Das Herz des Urpferds – Peter Adolphsen

  • Nagel und Kimche Verlag, 2008, 112 Seiten
    Aus dem Dänischen von Hannes Gröschel


    Kurzbeschreibung:
    In äußerster Verdichtung verknüpft Peter Adolphsen die Geschichte der Erde mit dem Aufeinandertreffen zweier Menschen an einem Sommertag im Jahr 1973 in Austin, Texas.


    Über den Autor (Verlagsangaben):
    Peter Adolphsen wurde 1972 in Århus, Dänemark, geboren
    Er besucht die Nordische Schauspielschule am Theater Aarhus sowie die Autorenschule in Kopenhagen
    Studium der arabische Philologie, u.a. in Cordoba
    Seit 2000 ist er freier Mitarbeiter der dänischen Tageszeitung "Information"
    2006 fördert die Akademie der Künste Berlin seine Arbeit mit einem Stipendium


    Meine Meinung:
    Peter Adolphsen stellte dieses Buch auf dem Buchfestival in Edinburgh vor, deswegen ist er mir aufgefallen.
    Es handelt sich um ein abstraktes Ideenbuch, dessen Handlung einem Öltropfen (entstanden aus einem Pferd der Urzeit) folgt, der seinen Weg durch Orte und Zeiten findet. Sprachlich ist das Buch dabei äußerst lebendig, menschliche Protagonisten werden trotz der Kürze des Buches erst relativ spät eingeführt. Sie befinden sich da inzwischen in den siebziger Jahren, die spärlichen Dialoge sind originell, dadurch entstehen tatsächlich in wenigen Sätzen gute Charaktere. Spät im Buch schaltet sich der Erzähler des Buches, also der Autor höchstpersönlich in die Handlung ein. Ein bekanntes postmodernes Motiv, das den Roman endgültig wohl diesem Genre zuzuordnen lässt. es ist aber eine europäische Form, denn der dänische Autor folgt nicht dem Stil der typisch amerikanischen postmodernen Autoren. So erreicht der Roman doch noch eine postpostmoderne Komponente, die ihn als etwas eigenständiges dastehen lässt.


    Der eigentliche Roman ist trotz stilistisch bedingten schlechten Leseflusses schnell gelesen, doch in viele kleine Abschnitte lohnt es sich noch einmal hineinzusehen. Es ist sicher kein Buch zum Schmökern, man wird es eher bewundern als lieben, aber ich gehe davon aus, dass ich den Roman noch öfter in die Hand nehmen werde.