Das Vermächtnis des Martí Barbany - Chufo Lloréns

  • Das Vermächtnis des Marti Barbany
    Chufo Lloréns
    Aus dem Spanischen von Ulrich Kunzmann
    ISBN: 978-3-570-01067-9
    C. Bertelsmann
    704 Seiten, 22,95 Euro



    Über den Autor: Chufo Lloréns, geboren 1931 in Barcelona, ist promovierter Jurist, hatte jedoch schon immer den Wunsch zu schreiben. Sein erster Roman wurde sofort für den renommierten Premio Planeta nominiert. Weitere historische Romane folgten. Für seinen Roman »Das Vermächtnis des Martí Barbany« recherchierte er mehrere Jahre, um den Alltag im mittelalterlichen Barcelona detailgetreu und authentisch wiederzugeben. Der Roman wurde 2008 zu einem der meistverkauften Bücher in Spanien.


    Handlung: Marti Barnbany gerade achtzehn Jahre alt geworden, tritt in der großen Stadt Barcelona das Erbe seines Vaters an. Er möchte in der sich ständig vergrößernden Stadt das Bürgerrecht erwerben und hier ein neues Leben beginnen. Es dauert nicht lange bis er sich zu einem respektierlichen Handelpartner hochgearbeitet hat, doch der Mann, der ihm immer wieder Steine in den Weg legt, ist nicht nur einer der einflussreichsten Männer Barcelonas, sondern auch der Stiefvater der Frau in die er sich unsterblich verliebt hat…


    Meine Meinung: Es fiel mir schwer, mich in diese Geschichte einzufinden. Schuld daran mag vielleicht die etwas altmodische Sprache sein, in der das Buch geschrieben wurde. Ob es nun an der Übersetzung liegt, oder am Autor, kann ich dabei nicht sagen. Eigentlich hat diese Geschichte alles, was man sich von einem großen Roman über das Mittelalter in einer so bedeutenden Stadt wie Barcelona wünscht. Glück, Unglück, Liebe und Intrigen - Es finden sich mutige Gräfinnen ebenso, wie einflussreiche Kleriker, intrigante Kaufleute und treue Freunde ,dazu wird immer wieder spürbar, dass der Autor gut über das Leben zu der Zeit der Handlung recherchiert hat. Er arbeitet verschiedene Handlungsstränge aus, und führt die einzelnen Schicksale seiner Personen immer mehr zusammen.


    Dennoch konnte ich mich nicht richtig für die Geschichte begeistern. Es sprang einfach kein Funke über. Die einzelnen Charaktere waren mir zu schwarz-weiß entworfen und die Handlung ebenso wie das Ende zu sehr vorhersehbar. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich schon zu viele Bücher dieser Art gelesen habe und ich hier nichts Neues gefunden habe.


    Trotzdem vergebe ich 7 Punkte für einen gut recherchierten und bis ins Detail ausgearbeiteten Plot, der zeigt, dass hier ein Autor seine Hausaufgaben gemacht hat. Erwähnen muss man außerdem noch die liebevolle Ausstattung des Buches. Der Innenband ist mit einem farbigen Druck von einem mittelalterlichen Bild versehen, der Buchschnitt ist als Rough cut gearbeitet, es finden sich auf den hinteren Seiten neben dem Nachwort des Autors eine Bibliographie, ein Personenverzeichnis, Karten der damaligen Handelsrouten und der Stadt Barcelona, sowie ein ausführliches Glossar. Bestimmt wird es viele Leser geben, die von diesem Buch sehr viel mehr begeistert sein werden, als ich es bin.

  • Danke für die Rezi :-)


    nachdem Uert im "Welche Rezi wünschst ihr Euch" Fred nach dem Buch gefragt hatte, war ich eigentlich angefixt. Ich glaube ich warte nun aber doch noch ein wenig ab. Vielleicht doch eher das Taschenbuch, sofern irgendwann eines erscheint.

  • Danke auch von mir.... ich gestehe, ich hatte mir mehr Begeisterung und mindestens 9 Punkte erhofft ;-( Werde auch erstmal abwarten. Vielleicht gibt's ja irgendwann mal eine Ausgabe ohne Rough Cut, den mag ich nämlich überhaupt nicht :zwinker


    .

  • Dieser Rough Cut ist irgendwie auch nicht so meine Sache. Aber hier passte er gut zur Aufmachung des Buches. Ich weiß bis jetzt nicht, warum ich nicht vor Begeisterung sprühe - ich schon auf deine Meinung gespannt Steena, vielleicht war es für mich ja einfach nicht die passende Zeit... :wave

  • Ich habe es an- bzw. quergelesen und als inhaltlich ganz interessant, sprachlich eher befriedigend bis ausreichend zu Seite gelegt.


    Fairerweise muss ich aber dazu sagen, dass ich für historische Romane per se eigentlich nicht so die Zielgruppe bin, daher würde ich es nach meinem ersten Eindruck als "gut zu lesen und netter Schmöker" handeln.



    erster Eindruck Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Mir hat der Rough Cut (heißt das jetz wirklich so???) zu einem neuen Buch geholfen... Ich wollte das Buch JulyRose schenken und habe es bei Amazon bestellt. Als ich es dann auspackte, dachte ich, daß kann ja so nicht sein... Und wollte es zurückschicken.


    Dann war ich bei July in Düsseldorf, erst noch in die Mayersche, um ein unbeschädigtes Exemplar zu kaufen - aber die waren alle so und man versicherte mir glaubhaft, daß das so muß.


    Nuja, jetzt hab ich das Buch halt auch und werde es nicht zurückschicken, in mein Beuteschema fällt es ja auch und allein das Bild auf dem Vorsatz reizt mich schon, es zu lesen. Ich schätze, daß es dann auch als nächstes dran kommt.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Ich habe es an- bzw. quergelesen und als inhaltlich ganz interessant, sprachlich eher befriedigend bis ausreichend zu Seite gelegt.


    Ich bin grad genau an dem Punkt, mich zu fragen, ob ich es weglege oder weiterlese. Wenn jeder Satz mit dem Subjekt beginnt, ist das nach kürzester Zeit nur nervend und verhindert bei mir, in die Geschichte eintauchen zu können.

  • Oh Gott ihr macht mich fertig. Das Buch subt bei mir noch und ich habe mich so darauf gefreut. Ich hoffe, dennoch dass es mir gefällt.

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  • Ich hatte mich auch sehr darauf gefreut, fand die Leseprobe auch nicht schlecht. Muss allerdings Pelican im nachhinein zustimmen, ich komme sprachlich in das Buch nicht hinein. Habe es nach 150 Seiten erstmal beiseite gepackt und werde nochmal einen zweiten Versuch starten.

  • Als ich davon gehört hab, wollte ich es nicht lesen, machs jetzt aber doch, da es ein Weihnachtsgeschenk war...
    Die Charaktere sind ein wenig klischehaft, die mutigen und starken Frauen, der erfolgreiche Sohn des Söldners, etc.. :rolleyes Ansonsten finde ich Pater Llobet eigentlich sehr sympatisch, warum kann ich nicht mal sagen, vllt weil er immer einen guten Mittelweg finden will, ohne sein geistliches Amt zu beschädigen.
    Was die Sprache angeht, stört mich vor allem dieses umständliche Geschwafel. Entweder werden alle Ereignisse noch mal ewig geschildert, oder das Gespräch in einem Satz abgehackt. Aber Wiederholungen gibt es generell sehr oft, vor allem was Orte und Personen angeht wird die Beudeutung erschöpfend oft runtergebetet. Nebenbei bemerkt habe ich meist keinen blassen Schimmer, wie ich das aussprechen sollte...
    Die Handlung an sich ist eigentlich auch nicht neu und wie bereits erwähnt ein wenig vorhersehbar, aber ein paar interessante Wendungen sind schon drin.


    Hinzu kommt, dass ich historische Romane in dem Kontext eigentlich nicht lese. Dafür, dass man das Ganze auch hätte verkürzen können, gibt es immerhin 8 Punkte.

  • Eines von wenigen Büchern, das ich abgebrochen habe nach ca. 280 Seiten. Die Geschichte ansich wäre wirklich interessant und spannend, jedoch ist das ganze so langatmig mit genauen Beschreibungen von Häuser, Kleidung und sonstigem bestückt, dass einem bald die Luft ausgeht.


    Ich werde vielleicht hin und wieder ein paar Seiten lesen, um vielleicht doch noch das Ende zu erfahren, aber nur wenn ich ganz, ganz viel Zeit habe.

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