Von vielen bereits sehnsüchtig erwartet, kehrt nach längerer Wartezeit die Delta VII mit Commandor Mark Brandis wieder zurück. Das zweite Hörspielabenteuer der bekannten Science-Fiction-Reihe aus dem Hause steinbach sprechend bücher in der Produktion von Interplanar wird offiziell auf der Leipziger Buchmesse 2008 vorgestellt.
Auf der Erde hat General Smith die Macht weitestgehendst an sich gerissen. Aus diesem Grund hat sich auf der Venus ein neuer unabhängiger Staat errichtet, in dem auch Cmdr. Mark Brandis zusammen mit der Crew der Delta VII für die Sicherheit zuständig ist. Bei einem Auftrag auf dem Mond einen Spion zu treffen, läuft etwas gründlich schief. Bei der Rückkehr zur Venus wird klar, dass sie alle in eine tödliche Falle getappt sind.
Bereits die erste Szene offeriert die Klasse, die sich wie ein roter Faden durch dieses Hörspiel ziehen soll. Geschickt steigt man mitten im Geschehen ein, packt dabei aber nochmals alle wesentlichen Informationen aus dem ersten Abenteuer hinein und erleichtert dem Hörer so den Einstieg. Um zu ausufernde Erklärungen muss man sich nicht sorgen, hebt doch ein plötzlicher Anschlag die Brisanz und Gefahr schnell hervor. Wie die Produzenten selbst in einem Interview sagen, war das Problem weniger, die knapp 80 Minuten mit der Vorlage voll zu bekommen, sondern das ganze sinnvoll auf diese Zeit zu kürzen. Und genau das hört man dem Hörspiel an - keineswegs im negativen Sinne, dass dieses Vorhaben nicht gelungen wäre. Während der gesamten Spieldauer hält man eine stetige Spannung aufrecht, die selbst in den ruhigeren Momenten, die man sich für eine Tiefenschärfung der Charaktere nimmt, nur leicht abebbt. Das Tempo ist größtenteils sehr hoch und inhaltlich fehlt es an nichts. So kann ich auch meine Befürchtungen, dass es eventuell etwas langatmig werden könnte, getrost vom Tisch fegen.
Die Handlung mitreißend, die Charaktere - insbesondere der im Fokus stehende Mark Brandis - sehr lebendig, vielfältig und damit nicht nur eindimensional und platt, das ganze mit einer soliden Portion Tiefgang garniert, in einer Zukunft, die zwar noch ein gutes Stück entfernt liegt, nichtsdestotrotz leicht vorstellbar und mit ganz ähnlichen Problemen wie in der aktuellen Welt gekennzeichnet ist - das alles zeichnet gute Science Fiction aus.
Zugegeben, ganz übersichtlich ist die Crew der Delta VII nicht und gerade nach einer längeren Hörpause braucht man doch wieder ein wenig, um den vollen Durchblick zu erlangen, da ist es aber doch sehr praktisch, dass die Sprecher auf der Rückseite in der Reihenfolge ihres Auftretens aufgeführt werden.
Exzellente Leistungen bekommt man eigentlich von allen Beteiligten geboten. Im Mittelpunkt steht natürlich insbesondere Michael Lott als Mark Brandis. Insgesamt bekommt man einige bekannte Stimmen ans Ohr und das Zusammenspiel ist sehr gelungen. Es gibt also nichts auszusetzen.
Sehr gelungen sind die eingesetzen Musikstücke, die perfekt die Stimmung des Hörspiels einfangen und für eine Science-Fiction-Serie auch druckvoll genug erscheinen. Davon darf es gerade im Hintergrund gerne auch mal noch ein paar Einspielungen mehr geben. Bei der Geräuschkulisse merkt man die detailverliebte Arbeit deutlich und hier wirkt nichts leer, sondern erscheinen alle Szenen in einem sehr realistischem Licht. Dahingehend steht man anderen aktuellen Top-Produktionen in kaum etwas nach.
Fazit: Man darf wohl behaupten, dass Mark Brandis durchaus zu den aktuell besten Science-Fiction-Serien auf dem Markt zählt, bei der einzig etwas schade ist, dass es nur recht schleppend vorangeht. Das Ende macht verdammt viel Appetit auf mehr und es bleibt zu hoffen, dass man nicht wieder ganz so lange auf die Fortsetzung warten muss. Diesmal hat sich das Warten jedenfalls ohne Frage gelohnt. Ein exzellentes Hörvergnügen.