Letzte Runde - Graham Swift

  • Letzte Runde von Graham Swift



    Über den Autor:
    Graham Swift, geboren 1949, studierte in Cambridge und Oxford. Seine Kurzgeschichten wurden mehrfach auch von der BBC gesendet.
    "Letzte Runde" wurde 1996 mit dem renommierten Booker Prize ausgezeichnet.


    Inhalt:
    Vier Freunde treffen sich in ihrer Stammkneipe im Süden von London und fahren ans Meer, um die Asche ihres verstorbenen Kumpels Jack zu verstreuen. Sie unterhalten sich unterwegs, legen sich miteinander an, träumen, erinnern sich -
    und hin und wieder kehren sie in eine Kneipe ein. Auf dieser Fahrt kommt auf verhüllte Weise zur Sprache, was ihr Leben ausgemacht hat.
    In ihren alltäglichen Existenzen haben sich stille Dramen abgespielt, und jeder trägt eine Schuld mit sich herum.


    Meine Meinung:
    Anfangs war die Erzählweise etwas verwirrend für mich, weil ich nie genau wußte, wer da gerade erzählt. Das Buch ist in viele Kapitel aufgeteilt und die jeweiligen Kapitel sind immer aus Sicht einer Person geschrieben.
    Bis ich hinter die Erzähltechnik kam, hat es leider etwas gedauert.
    Haupterzähler ist Ray, der immer dann zu Wort kommt, wenn das Kapitel einen Ortsnamen trägt.
    Trägt das Kapitel einen Personennamen, so meldet sich ebendiese Person zu Wort, mit Erinnerungen, Gedanken oder Erzählungen.


    Hat man diese Technik erst einmal durchschaut, so beginnt der Roman zu interessieren.
    Es ist schon erstaunlich, welchen Sog diese Geschichte ausübt, obwohl kaum etwas Bemerkenswertes passiert. Selbst die oben genannte Schuld, die jeder der Protagonisten mit sich herumträgt, ist nicht so spektakulär wie es sich anhört.


    Spektakulär ist allerdings der Schreibstil von Swift. Er erzählt Alltagsgeschichten - über Entscheidungen im Leben, die wohl in ähnlicher Weise schon jeder von uns erlebt hat.
    Das macht er so gut, daß man nur noch fasziniert „zuhören“ kann.