Susanne Mischke: Tod an der Leine

  • „Tod an der Leine“ von Susanne Mischke ist ein charmanter Krimi aus Hannover mit symphatischen Figuren und jeder Menge Großstadtflair


    Kommissar Fernando Rodriguez ist verliebt. In seinem Kiosk an der Ecke in Hannover-Linden ist er ihr begegnet und hat erfahren, dass sie nicht nur die Schwester der Kioskbesitzerin ist, sondern auch eine aufstrebende Regisseurin in der Theaterwelt. Und so überredet Fernando seine junge Kollegin Jule Wedekin, mit ihm zur Theaterpremiere seiner Angebeteten zu gehen.


    Doch daraus wird nichts, denn am Morgen nach der Generalprobe wird Marla Toss tot am Ufer des Leineflusses in der hannoverschen Altstadt aufgefunden. Erschüttert nimmt Fernando zusammen mit seinen Kollegen von der Mordkommission die Ermittlungen auf. Schon bald haben sie mehrere heiße Spuren, denn sehr beliebt war die ehrgeizige Jungregisseurin weder bei ihren Mitarbeitern, noch bei ihrer Familie.


    Mein Fazit:


    „Tod an der Leine“ ist Susanne Mischkes zweiter Krimi mit der Mordkommission 1.1 K von der Kripo Hannover Mitte. Außer einer klassischen „Whodoneit“-Story hält sie für uns diesmal viele Details aus dem Privatleben ihres Ermittlerteams bereit – es geht um Liebe, Affären und Eifersüchteleien. Dabei gelingt es Mischke, viel hannoversches Lokalcholorid zu versprühen, ohne dass man die Messestadt an der Leine unbedingt kennen muss. So streut sie ganz nebenbei einige interessante Informationen aus der Geschichte Hannovers ein, denn so langweilig wie ihr Ruf ist die Stadt wahrlich nicht.


    Und obwohl der Mordfall zwischen all dem Beziehungschaos schließlich fast ein wenig in den Hintergrund tritt, ist „Tod an der Leine“ ein charmanter Krimi mit symphatischen Figuren und jeder Menge Großstadtflair geworden. Freuen wir uns auf den nächsten Fall.

  • Vielen Dank für die schöne Rezension, ich habe ihn mir schon beschafft und werde ihn nächste Woche bei der Lesung signieren lassen! :-]



    vorfreudige Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Natürlich ist Hannover die langweiligste Stadt Deutschlands und wäre wirklich nicht beachtenswert gäbe es da nicht das Eulentreffen bei Hennies, Corinna Kastners Friedhöfe und eben die Krimis von Susanne Mischke um das Team vom K 1.1.


    Der zweite Band dieser hoffentlich noch viele Fortsetzungen findenden Geschichte ist wiederum spannend, humorvoll und unterhaltsam und mehr sollte man bei einem Krimi wirklich nicht sagen, als sisch das schon getan hat.


    Schade, dass sich so ein Buch so schnell wegliest- die viele, intensive und harte Arbeit der Autorin nimmt man zwar wahr- aber gelesen ist so ein Buch halt doch viel schneller als geschrieben. Da bleibt dem Leser dann wieder nichts als Warten und die Vorfreude auf das nächste Lesevegnügen.

  • Dank meiner Vorbestellung lag das Buch ganz fix auf meinem Nachttisch und war so schnell weggelesen, dass es nicht mal Staub ansetzen konnte. Sehnsüchtig hatte ich erwartet, wie es mit Jule, Fernando, Oda und ihrem Chef weitergeht.


    Sehr gut hat mir wieder gefallen, dass die Stadt Hannover als Tatort sehr viel Platz einnimmt und man, vor allem, wenn man Hannover kennt, in Gedanken wunderbar mitlaufen kann. Und auch das Ermittlerteam und ihr Privatleben kamen auf keinen Fall zu kurz, was mir bei Serien besonders wichtig ist, schließlich gewinnt man die Darsteller im besten Fall lieb.


    Der Fall war natürlich auch spannend, klar, schließlich schreibt Susanne Mischke nicht erst seit gestern Krimis. Und so konnten wir Einblick in die Abgründe des menschlichen Handels und Denkens nehmen und ich war, als klar wurde, wer Marla Toss getötet hat, sehr zufrieden, denn so leicht kam ich dem Täter nicht auf die Spur.


    All das macht auch den 2. Band der Hannover-Krimis wieder zu einem spannenden Lesevergnügen, so dass ich 9 Punkte vergebe.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Natürlich ist Hannover die langweiligste Stadt Deutschlands



    :hau :pueh


    lokalpatriotische Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Nach „Der Tote vom Maschsee“ haben die Kommissare Fernando Rodriguez, Oda Kristensen, Jule Wedekin und ihr Vorgesetzter Bodo Völxen von der Mordkommission 1.1.K, Kripo Hannover Mitte, einen neuen Fall.


    Als Herzensbrecher Fernando, wie jeden Morgen, am Kiosk bei Pia Hermes seine Zeitung kaufen will, trifft er seine Traumfrau: Marla Toss. Die junge Regisseurin war erst kürzlich nach Hannover zurückgekehrt und steht nun vor der Premiere ihres ersten Stückes „Faust reloaded“.
    Am nächsten Morgen begleitet Fernando seine Mutter zum Altstadt-Flohmarkt und macht eine schockierende Entdeckung: Marla Toss liegt dort tot am Leine-Ufer – ermordet.


    Neben den spannenden Ermittlungen um den Tod von Marla, in den eine Reihe von Personen verstrickt zu sein scheinen, legt Susanne Mischke wieder viel Wert auf das Privatleben ihrer sympathischen Kommissare.
    Der schafezüchtende Bodo Völxen wird von Eifersucht geplagt, Muttersöhnchen Fernando Rodriguez will den Liebhaber seiner Mutter loswerden, die Zigarillos rauchende Oda Kristensen und Professorentöchterchen Jule Wedekin verlieben sich scheinbar in die falschen Männer.


    Mit viel Lokalkolorit ist dieser Hannover-Krimi ein Leckerbissen für alle Krimi-Liebhaber, die nicht nur an der Lösung eines spannenden Falles miträtseln möchten, sondern die auch Freude an den humorvoll geschriebenen, privaten Verwicklungen der sympathischen und eigenwilligen Ermittlern haben.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich habe das Buch in meiner vorletzten Nachtdienstnacht in einem Rutsch durchgelesen. Hat mir wieder gut gefallen und ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt!

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)

  • Ich war gestern auf einer Lesung im Rahmen der Krimitage http://www.krimitage.de/index.php mit Weinprobe. Susanne Mischke hat sehr unterhaltsam gelesen. Wenn ich Eure Kritiken lese, lag es nicht nur an meinem erhöhten Alkoholpegel, das mir der Abend gut gefallen hat.


    Ich werde mal sehen, das ich mir das Buch in der Bibliothek besorge.


    Es hat eine zweite Autorin gelesen: Tatjana Kruse - Mord und Komik vereint sie zu einer seltsamen Mischung. Auch ihre Bücher werde ich mir ausleihen.


    Zitat

    Total verspaßter und absolut witziger Inselkrimi! Tatjana Kruse ist der Ladykracher unter den deutschen Krimi-Comedians: scharfsinnig, gut getimed, clever ausgetüftelt und einfach unsagbar komisch. (Focus)


    Bisher hat hier noch niemand eine Rezi zu ihr eingestellt und ich ... muß erstmal das Buch lesen.

  • Zitat

    Original von Isjoeckel
    Es hat eine zweite Autorin gelesen: Tatjana Kruse - Mord und Komik vereint sie zu einer seltsamen Mischung. Auch ihre Bücher werde ich mir ausleihen.



    Bisher hat hier noch niemand eine Rezi zu ihr eingestellt und ich ... muß erstmal das Buch lesen.


    Ein wenig off Topic: Ein ganz heißer Tipp sind auch ihre alten "Wuchtbrummen-Krimis" Davon gibt es drei Bände Kurzgeschichtensammlungen und als Krönung des Ganzen "Wuchtbrummenalarm". Sehr strapaziös für die Lachmuskeln. :-)
    Nicht von dem grässlichen Coverbild abschrecken lassen!

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Der Kriminalfall kommt mir hier eindeutig zu kurz. Schade, denn die Geschichte ist richtig gut erdacht und mit ihren Wendungen auch nicht vorhersehrbar, dafür aber schlüssig und hätte auch richtig spannend sein können, wenn sie nicht immer wieder durch die Privatgeschichten der vier Ermittler unterbrochen worden wäre.
    Ich bin ja sonst auch ein großer Fan von Serien, in denen das Privatleben der Protagonisten weitergesponnen wird und viel Raum einnimmt. Aber bei diesem Buch war es mir zuviel des Guten. Muttersöhnchen Fernandez fand ich nur nervig und auch Völxens Gejammer um seinen zu kastrierenden Schafsbock mochte ich irgendwann nicht mehr lesen. Das hat mir ein wenig den Spaß am Buch verdorben.
    Nichsdesto trotz möchte ich gerne wissen, wie es mit Jule und Oda weitergeht. Die sind immerhin schon im 21. Jahrhundet angekommen.

  • Hallöchen!


    Gestern habe ich das Buch ausgelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Mir geht es ähnlich wie einigen Eulen hier. Der Mordfall gerät in den Hintergrund und auf das Privatleben der Kommissare legt Frau Mischke viel wert. Ich finde den Völxen ganz witzig.... aber wie kann man solch panische Angst vor der Kastration eines Schafes haben :pille Bei meinem Kater hab ich es auch durchgezogen... :chen


    Irgendwie mag ich die Charaktere wie sie sind und würde auch weiter Bücher aus dieser Serie lesen, sollte etwas folgen. 9 Punkt von mir. :wave

  • Meine Meinung


    Nach "Der Tote vom Maschsee " ist "Tod an der Leine" der zweite Band der Serie um die Mordkommission 1.1.K, der Kripo Hannover Mitte. Die Geschichte wird im Präsent erzählt, was mir nicht viel ausmacht. Der Kriminalfall ist interessant und wird gut vermittelt, die vielen Protagonisten sind abwechslungsreich und jeder hat seinen ganz eigenen Charme. Aber leider verkommt die Aufklärung des Mordfalles an einer Jungregisseurin neben den ausgebreiteten Privatleben der Figuren leider zu einem Nebenprodukt. Daher wird dieses Buch keinen Platz in meinem Bücherregal bekommen. Den nächsten Fall der Serie, "Totenfeuer" ist mittlerweile erschienen und klingt interessant. Diesen werde ich noch lesen und dann entscheiden, ob ich diese Serie weiterführen möchte.

  • Da ist sie – seine Frau fürs Leben. In der Trinkhalle einer Bekannten streift Fernando ein Blitz, eine umwerfende Frau steht vor ihm. Als er erfährt, dass es die Regisseurin Marla Toss ist, besorgt er sich umgehend Premierenkarten für ihr neues Stück. Doch vorher muss er noch seine Mutter zum Altstadtflohmarkt begleiten, bevor sie noch ihre gesamte Habe verschleudert. Ein Menschenauflauf macht allerdings den Flohmarktbesuch zunichte, der Grund dafür ist die Leiche von Marla Toss. Geschockt stürzt sich Fernando in die Ermittlungen, wer könnte nur einen Grund für die Ermordung haben? Viele, wie sich später herausstellt, denn Marla war alles andere als beliebt. Hochnäsig, zickig und überheblich, es ist kein schönes Bild, was von Marla verbreitet wird. Aber muss man sie deswegen gleich umbringen?


    Susanne Mischke schafft wieder eine gelungene Mischung zwischen Privatleben und Kriminalfall. Jeder der Ermittler hat so seine Eigenarten, die sich manchmal auch bis in den Fall hineinziehen. Zu einem Running Gag entwickelt sich die Scheu von Bodo Völxen, seinen Schafbock kastrieren zu lassen. Viel zu häufig wird darauf angespielt oder verwiesen, eine Situation, für die wohl eher Männer Verständnis zeigen als Frauen. Oda tritt ungewollt in einen Wettbewerb mit ihrer Teenagertochter, Jules Männerbekanntschaft erweist sich als sehr fragwürdig und Fernando kann sich einfach nicht mit dem Liebhaber seiner Mutter anfreunden. Nebenbei wird natürlich auch noch der Fall gelöst, der sich als viel verwickelter entpuppt, als er ursprünglich aussah. Unzählige Motive und vielfältige Verdächtige lassen die Ermittler kaum zur Ruhe kommen, immer wieder gibt es neue Erkenntnisse und am Ende eine doch überraschende Auflösung, nicht nur den Fall betreffend.


    Geschickt eingeflochten hat die Autorin geschichtliche Fakten über Hannover und insbesondere den Schauplatz des Mordes. Jule, die Hobbyhistorikerin, gibt immer wieder unaufdringlich Nachhilfeunterricht in Geschichte, ihr Wissen um vergangene Fakten ist präzise und grenzenlos. So bekommt man ganz nebenbei und geschickt verpackt Exkursionen in die Geschichte Hannovers geliefert, die zufällig auch prima zum grade vordringlichen Fall passen. Aufregend, was sich in der Unterwelt Hannovers alles finden lässt, wie man dahin kommt und was man alles beachten sollte – und leider oft nicht weiß und dadurch in äußerst dubiose Situationen gerät. Dies alles zusammen, die geschichtlichen Hintergründe, sympathische Ermittler mit ihren Fehlern und Privatleben und ein undurchsichtiger Fall geben dem Buch die bestimmte Würze, die man braucht, um es nicht aus der Hand zu legen. Man muss auch nicht unbedingt Hannover kennen, um in den Lokalkolorit eintauchen zu können. Ein kleiner bitterer Beigeschmack ist der Erzählstil im Präsens, er verleidet doch deutlich das Lesevergnügen. Die Covergestaltung ist Piper wieder hervorragend gelungen, es ist doch immer eine Augenweide, Schauplätze eines Buches bildlich vor sich zu sehen. Leider lassen sich Leseknicke mal wieder nicht vermeiden, schade um die ansonsten so hervorragende Qualität.


    Fazit


    Wieder einmal ist es Susanne Mischke gelungen, die sensible Mischung von Privatleben der Ermittler und einem spannenden Fall zu gestalten. Nicht nur von Hannover lernt man völlig neue Seiten kennen, auch die Ermittler zeigen mit viel Herz, dass sie auch nur Menschen mit verständlichen Schwächen, aber auch Stärken, sind. Dazu die geschickt eingeflochtene Historie Hannovers garantieren ein Lesevergnügen, welches nicht nur von Spannung begleitet ist.


    LG
    Patty