Making an Elephant – Graham Swift

  • Writing from within


    Sprache: englisch


    Kurzbeschreibung:
    Das erste komplette Non-Fiction-Werk des englischen Autors Graham Swift mit Essays, Interviews und Gedichten.


    Über den Autor:
    Graham Swift, geboren 1949, studierte in Cambridge und York. Für seinen Roman "Letzte Runde" erhielt er im Jahr 1996 den Booker- Preis. Graham Swift lebt in London.


    Meine Meinung:
    Graham Swift stellte dieses non-fiction-Buch auf dem Bookfestival in Edinburgh vor.
    Bisher hat er nur Romane und Kurzgeschichten geschrieben, bei denen er auf biographische und autobiographische Bezüge vollständig verzichtet hat. Deswegen war es ihm laut eigener Aussage ein großes vergnügen, dieses Essayband zu schreiben, in denen das autobiographische Element immer vorhanden ist.
    Diesen Spaß an der Sache merkt man dem Buch im positiven Sinne sehr an, deswegen ist das Lesen auch so ein Vergnügen.
    Ob nun Interview oder Aufsatz, alle Abschnitte sind mit einer Leichtigkeit und Unverkramnpftheit geschrieben.


    Den meisten Kapiteln, die schon einmal irgendwo separat erschienen waren, stellt Swift einen kurzen Abschnitt voran, in dem er das Thema einleitet, Bezüge herstellt und teilweise euch aus heutiger Sicht neu wertet.

    Themen sind u.a. sein Entschluss als junger Mann Schriftsteller zu werden, sein beruflicher Werdegang, Auszeichnungen und Begegnungen.
    Wenn er über andere Persönlichkeiten schreibt, wie dem Schriftsteller Isaac Babel geht es auch immer um Swifts Bezug zu ihm, wie ihn der Autor damals beeinflusst hatte usw.


    Das titelgebende Essay „Making an Elephant“ stellt das Leben und den Tod seines Vaters in den Vordergrund.
    Das ist eigentlich das einzige Essay zu dem ich nicht auf Anhieb Zugang gefunden habe. Also spare ich es mir noch für ein wiederholtes Lesen auf.


    Es gibt ein Interview in dem Buch, dass Patrick McGrath mit Graham Swift geführt hat, alle anderen Interviews, z.B. auch das sehr Interessante mit Kazuo Ishiguro, sind andersherum geführt. Swift als Fragesteller und die anderen Autoren antworten, aber eigentlich sind es mehr entspannte und trotzdem informative Gespräche.


    Gut gefallen haben mir die Abschnitte, in denen es um die sehr unterschiedlichen Verfilmungen seiner Romane geht, vor allem Waterland und Last Order.


    Bemerkenswert sind die in der Mitte des Buches versammelten Gedichte, eher Prosagedichte, die stimmungsvoll und nachdenklich gehalten sind. Herausheben aus den Poems möchte ich „The Bookmark“!


    Insgesamt lässt sich sagen, dass dieses Essayband zu den Besten dieser Art gehört. Hier wird erzählt als wenn ein permanenter Dialog mit dem Leser stattfindet. Niemals wird Graham Swift belehrend, verbissen oder zu trocken. Deswegen wirkt das Lesen so erfrischend wie ein überaus gelungener Roman.
    Eine deutsche Übersetzung darf man wahrscheinlich nicht erwartet, obwohl Graham Swift doch einen großen Namen unter den zeitgenössischen Autoren besitzt. Doch seine Sprache ist zugänglich und in den meisten Fällen leicht verständlich. Deswegen kann auch eine Anschaffung im englischen Original sehr empfohlen werden.