr Jovan in das Gasthaus. Dieser scheint sich nur verirrt zu haben, doch schnell steht fest, so ganz uneigennützig ist sein Besuch nicht. Jovan ist auf der Suche nach einer Braut für einen Sohn Danilo. Er will eine der Töchter des Gutshausbesitzers, denn einst waren es 7 Schwestern und der Legende nach, wird ein solches Mädchen nur Söhne gebären. Die älteste, Jelka erweckt sein Interesse, doch bevor sich Jovan und Vater einig werden können, verweißt Jasna auf die Verlobung ihrer Schwester und dass vereinbart war, dass sie auf ihren Verlobten warten wird, bis dieser von seinem Militärdienst zurückkommt. Erstaunlicherweise akzeptiert Jovan dies, doch der Vater gibt nicht auf. Seine Tochter Bela, gerade 16 Jahre alt geworden, ist wunderschön und wäre als Braut ebenfalls geeignet. Doch Jasna ist verzweifelt, niemals will sie zulassen, dass ihr Vater ihre Schwester verheiratet, denn Bela scheint nicht von dieser Welt zu sein. Durch einen einfachen Trick gelingt es Jasna tatsächlich dafür zu sorgen, dass Bela ebenfalls nicht als Braut in Frage kommt. Damit währt sich das Mädchen mit seinen Schwestern in Sicherheit, denn ihr Vater musste der Mutter am Totenbett versprechen, keine der Töchter vor dem 16. Lebensjahr zu verheiraten und nur Jelka und Bela haben dieses Alter bereits erreicht.


    Als Jasna jedoch nach verrichteter Arbeit wieder ins Gutshaus zurückkommt, wird sie von ihrem Vater aufgefordert, ihre Sachen zu packen - sie wurde an Jovan als Braut für seinen Sohn verkauft und sie ist erst 14 Jahre alt! Jasna verflucht ihren Vater für den Verrat an ihrer Mutter, doch sie muss sich fügen. Auf dem Weg zum Anwesen Jovans versucht Jasna zweimal zu fliehen - vergeblich. Immer wieder wurde sie vom Diener Simeon eingefangen. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich in ihr Schicksal zu fügen.


    Kaum sind sie auf dem Gut angekommen, wird Jasna von einem ortsfremden Popen mit Danilo, der sich zum Glück nicht als das verunstaltet Wesen herausstellt, das Jasna befürchtet hat, verheiratet. Noch in der Hochzeitsnacht wird die Ehe vollzogen - für Jasna gibt es jetzt kein Zurück mehr. Sie versucht, sich in die Familie und das Dorf einzugliedern, doch in besagtem Dorf wird sie angefeindet und geschnitten. Ja selbst der ortsansässige Pope verweigert ihr den Zutritt zur Kirche. Sie trifft auf Duschan, einen herumziehenden Holzfäller und dieser berichtet ihr, dass über die Familie ihres Mannes merkwürdige Geschichten im Umlauf sind, wegen derer die gesamte Familie von der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen ist. Jasna will diese Geschichten als Unsinn abtun, doch nach und nach muss sie feststellen, dass nicht alles so ist, wie es scheint ...



    Was für ein Buch! Von der ersten Seite an hat es mich gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Den Schreibstil kann ich nur als spannend, fesselnd und mystisch beschreiben, die Figuren wurden wunderbar ausgearbeitet und weisen eine Tiefe aus, die mir bis jetzt nur selten begegnet ist. Durch die zahlreichen, sehr gut dargestellten Nebencharaktere gewinnt die Geschichte an Tiefe und Düsternis, sodass man ohne Probleme mitten in die Geschichte eintaucht. Bei diesem Buch handelt es sich um den 1. Roman von Nina Blazon, den ich gelesen habe und ich kann jetzt schon mit Sicherheit sagen, es war nicht der letzte!

  • Ich lese das Buch gerade bin ca. 150 Seiten vom Ende entfernt.


    Die Leseprobe auf dem Kindle hatte mir damals schon gut gefallen allerdings hat mich hier gestört das der E-Book Preis sich weiterhin an dem Gebunden Buch orientierte, selbst als das Taschenbuch für 5 Euro weniger auf den Markt kam. :rolleyes



    Der Anfang war vielversprechend. Dann ging es aber so ganz anders weiter als ich es erwartet hatte. Insgesamt ist die Geschichte eine andere als ich erwartet hatte. Aber in diesem Fall ist das gar nicht schlecht. Ich finde das die Autorin wirklich ein Händchen dafür hat die Szenen so zu beschreiben das es einen gruselt. Das meine ich als Kompliment. Selten habe ich ein Buch gelesen bei dem es mir die Nackenhaare aufgestellt hat und ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Eine Überraschung jagt die Nächste.


    Eine Tiefe der Figuren, die hier oft gelobt wurde, ist mir allerdings bisher völlig entgangen. Eher das Gegenteil ist der Fall, ich finde die Figuren eher sehr blass. Ich kann allerdings auch nicht genau benennen was mir da fehlt. Leider will auch keine wirkliche Sympathie für die Figuren aufkommen.
    Im übrigen erscheint mir Jasna ein bisschen zu schlau und stark für ihr Alter.


    Vorläufiges Fazit: Das Buch ist gut und bildhaft beschrieben. Ich sehe die Umgebung direkt vor mir. Leider bleiben die Figuren blass gezeichnet vom Charakter wie auch von optischen Beschreibungen. Dennoch geht der Spaß am Lesen und an dem verfolgen der Geschichte nicht verloren.

  • Ich hatte schon meine abschließende Meinung gepostet, das wurde aber leider nicht übernommen....... Also hier noch mal :-)



    Das Buch hat mir gut gefallen. Es war spannend, hatte wendungen und gerne bin ich auch mal auf der falschen Spur gewesen. Die Gegend ist sehr bildlich beschrieben und ich hatte sie direkt vor Augen. Das ist mir bei den Figuren leider bis zum Ende nicht gelungen. Die blieben verschwommen. Trotz des tiefgangs der Charaktere (ja ich habe ihn erkannt ;-) ) habe ich das Gefühl als wären diese sehr blass. Ich kann mir nicht genau erklären woran es lag.


    Jasna war für mich auch keine typische Sympathieträgerin. Ich mag sie, kann aber viele ihrer Handlungen nicht ganz nachvollziehen.
    Insgesamt wirken die Figuren deutlich älter als sie sein sollten. Mir fällt es schwer zu glauben das Jovan sich von einer 14 bzw. 15 Jährigen in seinem eigenen Haus befehlen lässt.


    Vielleicht bin ich aber auch zu unbewandert in diesem Genre. :gruebel


    Was mir gut gefallen hat war das die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund stand.


    Fazit: Eine gute Geschichte, der vielleicht in paar Seiten mehr gut getan hätten. Ein Buch welches ich, trotz Kritik, ungern aus der Hand gelegt habe. In so einem Zwiespalt war ich wirklich selten. Ich werde mir auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin ansehen. :-)

  • Obwohl man beim Klappentext davon ausgehen könnte, dasss es sich hier um einen Vampirroman handelt, ist "Totenbraut" das nicht. Was ich aber wusste und daher nicht mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin.
    Ich würde sagen, es ist ein historischer Mystery-Roman, der sich mit dem alten Vampirglauben besonders im osteuropäischen Raum befasst.
    Was ist eine "Totenbraut"? Wenn damals ein unverheirateter Mann starb, durfte er nicht einfach so beerdigt werden. Es wurde aus dem Dorf eine Frau bestimmt, die ihn heiraten und dann die gesamte Trauerzeit als seine Witwe alleine verbringen musste.
    Wie die Mutter von Danilo und damit Jasnas Schwiegermutter, die sie aber nicht mehr kennengelernt hat, da sie bei einem Brand ums Leben kam. Zumindest wird ihr das so erzählt. Aber wer geht nachts auf dem Gut um? Wo kommen die Gegenstände her, die Jasna findet und die Marja, Danilos Mutter, gehört haben? Und warum darf niemand über sie sprechen?


    Wer hier einen Roman á la "Twilight" erwartet, der wird sicher enttäuscht sein, denn der Vampirglauben spielt hier nur am Rande eine Rolle. Ich fand es sehr interessant, die Bräuche kennenzulernen und zu lesen, mit welcher Selbstverständlichkeit die Leute damals daran glaubten, dass ein Mensch nach dem Tod als Vampir zurückkehren könnte. Und was sie alles unternahmen, um dies zu vermeiden. Ein Tier zum Beispiel darf bei der Totenwache nicht anwesend sein, das bringt auch Unglück.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und Nina Blazon weiß, wovon sie schreibt. Auch wenn Jasna noch sehr jung ist, ist sie wesentlich reifer als die Mädchen heute in dem Alter. Aber das brachten natürlich die Lebensumstände damals mit sich.